<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Nagasaki, Ruinen

Himegai-yama / 姫神山

Tsushima ist zwar nicht der einzige Ort in Japan wo es alte Ruinen aus der Kriegszeit gibt, aber sicherlich ein Ort an dem es sehr viele dieser Plaetze zu erkunden gibt. Der Grund dafuer ist, dass Tsushima genau zwischen dem Asiatischen Festland und den japanischen Hauptinseln liegt und somit als strategische Insel in der Vergangenheit immer viel Bedeutung hatte. Die Invasion der Mongolen wurde hier abgewehrt und einige der wichigsten Gefechte des Russo-Japanischen Kriegs und des zweiten Weltkriegs fanden hier statt. Durch die enorm strategische Bedeutung wurde Tsushima waehrend der Meiji Zeit und Japan’s rapider Industrialisierung enorm verstaerkt mit Kanonen und anderen schweren Geschuetzen. Einiger Quellen zufolge sprach man demnach frueher auch von der Insel als “Festung Tsushima”.

Waehrend es noch sehr viele dieser Ruinen auf der Insel gibt (mehr als 30 offizielle und einige Plaetze die nicht auf Karten ausgewiesen sind), ist eine der bekanntesten und am zentralsten gelegenen Ruinen die Himegamiyama Festungs Ruine (姫神山砲台跡). Relativ zentral gelegen auf der recht laenglich geformten Insel ist der Ort bereits von der Verbindungsstrasse zum Norden ausgewiesen. Von der Hauptstrasse muss man mit dem Auto erst einmal eine ganze Weile den Berg hoch fahren. Die Strasse dahin ist, wie so oft in Japan, dabei stellenweise sehr eng. So eng, dass ich manchmal nicht gewusst haette wie man dort entgegenfahrenden Autos ueberhaupt ausweichen koennte. Zurueckstossen ist manchmal leider auch ein wenig schwierig. Zum Glueck kamen wir nicht in die Situation. Man kommt schliesslich an einer Ebene an, ouf der ca. 10-15 Autos Platz haben, und von der man bereits ein schoenen Blick in die Bucht hat. Vom Parkplatz sind es dann nur noch 10 Minuten und man ist bereits an den Ruinen.

Die Befestigungsanlage wurde bereits Anfang des 20ten Jahrhunderts (~1900er) dort errichtet zur Zeit des Russisch-Japanischen Krieges und ist eine der wenigen auf der Insel, die noch sehr gut erhalten ist. Ein paar Schilder am Eingang erklaeren die Bedeutung und den Hintergrund ( auf Japanisch) und man sieht auch ein paar alte Photos. Wenn man durch das Areal lauft und die grossen runden Plaetze sichtet wo die Kanonen eingelassen waren sowie die Monitionsspeicher, so kann man durchaus die Geschichte dort fuehlen. An mehreren Stellen gibt es Treppen die nach oben ueber die Monitionsspeicher fuehren und von wo man ueber der Anlage laufen kann. An der Seite wo eine weitere Batterie eingelassen war, die direkt ueber die Bucht in der Mitte von Tsushima wacht, hat man auch einen sehr guten Ausblick auf das Umland.

In einem (handgeschriebenen!) Guidebuch, das wir von dem Autoverleih bekommen haben inklusive der Map-Codes als HIlfe, um die Orte schneller zu finden (das gibt es glaube ich auch nur in Japan!), wurde der Ort auch mit “ラピュタみたい!” betitelt (dt. Wie in Laputa, ein Anime ueber eine alte aber technologisch entwickelte Zivilisation, deren Spuren nur noch in Ruinen sichtbar sind, die langsam vond er Natur zurueckerobert werden). Und tatsaechlich gibt der Ort ein wenig dieses Gefuehl, wenn man sich vorstellt was hier wie frueher genau ablief und wie gekaempft wurde.

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Nagasaki

Eboshi-dake (Tsushima) / 烏帽子岳 (対馬)

Tsushimas Eboshi-dake 烏帽子岳 liegt relativ zentral auf der Insel aber bereits im noerdlichen Teil. Der Berg ist einer der beliebtesten Aussichtspunkte auf der Insel, nicht zuletzt weil er leicht mit dem Auto zu erreichen ist. Man kann bis kurz vor den Gipfel fahren und muss nur noch die letzten 50m ein paar Treppen nach oben steigen. Auf dem Gipfel befindet sich eine Art Aussichtsturm, von dem man eine tolle 360 Grad Sicht auf die Insel hat. Andere markannte Berge wie den Shira-take kann man bei klarem Wetter auch sehen.

Ein weiterer Grund, den Berg zu besuchen ist der Watatsumi Schrein 和多都美神社, ein sehr interessanter lokaler Schrein mit einem eingelassenen Toori, zwei Torii im Wasser, sowie einem Sumo Ring auf dem Schreingelaende. Der Schrein ist anscheinend super beliebt bei koreanischen Touristen und tatsaechlich waren dort auch einige als wir in der Gegend waren. Im Jahr 2020 wurden die Torii im Wasser von einem Taifun beschaedigt, doch mit HIlfe einer Crowdfunding Kampagne wurde genug Geld fuer den Wiederaufbau gesammelt. Anscheinend waren viele der Spender Fans des Spiels “Ghosts of Tsushima”, in dem der Schrein als eine Vorlage der Orte im Spiel dient.

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Kap, Nagasaki, Ruinen

Saozaki Fortress Ruins / 棹崎砲台跡

Eine weitere Ruine aus der Zeit in der Japan an strategischen Orten Kanonen aufgestellt hat, befindet sich in Saozaki 棹崎. Der Ort liegt gleich hinter dem Tsushima Wildlife Conservation Centre im Norden der Insel, ein Museum fuer die indigene Katzenart der Tsushima Yamaneko. An dem Kap an dem eine strategische Festungsanlage installiert war befindet sich nun ein Park, in dem Monumente stehen, ein Leuchtturm, sowie eine Aussichtsplattform. An klaren Tagen, so hoert man, soll man bis nach Korea schauen koennen.

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Kap, Nagasaki, Ruinen

Cape Tsutsu / 豆酘崎

Wer auf Tsushima unterwegs ist und nach einfachen Wandermoeglichkeiten sucht, dem kann ich Kap Tsutsu 豆酘崎 empfehlen. Am suedwestlichen Zipfel der Insel gelegen und mit einem netten Rundweg ausgestattet ist dies auch fuer Anfaenger geeignet. Anfahrt geht nur mit Auto, und man kann kurz vor dem Leuchtturm parken. Vom Parkplatz aus sind es nur 5-10 Minuten zum Leuchtturm und 30-40 Minuten auf dem Rundweg um das Kap. Auf dem Weg sieht man beeindruckende Klippen, eine Statue des Hinduistischen Gottes der Unterwelt (auf japanisch Enma genannt), Ruinen alter Geschuetze und Munitionsspeicher, sowie ein wirklich netten Aussichtsplatz auf das Meer auf einem Felsvorsprung.

<1000m, <10km, 1-3h, 100 Inselberge, 2024, Kyushu 100, Nagasaki

Shira-take / 白嶽

Tsushima 対馬 ist eine Insel zwischen Korea und Japan, die administrativ zur Praefektur Nagasaki gehoert. Die Insel is sehr bergig. So bergig, dass es so gut wie keine geraden Strassen gibt. Der hoechste Berg auf Tsushima ist der Shira-take 白嶽 (aka Sumoshira-take 洲藻白嶽). Der 518m hohe Berg liegt auf der suedlichen Seite von Tsushima und der Beginn des Wanderweges ist nur via Auto zu erreichen. Wie immer empfiehlt es sich frueh da zu sein, denn der Parkplatz ist relativ klein und kann keine 10 Autos beherbergen.

Der Weg nach oben ist relativ einfach und dauert nicht allzu lang (~1,5h). Auf halbem Weg befindet sich ein Torii 鳥居, denn in Gipfelnaehe befindet sich, wie so oft in Japan, auch ein Schrein. In der Naehe des Gipfels wird es sehr felsig und man sieht den markannten Gipfelfels schon beim Aufstieg. Eigentlich sind es Zwillingsfelsen, von denen man auf einen mit ein wenig Anstrengung klettern kann. Das letzte Stueck ist durchaus ein wenig Steil und man sollte sich genug Zeit lassen und seine eigene Risikogrenze kennen. Es gibt 1-2 Stellen, die sind fuer ungeuebte vielleicht ein wenig zu riskant. Die meisten sollten aber keine Probleme haben hochzukommen. Oben angekommen kann man eine tolle Aussicht ueber die Insel geniessen, vom benachbarten Zwillingsfelsen, die bergige Landschaft der Insel, sowie die vielen Seen und Fjorde, die diese Insel ausmachen. Hinter dem zweiten der Zwillingsfelsen (dort wo man nicht hoch kommt) befindet sich der besagte Bergschrein leicht versteckt. Der kurze Abstecher von nur ca. 5 Minuten ist es aber definitiv Wert vorbeizuschauen.

Name: Shira-take 白嶽 / Sumoshira-take 洲藻白嶽
Hoehe:518m
Laenge:~5km
Dauer: ~3h
Startpunkt:白嶽登山口(第一駐車場)