<1000m, 10-15km, 2023, 3-5h, Fukuoka, Kyushu 100

Hirao-dai (Nukiyama) / 平尾台(貫山)

Schon des oefteren habe ich von den verschiedenen Karstlandschaften in Japan gehoert. Derer gibt es wohl 3 im Land. Eine auf Shikoku, eine in der Praefektur Yamaguchi im Sueden Honshus, sowie in Kitakyushu (Nord-Kyushu). An einem Sonntag hatte ich die Gelegenheit nach Kitakyushu zu fliegen und so entschloss ich mich, den Nuki-san 貫山 zu besteigen, einer der bekannten 100 Berge von Kyushu und auch nur 30 Minuten mit dem Auto vom Flughafen entfernt. Gesagt, getan. Mit Mietwagen hing es vom Flughafen Kitakyushu direkt zur Hirao-dai. 平尾台. Warum Hirao-dai? Weil das die Ebene mir der beruechtige Karstlandschaft in Kitakyushu ist, und der Nuki-san einer der Berge in dem Gebiet. Berge gibt es in der Region ueber 20 (ich selbst habe an besagtem Tag 9 mitgenommen), sowie auch andere Naturphaenomaene, wie z.B. Tropfsteinhoelen etc. Da meine Zeit jedoch begrenzt war an dem Tag, suchte ich eine Route die ueber den Nuki-san fuehrt und moeglichst ein anderen Weg zurueck.

Doch zunaechst zu den Parkmoeglichkeiten. Via Yamap suchte ich einen nahen Parkplatz und fuetterte das Autonavi mit den Koordinaten. Dummerweise waren dort ein paar Strassen gesperrt und ich wurde umgeleitet kurz vor dem anvisierten Parkplatz. Ein wenig weiter gab es dann einen anderen, in den ich dann direkt reingefahren bin. Dort kostete das Parken 300 Yen mit dem Hinweis, dass der Parkplatz um 5 Uhr nachmittags schliessen wuerde. Komisch, fand ich, dachte aber dass die Zeit fuer mich ausreicht. Von diesem Parkplatz zweiter Wahl machte ich mich schliesslich auf in Richtung Trailhead. Dort musste ich feststellen dass es auch direkt einen Parkplatz dort gibt, welcher kostenlos ist. Spaeter auf der Route bin ich dann noch an 2 anderen kostenlosen Parkplaetzen vorbeigekommen. Nunja, pech gehabt, daher hier als Hinweis: es gibt meherere Kostenlose Parkplaetze in der Gegend.

Der erste Gipfel nach ca 30 Minuten war der Taihei-san 大平山. Von da hatte man bereits eine gute Aussicht auf das Umland sowie die Karstlandschaft. Auf dem Weg nach oben traf ich einen Trailrunner sowie einen aelteren Herrn, beide luden mich zum Smalltalk ein. Das ist immer wieder faszinierend in Japan, und passiert sehr haeufig gerade wenn man allein unterwegs ist. Den Trailrunnee sollte ich dann amspaeter noch einmal wiedertreffen, er erzaehlte mir dass er aus der Gegend kommt und fuer einen bevorstehenden Trailrun trainiert, Der aeltere Herr offenbarte mir, dass er das erste Mal seit laengerem sich an den Anstieg wagte und je nach Moeglichkeit bis zum Nuki-san weiter wollte. Ihn habe ich spaeter nicht mehr gesehen (ich lief einen Umweg zum Nuki-san) und so vermutete ich, dass er die Kreuzung noch vor dem Nuki-san genommen hat und den leicht noerdlichen Weg zum Abstieg genommen hatte. Man kann vom Taihei-san, direkt rueber zum Nuki-san, ich entschied mich jedoch die Strecke ueber den Tou-ga-mine 塔ヶ峯 zu nehmen. Dies war das einzige Stueck auf dem Ganzen Weg, das durch einen Wald gefuehrt hat (die anderen Wege sind frei mit toller Sicht. Da es am Vortag in der Region geregnet hatte war es natuerlich im Wald noch ein wenig feucht am Boden. Man sollte immer bedenken, dass die Waelder langsamer trocknen. Dementsprechend bin ich auch ein paar mal ausgerutscht. Der Gipfel des Tou-ga-mine ist unspektakulaer und ohne Sicht (im Prinzip eine bewachsene Waldkreuzung). Man kann noch ca 10 Minuten weiter durch das Dickicht zu einem Aussichtspunkt auf einem Fels, aber der ist auch nur in eine Richtung frei. Ich wuerde daher fast schon empfehlen den Weg direkt zum Nuki-san zu nehmen, denn man verpasst da nichts.

Den Nuki-san hingegen sollte man mitnehmen. Der hoechste Berg der Region und auch auf einer Seite mit offener Sicht. Man kann von der Spitze bis zum Flughafen Kitakyushu schauen. Der letzte Anstieg nach oben ist etwas steil, aber nichts schwieriges. Im Gegenteil, ich habe sehr viele Familien mit Kleinkindern oben auf dem Gipfel getroffen. Auf dem Rueckweg kann man einer der vielen Routen nehmen die sich ueber die Karstlandschaft erstrecken. Ich entschied mich, noch ueber ein paar andere Berge zu gehen, bevor ich die Runde zurueck zum Parkplatz machte. Die ganze Zeit wird man begleitet von weiten Sichten auf die Gipfel und die Wege sowie die sehr schoene Karstlandschaft mit den etlichen weissen Steinen. Von all den Hikes in Fukuoka ist dies bisher mein absoluter Favourit. Sehr grosse Empfehlung fuer die Gegend. Sollte ich noch einmal in der Gegend sein werde ich die restlichen Berge sowie den leicht abseits gelegenen Suisho-yama 水山mitnehmen, welcher auch noch eine bekannte Spitze im Gebiet ist.

<1000m, <10km, 1-3h, 2023, Oita

Ogi-san / 小城山

Nach dem missgluecktem Versuch, den Gipfel des Tahara-yama zu erreichen, bin ich an gleichem Tag noch auf einen kleineren Berg. Mit 246m ein sehr kleiner Berg, ist der Ogi-san 小城山 auch sehr einfach zu erreichen. Relativ nah beim Oita Fughafen, kann man bis ca. 10 Minuten unter den Gipfel mit dem Auto ranfahren. Vom Parkplatz aus geht es dann relativ problemlos zunaechst and einen alten Tempel und in gemaessigter Steigung durch einen Wald, hoch auf den Gipfel. Der Gipfel ist relativ flach und komplett zugepflanzt. Es sieht aus wie an einer normalen Waldkreuzung, bei der man sich entscheiden kann in Richtung der Ridgeline weiterzulaufen.

Auf dem Weg sieht man den Ogisan Houmeiji 小城山 寶命寺 bzw. auch Ogisan Kannon 小城山観音 genannt, einer der bekannten Tempel auf der Kunisaki Halbinsel 国東半島. Auf dem kurzen Weg hoch zum Gipfel gibt es mehr als 30 Kannon Statuen, die am Wegesrand verstreut sind.

NameOgisan / 小城山
Hoehe246m
Dauer~30m-1h
Laenge1km
Anstieg100m
Anfahrt Ogikannondo Parking Lot 小城観音堂駐車場
GPXGPX Track
<1000m, <10km, 2023, 3-5h, Kyushu 100, Oita

Tahara-yama / 田原山

Phew. Das war mal wieder ein Hike. Ich hatte nach einem einfachen niedrigeren Berg ausgesucht den man auf der Kunisaki Halbinsel 国東半島 machen kann, da ich einen Tag dort Zeit hatte. Die Wahl fiel auf Tahara-dake weil dieser erstens zu den 100 Kyushu Bergen zaehlt und zweitens mit unter 700 Meter sich nicht so schwer anhoerte. Da hatte ich mich jedoch reichlich getaeuscht. Zunaechst aber von vorn.

Es gibt 2 Routen hoch auf den Tahara-yama. Die offizielle Wanderroute welche am Nokogiriyama Tunnel beginnt sowie die Route ueber die Kumano Magaibutsu, ca. 8 Meter hohe, in Stein gehauene Buddhareliefe von Fudo Myo-o. Zunaechst hatte ich den Parkplatz fuer die Wanderroute am Nokogiriyama Tunnel nicht gefunden und so bin ich zum anderen Startpunkt gefahren. Wenn man ueber die Magaibutsu in den Berg hineingehen moechte, muss man zunaechst 300yen fuer den Eintritt zu den Magaibutsu bezahlen. Das ist es aber denke ich wert, die Buddhas sind sehr beeindrucksvoll und auch der Weg dorthin auf den Steintreppen ist interessant. Die Gegend in Kunisaki hat generell eine hohe Anzahl an Tempel und Statuen. Es wird gesagt dass dort auch die Wiege der Verschmelzung von Buddhismus und Shintoismus in Japan liegt. Beim Eingang muss man auch sagen ob man nur die Buddhas sehen moechte oder weiter auf den Berg will. Sollte man den Berg hoch wollen, wird man gebeten seine Kontaktdaten am Empfang zu lassen, und eine ungefaehre Zeit anzugeben wann man plant wieder unten zu sein. Mir schien das schon ein wenig seltsam, ist dies meistens nur freiwillig, aber ein wenig spaeter verstand ich den Grund. Hinter den Buddhas kann man nich ein wenig hoeher gehen zu einem Schrein. Links vom Schrein ist ein kleines Haus und hinter diesem Haus findet sich der Weg hoch zum Berg. Da es auf der Seite keinen Eingang gibt und einige Wanderer von der anderen Seite bei den Buddhas rauskommen, stehen dort Schilder, die daran erinnern dass der Eintritt zu den Buddhas 300 yen kostet.

Der Weg nach oben ist nicht sehr gut ausgebaut, sehr steil und bietet wenig Griff oder Boden. Bei Naesse wuerd ich definitiv von dieser Route abraten. Kommt man in die Naehe der Ridgeline, wird es sehr schnell sehr felsig. Ab da muss man sich an mehreren sehr grossen Felsbloecken vorbeibewegen. Die Routen sind teilweise sehr eng und kaum befestigt. Wenn man dort ausrutscht dann wartet auf einer Seite auch nur der Abhang. Spaeter muss man auch an einigen Felsen hochkraxeln mit Seil und teilweise Eisengriffe die an den Felsen festgemacht sind. Dies ist definitiv keine Anfaengerroute und sollte nur von Tritt- und Griffsicheren Menschen begangen werden. Fuer mich war dies schon ein wenig ungemuetlich. Nach ein wenig mehr Felsengekletter ist man auf der freien Ridgeline, welche ebenfalls sehr eng ist und oft gibt es keine Sicherung links und rechts. Ich kam schliesslich zu einer Stelle an der die Ridge so eng wurde, dass man ueber einen schmalen Fels klettern musste und links und rechts nur Abgrund hatte. Winde hatten sich auch verstaerkt oben auf dem Berg. Da ich nicht schwindelfrei bin, schien mir dieses Stueck ein wenig gewagt. Ein Blick auf Yamap sagte mir, dass ich nur noch ca 20 Minuten von der Spitze entfernt war. Ich wollte zwar bis ganz nach oben aber das Risiko war es mir an der Stelle nicht wert. Und so habe ich mich entschlossen wieder umzukehren. Der Weg zurueck ueber die Felsen war nicht weniger anstrengend.

An dieser Stelle moechte ich noch einmal sagen dass es absolut OK ist wenn man seine Grenzen kennt und das ein oder andere Mal nicht den Gipfel mitnimmt. Es passieren jedes Jahr sehr viele unfaelle in Japn in den Bergen. Menschen sterben, oft auch weil sie sich ueberschatzen. Das Motto sollte jedoch lauten: Better safe than sorry. Das war der zweite Berg den ich wegen zu anspruchsvoller Route abbrechen musste. Der andere war die Westspitze des Yufu-dake, welcher sich ebenfalls in Oita befindet und wo ich ebenfalls zunaechst hoch wollte, aber den Plan verworfen hatte. Ich vermute bereits, dass Oita eine Praefektur ist in der es besonders viele felsige und schwer zu besteigende Berge gibt. Auf dem Weg nach oben habe ich auch mehrere Japanische Paare getroffen, die tatsaechlich die Route komplett gelaufen sind. Respekt.

Als ich wieder unten war, habe ich mich kurz mit der Empfangsdame zu den Buddhas unterhalten. Und auch kurz ueber die Wanderroute unterhalten. Die andere Route ist wohl aehnlich anspruchsvoll, zumindest gibt es ein schwieriges Kletterstueck. Naja, vielleicht probiere ich irgendwann noch einmal die andere Route. In der Gegend gibt es viele interessante Berge, wie ich beim fahren durch die Kunisaki Halbinsel feststellen konnte.

Note: Die Lesung der Kanji von Kunisaki 国東 ist sehr interessant. Kuni ist eine normale Lesung aber fuer Osten (東) was man oft als “Higashi” oder “Tou” kennt, war mir die Lesung Saki gar nicht gelaeufig. Dies ist oft bei Ortsnamen der Fall. Wegen dem Kanji System muss man oft die spezielle Lesung kennen um den Name des Ortes korrekt auszusprechen.

<10km, 1000m-1500m, 2023, 3-5h, Kagoshima, Kyushu 100

Shibi-san / 紫尾山

Nach laengerer Abstinenz von Kagoshima habe ich mal wieder ein Wochenende genutzt um einen weiteren Kyushu 100 Berg zu besteigen. Aus mir nicht erkennbaren Gruenden scheinen die guenstigsten Flugtickets aus Tokyo Haneda immer nach Kagoshima zu gehen. Die letzten paar Male hatte ich auch Kagoshima als Ziel gewaehlt weil die Flugtickets dahin am guenstigsten waren. Fuer ein Return Trip mit Flugzeug Tokyo-Kagoshima zahlt man demnach weitaus weniger als ein Return Trip mit Shinkansen zwischen Tokyo und Osaka. Nunja, gesagt getan, Samstag frueh auf nach Haneda, 2h Flug nach Kagoshima und dann puenktlich morgens 8:30am in Kagoshima Airport den Mietwagen abholen. Auf das Timing in Japan ist (fast immer) Verlass.

Der Shibi-san liegt etwa 1.5h entfernt vom Kagoshima Flughafen und die Rundwanderung wird auf offiziellen Guides und den ueblichen Hiking Web-Seiten in Japan mit ca. 4.5h angegeben. Hierbei sei gesagt, dass man durchaus auch mit dem Auto bis unter die Spitze fahren kann, aber ich kann definitiv den langen Weg nach oben empfehlen. Und so lange war der garnicht, ich habe bei aktuell wenig guter Kondition die Runde in 3h gemacht, allerdings ohne grosse Pause. Der andere Grund nicht das Auto nach ganz oben zu nehmen ist der Senpiro-no-taki 千尋ノ滝, ein ueber 60m hoher Wasserfall der wirklich beeindruckt. Man kommt direkt am Boden des Wasserfalls vorbei und spaeter auf der Route auch weiter oben genau an dem Punkt wo das Wasser ueber den Fels treibt.

Los geht es vom Fureai no Mori Chushajo ふれあいの森駐車場, ein Parkplatz an einer Bergstrasse (dessen Eingang ein wenig schwer zu sehen ist von der Hauptstrasse, Google Maps findet es, aber die meisten Auto-Navis nicht) und wo ca 10 Autos Platz finden. Von dort gibt es zwei Routen nach oben: die Noborio Route 登尾コース sowie die Higashi-One Route 東尾根コース, die sich am Anfang des Weges teilen, so dass man den Berg als Rundgang mitnehmen kann. Fuer den Aufstieg wuerd ich die Noborio Route empfehlen, da es ein wenig steiler nach oben geht. Den Abstieg ueber die Higashi-One Route fand ich bis auf 1-2 Stellen eigentlich relativ einfach. Auf dem Weg nach oben kommt man auch noch an einem alten Schrein im Wald vorbei. An der Spitze angekommen sieht man bereits die vielen Sendemasten und Antennen links und rechts des Gipfelschilds. Dies ist definitiv kein Pluspunkt und leider das Bild vieler Bergspitzen in Japan. Ich habe gelesen, dass man an besonders guten Tagen einen 360 Grad Blick von dort oben hat bis zum Kirishima-Gebirge, Sakurajima, und sogar bis zum Kaimon-dake. Allerdings war die Spitze in Wolken gehuellt als ich dort war. Und so kann ich den tollen Blick leider nicht bestaetigen. Wegen den kalten Winden wollte ich nicht zulange oben bleiben und habe mich dann auch gleich wieder auf den Abstieg begeben. Am Parkplatz unten wieder angekommen traf ich ein aelteres Paerchen aus der Region, die ihren Wagen neben meinem geparkt hatten. Wir kamen schnell ins Gespraech und ich lernte, dass der Weg zum Shibi-san anscheinend wegen einer Naturkatastrophe bis vor kurzem noch gesperrt war und erst seit kurzem wieder offen war. (Kyushu und vor allem die Regionen Kumamoto und Kagoshima sind stark betroffen in der Taifun Season da diese meistens von Sueden aus auf das Land treffen und meistens daher zuerst diese Praefekturen.) Dies war wohl das erste Mal fuer die beiden Japaner, den Berg wieder zu besteigen seitdem er eine Weile nicht zugaenglich war. Na da habe ich wohl etwas Glueck gehabt mit dem Timing. Des Weiteren habe ich zwei Empfehlungen fuer lokale Spaezialitaeten aus der Region bekommen: Nagashi Soumen 流し素麺 (Nudeln die sich im Kreis vor einem herdrehen) sowie Tori-zashi 鳥刺し (rohes Gefluegelfleisch). Ich habe beides noch nicht probiert, von Nagashi-Soumen schon einmal gehoert aber noch nicht von Tori-zashi. Beides ist anscheinend Spezialitaet in Kagoshima. Landet also gleich auf meiner Bucket List.

Wenn man in Japan wandern geht, auch alleine, ist man eigentlich nie allein, denn es gibt so viele andere Gleichgesinnte, mit denen man meist schnell ins Gespraech kommt, und oft sehr interessante Sachen lernt. Dies ist auch eine der Gruende warum ich Hiking auch als Solo Hiker mag.

<1000m, <10km, 2023, Local Fuji, Tokyo

Sendagaya-Fuji / 千駄ヶ谷富士

Dieser Fuji-san ist eher ein kleiner Huegel. Im Tokyoter Stadtteil Sendagaya gelegen, befindet sich der Sendagaya-Fuji 千駄ヶ谷富士 auf dem Gelaende des Karasumori Hachiman Schreins 烏森八幡神社. Eigentlich kein richtiger Berg, sondern eine kleine Schreinattraktion von Menschenhand gemacht, befindet sich dieser Eintrag hier nur, weil Yamap den Sendagaya-Fuji tatsaechlich als Berg ausweist und es wirklich neckig gemacht ist.

Das faengt schon bei der der Form an. Zwar ist es keine exakte Fuji Form, aber leicht zylindrisch ist der Mini-Berg schon. Am Eingang hinter dem Torii 鳥居 sieht man dann schon das Schild des Tozanguchi 登山口, dem Start des Wanderweges. Direkt dahinter gehen die Stufen los. Der Weg nach oben auf den gerade einmal 6 (!) Meter hohen Fuji wird markiert durch die in Japan bekannten Goume 号目 Marker, welche in 10 Stufen den relativen Punkt auf dem Wanderweg am Berg markieren. Die Go-Goume 5号目 markiert dabai genau die Haelfte des Anstieges und die Juu-Gome 10号目 den Gipfel. Oben angekommen wird man auch schon vom Gipfelschild des Mini-Fuji und einem kleinen Schrein begruesst.

Wege nach oben und nach unten sind unterschiedlich und fest markiert. Die ganze Tour dauert nur etwa 5-10 Minuten. Ich kann mir vorstellen dass dies fuer Familien mit kleinen Kindern sehr interessant ist, einmal den “Fuji” zu besteigen fuer die “bragging rights”, und von der Idee her ist dies auch einzigartig, ich habe zumindest noch nichts aehnliches in Japan gesehen. Wenn man in der Naehe ist wuerd ich dort also auch mal vorbeischauen aber ansonsten ist es nichts besonderes.

<1000m, 2023, 3-5h, Fukuoka, Kyushu 100

Tachibana-yama / 立花山 ・Mikatsuki-yama / 三日月山

Wenn man nach Fukuoka mit dem Flugzeug aus Tokyo kommt, dann kann man beim Anflug auf den sehr zentralen Flughafen auf der linken Seite eine kleinere Bergkette sehen. Die markantesten Spitzen davon sind der Mikatsuki-yama 三日月山 sowie der Tachibana-yama 立花山. Der Tachibana-yama ist der bekanntere, einmal weil er in der Liste der 100 beruehmten Berge Kyushus auftaucht, dann weil sich dort auf der Spitze frueher mal ein bedeutendes Schloss befand, und letztendlich auch weil er die bessere Aussicht bietet. Und die ist tatsaechlich grandios. An guten Tagen kann man sehr schoen in die Bucht von Fukuoka schauen. Das gute dabei ist, dass es ein relativ einfacher Hike ist.
Am einfachsten ist es wahrscheinlich wenn man mit dem Auto direkt zu einem der mehreren Parkplaetzen um den Berg faehrt. Dort befinden sich grosse Parkplaetze und auch Toiletten. Ich entschied mich, bis zur naechsten Bahnstation zu fahren auf der JR Kagoshima Line JR鹿児島本線 und bei der Station Kashii 香椎駅 auszusteigen. Von dort laeuft man ca. 40 Minuten zu den Autoparkplaetzen rund um den Berg. Ich lief suedlich entlang und machte mich zunaechst auf, den Gipfel des Mikatsuki-yama zu besteigen. An einem groesseren Friedhof geht der Wanderweg los. Auf dem Weg sieht man bereits viele Familien und aeltere Leute.

Der Aufstieg ist dementsprechend einfach, nur stellenweise leicht steil. Oben auf dem Mikatsuki-yama gibt es eine groessere freie Flaeche, ein paar Baenke und begrenzte Sicht auf das Umfeld. Von dort geht man weiter noerdlich Richtung Tachibana-yama, welcher noch einmal 100m hoeher ist. Man kann wahlweise direkt auf den Tachibana-yama in ca. 30 Minuten oder noch einiger der mehreren Spitzen drum herum erkunden. Ich entschied mich, noch 2 kleinere Gipfel auf dem Weg zu besuchen. Allerdings muss ich sagen, dass die Wanderwege abseits der bekannten Bergspitzen teilweise weniger gut ausgebaut sind. Es war sehr steil und man brauchte teilweise staendig Seil-Support. Wieder zurueck in Richtung Tachibana-yama ist es dann nicht mehr weit. Das letzte Stueck ist noch einmal mit Treppen versehen.

Auf dem Tachibana-yama angekommen findet man einen der besten Ausblicke auf eine Stadt, die ich seit langem hatte. Absolut sehenswert. Man muesste von der Stelle auch die ankommenden Flugzeuge in dee Naehe des Fukuoka Airports sehen. Ich war nur nicht lang genug oben um mit Planespotting anzufangen. Der Berg ist sehr gut besucht und besonders an sonnigen und klaren Tagen findet man viele Leute auf dem Gipfel vor. Was ich interessant fande war, dass es auf dem Gipfel eine Art Bulletin Board gab an denen die Zeiten der Busse an den verschiedenen Seiten der Eingaenge zum Berg haengen. Sehr praktisch! Hab ich vorher noch nie gesehen auf einer Bergspitze.

Rund um den Tachibana-yama findet man immer wieder alte Ruinen der Burganlage, die dort einmal stand, aber viel ist nicht mehr uebriggeblieben. Steinmauern und aehnliches. Aber das Schloss hatte wohl eine grosse Bedeutung und strategische Position wegen des Blicks auf den Fukuoka/Hakata Hafen, daher wurde es waehrend der Sengoku Zeit schwer umkaempft. Abgestiegen bin ich auf der Route ueber den Matsuo-yama und den Shiratake-yama. Sobald man wieder unten ist, laeuft msn das restliche Stueck zurueck zur Kashii Bahnstation (ca 30min) oder nimmt einen der Busse.

<1000m, <10km, 2022, Tokyo

Hakone-Yama (Tokyo) / 箱根山(東京23区)

Wenn man an die Stadt Tokyo denkt, dann kommen einem viele Assoziationen. Viele Menschen, Neonlichter, Schnellzüge, Tokyo Tower etc. Berge gehören meist nicht zu der Liste. Dennoch gibt es innerhalb der 23 Stadtbezirke Tokyos einige Berge. Allerdings würden man bei einer Hoehe von biz zu 50m jedoch eher von Hügel sprechen. Einer dieser Erhebungen ist der Hakone-Yama im Stadtbezirk Shinjuku. Ich muss gestehen, auch nach ca. 10 Jahren in Japan habe ich noch die von diesem “Berg” gehört.

Neulich bin ich auf eine Liste der Berge von Tokyo gestossen und darunter war auch der Hakone-Yama. Kurz vor Jahreswechsel, als ich nicht viel Zeit hatte und dennoch einen Berg besteigen wollte, mache ich mich auf, diesem Berg einmal ein Besuch abzustatten. Wenn man in Tokyo lebt, kann man relativ einfach in die Nähe. Dazu nimmt man entweder die JR Linie nach Takadanobaba, die Tokyo Metro Tozai Line nach Waseda, oder die Toei-Shinjuku-Line nach Higashi Shinjuku. Alle dieser Punkte sind in etwa gleich Entfernt vom Toyama Park, in dem der Hakone-Yama liegt. Von Punkt zu Punkt sind es ca. 30-40 Minuten, die man fuer den kurzen Besuch einplanen muss.

Von Waseda Station geht man zunächst in die Richtung eines Hachiman Schreins. An der Kreuzung direkt davor, trifft man auf ein Taihaku Corner Shop, bei dem man links geht und schon sieht man den Eingang zum Toyama Park. Direkt am Anfang sieht man auch schon die Strasse genannt nach dem Berg: Hakoneyama Dori (Berg Hakone Strasse). Überquert man die Strasse, befindet man sich im Park, zunächst in der nördlichen flacheren Gegend, welche mit mehreren Freiflächen und Spielplätzen aufwartet. Ein wenig weiter südlich und eine weitere Strasse überquert sieht man dann den Weg zum Hakone Yama. Wie vorher bereits erläutert ist dr Berg eher ein Hügel und das Besteigen der paar Treppen bis auf die gut 40m ist relativ einfach. Im Dezember kann man nich die letzten Züge der Blätterverfärbung erblicken.

Oben angekommen findet man einen unspektakulären Gipfel vor. Eine Bank, jedoch keine Sicht auf das Umland. Allerdings birgt der Berg eine Geschichte. Während des Zweiten Weltkrieges war dort anscheinend ein Standort einer Einheit, welche grausame und unmoralische Experimente (wie z.B. willentliche Infektionen mit Krankheiten etc.) an Kriegsgefangene durchgeführt haben soll. Die eigentlichen Taten geschahen in den von Japan besetzen Gebieten in China, wie der Manchurei, allerdings vermutet man, dass menschliche Überreste zum Studieren nach Japan gebracht wurden, und eventuell genau in diese Einrichtung, welche. Es im Toyama Park einmal gab. Ich nehme einmal an, dass diese dunkle Geschichte aus Japan’s Vergangenheit damit zu tun hat, warum dieser Park weniger bekannt ist wie seine grossen Nachbarn, der Yoyogi Park und der Shinjuku Gyoen.

<1000m, 10-15km, 2022, 3-5h, Kanagawa

Sengen-yama・Takanosu-yama / 浅間山・鷹巣山

Ein Hike in der Naehe Tokyo’s, den ich schon laenger einmal machen wollte. Eigentlich hatte ich mir nicht viel davon erhofft. Ich wusste, dass es kaum gute Sicht auf das Umland gibt und es wohl eher ein historischer Hike wuerde. Aber ich muss sagen bei gutem Wetter ist es ein echt netter Asuflug. Der Start ist in Hakone Yumoto, was oft voll von Touristen ist, aber sobald man sich der Hauptstrasse von Hakone-Yumoto entledigt hat, kommt man in eine Gegend wo wohl die meisten Touristen sich eher nicht hinverirren. An einer Autostrasse links entlang des Weges gibt es ein sehr unscheinbaren Aufstieg zum Wanderweg hoch zum Sengen-yama. Direkt am Anfang des Weges gibt es ein Schild, dass vor Baeren warnt, und obwohl dies nicht ausgeschlossen ist, und man natuerlich immer vorsichtig sein sollte, ist die Wahrscheinlichkeit in dieser Gegend auf einen Baeren zu treffen sehr gering.

Hat man das erste Steile Stueck geschaft und ist nach 1-1.5h schliesslich oben auf der Ridgeline angekommen, so ist der Rest des Hikes relativ einfach. Der erste markannte Punkt ist die Spitze des Sengen-yama 浅間山. Der Sengen-yama hiess frueher einmal Shimo-Takanosu-yama 下鷹巣山 (dt. “untere/tiefere Takanosu-yama) bis in die Edo-Zeit, in der zu Ehren der Gottheit des Fuji-san dort ein Schrein gebaut wurde. Solche Sengen Schreine 浅間神社 gibt es ueberall in Japan und auch viele Berge die diesen Namen oder Variationen seiner Lesungen tragen (wie z.B. Asama etc.). Vom Gipfel des Sengen-yama hat man keine Freie Aussicht aber ein Tisch mit 2 Baenken, die zum Ausruhen einlaedt.

Von dort aus geht es weiter ueber den Bergkamm, zum eigentlichen Hochpunkt der Route, dem Takanosu-yama 鷹巣山. Der Berg traegt den Namen, da dort frueher das Takanosu Schloss stand, welches Odawara mit beschuetzte. Danach kann man ueber mehrere Wege absteigen. Ich entschied mich, ueber das Dorf Hata-juku 畑宿 abzusteigen, da man auf dem Weg noch an einem Wasserfall vorbeikommt, dem Hiryu Wasserfall 飛龍の滝 (dt. “Wasserfall des fliegenden Drachens”). Wenn man unten beim Ort Hata-juku wieder aus dem Berg kommt, muss man beachten, dass es ein kleines Stueck zurueck bis nach Yumoto zu Fuss ist (ca. 45m-1h), aber auf dem Weg fahren auch Busse und man kommt an einigen Busstationen vorbei, sollte man den Weg zurueck im Bus bevorzugen.

<10km, 1000m-1500m, 2022, 5-8h, Kyushu 100, Saga

Kyouga-take / 経ヶ岳

Kyougatake in den Tara-dake Bergen lag Aufgrund der Tatsache, dass er die hoechste Erhebung der Praefektur Saga darstellt, auf meiner Liste. Als es einmal guenstige Flugtickets nach Nagasaki Airport gab, habe ich diesen Hike gleich eingeplant. Warum Nagasaki Airport, wenn der Berg die Hoechste Spitze der Praefektur Saga ist? Nun ja, Nagasaki Airport ist naeher dran, nur 30 Minuten vom Airport zum Trailhead genauer gesagt. Denn durch die Taradake Berge zieht sich die Praefekturengrenze.

Wenn man am gleichen Tag von ausserhalb kommt, und selbst wenn man den ersten Flug nimmt, kann man meist nicht vor 9 Uhr vor Ort Startbereit sein. Fuer mich ging es da erst los, schnell ab zum Trailhead. Dort musste ich, wie befuerchtet, feststellen dass alle Parkplaetze mal wieder belegt waren. Japaner fangen immer sehr frueh an zu wandern, was ich mir ueber die Jahre auch angewoehnt habe. Allerdings ging es an dem Tag logistisch nicht, bereits 6 Uhr morgens vor Ort zu sein. Nun ja, ich habe ein wenig rumgesucht und mich schliesslich entschlossen an den Strassenrand zu stellen. Davor habe ich geprueft, ob auch das groesste Auto vor Ort auch noch durch die Strasse passt. Nicht die Beste Wahl, aber ich war nicht 2 Stunden mit dem Flugzeug angereist um an einem Parkplatz zu scheitern.

Nach anfaenglicher Startschwierigkeiten konnte ich dann los. Der Tag war fuer einen Mitte Oktober Zeitraum sehr warm und es waren zeitweise wirklich Null Wolken am Himmel. Traumwetter. Vom Parkplatz nahm ich den Pfad der direkt hoch zum Kyougatake fuehrt. Mein Plan war, danach noch auf die benachbarten Kunimidake und Taradake zu steigen, aber daraus wurde wegen Zeitengpaessen leider am Ende nichts. Einer der Gruende warum ich langsamer war als geplant war direkt das erste Stueck. Ich habe lange schon kein so steilen Anstieg mehr gehabt. Fast 1,5 Stunden steil nach oben, mit sehr wenig ausgepraegtem Weg. Im Prinzip die ganze Zeit zwischen den Baeumen und Wurzeln und parallel nach dem Wegmarker Ausschau halten. Das war schon gut anstrengend. Aber step-by-step und man kommt irgendwann auf dem Maigatake an, eine kleinere Erhebung vor dem Kyougatake. Allerdings ist der kleine Gipfel nicht frei, so dass man kaum Sicht hat. Davor und danach kann man allerdings einen Blick auf den Kyougatake werfen.

Der Gipfel ist ein grosser Fels, in der Form einer halben Kugel. Dies macht den Kyougatake sehr markant gegenueber den anderen Gipfeln des Bergmassivs. Nach dem Maigatake geht es dann weiter auf den Kyougatake. Das letzte Stueck hoch auf den Gipfel ist weniger anstrengend wie das erste Stueck, allerdings gibt es eine Reihe von Klettereinlagen am Fels. Seile und Eisenketten helfen dabei mir dem Griff. Oben angekommen hat man ein schoenen Blick auf das Umland. Deutlich kann man den Gokagahara-dake sehen mit seinen Antennen. Aber auch der Kunimi-dake und der Tara-dake sind sichtbar.

Note: Interessant finde ich dass Kyougatake normalerweise in der folgenden Kanji Schreibweise vorzufinden ist: 経ヶ岳. Das Gipfelschild jedoch weist die alte, leicht kompliziertere Schreibweise aus: 經ヶ嶽.

10-15km, 1500m-2000m, 2022, 5-8h, Hyogo, Japan 200, Kansai 100

Hyounosen / 氷ノ山

Weit ab von den normalen Touristengebieten, tief in der Praefektur Hyogo, befindet sich der Hyonosen 氷ノ山, der hoechste Berg der Praefektur Hyogo.兵庫県の最高峰. Als ich einmal einen Bekannten aus der Unizeit in Himeji besuchte, nam ich das als Vorwand, in der Zeit auch den Hyonosen zu beisteigen. An einem Sonntag frueh morgens um 4 Uhr starteten wir aus Himeji mit dem Auto. Es sind gute 2h+ bis zum Berg aus Himeji, aber je frueher man losfaehrt, desto freier sind die Strassen. An besagtem Tag wurde zudem noch Regen angesagt und das Kalkuel war, frueh loszufahren, um vor dem Regen wieder unten zu sein. Und ich muss sagen es ging auf, sogar perfekt. Manchmal muss man einfach ein wenig Risiko eingehen.

Frueh morgens waren wir also am Trilhead, parkten das Auto und machten uns auf den Weg. das erste Stueck ist relativ steil. Man ist so ca. 1h damit beschaeftigt, erst einmal auf den Kamm hochzuwandern. Fuer ungeuebte ist dies wahrscheinlc¥ich ein Krampf in den Waden. Einmal oben angekommen ist es jedoch schon fast geschafft. Wenn man auf die Ridgeline kommt, dann sieht man schon eines der vielen Huetten die dort oben stehen. Markant sind diese durch das praegende spitze Dach. Davon gibt es mehrere auf der Route, und sie markieren die Milestones auf der Route. Von dort aus ist der Rest eigentlich nicht mehr allzu schwer. Bei nassem Wetter sollte man natuerlich immer aufpassen auf den Boden und die Rutschgefahr. Andernfalls sei gesagt, dass es auf der Spitze relativ rauh seien kann. Wir waren dort im Oktober und es war super windig, total dicht und auch sehr kalt. Zum Glueck gibt es auf dem Gipfel eine Huette, in die man hinein kann und sich dort drinnen im Windgeschuetzen Raum ausruhen kann. Das haben auch die meisten Wnderer dort in Anspruch genommen. Von oben soll man auch ein wenig Blick auf das Umland haben, allerdings konnte ich das an diesem bewoelkten Tag nicht bestaetigen.

Die Wanderung kann man als Rundweg machen, und so sind wir auf der anderen Seite wieder hinunter. Der Abstieg ist zuweilen auch wieder ein wenig steiler und man kommt schliesslich an einem Campingplatz samt Parkplatz mit Toilette wieder raus. Von dort aus mussten wir dann noch ca. 1h zurueck zum anderen Parkplatz wo das Auto stand laufen. An besagtem Tag war fuer den Nachmittag Regen angesagt und wie durch ein Wunder hat es genau mit dem Regen nagefangen als wir wieder im Auto sassen. EIn unglaublicher Zufall. Es hatte zwar zuvor leicht getroepfelt, aber zurueck im Auto hat es wirklich stark wieder angefangen zu regnen. Ich war zwar dafuer ausgeruested, aber mein Kollege nicht, daher war ich ganz froh, dass wir dem Starkregen entgangen sind an diesem Tag.

Trivia: Der Hyounosen 氷ノ山 ist einer der Berge mit der Lesung “sen” anstelle von der ueblichen On-yomi “san”, wie auch einige andere Berge in der gleichen Region, wie z.B. der Daisen 大山, oder der Kamihiruzen 上蒜山.

<1000m, <10km, 1-3h, 2022, Hyogo, Kansai 100

Takamikura-yama / 高御位山

Wer an Himeji denkt, assoziiert wahrscheinlich zunaechst das bekannte Schloss welches man bereits vom Hauptbahnhof erblicken kann. Fuer geuebte Wanderer in Japan ist die Gegend allerdings meist kein Begriff. Und doch gibt es einige kleinere Berge/Huegel in der Gegend, die durchaus einen Besuch wert sind. Einer dieser kleineren Berge ist der Takamikura-yama 高御位山. Mit um die 300m ist der Berg wahrlich keine hohe Erhebung, allerdings gilt er als einer der 100 beruehmten Berge in der Kansai Region. Das liegt wahrscheinlich an den offenen Sichten von oben auf Himeji und Umgebung sowie die religioese Bedeutung, denn auf dem Gipfel befindet sich, wie so oft in Japan, ein Shinto Schrein. 

Der Berg, welcher ein wenig westlich von Himeji Stadt liegt, laesst sich relativ einfach mit dem Auto erreichen. Am Anfang des Wanderweges gibt es einen mittelgrossen Parkplatz sowie eine Toilette. Von dort folgt man dem Weg, bis man auf ein Tor aus zwei Steinsaeulen trifft, das den Eingang zum Schrein/Wanderweg markiert. Der Weg an sich ist relativ gut ausgebaut, oft mit Stufen versehen, so dass man die 300 Hoehenmeter relativ einfach ueberwinden kann. Der ganze Aufstieg dauert keine Stunde und kurz vor dem Gipfel erreicht man ein groesseres Steinplataeu von dem man bereits ein super Ausblick auf die Umgebung hat. Ca. 5 Minuten weiter erreicht man dann den Gipfel und den Shinto Schrein. Fuer den hoechsten Punkt muss man noch einen Fels hinter dem Schrein erklimmen, von wo man ebenfalls eine wunderbare 180 Grad Sicht hat. 

Ich bin den Berg mit einem Bekannten aus Himeji bestiegen, als ich zu Besuch war und da ich erst Mittag in der Gegend ankam, bit sich der recht einfache Hike als Nachmittags-Sport an. Es war kurz vor Abenddaemmerung und das Ambiente sehr athmosphaerisch. Ich kann nur empfehlen, bei Interesse am Nachmittag zu gehen, denn der Berg ist ein optimaler Spot, den Sonnenuntergang zu sehen. 

<10km, 1-3h, 1000m-1500m, 2022, Hokkaido

Higashi-nupukaushi-nupuri / 東ヌプカウシヌプリ

Es gibt Bergnamen die lassen sich einfach aussprechen, und es gibt solche, die auf der Ainu Sprache basieren. In Hokkaido, der Praefektur die frueher von den Ainu bewohnt wurde, gibt es eine ganze Reihe von Bergnamen die nie ins Japanische uebersetzt wurden. So auch der Higashi-nupukaushi-nupuri 東ヌプカウシヌプリ. Der Name bedeutet soviel wie “Berg ueber dem Feld/der Ebene”, gemeint ist damit die Tokachi Ebene, ein grosses Stueck Flachland, inmitten dessen auch die Stadt Obihiro 帯広 liegt. Und tatsaechlich kann man den Higashi-nupukaushi-nupuri sehr gut sehen, wenn man von der Tokachi Ebene kommt. Der Berg selbst befindet sich am Rande des groessten Nationalparks Japans, dem Daisetsuzan National Park 大雪山国立公園 in der Mitte Hokkaidos. Der Park ist riesig und es gibt viele vulkanische Gebirgsgruppen, die dort die Bergmassive bilden. Der Higashi-nupukaushi-nupuri gehoert zu den Bergen am Shikaribetsu-ko 然別湖, dem hoechstgelegenen Vulkansee Japans. 

Der Higashi-nupukaushi-nupuri liegt dabei ein wenig im Schatten seines groesseren und bekannteren Nachbarns, dem Hakuun-zan (ein Hokkaido 100 Berg). Dass er weniger bekannt ist liegt sicherlich daran, dass die Sicht vom Gipfel weitaus weniger beeindruckend ist als die seines Nachbarns. Allerdings muss ich sagen, dass ich den Aufstieg durch den dichten Wald und die sehr angenehme Zeit zum Besteigen von ca. 1h bis zum Gipfel sehr positiv fand. Der Parkplatz zum Eingang des Wanderweges liegt direkt an einer Strasse die zum Shikaribetsu-ko fuehrt, am sogenannten Shirakaba-Pass 白樺峠 (dt. “Pass der Japanischen Weissbirke”). Dort befindet sich auch eine Bushaltestelle, allerdings sollte man im Vorfeld die Zeiten studieren, da der Bus dort nicht so oft faehrt. Fuer alle die mit dem Auto anreisen gibt es links und rechts von der Strasse genug Platz fuer geschaetzte 20-30 Autos. 

Vom eigentlichen Gipfel kann man leider nichts gut sehen, da er bewachsen ist. Jedoch kann man auf die Tokachi Ebene blicken, wenn man noch ein wenig weiter hinter den Gipfel laeuft. Ausserdem gibt es noch ein steiniges Gebiet ca. 5 Minutem hinter dem Gipfel, das von Berghasen ナキウサギ (dt. “Pfeifhasen”) bewohnt ist, so dass man, wenn man Glueck hat, dort einige antreffen kann. Ich habe von diesem Ort nur durch Zufall erfahren. Eine junge Frau kam mir entgegen und fragte ob ich bereits die Hasen gesehen haette, denn sie hat gleich 2 erblickt. Danach schickte sie mich die 5 Minuten weiter, wo ich aber dann allerdings kein Glueck mehr hatte. Nunja, zurueck zum Gipfel und nach ca. 40 Minuten war ich auch schon wieder unten. Alles in allem ein netter Halbtages-Hike.

Name:Higashi-nupukaushi-nupuri・東ヌプカウシヌプリ
Hoehe:1252m
Dauer:2h
Laenge:3km
Anfahrt:Shirakaba-Pass 白樺峠
GPX:GPX Track