<1000m, <10km, 1-3h, 2023, Oita

Ogi-san / 小城山

Nach dem missgluecktem Versuch, den Gipfel des Tahara-yama zu erreichen, bin ich an gleichem Tag noch auf einen kleineren Berg. Mit 246m ein sehr kleiner Berg, ist der Ogi-san 小城山 auch sehr einfach zu erreichen. Relativ nah beim Oita Fughafen, kann man bis ca. 10 Minuten unter den Gipfel mit dem Auto ranfahren. Vom Parkplatz aus geht es dann relativ problemlos zunaechst and einen alten Tempel und in gemaessigter Steigung durch einen Wald, hoch auf den Gipfel. Der Gipfel ist relativ flach und komplett zugepflanzt. Es sieht aus wie an einer normalen Waldkreuzung, bei der man sich entscheiden kann in Richtung der Ridgeline weiterzulaufen.

Auf dem Weg sieht man den Ogisan Houmeiji 小城山 寶命寺 bzw. auch Ogisan Kannon 小城山観音 genannt, einer der bekannten Tempel auf der Kunisaki Halbinsel 国東半島. Auf dem kurzen Weg hoch zum Gipfel gibt es mehr als 30 Kannon Statuen, die am Wegesrand verstreut sind.

NameOgisan / 小城山
Hoehe246m
Dauer~30m-1h
Laenge1km
Anstieg100m
Anfahrt Ogikannondo Parking Lot 小城観音堂駐車場
GPXGPX Track
<1000m, <10km, 2023, 3-5h, Kyushu 100, Oita

Tahara-yama / 田原山

Phew. Das war mal wieder ein Hike. Ich hatte nach einem einfachen niedrigeren Berg ausgesucht den man auf der Kunisaki Halbinsel 国東半島 machen kann, da ich einen Tag dort Zeit hatte. Die Wahl fiel auf Tahara-dake weil dieser erstens zu den 100 Kyushu Bergen zaehlt und zweitens mit unter 700 Meter sich nicht so schwer anhoerte. Da hatte ich mich jedoch reichlich getaeuscht. Zunaechst aber von vorn.

Es gibt 2 Routen hoch auf den Tahara-yama. Die offizielle Wanderroute welche am Nokogiriyama Tunnel beginnt sowie die Route ueber die Kumano Magaibutsu, ca. 8 Meter hohe, in Stein gehauene Buddhareliefe von Fudo Myo-o. Zunaechst hatte ich den Parkplatz fuer die Wanderroute am Nokogiriyama Tunnel nicht gefunden und so bin ich zum anderen Startpunkt gefahren. Wenn man ueber die Magaibutsu in den Berg hineingehen moechte, muss man zunaechst 300yen fuer den Eintritt zu den Magaibutsu bezahlen. Das ist es aber denke ich wert, die Buddhas sind sehr beeindrucksvoll und auch der Weg dorthin auf den Steintreppen ist interessant. Die Gegend in Kunisaki hat generell eine hohe Anzahl an Tempel und Statuen. Es wird gesagt dass dort auch die Wiege der Verschmelzung von Buddhismus und Shintoismus in Japan liegt. Beim Eingang muss man auch sagen ob man nur die Buddhas sehen moechte oder weiter auf den Berg will. Sollte man den Berg hoch wollen, wird man gebeten seine Kontaktdaten am Empfang zu lassen, und eine ungefaehre Zeit anzugeben wann man plant wieder unten zu sein. Mir schien das schon ein wenig seltsam, ist dies meistens nur freiwillig, aber ein wenig spaeter verstand ich den Grund. Hinter den Buddhas kann man nich ein wenig hoeher gehen zu einem Schrein. Links vom Schrein ist ein kleines Haus und hinter diesem Haus findet sich der Weg hoch zum Berg. Da es auf der Seite keinen Eingang gibt und einige Wanderer von der anderen Seite bei den Buddhas rauskommen, stehen dort Schilder, die daran erinnern dass der Eintritt zu den Buddhas 300 yen kostet.

Der Weg nach oben ist nicht sehr gut ausgebaut, sehr steil und bietet wenig Griff oder Boden. Bei Naesse wuerd ich definitiv von dieser Route abraten. Kommt man in die Naehe der Ridgeline, wird es sehr schnell sehr felsig. Ab da muss man sich an mehreren sehr grossen Felsbloecken vorbeibewegen. Die Routen sind teilweise sehr eng und kaum befestigt. Wenn man dort ausrutscht dann wartet auf einer Seite auch nur der Abhang. Spaeter muss man auch an einigen Felsen hochkraxeln mit Seil und teilweise Eisengriffe die an den Felsen festgemacht sind. Dies ist definitiv keine Anfaengerroute und sollte nur von Tritt- und Griffsicheren Menschen begangen werden. Fuer mich war dies schon ein wenig ungemuetlich. Nach ein wenig mehr Felsengekletter ist man auf der freien Ridgeline, welche ebenfalls sehr eng ist und oft gibt es keine Sicherung links und rechts. Ich kam schliesslich zu einer Stelle an der die Ridge so eng wurde, dass man ueber einen schmalen Fels klettern musste und links und rechts nur Abgrund hatte. Winde hatten sich auch verstaerkt oben auf dem Berg. Da ich nicht schwindelfrei bin, schien mir dieses Stueck ein wenig gewagt. Ein Blick auf Yamap sagte mir, dass ich nur noch ca 20 Minuten von der Spitze entfernt war. Ich wollte zwar bis ganz nach oben aber das Risiko war es mir an der Stelle nicht wert. Und so habe ich mich entschlossen wieder umzukehren. Der Weg zurueck ueber die Felsen war nicht weniger anstrengend.

An dieser Stelle moechte ich noch einmal sagen dass es absolut OK ist wenn man seine Grenzen kennt und das ein oder andere Mal nicht den Gipfel mitnimmt. Es passieren jedes Jahr sehr viele unfaelle in Japn in den Bergen. Menschen sterben, oft auch weil sie sich ueberschatzen. Das Motto sollte jedoch lauten: Better safe than sorry. Das war der zweite Berg den ich wegen zu anspruchsvoller Route abbrechen musste. Der andere war die Westspitze des Yufu-dake, welcher sich ebenfalls in Oita befindet und wo ich ebenfalls zunaechst hoch wollte, aber den Plan verworfen hatte. Ich vermute bereits, dass Oita eine Praefektur ist in der es besonders viele felsige und schwer zu besteigende Berge gibt. Auf dem Weg nach oben habe ich auch mehrere Japanische Paare getroffen, die tatsaechlich die Route komplett gelaufen sind. Respekt.

Als ich wieder unten war, habe ich mich kurz mit der Empfangsdame zu den Buddhas unterhalten. Und auch kurz ueber die Wanderroute unterhalten. Die andere Route ist wohl aehnlich anspruchsvoll, zumindest gibt es ein schwieriges Kletterstueck. Naja, vielleicht probiere ich irgendwann noch einmal die andere Route. In der Gegend gibt es viele interessante Berge, wie ich beim fahren durch die Kunisaki Halbinsel feststellen konnte.

Note: Die Lesung der Kanji von Kunisaki 国東 ist sehr interessant. Kuni ist eine normale Lesung aber fuer Osten (東) was man oft als “Higashi” oder “Tou” kennt, war mir die Lesung Saki gar nicht gelaeufig. Dies ist oft bei Ortsnamen der Fall. Wegen dem Kanji System muss man oft die spezielle Lesung kennen um den Name des Ortes korrekt auszusprechen.

<10km, 1000m-1500m, 2023, 3-5h, Kagoshima, Kyushu 100

Shibi-san / 紫尾山

Nach laengerer Abstinenz von Kagoshima habe ich mal wieder ein Wochenende genutzt um einen weiteren Kyushu 100 Berg zu besteigen. Aus mir nicht erkennbaren Gruenden scheinen die guenstigsten Flugtickets aus Tokyo Haneda immer nach Kagoshima zu gehen. Die letzten paar Male hatte ich auch Kagoshima als Ziel gewaehlt weil die Flugtickets dahin am guenstigsten waren. Fuer ein Return Trip mit Flugzeug Tokyo-Kagoshima zahlt man demnach weitaus weniger als ein Return Trip mit Shinkansen zwischen Tokyo und Osaka. Nunja, gesagt getan, Samstag frueh auf nach Haneda, 2h Flug nach Kagoshima und dann puenktlich morgens 8:30am in Kagoshima Airport den Mietwagen abholen. Auf das Timing in Japan ist (fast immer) Verlass.

Der Shibi-san liegt etwa 1.5h entfernt vom Kagoshima Flughafen und die Rundwanderung wird auf offiziellen Guides und den ueblichen Hiking Web-Seiten in Japan mit ca. 4.5h angegeben. Hierbei sei gesagt, dass man durchaus auch mit dem Auto bis unter die Spitze fahren kann, aber ich kann definitiv den langen Weg nach oben empfehlen. Und so lange war der garnicht, ich habe bei aktuell wenig guter Kondition die Runde in 3h gemacht, allerdings ohne grosse Pause. Der andere Grund nicht das Auto nach ganz oben zu nehmen ist der Senpiro-no-taki 千尋ノ滝, ein ueber 60m hoher Wasserfall der wirklich beeindruckt. Man kommt direkt am Boden des Wasserfalls vorbei und spaeter auf der Route auch weiter oben genau an dem Punkt wo das Wasser ueber den Fels treibt.

Los geht es vom Fureai no Mori Chushajo ふれあいの森駐車場, ein Parkplatz an einer Bergstrasse (dessen Eingang ein wenig schwer zu sehen ist von der Hauptstrasse, Google Maps findet es, aber die meisten Auto-Navis nicht) und wo ca 10 Autos Platz finden. Von dort gibt es zwei Routen nach oben: die Noborio Route 登尾コース sowie die Higashi-One Route 東尾根コース, die sich am Anfang des Weges teilen, so dass man den Berg als Rundgang mitnehmen kann. Fuer den Aufstieg wuerd ich die Noborio Route empfehlen, da es ein wenig steiler nach oben geht. Den Abstieg ueber die Higashi-One Route fand ich bis auf 1-2 Stellen eigentlich relativ einfach. Auf dem Weg nach oben kommt man auch noch an einem alten Schrein im Wald vorbei. An der Spitze angekommen sieht man bereits die vielen Sendemasten und Antennen links und rechts des Gipfelschilds. Dies ist definitiv kein Pluspunkt und leider das Bild vieler Bergspitzen in Japan. Ich habe gelesen, dass man an besonders guten Tagen einen 360 Grad Blick von dort oben hat bis zum Kirishima-Gebirge, Sakurajima, und sogar bis zum Kaimon-dake. Allerdings war die Spitze in Wolken gehuellt als ich dort war. Und so kann ich den tollen Blick leider nicht bestaetigen. Wegen den kalten Winden wollte ich nicht zulange oben bleiben und habe mich dann auch gleich wieder auf den Abstieg begeben. Am Parkplatz unten wieder angekommen traf ich ein aelteres Paerchen aus der Region, die ihren Wagen neben meinem geparkt hatten. Wir kamen schnell ins Gespraech und ich lernte, dass der Weg zum Shibi-san anscheinend wegen einer Naturkatastrophe bis vor kurzem noch gesperrt war und erst seit kurzem wieder offen war. (Kyushu und vor allem die Regionen Kumamoto und Kagoshima sind stark betroffen in der Taifun Season da diese meistens von Sueden aus auf das Land treffen und meistens daher zuerst diese Praefekturen.) Dies war wohl das erste Mal fuer die beiden Japaner, den Berg wieder zu besteigen seitdem er eine Weile nicht zugaenglich war. Na da habe ich wohl etwas Glueck gehabt mit dem Timing. Des Weiteren habe ich zwei Empfehlungen fuer lokale Spaezialitaeten aus der Region bekommen: Nagashi Soumen 流し素麺 (Nudeln die sich im Kreis vor einem herdrehen) sowie Tori-zashi 鳥刺し (rohes Gefluegelfleisch). Ich habe beides noch nicht probiert, von Nagashi-Soumen schon einmal gehoert aber noch nicht von Tori-zashi. Beides ist anscheinend Spezialitaet in Kagoshima. Landet also gleich auf meiner Bucket List.

Wenn man in Japan wandern geht, auch alleine, ist man eigentlich nie allein, denn es gibt so viele andere Gleichgesinnte, mit denen man meist schnell ins Gespraech kommt, und oft sehr interessante Sachen lernt. Dies ist auch eine der Gruende warum ich Hiking auch als Solo Hiker mag.

<1000m, <10km, 2023, Local Fuji, Tokyo

Sendagaya-Fuji / 千駄ヶ谷富士

Dieser Fuji-san ist eher ein kleiner Huegel. Im Tokyoter Stadtteil Sendagaya gelegen, befindet sich der Sendagaya-Fuji 千駄ヶ谷富士 auf dem Gelaende des Karasumori Hachiman Schreins 烏森八幡神社. Eigentlich kein richtiger Berg, sondern eine kleine Schreinattraktion von Menschenhand gemacht, befindet sich dieser Eintrag hier nur, weil Yamap den Sendagaya-Fuji tatsaechlich als Berg ausweist und es wirklich neckig gemacht ist.

Das faengt schon bei der der Form an. Zwar ist es keine exakte Fuji Form, aber leicht zylindrisch ist der Mini-Berg schon. Am Eingang hinter dem Torii 鳥居 sieht man dann schon das Schild des Tozanguchi 登山口, dem Start des Wanderweges. Direkt dahinter gehen die Stufen los. Der Weg nach oben auf den gerade einmal 6 (!) Meter hohen Fuji wird markiert durch die in Japan bekannten Goume 号目 Marker, welche in 10 Stufen den relativen Punkt auf dem Wanderweg am Berg markieren. Die Go-Goume 5号目 markiert dabai genau die Haelfte des Anstieges und die Juu-Gome 10号目 den Gipfel. Oben angekommen wird man auch schon vom Gipfelschild des Mini-Fuji und einem kleinen Schrein begruesst.

Wege nach oben und nach unten sind unterschiedlich und fest markiert. Die ganze Tour dauert nur etwa 5-10 Minuten. Ich kann mir vorstellen dass dies fuer Familien mit kleinen Kindern sehr interessant ist, einmal den “Fuji” zu besteigen fuer die “bragging rights”, und von der Idee her ist dies auch einzigartig, ich habe zumindest noch nichts aehnliches in Japan gesehen. Wenn man in der Naehe ist wuerd ich dort also auch mal vorbeischauen aber ansonsten ist es nichts besonderes.

<1000m, <10km, 2022, Tokyo

Hakone-Yama (Tokyo) / 箱根山(東京23区)

Wenn man an die Stadt Tokyo denkt, dann kommen einem viele Assoziationen. Viele Menschen, Neonlichter, Schnellzüge, Tokyo Tower etc. Berge gehören meist nicht zu der Liste. Dennoch gibt es innerhalb der 23 Stadtbezirke Tokyos einige Berge. Allerdings würden man bei einer Hoehe von biz zu 50m jedoch eher von Hügel sprechen. Einer dieser Erhebungen ist der Hakone-Yama im Stadtbezirk Shinjuku. Ich muss gestehen, auch nach ca. 10 Jahren in Japan habe ich noch die von diesem “Berg” gehört.

Neulich bin ich auf eine Liste der Berge von Tokyo gestossen und darunter war auch der Hakone-Yama. Kurz vor Jahreswechsel, als ich nicht viel Zeit hatte und dennoch einen Berg besteigen wollte, mache ich mich auf, diesem Berg einmal ein Besuch abzustatten. Wenn man in Tokyo lebt, kann man relativ einfach in die Nähe. Dazu nimmt man entweder die JR Linie nach Takadanobaba, die Tokyo Metro Tozai Line nach Waseda, oder die Toei-Shinjuku-Line nach Higashi Shinjuku. Alle dieser Punkte sind in etwa gleich Entfernt vom Toyama Park, in dem der Hakone-Yama liegt. Von Punkt zu Punkt sind es ca. 30-40 Minuten, die man fuer den kurzen Besuch einplanen muss.

Von Waseda Station geht man zunächst in die Richtung eines Hachiman Schreins. An der Kreuzung direkt davor, trifft man auf ein Taihaku Corner Shop, bei dem man links geht und schon sieht man den Eingang zum Toyama Park. Direkt am Anfang sieht man auch schon die Strasse genannt nach dem Berg: Hakoneyama Dori (Berg Hakone Strasse). Überquert man die Strasse, befindet man sich im Park, zunächst in der nördlichen flacheren Gegend, welche mit mehreren Freiflächen und Spielplätzen aufwartet. Ein wenig weiter südlich und eine weitere Strasse überquert sieht man dann den Weg zum Hakone Yama. Wie vorher bereits erläutert ist dr Berg eher ein Hügel und das Besteigen der paar Treppen bis auf die gut 40m ist relativ einfach. Im Dezember kann man nich die letzten Züge der Blätterverfärbung erblicken.

Oben angekommen findet man einen unspektakulären Gipfel vor. Eine Bank, jedoch keine Sicht auf das Umland. Allerdings birgt der Berg eine Geschichte. Während des Zweiten Weltkrieges war dort anscheinend ein Standort einer Einheit, welche grausame und unmoralische Experimente (wie z.B. willentliche Infektionen mit Krankheiten etc.) an Kriegsgefangene durchgeführt haben soll. Die eigentlichen Taten geschahen in den von Japan besetzen Gebieten in China, wie der Manchurei, allerdings vermutet man, dass menschliche Überreste zum Studieren nach Japan gebracht wurden, und eventuell genau in diese Einrichtung, welche. Es im Toyama Park einmal gab. Ich nehme einmal an, dass diese dunkle Geschichte aus Japan’s Vergangenheit damit zu tun hat, warum dieser Park weniger bekannt ist wie seine grossen Nachbarn, der Yoyogi Park und der Shinjuku Gyoen.

<10km, 1000m-1500m, 2022, 5-8h, Kyushu 100, Saga

Kyouga-take / 経ヶ岳

Kyougatake in den Tara-dake Bergen lag Aufgrund der Tatsache, dass er die hoechste Erhebung der Praefektur Saga darstellt, auf meiner Liste. Als es einmal guenstige Flugtickets nach Nagasaki Airport gab, habe ich diesen Hike gleich eingeplant. Warum Nagasaki Airport, wenn der Berg die Hoechste Spitze der Praefektur Saga ist? Nun ja, Nagasaki Airport ist naeher dran, nur 30 Minuten vom Airport zum Trailhead genauer gesagt. Denn durch die Taradake Berge zieht sich die Praefekturengrenze.

Wenn man am gleichen Tag von ausserhalb kommt, und selbst wenn man den ersten Flug nimmt, kann man meist nicht vor 9 Uhr vor Ort Startbereit sein. Fuer mich ging es da erst los, schnell ab zum Trailhead. Dort musste ich, wie befuerchtet, feststellen dass alle Parkplaetze mal wieder belegt waren. Japaner fangen immer sehr frueh an zu wandern, was ich mir ueber die Jahre auch angewoehnt habe. Allerdings ging es an dem Tag logistisch nicht, bereits 6 Uhr morgens vor Ort zu sein. Nun ja, ich habe ein wenig rumgesucht und mich schliesslich entschlossen an den Strassenrand zu stellen. Davor habe ich geprueft, ob auch das groesste Auto vor Ort auch noch durch die Strasse passt. Nicht die Beste Wahl, aber ich war nicht 2 Stunden mit dem Flugzeug angereist um an einem Parkplatz zu scheitern.

Nach anfaenglicher Startschwierigkeiten konnte ich dann los. Der Tag war fuer einen Mitte Oktober Zeitraum sehr warm und es waren zeitweise wirklich Null Wolken am Himmel. Traumwetter. Vom Parkplatz nahm ich den Pfad der direkt hoch zum Kyougatake fuehrt. Mein Plan war, danach noch auf die benachbarten Kunimidake und Taradake zu steigen, aber daraus wurde wegen Zeitengpaessen leider am Ende nichts. Einer der Gruende warum ich langsamer war als geplant war direkt das erste Stueck. Ich habe lange schon kein so steilen Anstieg mehr gehabt. Fast 1,5 Stunden steil nach oben, mit sehr wenig ausgepraegtem Weg. Im Prinzip die ganze Zeit zwischen den Baeumen und Wurzeln und parallel nach dem Wegmarker Ausschau halten. Das war schon gut anstrengend. Aber step-by-step und man kommt irgendwann auf dem Maigatake an, eine kleinere Erhebung vor dem Kyougatake. Allerdings ist der kleine Gipfel nicht frei, so dass man kaum Sicht hat. Davor und danach kann man allerdings einen Blick auf den Kyougatake werfen.

Der Gipfel ist ein grosser Fels, in der Form einer halben Kugel. Dies macht den Kyougatake sehr markant gegenueber den anderen Gipfeln des Bergmassivs. Nach dem Maigatake geht es dann weiter auf den Kyougatake. Das letzte Stueck hoch auf den Gipfel ist weniger anstrengend wie das erste Stueck, allerdings gibt es eine Reihe von Klettereinlagen am Fels. Seile und Eisenketten helfen dabei mir dem Griff. Oben angekommen hat man ein schoenen Blick auf das Umland. Deutlich kann man den Gokagahara-dake sehen mit seinen Antennen. Aber auch der Kunimi-dake und der Tara-dake sind sichtbar.

Note: Interessant finde ich dass Kyougatake normalerweise in der folgenden Kanji Schreibweise vorzufinden ist: 経ヶ岳. Das Gipfelschild jedoch weist die alte, leicht kompliziertere Schreibweise aus: 經ヶ嶽.

<1000m, <10km, 1-3h, 2022, Hyogo, Kansai 100

Takamikura-yama / 高御位山

Wer an Himeji denkt, assoziiert wahrscheinlich zunaechst das bekannte Schloss welches man bereits vom Hauptbahnhof erblicken kann. Fuer geuebte Wanderer in Japan ist die Gegend allerdings meist kein Begriff. Und doch gibt es einige kleinere Berge/Huegel in der Gegend, die durchaus einen Besuch wert sind. Einer dieser kleineren Berge ist der Takamikura-yama 高御位山. Mit um die 300m ist der Berg wahrlich keine hohe Erhebung, allerdings gilt er als einer der 100 beruehmten Berge in der Kansai Region. Das liegt wahrscheinlich an den offenen Sichten von oben auf Himeji und Umgebung sowie die religioese Bedeutung, denn auf dem Gipfel befindet sich, wie so oft in Japan, ein Shinto Schrein. 

Der Berg, welcher ein wenig westlich von Himeji Stadt liegt, laesst sich relativ einfach mit dem Auto erreichen. Am Anfang des Wanderweges gibt es einen mittelgrossen Parkplatz sowie eine Toilette. Von dort folgt man dem Weg, bis man auf ein Tor aus zwei Steinsaeulen trifft, das den Eingang zum Schrein/Wanderweg markiert. Der Weg an sich ist relativ gut ausgebaut, oft mit Stufen versehen, so dass man die 300 Hoehenmeter relativ einfach ueberwinden kann. Der ganze Aufstieg dauert keine Stunde und kurz vor dem Gipfel erreicht man ein groesseres Steinplataeu von dem man bereits ein super Ausblick auf die Umgebung hat. Ca. 5 Minuten weiter erreicht man dann den Gipfel und den Shinto Schrein. Fuer den hoechsten Punkt muss man noch einen Fels hinter dem Schrein erklimmen, von wo man ebenfalls eine wunderbare 180 Grad Sicht hat. 

Ich bin den Berg mit einem Bekannten aus Himeji bestiegen, als ich zu Besuch war und da ich erst Mittag in der Gegend ankam, bit sich der recht einfache Hike als Nachmittags-Sport an. Es war kurz vor Abenddaemmerung und das Ambiente sehr athmosphaerisch. Ich kann nur empfehlen, bei Interesse am Nachmittag zu gehen, denn der Berg ist ein optimaler Spot, den Sonnenuntergang zu sehen. 

<10km, 1-3h, 1000m-1500m, 2022, Hokkaido

Higashi-nupukaushi-nupuri / 東ヌプカウシヌプリ

Es gibt Bergnamen die lassen sich einfach aussprechen, und es gibt solche, die auf der Ainu Sprache basieren. In Hokkaido, der Praefektur die frueher von den Ainu bewohnt wurde, gibt es eine ganze Reihe von Bergnamen die nie ins Japanische uebersetzt wurden. So auch der Higashi-nupukaushi-nupuri 東ヌプカウシヌプリ. Der Name bedeutet soviel wie “Berg ueber dem Feld/der Ebene”, gemeint ist damit die Tokachi Ebene, ein grosses Stueck Flachland, inmitten dessen auch die Stadt Obihiro 帯広 liegt. Und tatsaechlich kann man den Higashi-nupukaushi-nupuri sehr gut sehen, wenn man von der Tokachi Ebene kommt. Der Berg selbst befindet sich am Rande des groessten Nationalparks Japans, dem Daisetsuzan National Park 大雪山国立公園 in der Mitte Hokkaidos. Der Park ist riesig und es gibt viele vulkanische Gebirgsgruppen, die dort die Bergmassive bilden. Der Higashi-nupukaushi-nupuri gehoert zu den Bergen am Shikaribetsu-ko 然別湖, dem hoechstgelegenen Vulkansee Japans. 

Der Higashi-nupukaushi-nupuri liegt dabei ein wenig im Schatten seines groesseren und bekannteren Nachbarns, dem Hakuun-zan (ein Hokkaido 100 Berg). Dass er weniger bekannt ist liegt sicherlich daran, dass die Sicht vom Gipfel weitaus weniger beeindruckend ist als die seines Nachbarns. Allerdings muss ich sagen, dass ich den Aufstieg durch den dichten Wald und die sehr angenehme Zeit zum Besteigen von ca. 1h bis zum Gipfel sehr positiv fand. Der Parkplatz zum Eingang des Wanderweges liegt direkt an einer Strasse die zum Shikaribetsu-ko fuehrt, am sogenannten Shirakaba-Pass 白樺峠 (dt. “Pass der Japanischen Weissbirke”). Dort befindet sich auch eine Bushaltestelle, allerdings sollte man im Vorfeld die Zeiten studieren, da der Bus dort nicht so oft faehrt. Fuer alle die mit dem Auto anreisen gibt es links und rechts von der Strasse genug Platz fuer geschaetzte 20-30 Autos. 

Vom eigentlichen Gipfel kann man leider nichts gut sehen, da er bewachsen ist. Jedoch kann man auf die Tokachi Ebene blicken, wenn man noch ein wenig weiter hinter den Gipfel laeuft. Ausserdem gibt es noch ein steiniges Gebiet ca. 5 Minutem hinter dem Gipfel, das von Berghasen ナキウサギ (dt. “Pfeifhasen”) bewohnt ist, so dass man, wenn man Glueck hat, dort einige antreffen kann. Ich habe von diesem Ort nur durch Zufall erfahren. Eine junge Frau kam mir entgegen und fragte ob ich bereits die Hasen gesehen haette, denn sie hat gleich 2 erblickt. Danach schickte sie mich die 5 Minuten weiter, wo ich aber dann allerdings kein Glueck mehr hatte. Nunja, zurueck zum Gipfel und nach ca. 40 Minuten war ich auch schon wieder unten. Alles in allem ein netter Halbtages-Hike.

Name:Higashi-nupukaushi-nupuri・東ヌプカウシヌプリ
Hoehe:1252m
Dauer:2h
Laenge:3km
Anfahrt:Shirakaba-Pass 白樺峠
GPX:GPX Track
<10km, 1000m-1500m, 2022, 5-8h, Hokkaido, Hokkaido 100

Hakuun-zan / 白雲山

Von allen Praefekturen Japans ist Hokkaido meine Lieblingspreafektur. Nicht nur weil die Temperaturen dort sehr angenehm sind (wie in Mitteleuropa), oder ich dort waehrend meines ersten Japan Aufenthalt bereits einmal gelebt habe, sondern auch weil die Natur dort an vielen Orten noch nicht von den Menschen erobert wurde und auch weil es dort wunderschoene Vulkane und Bergketten gibt. 

Im vergangenem Jahr bestieg ich den hoechsten Berg Hokkaidos, welcher im Herzen des Daisetsuzan National Parks 大雪山国立公園 liegt, relativ mittig in Hokkaido. Der Park ist enorm gross und es gibt auf allen Seiten gute Wandermoeglichkeiten. Diesmal kam ich von der anderen Seite (der Tokachi Ebene) und suchte nach einem interessanten Tagesausflug nicht allzu weit von Obihiro 帯広. Auf der Karte habe ich gesehen dass man relativ einfach von Obihiro an den suedoestlichen Teil des Daisetsuzan Gebirges kommt. Dort liegt der Shikaribetsu-ko 然別湖, der hoechste Vulkansee Japans, umgeben von mehreren Bergen. Von diesen Erhebungen ist der Hakuun-zan 白雲山 wohl der bekannteste. (Nicht zu verwechseln mit dem Hakuun-dake白雲岳, welches ebenfalls eine bekannte Spitze im Daisetsuzan Gebirges ist, jedoch ein wenig weiter nordwestlich.). Der “Berg der weissen Wolken”, so der Name des Berges auf Deutsch, liegt dabei direkt am Shikaribetsu-ko. Der Beginn des Wanderweges liegt direkt am See, an einer kleinen Waldstrasse deren Eingang sich von der Hauptbergstrasse, wenn man von der Obihiro-Seite kommt, direkt am Anfang des Shikaribetsu-ko befindet. Hat man den Eingang gefunden, so befindet sich dort ein Parkplatz, der allerdings nicht zu vielen Autos Platz bietet (geschaetzte 20). Es befinden auch zwei Portable Toiletten-Kabinen dort. (Tip: ca. 3km weiter die Bergstrasse runter befindet sich der Ogigahara Aussichtspunkt 扇ヶ原展望台, auf dessen Parkplatz es bessere Toiletten gibt)

Ist man startbereit, so geht es direkt vom See nach oben durch den Wald. Nach ein paar Metern kommt man an eine Kreuzung. Man kann wahlweise geradeaus gehen am see entlang (und spaeter von der anderen Seite auf den Berg) oder rechts hinauf den direkten Weg nach oben. Ich entschied mich, direkt nach oben zu gehen und musste merken, dass der Anstieg sehr schnell steil nach oben ging. Nach etwas mehr als einer Stunde kommt man an eine weitere Kreuzung, wo man wahlweise noch ueber den Rechts abgehenden Weg einen Abstecher zum Ganseki-san 岩石山 machen kann oder den linken Weg direkt hoch auf den Hakuun-zan. Zum Gipfel sind es von dort aus nur noch 10 Minuten. Allerdings word es schnell sehr felsig und schnell wird klar, dass der Gipfel aus einer Ansammlung von Felsbrocken besteht. Oben angekommen wird man mit einer unglaublich guten Sicht auf den Shikaribetsu-ko und den umliegenden Bergen belohnt. Der Vulkansee offenbahrt ein schoenes Naturblau und an sonnigen Tagen ist der Blick wirklich atemberaubend. Auf der anderen Seite kann man an hellen Tagen ueber die Tokachi Ebene bis zum Meakan-dake blicken. In den Bergen der Gegend gibt es Berghasen ナキウサギ (dt. “Pfeifhasen”) die dort ansaessig sind, besonders in den steinigen Gegenden. Ich habe zwar keine gesehen als ich oben war, aber ein anderer Wanderer hat mir ganz euphorisch davon erzaehlt, dass kurz vorher mehrere Hasen dort gesichtet wurden. 

Fuer den Abstieg kann man auf der anderen Seite den Weg nach unten nehmen. Ich fande den Abstieg sehr steil und den Wehmg relativ zugewachsen. So dass man ein wenig aufpassen muss wo man hintritt. Nach einer weil kommt man in einen Beegpass, wo man wahlweise noch auf den benachbarten Tenbou-zan 天望山 (“Berg, der gen Himmel blickt”) hochsteigen kann, oder direkt nach unten zum See und am Wasser zurueck zum Parkplatz. Ich entschied mich den Weg ueber den Tenbou-zan zu nehmen. Dies waren noch einmal 300 Hoehenmeter wieder nach oben. Nachdem ich einer Wanderin ihre verlorenen Handschuhe gefunden und hinterhergetragen habe (jeden Tag eine gute Tat!), und sie ueberholt hatte, war ich nach einer kirzen Weile schon oben. Der Gipfel des Tenbou-zan ist dabei weniger spektakulaer als der seines grossen Nachbarn. Der Gipfel ist nicht offen, und so kann man nur in Richtung Shikaribetsu-ko blicken. Auf dem Rueckweg entschied ich mich, den Abstieg auf der anderen Seite zu nehmen, mit dem Plan dann am Seeufer wieder zurueck zum Parkplatz zu laufen. Dabei muss ich sagen dass der Abstieg auf der Seite nicht allzugut ausgeschildert ist. Ich habe einmal den falschen Weg erwischt und befand mich auf einem absolut unschoenen Abstieg durch moosbewachsene Wege und mit umgefallenen Baeumen versehte Waldstuecke. Schnell begriff ich, dass dies nicht der Weg sein kann und dank GPS habe ich dann den eigentlichen Abstiegsweg wieder gefunden. Dieser war auch auf dem offiziellen Weg sehr muehsam. Unten angekommen geht es dann eine Weile geradeaus, bis man schliesslich an das Ufer des Shikaribetsu-ko kommt. Auf dem Weg habe ich zwei Paddelboote gesehen, das scheint ein beliebter Sport auf dem See zu sein. Der Weg von dort am Wasserrand durch den Wald zurueck zum Parkplatz ist eben und extrem angenehm. Wenn man beide Berge mitnehmen will, sollte man 5.5h Stunden einplanen. 

Name:Hakuun-zan 白雲山 / 天望山 Tenbou-zan
Hoehe:1187m (Hakuun-zan) / 1174m (Tenbou-zan)
Dauer:5-6h
Laenge:9km
Anfahrt:白雲山・天望山・東雲湖 トウマベツ登山口
GPX:GPX Track
<10km, 1000m-1500m, 2022, 3-5h, Japan 300, Kagoshima, Kyushu 100

Oonogara-dake / 大箆柄岳 (Takakuma-yama / 高隈山)

Kagoshima hat neben den ueblichen Verdaechtigen (Kirishima, Kaimon, sowie YakushimaI) auch eine ganze Reihe von Wandermoeglichkeiten. Eine davon ist der Onogara-dake 大箆柄岳, seines Zeichens einer der 300 auserwaehlten Berge Japans 三百名山 und auch der hoechste Punkt des Takakuma Gebirges 高隈山地. Als ich einmal in Kagoshima war, wollte ich den Berg einmal besteigen. Leider haette mir ein bedrohlich naher Taifun, der bereits in RIchtung Kagoshima unterwegs war und wo der Einfluss schon zu spueren war, fast einen Strich durch die Rechnung gemacht. Gegen alle Vernunft, habe ich es trotzdem versucht und bin, als ich an einem Sonntag in Kagoshima war, mit dem Mietwagen vom Kagoshima Airport zum Onogara-dake gefahren. Auf dem Weg hat es bereits angefangen ordentlich zu schiffen und ich waere fast umgedreht, so stark war es zwischenzeitlich. Aber ein kurzer Blick auf den Wetterbericht zeigte, dass es ein paar Stunden Zeitfenster an dem Tag gaebe, die wohl ohne Regen sind. Und so fuhr ich demnaechst Richtung Eingang des Wanderweges. Dieser liegt ungefaehr 1.5h-2h vom Kagoshima Airport entfernt und die letzten 30 Minuten sind zu fahren auf einer teilweise sehr engen, sehr sehr unebenen, und sehr kurvigen Bergstrasse. Teilweise muss man dort schon aufpassen, dass man mit einem normalen Auto sich nicht den Boden aufschrammt. Also lieber vorsichtig fahren. Angekommen am Eingang des Wanderweges das Auto geparkt und los ging es.

Man kann den Onogara-dake von mehrern Seiten besteigen. Ich entschied mich fuer den Aufstieg ueber den sogenannten Tarezakura Course 垂桜コース. Dieser beginnt direkt auf der Bergstrasse und dort ist auch nicht viel Platz fuer Autos zu parken vielleicht 5-6 Autos passen dort hin wuerd ich schaetzen. Am Tag als ich dorrt ankam, hatte ich den Berg fuer mich alleine, wahrschienlich weil niemand anderes so verrueckt ist, bei drohendem Taifun den Berg zu besteigen. Vom Eingang geht es zunaechst relativ geradlienig entlang durch den Wald, bis man ein wenig mehr Steigung fuehlt. Dies wird dann immer steiler und es gibt auch ein paar Klettereinlagen ueber ein paar Felsen, bis man den Bergkamm erreicht. Nach ca 1-1.5 Stunden ist man dann auch auf dem Bergkamm und ab da ist es dann ein wenig einfacher, die letzen 30 Minuten noch rueber zum Gipfel zu lauen. Auf dem Weg sind mehrere Markierungen der Gyome/Stationen von 1-10, mit 10 die Endstation (der Gipfel). Als ich dort war, hat sich das Nass der Regenerguesse dort noch gestaut und ich bin auf dem Weg zum Gipfel mehrmals ausgerutscht und als ich oben ankam hatte ich buchstaeblich Nasse Fuesse. Das war nciht so schoen und ich kann nur jedem empfehlen, so eine Tour nicht direkt nach Starkregen oder waehrend staerkerem Regen zu machen. Die Ausrutschgefahr ist ziemlich gross.

Einer der Gruende warum ich auf den Onogara-dake wollte war, dass ich von einem tollen Ausblick vom Gipfel auf den Sakura-jima 桜島 gelesen habe. Am verregneten Tag als ich dort ankam, gab es natuerlich kein Ausblick, da der Berg in eine dicke Dunstschicht gehuellt war. Das war ein wenig schade aber das gehoert auch zum Bergsteigen dazu. Manchmal hat man Glueck, manchmal nicht. Alles in allem ein mittelschwerer Hike den ich dringend bei trockenem Wetter empfehlen wuerde. Wer ihn trotzdem bei nassem Wetter machen moechte, empfehle ich sehr festes und Wasserdichtes Schuhwerk. Der Abstieg gestalted sich weniger schwer und wenn man ein wenig aufpasst, ist man realtiv schnell (1.5-2h) wieder unten am Parkplatz. Nach einem anstrengendem Hike gibt es nichts besseres als ein Aufenthalt in einer heissen Quelle bzw. Onsen 温泉 in Japan. Sollte man genauso nass gewurden sein wie ich an dem Tag, kann ich das heisse Fussbad 足湯 am Kagoshima Flughafen empfehlen. Es befindet sich direkt vor dem Eingang der Departure Lobby und kostenlos.

Einer der Vorteile die man hat, wenn man in Japan oft wandern geht, ist dass man ueber allerlei interessante Kanji stoesst. So auch das “no” 箆 in Onogara-dake 大箆柄岳. Ich muss zugeben, ich habe das Kanji vorher noch nie gesehen und auch die normale Texteingabe am Computer hat diese Kanjikombination in Verbindung mit dem Bergnamen nicht inne. Im Worterbuch nachgeschaut ergibt sich, dass no 箆 fuer Spachtel/Spaten/Schaufel. Der woertliche Name des Berges ist daher “Berg/Spitze der Form einer grossen Schaufel”. Na da hoert sich Oonogara-dake aber besser an.

Name:Oonogara-dake 大箆柄岳 / Takakuma-yama 高隈山
Hoehe:1236m
Dauer:4-5h
Laenge:9km
Anfahrt:Mit dem Auto bis zum Tarezakura Tozanguchi 垂桜コース登山口
GPX:GPX Track
<1000m, <10km, 1-3h, 2022, Kanagawa

Hatake-yama 畠山 / Nyuto-san 乳頭山

Auf der Miura Halbinsel 三浦半島 gibt es viele kleinere Berge. Zu den bekannteren gehoeren der Ogusu-yama 小楠山 und der Takatoi-yama 鷹取山. Der Hatake-yama 畠山 sowie der Nyuto-san 乳頭山 sind zwei der weniger bekannteren Berge. Berge ist vielleicht ein wenig uebertrieben, denn mit ihren ca. 200m Hoehenmeter sind beide Erhebungen eher Huegel.

Als Startpunkt des Hikes wuerde ich den Bahnhof Anjinzuka 安針塚駅 auf der Keihin Kyuko Main Line 京浜急行本線, bzw einfach nur Keikyu Line 京急線 empfehlen. Er ist nicht nur der naechste Bahnhof vom Hatakeyama, sondern auch der Ort an dem ein bedeutendes Monument fuer Miura-Anjin 三浦按針 steht. Miura-Anjin ist der japanische Name von William Adams, ein britischer Schiffsnavigator, der um die 1600 in Japan gestrandet ist. Jener Zeit der sogenannten Sakoku 鎖国, in der es Auslaendern in Japan verboten war, den Boden des Reichs der aufgehenen Sonne zu betreten. Nachdem Adams mit ein paar anderen in Kyushu gestrandet war, hielt man ihn zunaechst in einem Gefaengnis, bis der damalige Shogun Tokugawa Ieyasu, sich der Information und der Talente das Mannes zunutze machte. Ueber die Zeit erlangte Adams das Vertrauen des Shoguns und erhielt verschiedene Privilegien, darunter den Samurai Status, und ein Stueck Land auf der Miura Halbinsel in der Naehe der heutigen Stadt Yokosuka 横須賀市. Das bekannte Buch “Shogun” basiert auf der Lebensgeschichte von Adams. Nach dem damaligen vertrauten auslaendischen Chefberater des Shoguns wurde schliesslich ein Ortsteil in Yokosuka 横須賀市 benannt, der besagte Bahnhof Anjinzuka 安針塚駅 (dt. Huegel von Anjin), und im sogenannten Tsukayama Park 塚山公園 (auf dem ’Huegel’) befinden sich ausserdem die Grabsteine von Adams sowie seiner japanischen Frau. Auf dem Weg zum Hatake-yama kommt man quasi am Tsukayama Park, sowie dem darin platzierten historischen Monument, vorbei.

Vom Tsukayama-Park ist es dann nicht mehr allzuweit bis zum Hatake-yama. Auf dem Weg muss man noch eine Schnellstrasse passieren, und dafuer durch einen laengeren Tunnel gehen. Der Gipfel des Hatakeyama ist nicht allzu spektakulaer, es gibt nur Sicht in eine Richtung, der Rest ist durch Baeume versperrrt. Zum Nyuto-san geht es ueber eine Weggabelung kurz vor dem Gipfel des Hatake-yama ca. 1.5km ueber den Bergkamm. Dabei muss man wissen, dass die beiden Berge nicht zu den bekanntesten Bergen der Region gehoeren, so dass es sehr gut sein kann, dass man der erste seit einiger Zeit ist, wenn man den Pfad entlang laeuft. Als ich dort langgelaufen bin, habe ich gefuehlt alle 5 Minuten ein Spinnennetz gestreift, was direkt ueber den Pfad gesponnen wurde.

Auf dem Nyuto-san angekommen hat man ein wenig Aussicht auf das Umland, inklusive der Richtung nach Yokosuka Stadt 横須賀市. Fuer den Abstieg kann man wahlweise noch weiter zum Futago-yama gehen, oder den Abstieg Richtung JR Taura Station 田浦駅 waehlen. Aufgrund des ultra-schwuelen Wetters habe ich letzteren, kuerzeren Abstieg gewaehlt, der ueber den sogenannten Taura Pflaumen Garten 田浦縁地, indem sich ein Aussichtsturm befindet sowie eine Ansammlung an Pflaumenbaeumen die im Fruehling Bluete tragen. Von dort aus ist sind es nur ca. 30 Minuten Abstieg zurueck zur JR Taura Station 田浦駅.

<1000m, <10km, 2022, 3-5h, Chugoku 100, Yamaguchi

Higashi-Houbenzan / 東鳳翩山

Mal wieder ein Bergname mit einem sehr ungewoehnlichem Kanji: Higashi-Houbenzan / 東鳳翩山. DIe Kanji fuer Houben sind so ungewoehnlich, ich kriege sie nicht einmal normal ueber die Tastatur-Eingabehilfe dargestellt. Anscheinend wurde der Berg in Ehren von Katayama Houben (片山鳳翩), einem konfuzianischen Gelehrten, benannt. Auf dem Bergkamm gibt es 2 groessere Gipfel: Den Ost-Gipfel (= Higashi-Hobenzan), sowie den West-Gipfel (Nishi-Houbenzan). Dieser Artikel beschaeftigt sich nur mit dem Ost-Gipfel, welcher auch als der Hauptgipfel gilt.

Der Higashi-houbenzan ist einer der markanten Berge in der Praefektur Yamaguchi, gelegen ein wenig noerdlich der Stadt mit dem gleichen Namen. Der wohl beliebteste Weg ist vom Futatsudou-Tozanguchi 二ッ堂登山口, in dessen Naehe es auch ein Parkplatz gibt. Ich entschied mich, ein wenig weiter noerdlich zu parken beim sogenannten Kinkei-no-taki 錦鶏の滝, dem “Wasserfall des Goldfasan”.