Der Atago-yama 愛宕山 in der Stadt Sasebo, welche zur Praefektur Nagasaki gehoert, ist ein beliebter Berg fuer die lokalen Anwohner. Dies hat zwei Gruende: Erstens ist es relativ einfach auf den 259 Meter hohen Berg zu wandern da der komplette Weg ist fast komplett mit Stufen versehen, und zweitens wird er wegen seiner Kegelform auch liebevoll als Ainoura-Fuji 相浦富士/相ノ浦富士 bezeichnet. Auf dem Gipfel befindet sich ein Schrein und man hat ein bisschen Aussicht auf das Umland, jedoch nicht komplett frei in alle Richtungen.
Tsushima ist zwar nicht der einzige Ort in Japan wo es alte Ruinen aus der Kriegszeit gibt, aber sicherlich ein Ort an dem es sehr viele dieser Plaetze zu erkunden gibt. Der Grund dafuer ist, dass Tsushima genau zwischen dem Asiatischen Festland und den japanischen Hauptinseln liegt und somit als strategische Insel in der Vergangenheit immer viel Bedeutung hatte. Die Invasion der Mongolen wurde hier abgewehrt und einige der wichigsten Gefechte des Russo-Japanischen Kriegs und des zweiten Weltkriegs fanden hier statt. Durch die enorm strategische Bedeutung wurde Tsushima waehrend der Meiji Zeit und Japan’s rapider Industrialisierung enorm verstaerkt mit Kanonen und anderen schweren Geschuetzen. Einiger Quellen zufolge sprach man demnach frueher auch von der Insel als “Festung Tsushima”.
Waehrend es noch sehr viele dieser Ruinen auf der Insel gibt (mehr als 30 offizielle und einige Plaetze die nicht auf Karten ausgewiesen sind), ist eine der bekanntesten und am zentralsten gelegenen Ruinen die Himegamiyama Festungs Ruine (姫神山砲台跡). Relativ zentral gelegen auf der recht laenglich geformten Insel ist der Ort bereits von der Verbindungsstrasse zum Norden ausgewiesen. Von der Hauptstrasse muss man mit dem Auto erst einmal eine ganze Weile den Berg hoch fahren. Die Strasse dahin ist, wie so oft in Japan, dabei stellenweise sehr eng. So eng, dass ich manchmal nicht gewusst haette wie man dort entgegenfahrenden Autos ueberhaupt ausweichen koennte. Zurueckstossen ist manchmal leider auch ein wenig schwierig. Zum Glueck kamen wir nicht in die Situation. Man kommt schliesslich an einer Ebene an, ouf der ca. 10-15 Autos Platz haben, und von der man bereits ein schoenen Blick in die Bucht hat. Vom Parkplatz sind es dann nur noch 10 Minuten und man ist bereits an den Ruinen.
Die Befestigungsanlage wurde bereits Anfang des 20ten Jahrhunderts (~1900er) dort errichtet zur Zeit des Russisch-Japanischen Krieges und ist eine der wenigen auf der Insel, die noch sehr gut erhalten ist. Ein paar Schilder am Eingang erklaeren die Bedeutung und den Hintergrund ( auf Japanisch) und man sieht auch ein paar alte Photos. Wenn man durch das Areal lauft und die grossen runden Plaetze sichtet wo die Kanonen eingelassen waren sowie die Monitionsspeicher, so kann man durchaus die Geschichte dort fuehlen. An mehreren Stellen gibt es Treppen die nach oben ueber die Monitionsspeicher fuehren und von wo man ueber der Anlage laufen kann. An der Seite wo eine weitere Batterie eingelassen war, die direkt ueber die Bucht in der Mitte von Tsushima wacht, hat man auch einen sehr guten Ausblick auf das Umland.
In einem (handgeschriebenen!) Guidebuch, das wir von dem Autoverleih bekommen haben inklusive der Map-Codes als HIlfe, um die Orte schneller zu finden (das gibt es glaube ich auch nur in Japan!), wurde der Ort auch mit “ラピュタみたい!” betitelt (dt. Wie in Laputa, ein Anime ueber eine alte aber technologisch entwickelte Zivilisation, deren Spuren nur noch in Ruinen sichtbar sind, die langsam vond er Natur zurueckerobert werden). Und tatsaechlich gibt der Ort ein wenig dieses Gefuehl, wenn man sich vorstellt was hier wie frueher genau ablief und wie gekaempft wurde.
Eingang vom ParkplatzMonitionsspeicher.Von innen.Kanonenhuelse.Teil des Areals von oben.Weg entlang ueber dem Areal.Weitere Befestigung mit Blick auf die Bucht.Vergangene Zeit.Verschiedene Befestigungsanlagen auf Tsushima.
Die wohl am besten erhaltene alte Festungsanlage auf Tsushima liegt im Norden der Insel: die Toyo Batteries. Also wir in der Naehe waren, war der Zugang der durch einen Tunnel fuehrt abgesperrt weil am Tunnel gebaut wurde, und so parkten wir ein wenig an der Seite und liefen den Weg nach oben. Es ist nicht weit. Nur ca. 15 Minuten Lauf von unten und schon ist man am am Eingang der Anlage. Von dort kann man wahlweise direkt in die alte Batterie gehen. Der Gang dahin sieht aus wie eine Hoehle und es gibt Orte wo es kein Sonnenlicht gibt. Allerdings gibt es am Eingang einen Lichtschalter, den man benutzen kann (wir wussten es nicht und sind im Dunkeln bis zur Mitte gelaufen wo das Sonnenlicht dann wieder durchdringt.
Die Anlage ist wirklich beeindruckend. Da die Tunnelstrasse gesperrt war, waren wir die einzigen an dem Tag in der Anlage und an einigen Orten wirkt es wirklich gespenstig. Wenn man vorm Eingang steht kann man auch noch ueber den rechten Wanderweg oben auf die Anlage gehen, wo man in die Anlage von oben hineinschauen kann. Dort sind auch mehrere Schilder die Groesse und Aufbau der Anlage von frueher erklaeren (nur auf Japanisch). Wenn man auf Tsushima ist und sich fuer alte Ruinen aus Kriegszeiten interessiert kann ich diesen Ort nur empfehlen. Von oben kann mann auch hinueber zum Korea Viewpoint Pavillon wandern, wenn man ein wenig Zeit mitbringt (dauert ca. 20-30 Minuten pro Strecke).
Tsushimas Eboshi-dake 烏帽子岳 liegt relativ zentral auf der Insel aber bereits im noerdlichen Teil. Der Berg ist einer der beliebtesten Aussichtspunkte auf der Insel, nicht zuletzt weil er leicht mit dem Auto zu erreichen ist. Man kann bis kurz vor den Gipfel fahren und muss nur noch die letzten 50m ein paar Treppen nach oben steigen. Auf dem Gipfel befindet sich eine Art Aussichtsturm, von dem man eine tolle 360 Grad Sicht auf die Insel hat. Andere markannte Berge wie den Shira-take kann man bei klarem Wetter auch sehen.
Ein weiterer Grund, den Berg zu besuchen ist der Watatsumi Schrein 和多都美神社, ein sehr interessanter lokaler Schrein mit einem eingelassenen Toori, zwei Torii im Wasser, sowie einem Sumo Ring auf dem Schreingelaende. Der Schrein ist anscheinend super beliebt bei koreanischen Touristen und tatsaechlich waren dort auch einige als wir in der Gegend waren. Im Jahr 2020 wurden die Torii im Wasser von einem Taifun beschaedigt, doch mit HIlfe einer Crowdfunding Kampagne wurde genug Geld fuer den Wiederaufbau gesammelt. Anscheinend waren viele der Spender Fans des Spiels “Ghosts of Tsushima”, in dem der Schrein als eine Vorlage der Orte im Spiel dient.
Eingelassenes Torii am Watatsumi Schrein.Sumo Ring.Doppel-Torii im Wasser.Anfang der Treppen zum Gipfel.Blick von der Aussichtsplatform.Blick ins Umland.Weitere Aussichtspavillon unweit vom Parkplatz.
Eine weitere Ruine aus der Zeit in der Japan an strategischen Orten Kanonen aufgestellt hat, befindet sich in Saozaki 棹崎. Der Ort liegt gleich hinter dem Tsushima Wildlife Conservation Centre im Norden der Insel, ein Museum fuer die indigene Katzenart der Tsushima Yamaneko. An dem Kap an dem eine strategische Festungsanlage installiert war befindet sich nun ein Park, in dem Monumente stehen, ein Leuchtturm, sowie eine Aussichtsplattform. An klaren Tagen, so hoert man, soll man bis nach Korea schauen koennen.
MonumentKap SaozakiKlippeAussichtIm Bunker.Monument im Fundament der Geschuetze.Sicht aufs Meer/ nach Korea?Blumen im Park.Weitere FundamenteNordwestlichste Punkt JapansLeuchtturmKapAlte MunitionslagerWeitere alte Lager
Wer auf Tsushima unterwegs ist und nach einfachen Wandermoeglichkeiten sucht, dem kann ich Kap Tsutsu 豆酘崎 empfehlen. Am suedwestlichen Zipfel der Insel gelegen und mit einem netten Rundweg ausgestattet ist dies auch fuer Anfaenger geeignet. Anfahrt geht nur mit Auto, und man kann kurz vor dem Leuchtturm parken. Vom Parkplatz aus sind es nur 5-10 Minuten zum Leuchtturm und 30-40 Minuten auf dem Rundweg um das Kap. Auf dem Weg sieht man beeindruckende Klippen, eine Statue des Hinduistischen Gottes der Unterwelt (auf japanisch Enma genannt), Ruinen alter Geschuetze und Munitionsspeicher, sowie ein wirklich netten Aussichtsplatz auf das Meer auf einem Felsvorsprung.
LeuchtturmKap TsutsuBlick vom KapKap TsutsuEnma, Koenig der Unterwelt.Um das KapWeg um das KapKlippen am KapZeichen auf KoreanischGuide Map vom Kap Tsutsu
Tsushima 対馬 ist eine Insel zwischen Korea und Japan, die administrativ zur Praefektur Nagasaki gehoert. Die Insel is sehr bergig. So bergig, dass es so gut wie keine geraden Strassen gibt. Der hoechste Berg auf Tsushima ist der Shira-take 白嶽 (aka Sumoshira-take 洲藻白嶽). Der 518m hohe Berg liegt auf der suedlichen Seite von Tsushima und der Beginn des Wanderweges ist nur via Auto zu erreichen. Wie immer empfiehlt es sich frueh da zu sein, denn der Parkplatz ist relativ klein und kann keine 10 Autos beherbergen.
Der Weg nach oben ist relativ einfach und dauert nicht allzu lang (~1,5h). Auf halbem Weg befindet sich ein Torii 鳥居, denn in Gipfelnaehe befindet sich, wie so oft in Japan, auch ein Schrein. In der Naehe des Gipfels wird es sehr felsig und man sieht den markannten Gipfelfels schon beim Aufstieg. Eigentlich sind es Zwillingsfelsen, von denen man auf einen mit ein wenig Anstrengung klettern kann. Das letzte Stueck ist durchaus ein wenig Steil und man sollte sich genug Zeit lassen und seine eigene Risikogrenze kennen. Es gibt 1-2 Stellen, die sind fuer ungeuebte vielleicht ein wenig zu riskant. Die meisten sollten aber keine Probleme haben hochzukommen. Oben angekommen kann man eine tolle Aussicht ueber die Insel geniessen, vom benachbarten Zwillingsfelsen, die bergige Landschaft der Insel, sowie die vielen Seen und Fjorde, die diese Insel ausmachen. Hinter dem zweiten der Zwillingsfelsen (dort wo man nicht hoch kommt) befindet sich der besagte Bergschrein leicht versteckt. Der kurze Abstecher von nur ca. 5 Minuten ist es aber definitiv Wert vorbeizuschauen.
Shiratake SchildEingang am ShiratakeWeg zum Shira-takeTorii auf dem Weg zum Shira-take.Gipfelfelsen gesehen auf dem Weg nach oben.ZwillingsfelsenSicht vom Gipfel.Panorama vom Gipfel.Panorama vom Gipfel 2Sicht vom Gipfel 2Sicht auf die Berge des Suedens von TsushimaSchrein naehe des Gipfels.
Der Kura-dake 鞍岳 ist ein leicht weniger bekannter Berg, der ganz im Schatten seines grossen Nachbarn steht, dem Aso-san. Ich habe auch erst den Namen gelesen, nachdem ich die Liste der 100 Kyushu Meizan gelesen habe. Dabei ist der Kura-dake ein sehr schoen freistehender Berg, der sehr einfach zu erreichen ist, mit Parkplatz nur 30 Minuten vom Gipfel und mehreren Spitzen, die allesamt eine Tolle Aussicht bieten. Die Anfahrt ist ein wenig muehsam durch kleinere Ortschaften und eine laengere Bergstrasse mit mehreren Serpentinen. Dabei ist die Strasse nicht immer sehr breit, bietet aber in regelmaessigen Abstaenden Ausweichmoeglichkeiten. In Gipfelnaehe angekommen ist ausreichend Platz fuer Autos vorhanden, wenn der erste Parkplatz voll ist, dann gibt es kurz dahinter noch einen zweiten, etwas kleineren. Die Route ist sehr sehr einfach mit nur 100-200 Hoehenmetern bis zum Gipfel. Da die Gipfel alle sehr weitflaechig sind, habe ich auch viele Familien mit kleineren Kindern dort wandern sehen.
Die zwei Hauptspitzen sind der Onna-dake (女岳, weibliche Spitze) sowie der Otoko-dake (男岳, maennliche Spitze). Daneben gibt es noch den Ko-dake (子岳, Kind Spitze). Von allen dreien kann man wunderbar das Aso Gebirge 阿蘇連山, das Kuju Gebirge 九重連山, sowie den Kinpu-san 金峰山 naehe Kumamoto-Stadt. An klaren Tagen kann man sogar bis zum Unzen-dake 雲仙岳 blicken, dem bekannten Vulkan und gleichzeitig hoechster Erhebung der Praefektur Nagasaki. Ein wenig weiter ueber den Bergkamm kann man auch noch den Tsuumushi-yama ツームシ山 sowie den 孫岳 (Enkel Spitze) besteigen.
Ich war bereits Ende 2020 einmal in Kumamoto, um den Aso-san als Teil der 100 Meizan Liste zu besteigen. Damals konnte ich sowohl den beeindruckenden Naka-dake Krater sehen sowie auch die Spitze des Taka-dake erreichen, die hoechste im Aso-san Kratergebirge. Die Vulkanlandschaft dort ist fantastisch und gehoert bis heute zu den besten Hikes die ich je unternahm. Ein paar Tage spaeter dann konnte ich auch den benachbarten Neko-dake erklimmen, ein markanter, spitzzackiger Nachbarberg, der relativ einfach zu bestiegen ist, wo jedoch die eigentliche Spitze fuer den Zugang gesperrt ist, wegen Einsturzgefahr.
Der Aso-san Krater ist riesig, da fuehrt eine Zuglinie durch mit mehreren Stationen, und es gibt mehrere Doerfer die sich im Krater angesiedelt haben. Damals habe ich auch schon ein paar andere Spitzen im Krater erblickt, jedoch wurden die von den anderen beiden angesprochenen Bergen ueberschattet. Im Januar 2024 wollte ich zurueckkehren und der eigentliche Plan war, ein Berg am Aussenkrater zu erklimmen. Jedoch musste ich bei der Ankunft feststellen dass die Zufahrtsstrassen gesperrt waren wegen starken Schneefaellen der letzten Tage. Ich erinnerte mich dass es zwei Spitzen mitten im Innenkrater gab mit relativ einfachem Zugang und entschied mich, diese fuer den Tag anzuvisieren.
Eine dieser Spitzen im Innenkrater ist der Kishima-dake 杵島岳. Genauso wie sein Nachbar, der Eboshi-dake 烏帽子岳, laesst er sich relativ einfach vom Aso-san Visitor Center erreichen. Das Areal des Besucherzentrum umfasst einen grossen Parkplatz (Parkgebuehr: 500Yen, Stand: January 2024), mehrere Cafes und Restaurants, sowie das Aso-san Vulkanmuseum. Als ich dort ankam war es schon ein totaler Whiteout und ich konnte nichts sehen vor Wolken und Schnee. Ich schaute auf den Plan, und merkte dass der Kishima-dake ja garnicht so weit weg ist und wollte daher trotzdem den Hike wagen. Vom Besucherzentrum aus begab ich mich etwas noerdlich zum Anfang des Wanderweges (登山口) mit dem Berg immer noch nicht sichtbar wegen den tiefen Wolken. Der Schnee wurde staerker, als ich naeher kam, hellte der Himmel zum Glueck ein wenig auf und ich konnte den Pfad besser sehen. Man kann den Kishima-dake direkt besteigen, dazu gibt es Treppen, die nach oben fuehren, oder man kann einen Rundweg laufen, der entlang des Kraters fuehrt. Da ich genug Zeit hatte entschied ich mich fuer den Rundweg. Und ich muss sagen es war die bessere Entscheidung, denn nur auf dem Rundweg um den Krater gibt es die besten Sichten auf den Kishima-dake. Der Rundweg dauert normalerweise ca 45 Minuten, jedoch konnte ich den Pfad schlecht ausmachen durch den vielen Schnee und das Fehlen von anderen Spuren (anscheinend war ich der erste an diesem Tag auf dem Weg).
Vom Rundweg um den Krater kann man nicht nur den Kishima-dake wunderbar sehen sondern auch die umliegenden Berge wie den Naka-dake samt Krater, sowie den gleich benachbarten Oujou-dake. Wenn man dann den Kishima-dake von der anderen Seite erklimmt, dann gibt es dort keine Treppen, man muss am Pfad entlang nach oben hiken. Ich glaube normalerweise ist die Strecke nicht so herausfordernd, jedoch wurde bei mir der Schnee auf dem Weg nach oben immer tiefer und ich bin mehrmals vom Pfad abgekommen, weil der richtige Weg unter der Schneedecke nicht gut erkennbar war (GPS sei dank dann aber gleich wieder auf den richtigen Weg gefunden). In Gipfelnaehe ging der Schnee dann schon weit ueber die Knoecheln, so dass ich glaube an dem Tag nicht weiter gelaufen waere wenn der Berg noch hoeher gewesen waere. Ich habe auch mal wieder eine Lektion gelernt. Weil es in Tokyo relativ mild war und Kyushu/Kumamoto viel weiter suedlich liegt, dachte ich es waere dort im Durchschnitt sogar waermer, dies ist jedoch im Winter nicht der Fall. Man sollte daher immer auf alles vorbereitet sein. Zum Glueck hatte ich genug Winterkleidung dabei, das einzige was nicht so optimal war sind die Schuhe. Ich hatte normale Trailrunning Schuhe an die gerade einma bis zu den Knoecheln gehen. Zwar war es am Ende genuegend, aber festere Hiking Schuhe oder zumindest Chainspikes fuer den halt unten waere angemessen gewesen. Man lernt nie aus. Alles in allem ein schoener Hike mit sehr schoener Landschaft, die Interesse weckt noch mehrmals die Aso-san Kratergegend zu besichtigen.
In Saga gibt es einige “teizan” 低山 (= kleinere Berge). Da die Gegend sehr huegelig ist, und auch reichlich Ebenen hat, kann man dort relativ einfach wandern und hat oft einen schoenen Blick auf das Umland. Einer der weniger bekannten Berge der Region ist der Hijiri-dake 聖岳 von dem man ein einfachen Loop Hike hin zum Oninohana-yama. 鬼ノ鼻山 machen kann.
Da es in der Gegend nicht so viele oeffentliche Verkehrsmittel gibt, empfehle ich mit dem Auto anzureisen. Der Start des Weges liegt bereits auf einigen Hundert Meter Hoehe und am Eingang sieht man bereits die Treppen die zum Hijiri-dake fuehren. Insgesamt sind es ueber 600 Stufen bis nach oben, dafuer ist der Weg relativ gut gepflegt. Auf dem Gipfel es Hijiri-dake, den man relativ einfach erreicht befindet sich ein Templehaus, sowie eine Aussichtsplatform, die wirklich sehr gute Ausssicht in die Umgebung bietet. Moechte man dann noch weiter, so kann man die Ridgeline weiter uebre den Benten-yama 弁天山 hinueber zum Oninohana-yama 鬼ノ鼻山 wandern.
Oninohana-yama heisst uebersetzt die Nase des Teufels. Oni (Teufel) sind in der japanischen Folklore sehr oft vorhanden und anders als der Teufel im christlichen Gedanke, eher die behornten Wesen, die in der Natur leben. Oni sind durchaus nicht freundlich gesinnt, so gibt es jedes Jahr in Japan das Osetsubun お節分 Fest, bei denen Bohnen geschmissen und eine Ehomaki 恵方巻 (eine Art lange Sushi-Rolle) in eine bestimmte Himmelsrichtung gegessen wird, da man glaubt, dass dies die boesen Geister (Oni) vertreibe. Gleichzeitig werden die Oni aber auch oft verniedlicht dargestellt, und so ist es kein Wunder, wenn auf dem Berg, welcher woertlich “Die Nase des Teufels (Oni)” heisst eine grosse Aussichtsplatform in Form eines Oni Kopfes (inklusive der Hoerner)auf dem Gipfel des Berges errichtet wurde. Von dieser Aussichtsplatform hat man wirklich guten Blick auf das Umland und man sieht den Teufelskopf schon von weitem von der Ridgeline. Moechte man wieder zurueck ueber den Hijiri-dake, so kann man den Rundweg hinter dem Berg langlaufen, der weniger huegelig ist, sonders relativ seicht wieder nach unten zum Parkplatz fuehrt.
Anfang des Wanderwegs zum Hijiri-dake.Oft gibt es Treppen und sehr gut ausgebaute Wege.Aussichtsplattform vom Hijiri-dake.Im Tempel auf dem Hijiri-dake.Landkarte der umliegenden Berge. Sicht auf das Umland.Andere Seite von der Aussichtsplatform. auf dem Benten-yamaBank mit Aussicht.Baenke mit Aussicht. Aussicht ohne Baenke. Blick auf den Oninohana-yama.Blick vom “Oni”.BlickNoch mehr Aussicht.Der “Oni” auf dem Onigahana-yama.Zurueck durch den Wald.Waldweg.
Wer an die Praefektur Ishikawa am Japanischen Meer denkt, dem faellt wohl zunaechst die Stadt Kanazawa sowie der heilige Berg Hakusan ein. Die Praefektur hat aber auch eine ganze Reihe von niedrigeren Bergen, wenn man es einmal leichter angehen will. Vom Kurakake-yama 鞍掛山 duerften wohl die wenigsten Touristen gehoert haben. Dies ist ein mittlerer Berg und leicht zu erreichen von Komatsu (allerdings braucht man auch hier ein Auto, da es keine oeffentliche Transportmoeglichkeit gibt). Der Kurakake-yama sieht von unten ein wenig aus wie ein Berg mit Zwillingsgipfel, und tatsaechlich gibt es 2 Gipfel: den Ushiro-yama 後山 (472m) sowie den Kurakake-yama 鞍掛山 (477m). Beide Gipfel trennt nur eine Ridgeline von ca. 15 Minuten.
Als ich in Ishikawa Praefektur unterwegs war im August, war es unglaublich schwuel und drueckende Luft. Nicht das ideale Wetter fuer einen Hike. Da ich einen Mietwagen erst 8am abholen konnte, waren meine Optionen an dem Tag in der Gegend auch etwas begrenzt. So entschied ich mich, einen leichteren Berg zu besteigen, den man aus Komatsu 小松市 einfach erreichen konnte. Die Wahl fiel auf Kurakake-yama. Von Komatsu Stadt aus ist es nur ca 1h bis zum Kurakaka-yama. Es gibt wie des oefteren mehrere Wanderrouten. Ich entschied mich fuer die Route von dem Onsen Ort Nakayama aus. Der Wanderweg von dort fuehrt auch an einem mittelgrossem Wasserfall vorbei, dem Tsuru-ga-taki 鶴ヶ瀧. Am Wasserfall vorbei kommt man relativ schnell in ein dichten Wald und laeuft ca 20 Minuten an einem Fluss entlang, bis man auf einer Bruecke das Schild mit Richtungsweiser zum Kurakake-yama sieht, welches links ueber die Bruecke und ueber den Fluss fuert. Von dort folgt man dann relativ problemlos den Weg nach oben. Kilometermarker an den Baeumen (nur auf Japanisch, Stand: 2023/08) geben die Kilometer/Meter bis zum Gipfel an. Kurz vor dem Gipfel gibt es ein Schild nach Links, und man kann eine 10-minuetige Detour zum Ushiro-yama machen. Vom Gipfel des Ushiro-yamas ist die Aussicht leider etwas bescheiden. Das eigentliche Ziel sollte daher der Kurakake-yama sein, von dem man eine relatig gute Aussicht auch mehrere Seiten des Umlands hat.
Wie bereits beschrieben war ich dort in der Naehe im Hochsommer, und gefuehlt die Seit, wo es weniger optimal ist, in Japan Berge zu besteigen. Dies hat sich nicht nur am Dauerschwitzen gezeigt, sondern auch an der Anzahl der Insekten, die mich auf dem Weg begleitet haben. Zwar sind keine der Insekten ein Problem, allerdings sind sie ein wenig laestig. Ich wuerde daher empfehlen entweder enorm frueh en Hike zu starten, oder den Fruehling oder Herbst fuer den Hike ins Auge zu fassen. Da sollte es wesentlich angenehmer sein. Ebenfalls muss ich sagen, dass ich komplett alleine auf dem Trail war den ganzen Weg (hoch und runter). Nur auf dem Gipfel habe ich ein Japaner mittleren Alters getroffen, der sich oben auf die Bank gelegt hat um in der Sonne zu baden. Der direkt der Sonne ausgesetzte Gipfel war mir schon nach 10 Minuten zu heiss, und so machte ich mich eigentlich fast direkt wieder auf den Rueckweg. Nach ca. 3h (hoch und runter) war ich dann auch schon wieder unten am Parkplatz angekommen, allerdings so stark durchnaesst, dass es bis in den fruehen Abend gedauert hat, bis meine Kleidung wieder einigermassen trocken war.
Eingang zum Wanderweg am Tsuru-g-ataki 鶴ヶ瀧 direkt beim Parkplatz.WaldwegDer Tsuru-ga-taki 鶴ヶ瀧 Wasserfall.Durch den Wald.WebermeisterFlussbruecke und Eingang zum Pfad hoch auf den Kurakake-yama.Markierer an den Baeumen geben die Entfernung zum Gipfel an. Ab hier sind es noch ca. 1.2km.WegweiserHuetteBeweisphoto.Gipfelschild des Kurakake-yama.
Der Namsan ist eines der Wahrzeichen Seouls und einer der wohl am meist besuchteste Berg der Stadt. Wenn man nach einem zentralen Punkt in Seoul sucht, von dem man einen guten Blick in die Stadt hat, dann sticht Namsan und der N Seoul Tower wohl zuerst heraus. Der zentral gelegene Berg ist sehr gut zu erreichen und fuer Wanderfaule gibt es auch die Moeglichkeit, mit einer seit 1962 operierenden Cable Car auf den Gipfel zu gelangen. Wenn man jedoch nicht unter Zeitdruck steht oder anderweitig keine gute Kondition hat, dann wuerde ich empfehlen hochzulaufen, denn es ist nicht sehr schwer und dauert keine Stunde bis nach oben auf den gerade einmal 270m hohen Berg. Der Namsan hiess frueher Mongmyeoksan / 목멱산 / 木覓山 (dt. “Holzfundberg”). Der heute eher gebraechliche Name Namsan (dt. “Suedberg”) kommt daher, weil die Stadtmauer, die an dem Berg verlief, frueher die suedliche Grenze der Stadt markiert hat. Der Berg ist dabei landesweit so sehr bekannt, dass er selbst in der Nationalhymne Suedkoreas vorkommt (2. Strophe).
Es gibt mehrere Routen nach oben. Die meisten kommen sicherlich von Seoul Station, dem Hauptbahnhof Seouls. Man kann von dort auch laufen, oder mit Bussen heranfahren, oder mit dem Auto am Namsan Park halten, wo man dann schon an der Cable Car ist. Entlang der Cable Car gibt es auch den Weg nach oben, welcher groesstenteils mit Treppen ausgebaut ist. Ich bin von Sueden gekommen, wo es auch ein Weg nach oben gibt, welcher etwas durch den Wald fuehrt, jedoch dadurch kaum Oeffnungen fuer Blicke in die Stadt hat. Abgestiegen bin ich dann westlich entlang der Cable Car, mit gutem Blick in die Stadt. Oben auf dem Gipel befindet sich der N Seoul Tower, von dem man auch noch einmal einen besseren Ausblick auf die Stadt hat, aber welcher immer sehr gut besucht ist. Das Gipfelplateau ist sehr gross, und es ist immer sehr gut besucht. Vor allem fuer Paare scheint dies ein romatischer Ort zu sein, denn oben finden sich auch Ecken, an denen etliche Liebesschloesser an den Zaeunen verewigt wurden. Desweiteren gibt es oben auch die Gebaeude einer Rauchmeldeanlage (Mongmyeoksan Bongsudae, Mongmyeoksan Beacon Tower, 목멱산 봉수대), welche bin ins Jahr 1985 Teil eines Emergency Communication Systems gewesen ist.