<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Chugoku 100, Ruinen, Tottori

Kyuushou-zan / 久松山

Neben den Tottori Sanddünen (鳥取砂丘) sind die Tottori Burgruinen (鳥取城跡) sicherlich der bekannteste Ort zu besuchen. Und in der Tat muss dies eine sehr imposante Burg gewesen sein, so sind die Ruinen sogar auserwählt als eine der 100 berühmten Burgen Japans. Die komplette Burganlage erstreckte sich über den 263 m hohen Kyuushou-zan (久松山) vom Fuß bis hin zum Gipfel. Heute finden sich dort nur noch Ruinen, nachdem die komplette Anlage von der Meiji-Regierung zerstört wurde. Am Fuß des Berges befindet sich heute der zum Kirschblüten schauen (花見) sehr beliebte Hisamatsu Park (久松公園) sowie das Museum der Präfektur Tottori (鳥取県美術館).

Parkplätze sind in der Gegend leider etwas spärlich, und so muss man, sofern man nicht mit dem Bus anreist, ein wenig suchen, bis man sein Auto abstellen kann. Hinter dem Hisamatsu Park sieht man dann auch schon die Ruinen der Burgbefestigungsanlage. Läuft man die Treppen hoch, befindet sich hinter der Burgmauer dann schließlich ein Weg in den Wald, der relativ geradlinig nach oben führt. Wie in Japan üblich, ist auch dieser Weg in 10 Stationen eingeteilt (10 = Gipfel), und so kann man einfach verstehen, wo man sich auf der Wanderung befindet. An der 5. Station (5合目), welche die Mitte des Weges markiert, kann man sich kurz ausruhen, um danach den Rest anzugehen. Da der Berg mit weniger als 300 Metern nicht allzu hoch ist, dauert der gesamte Anstieg nicht mehr als eine Stunde. Oben angekommen findet man eine relativ große und freie Ebene mit ein paar Sitzmöglichkeiten vor, von der man einen wunderbaren Blick auf die Stadt Tottori hat. Als ich oben angekommen war, hatte sich die späte Nachmittagssonne gerade hinter den Wolken versteckt, aber einige der Sonnenstrahlen brachen jedoch durch die Wolkendecke, was immer sehr schön anzusehen ist. Auf Japanisch nennt man dies übrigens “Hakumei Kōsen” (薄明光線).

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Nagasaki, Ruinen

Himegai-yama / 姫神山

Tsushima ist zwar nicht der einzige Ort in Japan wo es alte Ruinen aus der Kriegszeit gibt, aber sicherlich ein Ort an dem es sehr viele dieser Plaetze zu erkunden gibt. Der Grund dafuer ist, dass Tsushima genau zwischen dem Asiatischen Festland und den japanischen Hauptinseln liegt und somit als strategische Insel in der Vergangenheit immer viel Bedeutung hatte. Die Invasion der Mongolen wurde hier abgewehrt und einige der wichigsten Gefechte des Russo-Japanischen Kriegs und des zweiten Weltkriegs fanden hier statt. Durch die enorm strategische Bedeutung wurde Tsushima waehrend der Meiji Zeit und Japan’s rapider Industrialisierung enorm verstaerkt mit Kanonen und anderen schweren Geschuetzen. Einiger Quellen zufolge sprach man demnach frueher auch von der Insel als “Festung Tsushima”.

Waehrend es noch sehr viele dieser Ruinen auf der Insel gibt (mehr als 30 offizielle und einige Plaetze die nicht auf Karten ausgewiesen sind), ist eine der bekanntesten und am zentralsten gelegenen Ruinen die Himegamiyama Festungs Ruine (姫神山砲台跡). Relativ zentral gelegen auf der recht laenglich geformten Insel ist der Ort bereits von der Verbindungsstrasse zum Norden ausgewiesen. Von der Hauptstrasse muss man mit dem Auto erst einmal eine ganze Weile den Berg hoch fahren. Die Strasse dahin ist, wie so oft in Japan, dabei stellenweise sehr eng. So eng, dass ich manchmal nicht gewusst haette wie man dort entgegenfahrenden Autos ueberhaupt ausweichen koennte. Zurueckstossen ist manchmal leider auch ein wenig schwierig. Zum Glueck kamen wir nicht in die Situation. Man kommt schliesslich an einer Ebene an, ouf der ca. 10-15 Autos Platz haben, und von der man bereits ein schoenen Blick in die Bucht hat. Vom Parkplatz sind es dann nur noch 10 Minuten und man ist bereits an den Ruinen.

Die Befestigungsanlage wurde bereits Anfang des 20ten Jahrhunderts (~1900er) dort errichtet zur Zeit des Russisch-Japanischen Krieges und ist eine der wenigen auf der Insel, die noch sehr gut erhalten ist. Ein paar Schilder am Eingang erklaeren die Bedeutung und den Hintergrund ( auf Japanisch) und man sieht auch ein paar alte Photos. Wenn man durch das Areal lauft und die grossen runden Plaetze sichtet wo die Kanonen eingelassen waren sowie die Monitionsspeicher, so kann man durchaus die Geschichte dort fuehlen. An mehreren Stellen gibt es Treppen die nach oben ueber die Monitionsspeicher fuehren und von wo man ueber der Anlage laufen kann. An der Seite wo eine weitere Batterie eingelassen war, die direkt ueber die Bucht in der Mitte von Tsushima wacht, hat man auch einen sehr guten Ausblick auf das Umland.

In einem (handgeschriebenen!) Guidebuch, das wir von dem Autoverleih bekommen haben inklusive der Map-Codes als HIlfe, um die Orte schneller zu finden (das gibt es glaube ich auch nur in Japan!), wurde der Ort auch mit “ラピュタみたい!” betitelt (dt. Wie in Laputa, ein Anime ueber eine alte aber technologisch entwickelte Zivilisation, deren Spuren nur noch in Ruinen sichtbar sind, die langsam vond er Natur zurueckerobert werden). Und tatsaechlich gibt der Ort ein wenig dieses Gefuehl, wenn man sich vorstellt was hier wie frueher genau ablief und wie gekaempft wurde.

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Nagasaki, Ruinen

Toyo Batteries / 豊砲台跡

Die wohl am besten erhaltene alte Festungsanlage auf Tsushima liegt im Norden der Insel: die Toyo Batteries. Also wir in der Naehe waren, war der Zugang der durch einen Tunnel fuehrt abgesperrt weil am Tunnel gebaut wurde, und so parkten wir ein wenig an der Seite und liefen den Weg nach oben. Es ist nicht weit. Nur ca. 15 Minuten Lauf von unten und schon ist man am am Eingang der Anlage. Von dort kann man wahlweise direkt in die alte Batterie gehen. Der Gang dahin sieht aus wie eine Hoehle und es gibt Orte wo es kein Sonnenlicht gibt. Allerdings gibt es am Eingang einen Lichtschalter, den man benutzen kann (wir wussten es nicht und sind im Dunkeln bis zur Mitte gelaufen wo das Sonnenlicht dann wieder durchdringt.

Die Anlage ist wirklich beeindruckend. Da die Tunnelstrasse gesperrt war, waren wir die einzigen an dem Tag in der Anlage und an einigen Orten wirkt es wirklich gespenstig. Wenn man vorm Eingang steht kann man auch noch ueber den rechten Wanderweg oben auf die Anlage gehen, wo man in die Anlage von oben hineinschauen kann. Dort sind auch mehrere Schilder die Groesse und Aufbau der Anlage von frueher erklaeren (nur auf Japanisch). Wenn man auf Tsushima ist und sich fuer alte Ruinen aus Kriegszeiten interessiert kann ich diesen Ort nur empfehlen. Von oben kann mann auch hinueber zum Korea Viewpoint Pavillon wandern, wenn man ein wenig Zeit mitbringt (dauert ca. 20-30 Minuten pro Strecke).

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Kap, Nagasaki, Ruinen

Saozaki Fortress Ruins / 棹崎砲台跡

Eine weitere Ruine aus der Zeit in der Japan an strategischen Orten Kanonen aufgestellt hat, befindet sich in Saozaki 棹崎. Der Ort liegt gleich hinter dem Tsushima Wildlife Conservation Centre im Norden der Insel, ein Museum fuer die indigene Katzenart der Tsushima Yamaneko. An dem Kap an dem eine strategische Festungsanlage installiert war befindet sich nun ein Park, in dem Monumente stehen, ein Leuchtturm, sowie eine Aussichtsplattform. An klaren Tagen, so hoert man, soll man bis nach Korea schauen koennen.

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Kap, Nagasaki, Ruinen

Cape Tsutsu / 豆酘崎

Wer auf Tsushima unterwegs ist und nach einfachen Wandermoeglichkeiten sucht, dem kann ich Kap Tsutsu 豆酘崎 empfehlen. Am suedwestlichen Zipfel der Insel gelegen und mit einem netten Rundweg ausgestattet ist dies auch fuer Anfaenger geeignet. Anfahrt geht nur mit Auto, und man kann kurz vor dem Leuchtturm parken. Vom Parkplatz aus sind es nur 5-10 Minuten zum Leuchtturm und 30-40 Minuten auf dem Rundweg um das Kap. Auf dem Weg sieht man beeindruckende Klippen, eine Statue des Hinduistischen Gottes der Unterwelt (auf japanisch Enma genannt), Ruinen alter Geschuetze und Munitionsspeicher, sowie ein wirklich netten Aussichtsplatz auf das Meer auf einem Felsvorsprung.

<1000m, 2021, Kanagawa, Local Fuji, Ruinen

Miura-Fuji / 三浦富士

Es gibt viele Berge die den Namen Fuji in Japan tragen. Die meisten dehalb weil sie eine aehnliche Bedeutung fuer die lokale Region haben und weil der Berg zumindest dem richtigen wohlgeformten Zylinder des Fuji aehneln. Beim Miura-Fuji 三浦富士 frage ich mich warum dieser Berg den namen traegt. Er ist weder der hoechste Berg der Region (der hoechste auf der Miura Halbinsel 三浦半島 ist der Ogusu-yama 大楠山) noch hat er eine Fuji-aehnliche Form (obwohl dies wohl einige Japanische Webseiten so sehen). Man kann allerdings den Fuji vom Gipfel des Miura-Fuji sehen, vielleicht war das einer der Gruende ihn so zu nennen. Auf jeden Fall ist er mit 138m sehr niedrig und einfach zu besteigen von der Keikyu Line 京急線 Station YRP-Nobi YRP野比駅. Auf dem Pfad kann man noch relativ einfach den Hodai-yama 砲台山 (hier hatte man wohl waehrend der Kreigszeiten eine Artillerie Batterie stehen. Man sieht auch noch das Fundament sowie einige Steinpfeiler in der naehe der Spitze) und den Takeyama 武山 (dieser beherbergt den wichtigsten Tempel der Miura-Halbinsel und dient als wichtiger lokaler Religionsort fuer lokale Fischer) mitnehmen bevor man wieder absteigt zum beispiel nach Tsukui 津久井駅. Die ganze Tour ist sehr einfach und dauert ca. 2 Stunden.

Hoehe:183m
Anfahrt:YRP Nobi Station(Keikyuu Kurihama Line)/ YRP野比駅(京急久里浜線)