<1000m, 10-15km, 2025, 3-5h, Hokkaido, Hokkaido 100, Kap, Vulkane

E-san / 恵山

Der E-san 恵山 stand schon länger auf meiner Bucket List. An einem verlängerten Wochenende, wo ich in Hakodate war, habe ich den letzten Tag genutzt, um den Berg einen Besuch abzustatten. Der E-san, ein aktiver Vulkan, liegt ca. 1.5h östlich von Hakodate 函館. Man kann entweder mit dem Auto hin oder mit dem Bus. Busse fahren jedoch nur spärlich und ich würde dies nur empfehlen, wenn man keine andere Wahl hat und dies auch gut recherchiert. Es gibt glaube ich nur 3 Zeiten, wo der Bus fährt, und man muss dementsprechend seine Wanderung enorm gut abpassen. Zudem ist die nächste Bushaltestelle direkt neben dem Meet, was bedeutet, dass man im Prinzip einen sea-to-summit hike macht, der auf fast 0 Meter anfängt, wo hingegen man normalerweise mit dem Auto bereits auf über 300m hochfahren kann. Normalerweise, denn die Bergstraße wird für den Winter geschlossen und wurde ich auch von einer Schranke überrascht, Mitte November bei immer noch um die 15 Grad tagsüber in der Gegend und ganz ohne Schnee.

Nun gut, kurz auf die Karte geschaut, parkte ich beim Azalea Garten つつじ公園 am Fuße des Vulkans. Von diesem Parkplatz muss man die 300m zum Parkplatz am Krater auf Asphalt-Serpentinen hochlaufen. Da die Straße eh für den Verkehr gesperrt ist, hat man die komplette Straße für sich und muss sich halt nur mit dem Asphalt abfinden (was eher dann beim Hinunterlaufen nervt). Auf der Ebene des Parkplatzes angekommen, erblickt man auf der linken Seite bereits den sehr schön kegelförmigen 海向山 Kaiko-yama (dtsch. “Dem Meer zugewendeter Berg”?), welchen man auch mit der Wanderung auf den E-san verbinden kann, was ungefähr 2h länger dauert. Da ich am gleichen Tag wieder zurück nach Tokyo fliegen musste, entschied ich mich, nur den E-san zu besteigen.

Vom Kraterparkplatz, der Platz für knapp 100 Autos bietet, sieht man bereits den eindrucksvollen Krater des E-san, inklusive der aufsteigenden Schwefeldämpfe. Der Aufstieg erfolgt über die linke Seite in typischer Zick-Zack (switchback) Manier. Da es ein aktiver Vulkan ist, beginnt der Boden nach einer Weile sehr interessant zu werden. Weißes, grünes und rotes Gestein markieren den Aufstieg. An einer Stelle fand ich sogar lila Sand. 3-4 Mal kommt man an Gegenden erhöhter vulkanischer Aktivität vorbei. Es riecht stark nach Schwefel und je nach Windrichtung kriegt man eventuell ein wenig der Dämpfe ab, was man in der Regel vermeiden sollte, wenn es geht. Der Aufstieg vom Parkplatz dauert nur etwa 1 Stunde und oben gibt es ein relativ weites Plateau. Unweit von der Gipfelmarkierung befindet sich ein Schrein, und die Aussicht von oben ist sehr gut. Man sieht das Meer, die kleinen Dörfer am Wasser sowie die umliegende Berglandschaft.

Was mich sehr überrascht hat, ist, dass ich während der gesamten Wanderung keinen anderen Wanderer über den Weg gelaufen bin. Und das an einem Feiertag. Es war erfrischend ruhig und erholsam. Nur ich und der Vulkan. Ich vermute jedoch, dass es im Sommer voller ist, da man bis zum Krater mit dem Auto hochfahren kann. Wer es also ruhiger mag, den kann ich Ende November als Zeit nahelegen. Ein anderer Grund ist vielleicht auch, dass die Leute in letzter Zeit vorsichtiger geworden sind wegen erhöhter Bärensichtungen und -attacken. Ein Umstand, den man definitiv nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte, schon gar nicht in Hokkaido. Jedoch denke ich, dass ein wenig gesunder Menschenverstand hilft, die Risiken zu minimieren. Bären sieht man eher weniger auf Gebieten von aktiven Vulkanen, denn dort wächst nichts. Die tote Landschaft, besonders um das Kratergebiet, bietet kein natürliches Habitat für einen Bären. Weiterhin gehen Bären in Winterschlaf. Am leeren Parkplatz hing ein Aushänger, der erklärte, dass man besonders Acht geben sollte auf Hokkaido in den Monaten September und Oktober, da Bären dort auf Nahrungssuche für den Winterschlaf sind. November auf Hokkaido ist bereits ziemlich kalt/frisch, wobei die Wahrscheinlichkeit, einen Bären zu sehen, noch einmal niedriger ist. Nichtsdestotrotz sollte man sich vor einer Wanderung mit dem Thema befassen und die Wanderung mit dem für sich selbst akzeptablen Risiko wählen.

Risiken gibt es übrigens auch immer, wenn man vorhat, einen Vulkan zu besteigen. Ich empfehle daher, den Aktivitäts-Status auf der Seite des 気象庁/ des Japanischen Wetteramtes nachzuschauen und zu verifizieren, ob es Warnungen erhöhter vulkanischer Aktivität gibt, bevor man sich auf den Weg macht (nur Japanisch).

Note: Da der Berg in Hokkaido liegt, hat er natürlich auch eine Namensherkunft, die ursprünglich aus der Ainu-Sprache kommt. Es heißt, dass der ursprüngliche Name イエサンヌプリ Iesan-nupuri war, was übersetzt soviel heißt wie: Der Berg aus dem Lava ausbricht. Das japanisierte Zeichen für E 恵 in E-san steht übrigens für Segnung, also übersetzt soviel wie gesegneter Berg. Auf jeden Fall ein Berg gesegnet mit toller Vulkan-Natur und dadurch auch heißen Quellen (温泉 Onsen) in der Gegend.

<1000m, <10km, 1-3h, 2025, Korea

Buramsan / 불암산 / 仏岩山

Alle Jahre wieder, wenn ich mal in Seoul bin, versuche ich, einen der lokalen Berge in Seoul zu besteigen. Die Stadt ist geradezu durchzogen von Bergen mittlerer Höhe. Die markanteste Bergkette sind sicherlich die multiplen Spitzen im Norden Seouls, die kollektiv als Bukhansan / 북한산 / 北漢山 bekannt sind und dem gleichnamigen Nationalpark angehören. Über die Stadt gibt es jedoch noch etliche andere Berge, die auch eine tolle Aussicht auf Seoul bieten.

Während eines zweitägigen Aufenthalts visierte ich einen weiteren Berg in Seoul an, jedoch hatte es am Vortag und die Nacht hindurch stark geregnet, sodass ich mich am Folgetag für einen Berg mittlerer Höhe entschied. Nach ein wenig Recherche, wo man den Hike gut von einer Seoul Metro Station starten kann, fiel die Wahl auf Buramsan / 불암산 / 仏岩山, welcher im Westen von Seoul liegt. Den Hike kann man ganz bequem von der Station Sanggye / 상계역 / 上溪驛 auf der Metro Linie 4 starten. Begibt man sich den Schienen ca. 500 Meter entlang und dann nach Westen, so trifft man bald auf einen Pfad, der steiler nach oben führt und zunächst durch einen Park geht. Hinter dem Park beginnt schließlich der Wanderweg.

Man läuft zunächst auf Asphalt und kommt an mehreren Bächen vorbei. Der Weg mündet schließlich in einen richtigen Wald- und Wanderweg, der teilweise auch gut steinig ist. Auf dem Weg kommt man auch immer wieder bei sehr großen Felsformationen vorbei, die sehr imposant aussehen. Das letzte Stück vor dem Berggrat ist durch Holztreppen unterstützt. Erreicht man den Berggrat, muss man sich links halten, und nach einigen Kletterpartien über relativ große Felsen durchbricht man auch die Baumgrenze und stößt kurz danach auf das letzte Stück zum Gipfel, das ebenfalls durch Holzbretter und Holztreppen abgesichert ist.

Der Gipfel des Buramsan ist sehr felsig, und möchte man auf den höchsten Punkt des Gipfels, so muss man einen Felsen mit Hilfe eines Kletterseils erklimmen. Die Sicht auf das Umland ist dabei wirklich fantastisch. Man sieht Seoul mitsamt Bukhansan im Hintergrund sowie den leicht weiter nördlich liegenden Surak-san. Mit seinen gut 500 Metern und nicht allzu schwerem Aufstieg ist der Buramsan sehr beliebt bei Einheimischen. Im September war es noch gut schwül, und die Feuchte des Regens vom Vortag war noch zu spüren. Trotzdem traf ich jede Menge Hiker, so viele, dass sich der Gipfel schon staute.

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Chugoku 100, Ruinen, Tottori

Kyuushou-zan / 久松山

Neben den Tottori Sanddünen (鳥取砂丘) sind die Tottori Burgruinen (鳥取城跡) sicherlich der bekannteste Ort zu besuchen. Und in der Tat muss dies eine sehr imposante Burg gewesen sein, so sind die Ruinen sogar auserwählt als eine der 100 berühmten Burgen Japans. Die komplette Burganlage erstreckte sich über den 263 m hohen Kyuushou-zan (久松山) vom Fuß bis hin zum Gipfel. Heute finden sich dort nur noch Ruinen, nachdem die komplette Anlage von der Meiji-Regierung zerstört wurde. Am Fuß des Berges befindet sich heute der zum Kirschblüten schauen (花見) sehr beliebte Hisamatsu Park (久松公園) sowie das Museum der Präfektur Tottori (鳥取県美術館).

Parkplätze sind in der Gegend leider etwas spärlich, und so muss man, sofern man nicht mit dem Bus anreist, ein wenig suchen, bis man sein Auto abstellen kann. Hinter dem Hisamatsu Park sieht man dann auch schon die Ruinen der Burgbefestigungsanlage. Läuft man die Treppen hoch, befindet sich hinter der Burgmauer dann schließlich ein Weg in den Wald, der relativ geradlinig nach oben führt. Wie in Japan üblich, ist auch dieser Weg in 10 Stationen eingeteilt (10 = Gipfel), und so kann man einfach verstehen, wo man sich auf der Wanderung befindet. An der 5. Station (5合目), welche die Mitte des Weges markiert, kann man sich kurz ausruhen, um danach den Rest anzugehen. Da der Berg mit weniger als 300 Metern nicht allzu hoch ist, dauert der gesamte Anstieg nicht mehr als eine Stunde. Oben angekommen findet man eine relativ große und freie Ebene mit ein paar Sitzmöglichkeiten vor, von der man einen wunderbaren Blick auf die Stadt Tottori hat. Als ich oben angekommen war, hatte sich die späte Nachmittagssonne gerade hinter den Wolken versteckt, aber einige der Sonnenstrahlen brachen jedoch durch die Wolkendecke, was immer sehr schön anzusehen ist. Auf Japanisch nennt man dies übrigens “Hakumei Kōsen” (薄明光線).

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Nagasaki, Ruinen

Himegai-yama / 姫神山

Tsushima ist zwar nicht der einzige Ort in Japan wo es alte Ruinen aus der Kriegszeit gibt, aber sicherlich ein Ort an dem es sehr viele dieser Plaetze zu erkunden gibt. Der Grund dafuer ist, dass Tsushima genau zwischen dem Asiatischen Festland und den japanischen Hauptinseln liegt und somit als strategische Insel in der Vergangenheit immer viel Bedeutung hatte. Die Invasion der Mongolen wurde hier abgewehrt und einige der wichigsten Gefechte des Russo-Japanischen Kriegs und des zweiten Weltkriegs fanden hier statt. Durch die enorm strategische Bedeutung wurde Tsushima waehrend der Meiji Zeit und Japan’s rapider Industrialisierung enorm verstaerkt mit Kanonen und anderen schweren Geschuetzen. Einiger Quellen zufolge sprach man demnach frueher auch von der Insel als “Festung Tsushima”.

Waehrend es noch sehr viele dieser Ruinen auf der Insel gibt (mehr als 30 offizielle und einige Plaetze die nicht auf Karten ausgewiesen sind), ist eine der bekanntesten und am zentralsten gelegenen Ruinen die Himegamiyama Festungs Ruine (姫神山砲台跡). Relativ zentral gelegen auf der recht laenglich geformten Insel ist der Ort bereits von der Verbindungsstrasse zum Norden ausgewiesen. Von der Hauptstrasse muss man mit dem Auto erst einmal eine ganze Weile den Berg hoch fahren. Die Strasse dahin ist, wie so oft in Japan, dabei stellenweise sehr eng. So eng, dass ich manchmal nicht gewusst haette wie man dort entgegenfahrenden Autos ueberhaupt ausweichen koennte. Zurueckstossen ist manchmal leider auch ein wenig schwierig. Zum Glueck kamen wir nicht in die Situation. Man kommt schliesslich an einer Ebene an, ouf der ca. 10-15 Autos Platz haben, und von der man bereits ein schoenen Blick in die Bucht hat. Vom Parkplatz sind es dann nur noch 10 Minuten und man ist bereits an den Ruinen.

Die Befestigungsanlage wurde bereits Anfang des 20ten Jahrhunderts (~1900er) dort errichtet zur Zeit des Russisch-Japanischen Krieges und ist eine der wenigen auf der Insel, die noch sehr gut erhalten ist. Ein paar Schilder am Eingang erklaeren die Bedeutung und den Hintergrund ( auf Japanisch) und man sieht auch ein paar alte Photos. Wenn man durch das Areal lauft und die grossen runden Plaetze sichtet wo die Kanonen eingelassen waren sowie die Monitionsspeicher, so kann man durchaus die Geschichte dort fuehlen. An mehreren Stellen gibt es Treppen die nach oben ueber die Monitionsspeicher fuehren und von wo man ueber der Anlage laufen kann. An der Seite wo eine weitere Batterie eingelassen war, die direkt ueber die Bucht in der Mitte von Tsushima wacht, hat man auch einen sehr guten Ausblick auf das Umland.

In einem (handgeschriebenen!) Guidebuch, das wir von dem Autoverleih bekommen haben inklusive der Map-Codes als HIlfe, um die Orte schneller zu finden (das gibt es glaube ich auch nur in Japan!), wurde der Ort auch mit “ラピュタみたい!” betitelt (dt. Wie in Laputa, ein Anime ueber eine alte aber technologisch entwickelte Zivilisation, deren Spuren nur noch in Ruinen sichtbar sind, die langsam vond er Natur zurueckerobert werden). Und tatsaechlich gibt der Ort ein wenig dieses Gefuehl, wenn man sich vorstellt was hier wie frueher genau ablief und wie gekaempft wurde.

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Nagasaki, Ruinen

Toyo Batteries / 豊砲台跡

Die wohl am besten erhaltene alte Festungsanlage auf Tsushima liegt im Norden der Insel: die Toyo Batteries. Also wir in der Naehe waren, war der Zugang der durch einen Tunnel fuehrt abgesperrt weil am Tunnel gebaut wurde, und so parkten wir ein wenig an der Seite und liefen den Weg nach oben. Es ist nicht weit. Nur ca. 15 Minuten Lauf von unten und schon ist man am am Eingang der Anlage. Von dort kann man wahlweise direkt in die alte Batterie gehen. Der Gang dahin sieht aus wie eine Hoehle und es gibt Orte wo es kein Sonnenlicht gibt. Allerdings gibt es am Eingang einen Lichtschalter, den man benutzen kann (wir wussten es nicht und sind im Dunkeln bis zur Mitte gelaufen wo das Sonnenlicht dann wieder durchdringt.

Die Anlage ist wirklich beeindruckend. Da die Tunnelstrasse gesperrt war, waren wir die einzigen an dem Tag in der Anlage und an einigen Orten wirkt es wirklich gespenstig. Wenn man vorm Eingang steht kann man auch noch ueber den rechten Wanderweg oben auf die Anlage gehen, wo man in die Anlage von oben hineinschauen kann. Dort sind auch mehrere Schilder die Groesse und Aufbau der Anlage von frueher erklaeren (nur auf Japanisch). Wenn man auf Tsushima ist und sich fuer alte Ruinen aus Kriegszeiten interessiert kann ich diesen Ort nur empfehlen. Von oben kann mann auch hinueber zum Korea Viewpoint Pavillon wandern, wenn man ein wenig Zeit mitbringt (dauert ca. 20-30 Minuten pro Strecke).

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Kap, Nagasaki, Ruinen

Saozaki Fortress Ruins / 棹崎砲台跡

Eine weitere Ruine aus der Zeit in der Japan an strategischen Orten Kanonen aufgestellt hat, befindet sich in Saozaki 棹崎. Der Ort liegt gleich hinter dem Tsushima Wildlife Conservation Centre im Norden der Insel, ein Museum fuer die indigene Katzenart der Tsushima Yamaneko. An dem Kap an dem eine strategische Festungsanlage installiert war befindet sich nun ein Park, in dem Monumente stehen, ein Leuchtturm, sowie eine Aussichtsplattform. An klaren Tagen, so hoert man, soll man bis nach Korea schauen koennen.

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Kap, Nagasaki, Ruinen

Cape Tsutsu / 豆酘崎

Wer auf Tsushima unterwegs ist und nach einfachen Wandermoeglichkeiten sucht, dem kann ich Kap Tsutsu 豆酘崎 empfehlen. Am suedwestlichen Zipfel der Insel gelegen und mit einem netten Rundweg ausgestattet ist dies auch fuer Anfaenger geeignet. Anfahrt geht nur mit Auto, und man kann kurz vor dem Leuchtturm parken. Vom Parkplatz aus sind es nur 5-10 Minuten zum Leuchtturm und 30-40 Minuten auf dem Rundweg um das Kap. Auf dem Weg sieht man beeindruckende Klippen, eine Statue des Hinduistischen Gottes der Unterwelt (auf japanisch Enma genannt), Ruinen alter Geschuetze und Munitionsspeicher, sowie ein wirklich netten Aussichtsplatz auf das Meer auf einem Felsvorsprung.

Korea

Gungsan / 궁산 / 宮山

Der Gungsan gehoert nicht zu den bekannten Bergen von Seoul, und kann mit seinen ca 76m Hoehe auch eher als Huegel beschrieben werden. Der Gungsan war Heimat der letzten konfuzianische Schule in Seoul: Yangcheon Hyanggyo, der Yangcheongoseong Festung, sowie des Soangnu Pavilion, wo der bekannte Maler Gyeomjae Jeong Seon viele seiner Werke angefertigt hat. Frueher diente der Huegel auch als Versammlungsplatz fuer Sanitaeter waehrend der Japanischen Invasion Koreas sowie auch als strategischer Sammelpunkt fuer Soldaten waehrend des Koreakrieges.

Unweit vom Seoul Botanical Garden, am Fusse des Han Flusses gelegen ist der Gung-san heute ein beliebter Ort um in der Grossstadt ein kleines bisschen Natur zu erleben. Dementsprechend ist um den Gungsan auch ein kleiner Park eingerichtet samt Hiking Trails zum Gipfel. Der (doch sehr) kurze Hike wird mit viel Gruen auf dem Weg, sowie mit guten Blicken auf den Han Fluss vom Gipfel belohnt.

<1000m, <10km, 1-3h, 2023, Korea

Namsan / 남산 / 南山

Der Namsan ist eines der Wahrzeichen Seouls und einer der wohl am meist besuchteste Berg der Stadt. Wenn man nach einem zentralen Punkt in Seoul sucht, von dem man einen guten Blick in die Stadt hat, dann sticht Namsan und der N Seoul Tower wohl zuerst heraus. Der zentral gelegene Berg ist sehr gut zu erreichen und fuer Wanderfaule gibt es auch die Moeglichkeit, mit einer seit 1962 operierenden Cable Car auf den Gipfel zu gelangen. Wenn man jedoch nicht unter Zeitdruck steht oder anderweitig keine gute Kondition hat, dann wuerde ich empfehlen hochzulaufen, denn es ist nicht sehr schwer und dauert keine Stunde bis nach oben auf den gerade einmal 270m hohen Berg. Der Namsan hiess frueher Mongmyeoksan / 목멱산 / 木覓山 (dt. “Holzfundberg”). Der heute eher gebraechliche Name Namsan (dt. “Suedberg”) kommt daher, weil die Stadtmauer, die an dem Berg verlief, frueher die suedliche Grenze der Stadt markiert hat. Der Berg ist dabei landesweit so sehr bekannt, dass er selbst in der Nationalhymne Suedkoreas vorkommt (2. Strophe).

Es gibt mehrere Routen nach oben. Die meisten kommen sicherlich von Seoul Station, dem Hauptbahnhof Seouls. Man kann von dort auch laufen, oder mit Bussen heranfahren, oder mit dem Auto am Namsan Park halten, wo man dann schon an der Cable Car ist. Entlang der Cable Car gibt es auch den Weg nach oben, welcher groesstenteils mit Treppen ausgebaut ist. Ich bin von Sueden gekommen, wo es auch ein Weg nach oben gibt, welcher etwas durch den Wald fuehrt, jedoch dadurch kaum Oeffnungen fuer Blicke in die Stadt hat. Abgestiegen bin ich dann westlich entlang der Cable Car, mit gutem Blick in die Stadt. Oben auf dem Gipel befindet sich der N Seoul Tower, von dem man auch noch einmal einen besseren Ausblick auf die Stadt hat, aber welcher immer sehr gut besucht ist. Das Gipfelplateau ist sehr gross, und es ist immer sehr gut besucht. Vor allem fuer Paare scheint dies ein romatischer Ort zu sein, denn oben finden sich auch Ecken, an denen etliche Liebesschloesser an den Zaeunen verewigt wurden. Desweiteren gibt es oben auch die Gebaeude einer Rauchmeldeanlage (Mongmyeoksan Bongsudae, Mongmyeoksan Beacon Tower, 목멱산 봉수대), welche bin ins Jahr 1985 Teil eines Emergency Communication Systems gewesen ist.

<1000m, <10km, 1-3h, 2023, Korea

Inwangsan / 인왕산 / 仁王山

Normalerweise ist dieser Blog ueber Japan aber ab und an werde ich ein paar Hikes aus anderen Laendern vorstellen, die ich interessant finde. Ich war schon mehrere Male in Seoul. Und ich muss sagen: Ich liebe diese Stadt. Es ist wie eine Symbiose aus einer asiatischen Grossstadt wie Tokyo und einer groesseren Stadt in Europa (wie z.B. Berlin). Seoul ist nicht ganz so “sauber” und geordnet wie Tokyo, aber genau das gibt der Stadt einen gewissen Charakter, den ich zuweilen in Tokyo vermisse. Und genau das mag ich an Seoul. Wenn man in Japan lebt kann man relativ einfach nach Seoul gelangen, denn es ist nur ca. 2.5h mit dem Flugzeug entfernt und mitunter guenstiger als so mancher Inlandsflug. Nachdem ich in meinen drei vorhergehenden Besuchen die meisten Sehenswuerdigkeiten der Stadt besucht hatte, wollte ich diesmal ein wenig die Wanderpfade erkunden.

Zunaechst hatte ich im Internet ein wenig nach Hiking guides geschaut aber bin leider auf nicht viele auf Englisch gestossen. Buecher mit Hiking Empfehlungen gibt es leider aktuell auch wenig fuer Suedkorea/ Seoul. Zu meiner Ueberraschung gab es jedoch am Gimpo Airport (der naehere an der Stadt der beiden Seoul Airports, und wo ich diesmal gelandet bin) bei der hiesigen Tourist Information sehr gute Hiking Guide-Books sowie Pamphlets auf English! In diesen Hiking Guides ist neben dem markanntesten Berg in Seoul, dem Bukhansan 북한산, auch den etwas zentraler gelegenen Inwangsan 인왕산. Im Juni war es schon sehr schwuel in Suedkorea und nach einigem hin und her entschloss ich mich, letztendlich den Bukhansan fuer ein anderes Mal aufzuheben und stattdessen den Inwangsan zu besteigen.

Es gibt wohl mehrere Routen hoch auf den Inwangsan. Ich entschied mich fuer die fuer mich am einfachsten erreichbare, via der Seoul Metro Linie 3 and der Station Dongnimmun 독립문역 / 獨立門驛. Von dieser Metro Station kann man auch ein Gefaengnismuseum erreichen, das die Gefaengniszustaende waehrend der japanischen Besatzung schildert. Weiterhin befindet sich direkt bei der Station das namensgebene “Tor der Unabhaengigkeit” (=Dongnimmun auf koreanisch). Den Eingang zum Berg an sich kann man von der Metro Station ein wenig in nord-oestliche Richtung erreichen. Zunaechst muss man in Richtung Inwangsa / 인왕사 / 仁旺寺, dem Tempel mit gleichem Namen vom Berg.

Laeuf man durch ein neuartiges Wohngebiet, erreicht man schliesslich das Tor zum Inwangsa. Danach folgt man einfach dem Pfad durch das Tor. Auf dem weiteren Weg gibt es mehrere interessante Felsformationen, um die teilweise Tempel errichtet wurde. Von einigen der Wanderrouten hat man auch eine wundervolle Aussicht auf Seoul. Danach folgt man einfach den Schildern zur Inwangsan Bergspitze. Nach einer Weile schliesslich kommt man and einer laengere Mauer. Dies ist die alte Seoul Stadmauer in den Bergen. Diese laeuft man einfach den Berg hinauf und relativ schnell ist man dann auch auf dem Gipfel.

Kurz vor dem eigentlichen Gipfel befindet sich eine Militaerstation, wo auch geben wird keine Photos zu machen. Ich habe auch gelesen, dass manchmal der Weg zur Bergspitze geschlossen ist aus militaerischen Gruenden. Man sollte sich daher vorher ueber die Situation an dem Tag informieren, wo man den Berg besteigen will.

Der Gipfel an sich ist felsig, aber durch den gut ausgebauten Wanderweg gibt es keine schwierige oder allzu gefaehrliche Stelle. Ist man oben angekommen hat man eine sehr gute und vor allem freie Aussicht auf das Umland, die Stadt Seoul, sowie die umliegenden Berge wie z.B. den Bukhansan weiter im Norden. Ich kann den Hike wirklcih jedem empfehlen der in Seoul unterwegs ist. Wenn man frueh losgeht kann man daraus ein halbtages-Hike machen, oder wahlweise spaeter abends. Der Aufstieg ist dabei relativ einfach. Es dauert nur ca 1h bis auf den Gipfel und etwas weniger wieder nach unten (je nach Absteigsroute).

Der Name Inwangsan / 인왕산 / 仁王山 bedeuted soviel wie “Berg des tugendhaften Koenigs” und meint damit Koenig Sejong (1418–1450) und seine Bereitschaft, ueber die Dynastie zu wachen. Koenig Sejong war auch der koreanische Koenig, unter welchem Korea die bis heute unveraenderte Hangeul Schrift entwickelt hat, eine der zentralen Symbole Koreas und auch ein Grund eines nationalen Feiertags, dem Hangeul Tag (한글날).

Places

Denkmal des Hakkoda Todesmarsch / 雪中行軍遭難記念像

Der Hakkoda Todesmarch, bzw. 八甲田山死の彷徨 auf Japanisch, ist ein Stueck Geschichte. Der Begriff ist sogar so tief im japanischen Gedaechtnis verankert, dass ich ihn sogar einmal auf Arbeit gehoert habe, als jemand in Verbindung mit einer aussichtslosen Situation zum Hakkoda Zwischenfall eine Analogie zog (ganz nach dem Motto, wenn man ein Team eine Aufgabe gibt, die sie an ihre Grenzen – oder darueber hinaus – fuehrt).

Im Jahr 1902, als sich der Russisch-Japanische Krieg bereits andeutete, wurde eine 210 Mann starke Einheit der japanischen kaiserlichen Armee damit beauftragt zu pruefen, ob es moeglich ist im Winter das Hakkoda Gebirge zu Fuss zu ueberqueren im Falle dass man von anderen Transportwegen von der Russischen Armee abgeschirmt waere. Auf dem Weg wurde die Truppe von einem Schneesturm erwischt, der das bis heute groesste Bergdisaster der japanischen Geschichte ausloesen sollte. Von 210 Soldaten ueberlebten nur 11 (diesen mussten jedoch auch teilweise die Gliedmassen amputiert werden wegen der starken Unterkuehlung).

Tage spaeter fand man den Unteroffizier Fusanosuke Goto 後藤房之助 an einer Stelle nordwestlich des Hauptgebirges, dessen Schilderung der Vorfaelle und der Positionen noch ein paar anderen das Leben retten konnte, als ein Suchtrupp zielgerecht losgeschickt wurde. An dieser Stelle steht noch heute ein Hinweis auf den Fundort 後藤伍長発見の地. Ein wenig weiter suedlich die Strasse entlang gibt es ein Denkmal an diesen Zwischenfall. Das Denkmal steht frei auf einer leichten Anhoehe und zeigt eine Bronzestatue des Unteroffizier Goto. Auf dem Sockel ist eine Plakette auf dem alle Namen der gefallenen Soldaten gelistet sind. Die Statue steht mit dem Ruecken zum Hakkoda Gebirge.

Weitere Infos/Quellen:

<1000m, 2021, Kanagawa, Local Fuji, Ruinen

Miura-Fuji / 三浦富士

Es gibt viele Berge die den Namen Fuji in Japan tragen. Die meisten dehalb weil sie eine aehnliche Bedeutung fuer die lokale Region haben und weil der Berg zumindest dem richtigen wohlgeformten Zylinder des Fuji aehneln. Beim Miura-Fuji 三浦富士 frage ich mich warum dieser Berg den namen traegt. Er ist weder der hoechste Berg der Region (der hoechste auf der Miura Halbinsel 三浦半島 ist der Ogusu-yama 大楠山) noch hat er eine Fuji-aehnliche Form (obwohl dies wohl einige Japanische Webseiten so sehen). Man kann allerdings den Fuji vom Gipfel des Miura-Fuji sehen, vielleicht war das einer der Gruende ihn so zu nennen. Auf jeden Fall ist er mit 138m sehr niedrig und einfach zu besteigen von der Keikyu Line 京急線 Station YRP-Nobi YRP野比駅. Auf dem Pfad kann man noch relativ einfach den Hodai-yama 砲台山 (hier hatte man wohl waehrend der Kreigszeiten eine Artillerie Batterie stehen. Man sieht auch noch das Fundament sowie einige Steinpfeiler in der naehe der Spitze) und den Takeyama 武山 (dieser beherbergt den wichtigsten Tempel der Miura-Halbinsel und dient als wichtiger lokaler Religionsort fuer lokale Fischer) mitnehmen bevor man wieder absteigt zum beispiel nach Tsukui 津久井駅. Die ganze Tour ist sehr einfach und dauert ca. 2 Stunden.

Hoehe:183m
Anfahrt:YRP Nobi Station(Keikyuu Kurihama Line)/ YRP野比駅(京急久里浜線)