<1000m, <10km, 100 Blumenberge, 2023, 3-5h, Japan 300, Kansai 100, Nara, Osaka

Yamatokatsuragi-san / 大和葛城山

Als der hoechste Berg der Praefektur Osaka steht der Yamato Katsuragi-san im Schatten seines leicht hoeheren Nachbarn Kongo-san 金剛山, welcher jedoch bereits in der Praefektur Nara liegt. Der beliebteste Weg den Yamatokatsuragi-san direkt zu besteigen liegt ebenfalls auf der Nara Seite. Von dort gibt es auch eine Ropeway, die einen bis kurz vor den Gipfel bringt, jedoch mit 950 Yen / 1500 Yen return relativ teuer ist. Wer fit genug ist fuer einen moderaten ~4h+ hike, dem empfehle ich den altbewaehrten Weg.

Der Wanderweg beginnt direkt hinter der Seilbahnstation und man muss zunaechst durch ein Eisengitter. Diese Gitter sind dafuer da, wilde Tier von den Gebaeuden fernzuhalten und haben meist Tueren, durch die man durchgehen kann, und sie nach dem passieren wieder schliessen muss. Zunaechst geht es ca. 10 Minuten gerade aus entlang eines Flusses. Danach startet der eigentliche Hike rechts ab einer Gabelung.

Man merkt sofort, dass es relativ steil nach oben im Zick-Zack geht. Dies bleibt auch so fuer eine ganze Weile bis man auf der ersten Ridgeline angekommen ist. Auf halber Strecke dahin gibt es eine Raststelle mit 2 Baenken und einem netten Ausblick auf die Nara Seite. Wie so oft sind diese steilen Wege einfacher beim Aufstieg als beim Abstieg. Ich erinnere mich, wie es mich beim Abstieg dieses ersten Anschnitts fast hingelegt haette. Eine Familie vor mir, deren Kind hat sich sogar mehrmals hingepackt. Wie immer sei beim Abstieg also Vorsicht geboten.

Auf der ersten Ridgeline angekommen ebbt der Weg leicht ab und man hat das Gefuehl schon auf der oberen Ridgeline zu sein, jedoch muss man noch einige Hoehenmeter ueberwinden, bis man schliesslich auf der finalen Ridgeline angekommen ist. Dies merkt man, wenn man die Steinpfahle sieht, die mit der Inschrift ダイアモンドトレール(Diamond Trail) versehen sind. Der Diamond Trail ist ein Long Distance Wanderweg, welcher sich ueber das gesamte Gebirgsmassiv suedoestlich von Osaka zieht, inklusive dem Yamatokatsuragi-san und dem Kongo-san.

Auf dem Hauptweg des Diamand Trail angekommen ist es dann nur noch eine Halbe Stunde oder so bis zum Gipfel auf gemaessigtem steigungen. Es gibt auch vermehrt Treppen auf dem Trail. Kurz vor dem Gipfel sieht man links die Abbiegung zur Seilbahnstation und haelt man sich geradeaus, so trifft man auf eine Relaystation und danach auf ein paar Restaurantgebaeude sowie einer Toilette. Rechts ab von dem Toilettenhaus gelangt man dann in 5 Minuten auf das breite Gipfelplateau.

Der Gipfel des Yamatokatsuragi-san ist sehr weitlaeufig, bietet Aussicht auf den benachbarten Kongo-san sowie in die Richtung Nara sowie Osaka Bucht. Auf dem Gipfel befindet sich auch eine Post-Box direkt neben der Gipfelmarkierung, die ausschaut wie ein statistischer Balken-chart. Da der Gipfel relativ frei ist, spuert man dort Wind und Kaelte stark im Herbst und Winter, so dass die meisten nach kurzem Besuch in die etwas geschuetztere Gegend bei den Gebaeuden aufhaelt. Das Restaurant dort oben hat typische Berggerichte (Soba/Udon mit Sansai [Berggemuese], Curry, etc). Es gibt dort auch eine relativ grosse Terasse, wo ich mir vorstellen kann, dass es relativ nett ist im Sommer wenn es etwas waermer ist.

Folgt man den gleichen Weg wieder nach unten so ist man nach insgesamt gut 4h+ wieder unten am Parkplatz, welcher reichlich Platz fuer Autos bietet. Unten bei der Seilbahnstation gibt es auch ein Restaurant sowie mehrere Buden, wo man etwas zu Essen bekommt.

<1000m, <10km, 2023, 3-5h, Kansai 100, Kyoto, Shiga

Minago-yama / 皆子山

Im Jahr 2006 habe ich ein Semester an einer Uni in Kyoto studiert, zu dieser Zeit jedoch ausser den Fuji-san kein anderen Berg bestiegen. Im Oktober 2023, 17 Jahre spaeter, kehrte ich nach Kyoto zurueck, um den hoechsten Berg der Praefektur zu besteigen. Der Minago-yama 皆子山 liegt noerdlich der Stadt Kyoto, direkt an der Grenze der Praefektur Kyoto und der Praefektur Shiga. Der Parkplatz fuer den Minago-yama liegt relativ unscheinbar an einer Strasse. Man muss das Navi nutzen, damit man dort nicht vorbeifaehrt. Insgesamt fasst der Parkplatz geschaetzte 10 Autos. Ich hatte mal wieder Bedenken, dass es voll sein koennte, aber zu meinem Erstaunen war dort nur ein einziges Auto, und das an einem relativ sonnigen Tag am Wochenende. Entweder der Berg ist nicht sehr bekannt, oder die meisten kommen dort mit dem Bus hin. Eine Bushaltestelle befindet sich gleich neben dem Parkplatz.

Vom Parkplatz aus muss man zunaechst ueber den Fluss bis man zu einem Tempel kommt. Dahinter started der Wanderweg, welcher schnell relativ steil wird. Nach ca.1h kommt man auf der Ridgeline an und es wird ein wenig flacher. Der Herbst hatte bereits begonnen im Oktober und so war es auf der Ridgeline realtiv windig und frisch. Zu frisch fuer meinen Kollegen Yusaku, der gedacht hatte es waere auf den Bergen genauso warm wie im Tal. Mal wieder eine Erinnerung daran, dass man immer drauf vorbereitet sein sollte, dass es mal etwas kuehler wird. Ich empfehle mindestens drei Layer ab dem Herbst.

Das letzte Stueck auf der Ridgeline ist relativ einfach. Man hat keine richtige freie Sicht bis kurz vor dem Gipfel, wo es einen Aussichtspunkt gibt, von dem man bis zum Biwa-ko 琵琶湖 schauen kann. 10 Minuten spaeter erreicht man den Gipfel, welcher relativ gross und weit ist. Ein wenig davor in windgeschuetzter Gegend war der einzig andere Wanderer an diesem Tag und hat dort zu Mittag gegessen. Wir haben dort dann auch kurz Rast gemacht und nach einem kurzen Mahl den Rueckweg angetreten.

10-15km, 1500m-2000m, 2022, 5-8h, Hyogo, Japan 200, Kansai 100

Hyounosen / 氷ノ山

Weit ab von den normalen Touristengebieten, tief in der Praefektur Hyogo, befindet sich der Hyonosen 氷ノ山, der hoechste Berg der Praefektur Hyogo.兵庫県の最高峰. Als ich einmal einen Bekannten aus der Unizeit in Himeji besuchte, nam ich das als Vorwand, in der Zeit auch den Hyonosen zu beisteigen. An einem Sonntag frueh morgens um 4 Uhr starteten wir aus Himeji mit dem Auto. Es sind gute 2h+ bis zum Berg aus Himeji, aber je frueher man losfaehrt, desto freier sind die Strassen. An besagtem Tag wurde zudem noch Regen angesagt und das Kalkuel war, frueh loszufahren, um vor dem Regen wieder unten zu sein. Und ich muss sagen es ging auf, sogar perfekt. Manchmal muss man einfach ein wenig Risiko eingehen.

Frueh morgens waren wir also am Trilhead, parkten das Auto und machten uns auf den Weg. das erste Stueck ist relativ steil. Man ist so ca. 1h damit beschaeftigt, erst einmal auf den Kamm hochzuwandern. Fuer ungeuebte ist dies wahrscheinlc¥ich ein Krampf in den Waden. Einmal oben angekommen ist es jedoch schon fast geschafft. Wenn man auf die Ridgeline kommt, dann sieht man schon eines der vielen Huetten die dort oben stehen. Markant sind diese durch das praegende spitze Dach. Davon gibt es mehrere auf der Route, und sie markieren die Milestones auf der Route. Von dort aus ist der Rest eigentlich nicht mehr allzu schwer. Bei nassem Wetter sollte man natuerlich immer aufpassen auf den Boden und die Rutschgefahr. Andernfalls sei gesagt, dass es auf der Spitze relativ rauh seien kann. Wir waren dort im Oktober und es war super windig, total dicht und auch sehr kalt. Zum Glueck gibt es auf dem Gipfel eine Huette, in die man hinein kann und sich dort drinnen im Windgeschuetzen Raum ausruhen kann. Das haben auch die meisten Wnderer dort in Anspruch genommen. Von oben soll man auch ein wenig Blick auf das Umland haben, allerdings konnte ich das an diesem bewoelkten Tag nicht bestaetigen.

Die Wanderung kann man als Rundweg machen, und so sind wir auf der anderen Seite wieder hinunter. Der Abstieg ist zuweilen auch wieder ein wenig steiler und man kommt schliesslich an einem Campingplatz samt Parkplatz mit Toilette wieder raus. Von dort aus mussten wir dann noch ca. 1h zurueck zum anderen Parkplatz wo das Auto stand laufen. An besagtem Tag war fuer den Nachmittag Regen angesagt und wie durch ein Wunder hat es genau mit dem Regen nagefangen als wir wieder im Auto sassen. EIn unglaublicher Zufall. Es hatte zwar zuvor leicht getroepfelt, aber zurueck im Auto hat es wirklich stark wieder angefangen zu regnen. Ich war zwar dafuer ausgeruested, aber mein Kollege nicht, daher war ich ganz froh, dass wir dem Starkregen entgangen sind an diesem Tag.

Trivia: Der Hyounosen 氷ノ山 ist einer der Berge mit der Lesung “sen” anstelle von der ueblichen On-yomi “san”, wie auch einige andere Berge in der gleichen Region, wie z.B. der Daisen 大山, oder der Kamihiruzen 上蒜山.

<1000m, <10km, 1-3h, 2022, Hyogo, Kansai 100

Takamikura-yama / 高御位山

Wer an Himeji denkt, assoziiert wahrscheinlich zunaechst das bekannte Schloss welches man bereits vom Hauptbahnhof erblicken kann. Fuer geuebte Wanderer in Japan ist die Gegend allerdings meist kein Begriff. Und doch gibt es einige kleinere Berge/Huegel in der Gegend, die durchaus einen Besuch wert sind. Einer dieser kleineren Berge ist der Takamikura-yama 高御位山. Mit um die 300m ist der Berg wahrlich keine hohe Erhebung, allerdings gilt er als einer der 100 beruehmten Berge in der Kansai Region. Das liegt wahrscheinlich an den offenen Sichten von oben auf Himeji und Umgebung sowie die religioese Bedeutung, denn auf dem Gipfel befindet sich, wie so oft in Japan, ein Shinto Schrein. 

Der Berg, welcher ein wenig westlich von Himeji Stadt liegt, laesst sich relativ einfach mit dem Auto erreichen. Am Anfang des Wanderweges gibt es einen mittelgrossen Parkplatz sowie eine Toilette. Von dort folgt man dem Weg, bis man auf ein Tor aus zwei Steinsaeulen trifft, das den Eingang zum Schrein/Wanderweg markiert. Der Weg an sich ist relativ gut ausgebaut, oft mit Stufen versehen, so dass man die 300 Hoehenmeter relativ einfach ueberwinden kann. Der ganze Aufstieg dauert keine Stunde und kurz vor dem Gipfel erreicht man ein groesseres Steinplataeu von dem man bereits ein super Ausblick auf die Umgebung hat. Ca. 5 Minuten weiter erreicht man dann den Gipfel und den Shinto Schrein. Fuer den hoechsten Punkt muss man noch einen Fels hinter dem Schrein erklimmen, von wo man ebenfalls eine wunderbare 180 Grad Sicht hat. 

Ich bin den Berg mit einem Bekannten aus Himeji bestiegen, als ich zu Besuch war und da ich erst Mittag in der Gegend ankam, bit sich der recht einfache Hike als Nachmittags-Sport an. Es war kurz vor Abenddaemmerung und das Ambiente sehr athmosphaerisch. Ich kann nur empfehlen, bei Interesse am Nachmittag zu gehen, denn der Berg ist ein optimaler Spot, den Sonnenuntergang zu sehen. 

<1000m, 15-20km, 2022, 5-8h, Hyogo, Japan 300, Kansai 100

Rokko-san / 六甲山

Der Rokko-san 六甲山 ist einer der beruehmtesten Berge von Kansai. Nunja, eigentlich ist es sogar eine ganze Bergkette, die sich im Norden Kobes 神戸 erstreckt. Als ich an einem Samstag in Kobe war, habe ich mir vorgenommen, die hoechste Spitze des Rokko-san zu besteigen. Da der Berg enorm beliebt ist, soll gesagt sein, dass es enorm viele Wanderwege nach oben gibt. So viele, dass man sich gar nicht entscheiden kann, welchen man nehmen soll. Ich habe mich dann schliesslich fuer eine Weg entschieden, er direkt an einer Bahnstation anfaengt. Von der JR Station Ashiya 芦屋 bin ich gestarted und nach Norden zum Trailhead gelaufen. Auf dem Weg gibt es nicht soviele Konbini, aber kurz vor dem Berg gab es links von dem kleinen Fluss, der sich dort langzieht, einen Lawson. Kurz Proviant aufgestockt ging es weiter den Schildern entlang zum Koza Waterfall/ Rock Garden.

Je naeher man dem Berg kommt, desto mehr Leute werden es und es ist schon ersichtlich hier unten, dass dies ein sehr beliebter Berg ist. Folgt man den Schildern dann kommt man irgendwann an eine Kreuzung, bei der es geradeaus zu den Koza Wasserfaellen geht und rechts ab zum Shiro-yama 城山. Man kann beide Wege nehmen aber der direktere und der mit mehr Bergen ist der ueber den Shiro-yama, Arechi-yama 荒地山, hin zum Rokko-san. Auf dem Weg gibt es immer mal wieder freie Flaechen mit einer wunderbaren Sicht auf Kobe und Osaka. Auf dem Weg zum Arechi-yama gibt es eine relativ viele Abschnitte, bei denen man ueber groessere Steinfelsen hinweg muss. Fuer so einen beliebten Berg wo auch Familien unterwegs sind, kam mir dies schon relativ mittelschwer vor. Ich kann mir vorstellen, dass andere Wege nach oben vielleicht ein wenig einfacher sind. Sollte man Probleme mit Felsenklettern haben, dann sollte man wahrscheinlich eher nicht ueber die Arechi-yama Route nach oben aufsteigen.

Nach dem Arechi-yama ist es dann relativ moderat bis zum hoechsten Punkt des Rokko-san. Als ich oben ankam, realisierte ich, dass dort eine Schnellstrasse entlang fuhr. An anderen Punkten kann man auch mit dem Lift hoch habe ich gesheen. Allerdings nimmt das den ganzen Spass aus der Sachen, so dass ich relativ froh war, genug Zeit zu haben, den Berg von unten zu besteigen, auch wenn es an diesem Junitag sehr heiss und schwuel war. Kurz vor dem Gipfel gibt es ein Rastplatz mit grosser Toleitte. Von dort aus kann man in 5 Minuten auf dem Gipfel sein. Der Gipfel an sich ist relativ weit und es befindet sich auch ein Kommunikationsmast/ Gebaeude dort oben.

Absteigen kann man dann ueber einen der unzaehligen anderen Wanderwege auf der Seite wo man gekommen ist, oder auch auf der anderen Bergseite, wo man dann im Onsen Ort Arima-Onsen rauskommt und direkt in die heissen Quellen springen kann. Da ich noch relativ viel Zeit hatte, entschied ich mich, den Bergkamm rueber zum Maya-san 摩耶山 zu laufen. Dies hat jedoch laenger gedauert als gedacht. Sollte man einen knappen Zeitplan haben, wuerde ich den Abstecher nicht empfehlen. Sollte man doch in die Richtung gehen, dann sei gesagt, dass es mehrere Cable Cars/Seilbahnen gibt auf dem Weg, mit denen man zur Not auch relativ schnell wieder nach unten kommt.

<10km, 1-3h, 1000m-1500m, 2022, Gifu, Japan 100, Kansai 100, Shiga

Ibuki-yama / 伊吹山

Ich weiss nicht warum, aber der Ibuki-yama hat mich nicht so stark interessiert als Berg. Vielleicht ist es, weil ich gehoert habe, dass der Berg touristisch sehr ueberlaufen ist und der Gipfel des Berges zugebaut ist mit allerlei Huetten. An einem regnerischen Tag in der Naehe habe ich es dann doch gewagt einmal vorbeizuschauen. Die normale Route faengt von ganz unten an und dauert in etwa 7h. Wer den bequemen Weg nehmen will kann aber auch mit dem Auto den sogenannten Ibuki Driveway bis 15Minuten unter den Gipfel fahren. Am Tag als ich da war es sehr regnerisch und ein 8h Hike in durchgenaesstem Zustand stand nciht auf meinem Programm, so dass ich die kurze Route nach oben genommen habe. Allerdings kommt diese auch zu einem heftigen Preis (ueber 3000 Yen zur Zeit dieses Artikels). Normalerweise kann ich mir vorstellen dass der Gipfel ueberlaufen mit Menschen ist, da man vom oberen Parkplatz nurnoch 15 Minuten/100 Meter nach oben muss um auf dem Gipfel zu stehen. An besagtem Tag war das Wetter jedoch so schlecht, dass sich “nur” geschaetzt ca. 50 Leute oben auf dem Gipfelplateau aufgehalten haben. Darunter auch mehrere Gruppen.