10-15km, 1000m-1500m, 2025, 5-8h, Yamanashi, Yamanashi 100

Ogiyama / 扇山 (Revenge)

Wenn man im Großraum Tokyo lebt, gibt es viele praktische Regionen für moderate Wanderungen. Eine meiner Lieblingsgegenden sind die Bergketten in der Region um die Stadt Otsuki (大月市) in der japanischen Präfektur Yamanashi (山梨県). Man kommt relativ einfach vom Großraum Tokyo mit der Chuo-Linie (中央線) direkt in die Region, und fast alle Stationen hinter Takao bieten sich an, Wanderungen in die anliegenden Berge zu unternehmen. Und so entschied ich mich, einmal wieder einen Berg zu besteigen, wo ich schon einmal war, und da der Berg auch als einer der 12 bekannten Fuji-san Sichten der Otsuki-Region bekannt ist, in der Hoffnung, diesmal eine etwas bessere Aussicht auf den Fuji-san zu haben. Mitte März traf ich mich schließlich mit zwei Bekannten an der Bahnstation Torizawa (鳥沢駅) auf der Chuo-Linie (中央線).

Von dort ging es relativ gemächlich Richtung Berg. Die Route ist nicht allzu schwierig, und der Berg mit ca. 1000 m nicht allzu hoch. Was ich aber immer wieder schätze in der Region, ist, dass auf den Bergen in der Frühjahrszeit noch ein wenig Schnee liegt. Nicht zu viel, um unerfahrene Wanderer in Schwierigkeiten zu bringen, aber doch genug, dass es ein interessantes Ambiente in Gipfelnähe gibt. Der Schnee bleibt natürlich größtenteils auf der von der Sonne weniger heimgesuchten Seite liegen, aber dennoch ist es ein angenehmes Wandern auf den Bergkämmen, umgeben von den letzten Resten des vorbeiziehenden Winters.

Diesmal konnte ich sogar den Fuji-san-Blick mitnehmen (im Gegensatz zum letzten Mal). Der Gipfel ist, da es sich um einen relativ einfach zu erreichenden und beliebten Berg handelt, immer relativ gut besucht, jedoch ist er auch sehr weitläufig, sodass man sich dort kaum mit anderen Wanderern in die Quere kommt. Den Abstieg kann man schließlich auf der anderen Seite begehen und trotzdem wieder bei Torizawa (鳥沢駅) ankommen, sodass man eine abwechslungsreiche Route nach unten nimmt. Für die ganze Tour (von Bahnhof zu Bahnhof) sollte man ca. 5-6 Stunden einplanen und sich auch ~12 km sowie ca. 800 Höhenmeter Unterschied einstellen. Eine gute Strecke, um die überflüssigen Pfunde aus der Winterpause abzutrainieren.

<10km, 1-3h, 1000m-1500m, 2024, Japan 200, Kagoshima, Vulkane

Sakura-jima / 桜島

Wer dieses Blog hier schon länger mitliest, weiß, dass ich ein großer Fan von Japans aktiven Vulkanen bin. Der aktuell aktivste Vulkan ist der Sakura-jima 桜島 mit über 40 Ausbrüchen im Jahr. Der Vulkan liegt direkt vor der größten südlichsten Stadt in Kyushu: Kagoshima Stadt. Ein Wahrzeichen auf der einen Seite, aber auch eine ständige Bedrohung auf der anderen.

Man kann in die Nähe des Vulkans entweder mit der Fähre von Kagoshima Stadt oder aber auch direkt mit dem Auto von der Ostseite Kagoshimas. Da ich in der Taramizu-Region im Osten blieb, bin ich direkt mit dem Auto in die Nähe des Vulkans gefahren. Da es sich beim Sakura-jima um einen höchst aktiven Vulkan handelt, gibt es eine Sperrzone über mehrere Kilometer vom Gipfel aus. Der wohl am nächsten gelegene Punkt vom Gipfel außerhalb des Sperrgebiets, wo man offiziell hin darf, ist der Yu-no-hira Aussichtspunkt (湯之平展望所), ein kleinerer Hügel auf 373 m Höhe. Man kann dort direkt bequem mit dem Auto hochfahren. Neben einer wirklich guten Sicht auf den Vulkan befindet sich oben auch ein Informationshaus mit der Geschichte sowie verschiedenen anderen Informationen über den Sakura-jima.

Der Yu-no-hira ist dabei nicht der einzige Ort, von dem man eine gute Sicht auf den Vulkan hat. Es gibt mehrere Orte auf der (Halb-)Insel, wo man sowohl gut inmitten der vielen Lavafelder wandern kann, als auch eine sehr gute Sicht auf den Sakura-jima hat. Als Beispiel wären hier das Arimura Lava Observatory (有村溶岩展望所), der am Wasser gelegene Nagisa Lava Trail (溶岩なぎさ遊歩道), der Sakurajima Dinosaur Park (桜島自然恐竜公園) sowie das Karasu-jima Observatory (烏島展望所).

Note: der Name Sakura-jima bedeutet Kirschblüten-Insel. Und tatsächlich war der Vulkan einmal eine Insel, bis zu einem größeren Ausbruch am Anfang der 1910er Jahre (bei dem auch das bekannte Kurokami Torii 黒神鳥居 fast vollständig von der Asche begraben wurde), bei dem das abfließende Lava eine Verbindung zum Rest von Kyushu erschaffen hat. Den Namen Sakura-jima behielt der Vulkan.

<10km, 1000m-1500m, 2024, 3-5h, Yamanashi, Yamanashi 100

Momokura-yama / 百蔵山 (Revenge)

Bisher gab es wenige Berge, die ich mehrmals bestieg, aber die Berge in der Otsuki Region (大月市), in der japanischen Provinz Yamanashi (山梨県), bieten mit ihren verschiedenen Fuji-san-Aussichten echte Anreize, mehrmals den Weg auf sich zu nehmen. Ein anderer Grund war auch, dass ich bei dem ersten Besuch den Fuji vom Momokura-yama (百蔵山) leider wegen schlechten Wetters gar nicht sehen konnte. Zeit also, dem Berg einen weiteren Besuch abzustatten. Diesmal bin ich mit 2 Kollegen gewandert, und es war vorher schon absehbar, dass das Wetter sehr gut werden würde. Ende November im Jahr 2024, nachdem es einen unerträglichen Sommer in Kanto gab, wurde es endlich wieder angenehmer und lud geradezu zu einem Besuch ein.

Den Momokura-yama habe ich ausgesucht wegen dem sehr einfachen Zugang von Tokyo. Man kann ihn direkt von der Station Saruhashi (猿橋駅) auf der Chuo Line (JR中央線) aus besteigen. Die Chuo Line läuft zwischen Shinjuku und Matsumoto und bietet daher sehr guten und direkten Zugang zu der Region in Yamanashi. Vom Bahnhof aus kann man wahlweise einen Bus nehmen, der einen in die Nähe des Berges bringt. Alternativ, und das würde ich empfehlen, kann man die ca. 30 Minuten auch laufen. Man kommt dabei an der neu befestigten Schnellstraße vorbei, die auf Betonpfeilern über der Stadt verläuft. Interessanterweise sieht man viele Häuser, die genau unter dieser Autobahn gebaut wurden.

Nach ca. 20-25 Minuten nähert man sich dem eigentlichen Start des Wanderweges (登山口). Kurz davor gibt es einen Rastplatz, an dem ein Totoro aufgestellt ist, neuerdings inklusive der Haltestelle (die gab es bei meinem letzten Besuch noch nicht). Es ist eine nette Idee, und ich denke, das lockt auch ein paar Touristen an. Nachdem man in das Waldstück ist, geht es im Zick-Zack stetig nach oben. Auf halber Strecke gibt es eine Aussichtsstelle, von der man Fuji-san schon sehr gut sehen kann. Noch ca. 20 Minuten weiter erreicht man schließlich die Ridgeline, und von dort ist es nicht mehr weit vom Gipfel. Der Gipfel ist relativ flach, allerdings muss man sich auf viele Menschen einstellen, aufgrund der Beliebtheit des Berges.

Wie man den Bildern entnehmen kann, ist der Herbst ein perfekter Zeitraum, um in der Region die Wanderung zu machen. Durch die langen und sehr schwülen Sommermonate in diesem Jahr kam die herbstliche Blätterverfärbung erst gegen Ende November/Anfang Dezember. Ein weiterer guter Zeitraum ist das erste Quartal des Kalenderjahres, in dessen Monaten je nach Jahr auf dem gut 1000 Meter hohen Momokura-yama bereits etwas Schnee liegen kann.

10-15km, 1000m-1500m, 2024, 5-8h, Chugoku 100, Japan 200, Okayama, Tottori

Kamihiruzen / 上蒜山

Als ich vor einigen Jahren den Daisen bestieg, habe ich den daneben gelegenen Hiruzen 蒜山 auf der Karte gesehen und immer im Hinterkopf gehabt, einmal in die Region zurückzukehren. Dieses verlängerte Wochenende (三連休) war es Zeit, dem Hiruzen Hochland (蒜山高原) einen Besuch abzustatten. Dabei begann das Wochenende gar nicht so gut, denn den kompletten Samstag wütete ein Sturm über Westjapan, der Massen an Regen brachte. Der Anflug auf den Flughafen Tottori war demnach von der Unsicherheit geprägt, überhaupt landen zu können. Vor dem Abflug hieß es, dass im Fall einer schwierigen Landung entweder nach Osaka ausgewichen wird oder der Flug einfach wieder zurück nach Tokyo geht. Zum Glück ist die Landung gelungen, wenn auch sehr unruhig und wackelig.

Der Hiruzen ist eigentlich kein Berg, sondern eine Bergkette, die sich sehr markant nördlich des Hiruzen-Hochlandes langzieht. Die drei Hauptspitzen sind der Kamihiruzen (上蒜山, dt. Hoher Hiruzen), der Nakahiruzen (中蒜山, dt. Mittlerer Hiruzen) sowie der Shimohiruzen (下蒜山, dt. Unterer Hiruzen). Alle drei Spitzen zu erklimmen ist ein nicht einfaches Unterfangen und erfordert gute Planung und auch Ausdauer. Ich nahm mir vor, zunächst die höchste Spitze, den Kamihiruzen, zu besteigen.

Am Sonntag dann machte ich mich auf vom Parkplatz des Wanderweges zum Kamihiruzen (上蒜山登山口駐車場), welcher bereits auf ca. 550 Höhenmetern liegt. Zunächst geht es Richtung Berg auf relativ einfachem Terrain. Nach ca. 15 Minuten kommt man an einer Farm vorbei, wo man auch Kühe grasen sieht. Um durch das Areal zu kommen, muss man an der Farm und an dem elektrischen Zaun vorbei und nach einer kurzen Zeit auf einer offenen Wiese sieht man schon den Eingang zum Wald. Von hier aus startet der eigentliche Hike. Die ersten 30-40 Minuten sind relativ steil, zunächst noch mit Treppen versehen, später aber nicht mehr durchgehend. Man kann ab und an beim Blick zurück die Umgebung und die zurückgelassenen Kuhweiden ganz gut sehen. Nach einer ganzen Weile steil nach oben und ungefähr 600 Höhenmetern Anstieg kommt man schließlich auf der ersten Spitze an, dem Yarigamine (槍が峯), welcher auf ca. 1100m liegt. Der Gipfel ist relativ frei und es kann ab dort etwas windig werden. Vom Yarigamine kann man den Kamihiruzen und auch den Nakahiruzen bereits sehen. Man sollte den Ausblick genießen, denn die Spitze des Kamihiruzen ist bewachsen und hat keine richtige Aussicht. Zum Kamihiruzen sind es dann nur noch 20 Minuten und der Anstieg ist relativ moderat. Auf dem Gipfel angekommen, gehen dort 2 Wege ab. Nach links geht es zum Triangular Point (der Marker für die Bergvermessung) für den Kamihiruzen, der hier nicht auf dem eigentlichen Gipfel liegt, sondern 10 Minuten entfernt. Der Weg ist anscheinend nicht oft begangen und auch zugewachsen mit Gras, also beschloss ich, mich diesen auszulassen. Folgt man der Gabelung zur rechten Seite, geht es Richtung Nakahiruzen.

Eigentlich wollte ich nur auf den Kamihiruzen, aber da ich relativ gut in der Zeit lag und oben auf dem Gipfel einen älteren Herrn aus Okayama und sein Enkel getroffen habe, die von der anderen Richtung gekommen sind, entschloss ich mich, noch hinüber zum Nakahiruzen zu gehen. Die Karte sagte ca. 1h Weg voraus, es sah jedoch gar nicht so weit aus. Kurz nachdem ich den Weg begonnen hatte, wusste ich auch warum. Der Weg vom Nakahiruzen zum Kamihiruzen ist enorm steil. Eisenketten helfen zwar beim Klettern, aber an dem Tag war es vom stürmischen Vortag noch extrem nass und rutschig. Hätte ich das gewusst, hätte ich den Weg wahrscheinlich in die andere Richtung genommen. Aber nun gut, so war ich einmal da und wollte hinüber auf den Nakahiruzen. Nach einem schweißtreibenden Abstieg kam ich endlich auf dem Berggrat an, von wo es dann sehr angenehm wurde. Die Sicht auf den Nakahiruzen zwischen den Bergen ist sehr schön, sodass ich froh war, diesen Weg gegangen zu sein.

Auf dem Nakahiruzen angekommen erspähte ich die Emergency-Hütte und kurz dahinter den Gipfel. Dieser bietet, im Vergleich zum höheren Nachbarn, eine relativ freie Sicht auf das Umland, inklusive dem Hiruzen-Hochland, das sich direkt vor den Hiruzen-Bergen erstreckt. Nach kurzer Rast startete ich dann den Abstieg. Ich hatte kurz überlegt, auch den Shinohiruzen, den kleinsten der drei Hiruzens, mitzunehmen, aber ein Blick auf die Karte und die Zeit sagte mir, dass dies keine gute Idee wäre. Der Shimohiruzen ist ca. doppelt so weit entfernt vom Nakahiruzen wie der Kamihiruzen und verlängert die Tour somit um mehrere Stunden. Das andere Problem ist das Zurückkommen zum Kamihiruzen-Parkplatz. Während der Parkplatz zum Nakahiruzen in Laufreichweite vom Parkplatz des Kamihiruzen ist (wenn auch ca. 1 Stunde entfernt), hätte ich nicht gewusst, wie lange es vom Parkplatz des Shimohiruzen gedauert hätte. Es gibt Hiker, die eine Traverse über die komplette Strecke machen und dabei alle drei markanten Spitzen mitnehmen, allerdings glaube ich, dass sie dies nicht mit dem Auto machen, sondern es evtl. Busstationen in der Nähe beider Enden gibt. Der Abstieg vom Nakahiruzen gestaltete sich etwas schwierig durch die rutschigen Steine und die vielen Pfützen, die dem Regen am Vortag zu verdanken sind. Einmal kurz vor Ende habe ich mich auch komplett in die Pfütze gelegt, ein Umstand, der mir viele Blicke auf dem Weg zurück eingebracht hat.

Der Weg unten zurück entlang der Straße war relativ einfach, und man hat noch einmal die komplette, sehr imposante Bergkette von der Seite gesehen. Auf halbem Weg gab es eine Raststation für Autos (道の駅), daher hatte ich gehofft, dort etwas zu essen zu bekommen. Allerdings war der einzige Laden ein Bäcker, bei dem um 3 Uhr nachmittags bereits das komplette Sortiment des Tages leergekauft wurde. Auf dem Weg zurück traf ich auch den älteren Herrn mit seinem Enkel auf der Straße wieder. Beide haben den Abstieg vom Kamihiruzen genommen und somit den gleichen Weg wie ich, nur in entgegengesetzter Richtung (anhand der sehr steilen Klettereinlage vor dem Kamihiruzen die bessere Entscheidung, wie ich finde). Nach über 6 Stunden schließlich zurück am Auto suchte ich dann noch etwas zu essen im Umfeld. Nur ein paar Minuten Autofahrt entfernt fand ich eine kleine lokale Yakisoba-Bude, wo nur eine Handvoll Leute reinpasst. Der Betreiber dort ist sehr nett und grillt direkt auf seiner heißen Platte (Teppan 鉄板) vor den Gästen. Ich nahm das (anscheinend berühmte) Hiruzen Yakisoba 蒜山焼きそば, ein sehr leckeres Gericht und ein gelungener Abschluss des Tages.

Note: Linguistisch gibt es gleich zwei interessante Informationen über den Namen des Berges. Das Kanji 蒜 von 蒜山 bedeutet Knoblauch, viele kennen das Wort vielleicht nur als にんにく (Ninniku), der Kun-Lesung des Kanji, da es oft einfach nur in Katakana geschrieben wird. Das Kanji 山, das oft yama oder san/zan gelesen wird, hat hier die Lesung “sen”. Soweit mir bekannt ist, haben mehrere Berge in der San’in-Region am Japanischen Meer, speziell in den Präfekturen Tottori, sowie an den Grenzregionen in Shimane, Okayama und Hyogo, die Lesung von “sen”. Laut folgendem Link ist dies darauf zurückzuführen, dass Bewohner dieser Region seit langer Zeit die Berge mit “sen/zen” benannt haben. Der andere Grund kommt aus dem Buddhismus. So gibt es einige Berge in anderen Regionen, die für spirituelle Praxis dienten und auch heute noch mit “sen” gelesen werden, wie z.B. der Misen 弥山, ein berühmter Berg auf Miyajima, einer Insel nahe Hiroshima und weltbekannt durch das große Torii im Wasser.

<10km, 1-3h, 100 Blumenberge, 1000m-1500m, 2024, Akita, Japan 200, Tohoku 100

Moriyoshi-san / 森吉山

Wie ich schon des oefteren geschrieben habe, bin ich grosser Fan der Tohoku Region in Japan. Tohoku liegt noerdlich von Tokyo und hat daher auch ein leicht angenehmeres Wetter. Nach einem langen, heissen Sommer, zu Beginn des Herbstes plante ich ein verlaengertes Wochenende in der noerdlichen Akita Region. Einer der Berge von dem ich schon oefterer hoerte, aber noch nie geschafft habe in der Region vorbeizuschauen ist der Morioyoshi-san 森吉山. Im Winter ist der Berg bekannt wegen der vielen Skigebieten in der Region und den sogenannten Schneemonster, mit Schnee bedeckte Baeume die dadurch aussehen wie Eisgiganten. Im Sommer ist der Berg ein beliebtes Ziel fuer Wanderer, nicht zuletzt weil der Zugang ueber die vielen Seilbahnen relativ einfach ist.

Man muss nicht mit der Seilbahn hoch, dennoch ist es wohl der einfachste Weg. Andere Routen dauern ein paar Stunden laenger, koennen aber ebenso als Tagestrips absolviert werden. Ich entschied mich, die Seilbahn vom Ani Skigebiet 阿仁スキー場 zu nehmen. Der Preis ist mit 2000 Yen fuer das Return Ticket (Stand: October 2024) relativ teuer, allersings muss ich sagen, dass es eine sehr lange Seilbahn ist. Waehrend es an anderen Bergen Seilbahnen gibt die nur 5-10 Minuten fahren, geht die Fahrt am Moriyoshi-san knapp 30 Minuten und erlaubt auch relativ interessante Weitblicke ueber die Landschaft. Einige Besucher fahren auch nur mit der Seilbahn um oben einen guten Blick auf die Umgebung zu bekommen.

Oben angekommen ist es dann nur noch ne knappe Stunde bis zum Gipfel des Moritoshi-san. Schnell durchbricht man auch die Baumgrenze und hat auch schnell nur noch Straeucher links und rechts des Weges, bis es dann immer freier wird und man den Gipfel des Moriyoshi-san bereits sieht. Auf halber Strecke gibt es den Gipfel des Ishimori 石森, auf dem man eine kurze Rast einlegen kann. Begibt man sich weiter in Richtung Gipfel, dann kommt man irgendwann an einer Berghuette vorbei, von der es dann nicht mehr weit ist. Da der Berg relativ einfach zu erreichen ist, gibt es viele Leute allen Alters, die auf der Hochebe wandern. An dem verlaengertem Wochenende wo ich dort war, gab es sogar so viele dass es sich kurz vor dem Gipfel sogar ein wenig gestaut hat. Zum Glueck ist der Gipfel relativ weitflaechig, so dass man dort genug Platz hat. Oben angekommen wartet eine wunderbare 360 Grad Aussucht auf die Berge von Akita und an guten Tagen kann man bis nach Iwate schauen.

Auf dem Rueckweg kann man noch einen kleinen Abstecher zur benachbarten Spitze des Ichinokoshi 一ノ腰 machen. Der Abstecher dauert ca. 1h fuehrt aber dafuer auch an einem Bergschrein sowie dem Kanmuri-iwa 冠岩 vorbei, einem imposanten grossem Stein/Fels. Allen in allem ist der Berg sehr zu empfehlen. Als einer der 200 beruehmten Berge von Japan 日本二百名山 sowie als einer der ausgewaehlten 100 Blumenberge von Japan 花の百名山 ist er auch reich an abwechslungreicher Fauna.

<10km, 1-3h, 1000m-1500m, 2024, Kagawa, Shikoku 100

Ryuuou-san / 竜王山

Der Ryuuou-san 竜王山, ist der hoechste Berg von Kagawa 香川県, der kleinsten japanischen Praefektur. Dabei muss man beachten, dass es im Berggebiet im Sueden der Praefektur Kagawa gleich zwei Gipfel mit dem Namen Ryuuou-san gibt: den Awa-Ryuuou-san (竜王山 (阿波竜王)) sowie den Sanuki-Ryuuou-san (竜王山 (讃岐竜王)), welche gleich nebeneinander liegen. Der hoechste Gipfel der Praefektur Kanagawa ist der Awa-Ryuuou-san.

Man kann wahlweise bis kurz vor den Gipfel mit dem Auto fahren, oder die Wanderung ein wenig tiefer beginnen. Faehrt man bis kurz vor den Gipfel, gibt es mehrere kleinere Plaetze wo man parken kann. Ich muss dazu sagen, dass der Weg hoch auf den Ryuou-san an einigen Stellen sehr eng und nicht sehr gut ausgebaut ist, wie so oft in Japan. Langsam fahren ist essentiell, um nicht Opfer der vielen Schlagloecher auf dem eg zu werden. Geschaetzt ist oben Platz fuer ca. 20 Autos wuerd ich sagen. Als ich oben war, war es ein sehr heisser Tag und dazu noch in der Mittagszeit. Ich war eines von nur 2 Autos in dem Gebiet. Die anderen Wanderer habe ich spaeter auf dem Trail getroffen, es war ein Vater mit seinem Sohn, die in der Gegend Schmetterlinge fangen waren mit Hilfe von langen Stangen mit einem Fangnetz am Ende. Und tatsaechlich war es ein so warmer Tag, dass sehr viele Tiere im Wald aktiv waren. Es gibt Schilder, die vor der Mamushi warnen, eine in Japans Bergen weit verbreitete giftige Schlangenform. Ich bin keinen begegnet an dem Tag, aber man sollte wie immer achtsam in der Natur sein.

Vom Parklatz aus geht man den Eingang des Wanderweges zunaechst auf Beton, und muss dann kurz vor dem Elektrohaus rechts den kleinen unscheinbaren Bergweg an einer Kurve hoch. Nach kurzer Zeit kommt man auf den Bergpass und dann sind es nur noch 10 Minuten bis zum Awa Ryuou-san. Oben angekommen gibt es ein kleinen Turm mit Aussicht in eine Richtung, aber ansonsten ist der Gipfel relativ unscheinbar. Wer Zeit mitbringt (und im Sommer noch nicht allzu durchgeschwitzt ist von den nur 10 Minuten wandern), der kann ueber den Bergkamm hinueber zum benachbarten Sanuki Ryuuou-san wandern. Dies dauert nur 30-40 Minuten, es gibt kein grossen Hoehenunterschied zwischen den beiden Ryuou-san Bergen und der Weg ist teilweise mit Treppen versehen, somit ist die Tour nicht allzu anspruchsvoll und fuer jedes Fitness-Level gut machbar.

Der Name des Berges Ryuuou (“Berg des Drachenkoenigs/Drachengotts” auf Japanisch) stammt aus der buddhistischen Mythologie und der Figur des Drachengottes Zennyo Ryuuou (善如龍王), dem Regengott Drachen. Demnach gibt es viele Berge in Japan, die diesen Namen tragen.

<10km, 1-3h, 1000m-1500m, 2024, Hiroshima, Shimane

Osorakan-zan / 恐羅漢山

Der Osorakan-zan 恐羅漢山 liegt auf der Grenze der Praefektur Hiroshima und Shimane. Mit seinen 1346m ist er zwar nicht allzu hoch, jedoch gehoert er zu den groesseren im westlichen Honshu. Da sowohl Shimane also auch Hiroshima keine groessere Erhebung hat, gilt der Osorakan-zan als der hoechste Berg beider Praefekturen.

Die Anfahrt ist nicht einfach, denn der Berg liegt weit im Inland, und ca. 1.5h mit dem Auto weg vom naechsten Flughafen (entweder von Iwami (Shimane-Seite) oder Iwakuni (Hiroshima-Seite)). Normale oeffentlich Busse duerften in der Gegend kaum fahren. Aber evtl. Tourbusse, denn der Berg ist ein beliebtes Skigebiet im Winter und im Sommer ist er ebenso beliebt zum wandern.

Vom Parkplatz kann man den Berg in zwei Richtungen besteigen. Haelt man sich links, so kann man direkt hoch und ist in ca. 1h auf dem Gipfel. Dieser Weg fuehrt direkt entlang der Skipiste und den Liften und ist sehr steil und teilweise stark der Sonne ausgesetzt, dafuer aber auch der schnellste Weg nach oben. Die Andere Moeglichkeit ist, beim Eingang sich rechts zu halten und den Waldweg zu folgen. Dieser Weg ist weniger Steil und fuehrt durch den Wald in einem normalen Anstieg nach oben. Man braucht auch nur ca 1.5h auf diesem Weg, so dass der Berg an sich doch relativ einfach ist. Oben angekomen gibt es ein kleines Plateau mit einigen Steinen zum hinsetzen. Als ich oben war wollte ich wie gewohnt eigentlich mein Essen geniessen, allerdings befanden sich an diesem Tag (frueher Nachmittag im Mai) zu viele Insekten in Gipfelnaehe, so dass ich im entschied, gleich wieder nach unten abzudrehen. Einige aeltere Japaner trugen, als hatten sie es schon geahnt, Huete mit Insektengittern. Eine Aussicht oder aehnliches gibt es von oben leider auch nicht, so dass es jedoch auch nicht so schlimm war. Nach gut 2h war ich dann auch schon wieder unten am Parkplatz.

<10km, 1-3h, 1000m-1500m, 2024, Kumamoto, Kyushu 100

Kura-dake / 鞍岳

Der Kura-dake 鞍岳 ist ein leicht weniger bekannter Berg, der ganz im Schatten seines grossen Nachbarn steht, dem Aso-san. Ich habe auch erst den Namen gelesen, nachdem ich die Liste der 100 Kyushu Meizan gelesen habe. Dabei ist der Kura-dake ein sehr schoen freistehender Berg, der sehr einfach zu erreichen ist, mit Parkplatz nur 30 Minuten vom Gipfel und mehreren Spitzen, die allesamt eine Tolle Aussicht bieten. Die Anfahrt ist ein wenig muehsam durch kleinere Ortschaften und eine laengere Bergstrasse mit mehreren Serpentinen. Dabei ist die Strasse nicht immer sehr breit, bietet aber in regelmaessigen Abstaenden Ausweichmoeglichkeiten. In Gipfelnaehe angekommen ist ausreichend Platz fuer Autos vorhanden, wenn der erste Parkplatz voll ist, dann gibt es kurz dahinter noch einen zweiten, etwas kleineren. Die Route ist sehr sehr einfach mit nur 100-200 Hoehenmetern bis zum Gipfel. Da die Gipfel alle sehr weitflaechig sind, habe ich auch viele Familien mit kleineren Kindern dort wandern sehen.

Die zwei Hauptspitzen sind der Onna-dake (女岳, weibliche Spitze) sowie der Otoko-dake (男岳, maennliche Spitze). Daneben gibt es noch den Ko-dake (子岳, Kind Spitze). Von allen dreien kann man wunderbar das Aso Gebirge 阿蘇連山, das Kuju Gebirge 九重連山, sowie den Kinpu-san 金峰山 naehe Kumamoto-Stadt. An klaren Tagen kann man sogar bis zum Unzen-dake 雲仙岳 blicken, dem bekannten Vulkan und gleichzeitig hoechster Erhebung der Praefektur Nagasaki. Ein wenig weiter ueber den Bergkamm kann man auch noch den Tsuumushi-yama ツームシ山 sowie den 孫岳 (Enkel Spitze) besteigen.

<10km, 1-3h, 1000m-1500m, 2024, Kumamoto, Vulkane

Kishima-dake / 杵島岳

Ich war bereits Ende 2020 einmal in Kumamoto, um den Aso-san als Teil der 100 Meizan Liste zu besteigen. Damals konnte ich sowohl den beeindruckenden Naka-dake Krater sehen sowie auch die Spitze des Taka-dake erreichen, die hoechste im Aso-san Kratergebirge. Die Vulkanlandschaft dort ist fantastisch und gehoert bis heute zu den besten Hikes die ich je unternahm. Ein paar Tage spaeter dann konnte ich auch den benachbarten Neko-dake erklimmen, ein markanter, spitzzackiger Nachbarberg, der relativ einfach zu bestiegen ist, wo jedoch die eigentliche Spitze fuer den Zugang gesperrt ist, wegen Einsturzgefahr. 

Der Aso-san Krater ist riesig, da fuehrt eine Zuglinie durch mit mehreren Stationen, und es gibt mehrere Doerfer die sich im Krater angesiedelt haben. Damals habe ich auch schon ein paar andere Spitzen im Krater erblickt, jedoch wurden die von den anderen beiden angesprochenen Bergen ueberschattet. Im Januar 2024 wollte ich zurueckkehren und der eigentliche Plan war, ein Berg am Aussenkrater zu erklimmen. Jedoch musste ich bei der Ankunft feststellen dass die Zufahrtsstrassen gesperrt waren wegen starken Schneefaellen der letzten Tage. Ich erinnerte mich dass es zwei Spitzen mitten im Innenkrater gab mit relativ einfachem Zugang und entschied mich, diese fuer den Tag anzuvisieren.

Eine dieser Spitzen im Innenkrater ist der Kishima-dake 杵島岳. Genauso wie sein Nachbar, der Eboshi-dake 烏帽子岳, laesst er sich relativ einfach vom Aso-san Visitor Center erreichen. Das Areal des Besucherzentrum umfasst einen grossen Parkplatz (Parkgebuehr: 500Yen, Stand: January 2024), mehrere Cafes und Restaurants, sowie das Aso-san Vulkanmuseum. Als ich dort ankam war es schon ein totaler Whiteout und ich konnte nichts sehen vor Wolken und Schnee. Ich schaute auf den Plan, und merkte dass der Kishima-dake ja garnicht so weit weg ist und wollte daher trotzdem den Hike wagen. Vom Besucherzentrum aus begab ich mich etwas noerdlich zum Anfang des Wanderweges (登山口) mit dem Berg immer noch nicht sichtbar wegen den tiefen Wolken. Der Schnee wurde staerker, als ich naeher kam, hellte der Himmel zum Glueck ein wenig auf und ich konnte den Pfad besser sehen. Man kann den Kishima-dake direkt besteigen, dazu gibt es Treppen, die nach oben fuehren, oder man kann einen Rundweg laufen, der entlang des Kraters fuehrt. Da ich genug Zeit hatte entschied ich mich fuer den Rundweg. Und ich muss sagen es war die bessere Entscheidung, denn nur auf dem Rundweg um den Krater gibt es die besten Sichten auf den Kishima-dake. Der Rundweg dauert normalerweise ca 45 Minuten, jedoch konnte ich den Pfad schlecht ausmachen durch den vielen Schnee und das Fehlen von anderen Spuren (anscheinend war ich der erste an diesem Tag auf dem Weg). 

Vom Rundweg um den Krater kann man nicht nur den Kishima-dake wunderbar sehen sondern auch die umliegenden Berge wie den Naka-dake samt Krater, sowie den gleich benachbarten Oujou-dake. Wenn man dann den Kishima-dake von der anderen Seite erklimmt, dann gibt es dort keine Treppen, man muss am Pfad entlang nach oben hiken. Ich glaube normalerweise ist die Strecke nicht so herausfordernd, jedoch wurde bei mir der Schnee auf dem Weg nach oben immer tiefer und ich bin mehrmals vom Pfad abgekommen, weil der richtige Weg unter der Schneedecke nicht gut erkennbar war (GPS sei dank dann aber gleich wieder auf den richtigen Weg gefunden). In Gipfelnaehe ging der Schnee dann schon weit ueber die Knoecheln, so dass ich glaube an dem Tag nicht weiter gelaufen waere wenn der Berg noch hoeher gewesen waere. Ich habe auch mal wieder eine Lektion gelernt. Weil es in Tokyo relativ mild war und Kyushu/Kumamoto viel weiter suedlich liegt, dachte ich es waere dort im Durchschnitt sogar waermer, dies ist jedoch im Winter nicht der Fall. Man sollte daher immer auf alles vorbereitet sein. Zum Glueck hatte ich genug Winterkleidung dabei, das einzige was nicht so optimal war sind die Schuhe. Ich hatte normale Trailrunning Schuhe an die gerade einma bis zu den Knoecheln gehen. Zwar war es am Ende genuegend, aber festere Hiking Schuhe oder zumindest Chainspikes fuer den halt unten waere angemessen gewesen. Man lernt nie aus. Alles in allem ein schoener Hike mit sehr schoener Landschaft, die Interesse weckt noch mehrmals die Aso-san Kratergegend zu besichtigen.

10-15km, 1000m-1500m, 2023, 3-5h, Hokkaido, Hokkaido 100

Sahoro-dake / 左幌岳

Den Sahoro-dake 左幌岳 wollte ich schon oefter in Angriff nehmen als ich in der Gegend war. Allerdings hatte mir zuvor immer das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dieser Sonntag, als ich in der Gegend um Minami-Furano war, bot sich wettertechnisch mehr als an. 

Der Berg laesst sich von 2 Seiten her besteigen. Die eine Moeglichkeit geht ueber die Seite der Skipiste. Der andere Startpunkt 登山口 befindet sich auf dem Karikachi Pass 狩勝峠 entlang der Bergstrasse, die Minami-Furano 南富良野 und die Tokachi Ebene verbindet. Ich begann die Wanderung am Karikachi Pass, welcher einen relativ grossen Parkplatz hat. Dort gibt es auch Toiletten sowie Getraenkeautomaten. Der Eingang zum Wanderweg befindet sich rechts neben dem Verkaufshaus direkt an der Strasse. Von dort geht es erst einmal ca. anderthalb Stunden relativ gemuetlich bis auf den Sakura-yama 桜山. Lediglich vor dem Sakura-yama wird der Weg etwas steiler. Die Pfade sind auch oft etwas schmal, was jedoch nicht allzu hinderlich ist.  Auf halben Weg zum Sakura-yama gibt es eine weitere Spitze, die aber keinen Namen traegt. Der Gipfel des Sakura-yama ist relativ unscheinbar, bewachsen, und bietet keinerlei Aussicht. 

Begibt man sich weiter Richtung Sahoro-dake, so muss man zunaechst ein beachtliches Stueck wieder nach unten. Von hier kann man bereits den Gipfel des Sahoro-dake sehen. Fuer dieses letzte Stueck braucht man ca. 1h, so dass der komplette Trip mit Rueckweg ca 5h dauert. Als ich dort vorbeigelaufen bin, habe ich zwei Paraglider gesehen, die sich gerade vom Sahoro-dake in das Tal bewegt haben. Eine absolut fantastische Sicht. Da bekomm ich auch gleich Lust, das auch mal auszuprobieren. Wobei ich mich immer frage wie und wo die Gleiter landen koennen. 

Kurz vor dem Gipfel gibt es eine (kleine) Berghuette. Ein aelteres Ehepaar, dass ich auf dem Weg getroffen habe meinten, sie haetten die Nacht in dieser Huette verbracht. Nur ein paar Minuten hinter der Huette befindet sich der Gipfel des Sahoro-dake. Der Berg ist mit leicht ueber 1000m nicht allzu hoch, jedoch bietet der relativ freie Gipfel eine tolle Aussicht auf das Umland. Man kann das Hidaka Gebirge 日高連山 sehen, das Daisetsu-zan Gebirge 大雪山連山, sowie die Berge um den Shikaribetsu See 然別湖. Mitte Oktober war ein perfekter Herbsttag fuer niedrigere Berge wie den Sahoro-dake. Einige Spitzen des Daisetsuzan Gebirges wie der Tokachi-dake 十勝岳 und der Asahi-dake 旭岳 besassen zu der Zeit schon eine leichte Schneekrone. 

<10km, 1000m-1500m, 2023, 3-5h, Miyagi, Tohoku 100, Yamagata

Omoshiro-yama / 面白山

Ich muss gestehen, ich hatte vom Omoshiro-yama 面白山 bevor ich mich an selbigem Tag entschieden hatte die Route zu nehmen, noch nie gehoert. Die Praefektur Yamagata ist reich an Bergen (der Name Yamagata heisst uebersetzt “Form der Berge”), leider werden da wohl die meisten Opfer der zu bekannten Nachbarn wie Zao-san oder Gassan. Wenn man sich in der Gegen einmal umschaut, dann soeht man jedoch viel interessant geformte und relativ freistehende Berge. Der Omoshiro-yama ist einer dieser unzaehligen Berge in der Region, welcher definitiv ein Besuch wert ist.

Man kann den Berg von mehreren Seiten besteigen. Ich entschied mich auf die Tendo Hochebene 天童高原 zu fahren und von dort zu starten. Der Parkplatz liegt inmitten einem Campinggebiet und man kommt auch an mehreren Skiliften vorbei. Parkplaetze fuer Camper und Hiker sind getrennt, man sollte daher ausschau nach den Schildern mit “登山者専用駐車場” halten. Hat man einen Parkplatz gefunden, so muss man zunaechst durch den Campingplatz. Einige der Camping Aufseher koennen die Frage stellen ob man zum Hiken gekommen ist. Dies bejaht man einfach und sie lassen einen durch bzw. zeigen freundlich den Weg.

Hinter dem Campingplatz muss man durch ein Tor (dies sollte man auch wieder schliessen wegen der Wildtiere in der Gegend) und schnell befindet man sich auf dem eigentlichen Wanderweg. Der Berg ist, wie der Name bereits sagt, ein wirklich interessanter Berg (Omoshiroi = interessant). Die Route kann man in ca drei Drittel einteilen. Das erste Drittel ist sehr einfach mit nur minimalem Anstieg. Das zweite Drittel ist der Anstieg auf den Misawa-san 三沢山, was aber auch jicht allzu schwer ist. Und das letzte Drittel ist der Weg vom Misawa-san hoch auf den Omoshiro-yama, und dieses Stueck ist ploetzlich sehr steil. Bei trockenem Wetter anstrengend aber machbar. Bei feuchtem Wetter, wie an dem Tag wo ich dort war (am Vortag hatte es geregnet), ist dieses letzte Drittel ein wenig anstrengend, besonders der Abstieg, weil man wie immer hoellisch aufpassen muss, dass man nicht ausrutscht. Ist diese Strecke jedoch ueberwunden, so ist der Rest ein Kinderspiel.

Der Gipfel des Omoshiro-yama ist relativ frei und man kann wunderbar ueber die Bergwelt Yamgatas blicken. An klaren Tagen bis zum Gassan. Ein naher markanter Berg den man wunderbar sehen kann ist auch der Daitou-dake 大東岳, ebenfalls ein Tohoku 100 Berg. Der Berg soll seinen Namen urspruenglich von Shiro-yama (weisser Berg) haben. Die Spitze des Omoshiro-yama wird auch oft Kita-omoshiro-yama genannt, so dass keine Verwechselungsgefahr mit dem etwas weiter suedlich gelegenen Minami-ushiro-yama 南面白山 besteht.Man kann den Berg von mehreren Seiten besteigen. Ich entschied mich auf die Tendo Hochebene 天童高原 zu fahren und von dort zu starten. Der Parkplatz liegt inmitten einem Campinggebiet und man kommt auch an mehreren Skiliften vorbei. Parkplaetze fuer Camper und Hiker sind getrennt, man sollte daher ausschau nach den Schildern mit “登山者専用駐車場” halten. Hat man einen Parkplatz gefunden, so muss man zunaechst durch den Campingplatz. Einige der Camping Aufseher koennen die Frage stellen ob man zum Hiken gekommen ist. Dies bejaht man einfach und sie lassen einen durch bzw. zeigen freundlich den Weg. Hinter dem Campingplatz muss man durch ein Tor (dies sollte man auch wieder schliessen wegen der Wildtiere in der Gegend) und schnell befindet man sich auf dem eigentlichen Wanderweg. Der Berg ist, wie der Name bereits sagt, ein wirklich interessanter Berg (Omoshiroi = interessant). Die Route kann man in ca drei Drittel einteilen. Das erste Drittel ist sehr einfach mit nur minimalem Anstieg. Das zweite Drittel ist der Anstieg auf den Misawa-san 三沢山, was aber auch jicht allzu schwer ist. Und das letzte Drittel ist der Weg vom Misawa-san hoch auf den Omoshiro-yama, und dieses Stueck ist ploetzlich sehr steil. Bei trockenem Wetter anstrengend aber machbar. Bei feuchtem Wetter, wie an dem Tag wo ich dort war (am Vortag hatte es geregnet), ist dieses letzte Drittel ein wenig anstrengend, besonders der Abstieg, weil man wie immer hoellisch aufpassen muss, dass man nicht ausrutscht. Ist diese Strecke jedoch ueberwunden, so ist der Rest ein Kinderspiel. Der Gipfel des Omoshiro-yama ist relativ frei und man kann wunderbar ueber die Bergwelt Yamgatas blicken. An klaren Tagen bis zum Gassan. Ein naher markanter Berg den man wunderbar sehen kann ist auch der Daitou-dake 大東岳, ebenfalls ein Tohoku 100 Berg. Der Berg soll seinen Namen urspruenglich von Shiro-yama (weisser Berg) haben. Die Spitze des Omoshiro-yama wird auch oft Kita-omoshiro-yama genannt, so dass keine Verwechselungsgefahr mit dem etwas weiter suedlich gelegenen Minami-ushiro-yama 南面白山 besteht.

10-15km, 1000m-1500m, 2023, 5-8h, Hokkaido, Hokkaido 100, Vulkane

Oakan-dake / 雄阿寒岳

In der Akan-ko (Akan See) Gegend gibt es zwei aus der Landschaft herausstechende Vulkane: Den Oakan-dake 雄阿寒岳 sowie den Meakan-dake 雌阿寒岳. Von den beiden ist der Meakan-dake wohl der beliebtere bei den meisten Hikern, nicht nur weil er ein von Kyuya Fukada auserwaehlter Hyakumeizan ist, sondern auch weil es sich um einen sichtbar rauchenden aktiven Vulkan handelt und die Szenerie mit dem angrenzenden Akan-Fuji 阿寒富士 mit perfekter Zylinderform sehr beeindruckend ist. Der Oakan-dake besitzt beides nicht, ist aber dennoch ein absolut spektakulaerer Berg.

Dies war nicht mein erstes Mal dass ich vor dem Oakan-dake stand, mit der Intention ihn zu besteigen. Das erste Mal war im Januar 2007, als ich ein Monat im anliegenden Akankohan Onsen Dorf lebte. Zu dieser Zeit ist der Akan-ko komplett zugefroren, und in jugendlichem Leichtsinn machte ich mich mit dem Fahhrad auf zum Oakan-dake. Schnell musste ich jedoch feststellen, dass ich weder ausgeruestet war fuer so einen Hike, noch der tiefe Schnee und das Eis eine einigermassen sichere Wanderung gewaehrleisten haetten. Damals habe ich nicht gedacht dass ich einmal zum Akan-ko zurueckkehren wuerde. Nun war ich bereits mehrere Male wieder in der Gegend und dieses Mal, 16 Jahre nach dem ersten Versuch) wollte ich den Oakan-dake noch einmal in Angriff nehmen.

Der Eingang zum Berg liegt etwas suedlich an einer Strasse die direkt aus dem Akankohan Dorf kommt. Dort gibt es auch zwei convenience stores (7/11 sowie Seico Mart, Stand 2023/09/24). Der Parkplatz fuer Autos ist sehr sehr klein. Wenn man zu spaet kommt laeuft man Gefahr keinen mehr abzubekommen. Ich war frueh morgens um ca. 7 Uhr bereits am Parkplatz jedoch waren die offiziellen ca. 10 Plaetze schon alle besetzt. Ich habe mich daraufhin vor eine Baustelle gestellt, in der Hoffnung dass die Bauarbeiter am Sonntag nicht arbeiten und niemand einen Bagger ausfahren muss (es war am Ende kein Problem). Es gibt auch eine Moeglichkeit mit dem Bus anzureisen, jedoch fahren diese sehr selten und unregelmaessig. Es gibt auch keinen Fahrplan ausgehangen an der Bushaltestelle.

Am Parkplatz befindet man sich direkt an einem Auslaeufer des Akan-ko. Dann geht es vorbei an zwei kleineren Seen, Taro-ko 太郎湖 und Jiro-ko 次郎湖. Nach ca 1h geht es etwas steiler nach oben, was sich bis zur 5ten Station durchzieht. Die 5te Station liegt bereits auf dem aeusseren Kraterrandsgebiet, so dass es von dort relativ gemaessigt noch einmal 1h ueber den Krater geht, bis man nach kurzem Ab- und wieder Aufstieg beim Kratergipfel ankommt. Der eigentliche Gipfel bietet keine freie Sicht auf den Akan-ko, dafuer aber auf den Innenkrater sowie auf die oestlich gelegenen kleineren Seen Penketo ペンケトー sowie Panketo パンケトー. (Penke und Panke stammt aus Ainu und symbolisieren Oben und Unten, mit dem To als das Ainu Wort fuer See.) Freie Sicht auf den Akan-ko hat man beim Aufstieg kurz bevor man auf der 5ten Station landet.

Es gibt nur einen Weg nach oben und so miss man den gleichen Weg wieder zurueck. Der steile Aufstieg entpuppt sich beim Abstieg als noch schwieriger. Wenn man mit steilen Wanderungen ein Problem hat, sind vllt. Wanderstoecke hilfreich. Ich habe auch laenger fuer den Abstieg gebraucht als ich dachte und so habe ich anstelle der allgemein angegeben Zeit von 6h ca. 7h fuer die komplette Tour gebraucht. Bei Regen oder nassen Tagen wuerde ich nicht empfehlen wegen der starken Rutschgefahr auf den steileren Abschnitten. Ansonsten ist der Oakan-dake ein absolut toller Vulkan, und ein guter Hike in der Gegend.

In Ainu Sprache wurde jedem der zwei markanten Akan-ko Bergen ein Geschlecht zugeordnet als maennlicher Berg (Ainu “pin-neshiri” 「ピンネシリ) und weiblicher Berg (Ainu “ponmachi-neshiri”, 「ポンマチネシリ), und so bedeutet im Japanischen Meakan-dake 雌阿寒岳 (mit dem Zeichen fuer “mesu” 雌 = weiblich) einfach “Weiblicher Akan Berg” sowie Oakan-dake 雄阿寒岳 (mit dem Zeichen fuer “osu” = maennlich) dementsprechend “Maennlicher Akan Berg”.