<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Kyushu 100, Nagasaki

Shijiki-san / 志々伎山

Nach 3 absolut unertraeglich heissen Sommermonaten in Japan wurde es Anfang Oktober endlich wieder ein wenig ertraeglicher. Zeit also, endlich einmal wieder eine Wanderung einzuplanen. Als ich Anfang Oktober einen Freund in Sasebo besuchte, habe ich versucht, den Hike auf den Shijiki-san 志々伎山 mit einzuplanen. Das Wetter spielte zum Glueck mit, und somit begab ich mich auf die lange Fahrt nach Hirado 平戸島, eine Insel in der Praefektur Nagasaki. Man kann Hirado Stadt in ca. einer Stunde mit dem Auto von Sasebo erreichen. Die Hauptstadt der Insel liegt am noerdlichsten Ende, wo auch die Bruecke nach Kyushu und dem Rest der Praefektur Nagasaki liegt. Shijiki-san jedoch liegt am suedlichsten Zipfel der Insel und ist nochmal eine knappe weitere Stunde von Hirado Stadt entfernt. Dies macht den Berg relativ schwer erreichbar als Tagestrip, es sei denn man hat eine Unterkunft auf Hirado oder in Sasebo. 

Am Berg angekommen befindet sich ein mittelgrosser Parkplatz der ca. 20 Autos fasst. Vom Parkplatz aus kann man bereits den Gipfel des moderat hohen Berges sehen: ein imposanter Felsen der geradezu aus dem Berg herausragt. Um es dort hoch zu schaffen muss man zunaechst an einem Schrein im Wald vorbei, dem Shijiki Schrein (志々伎神社, 志志伎神社, oder 志自伎神社 gelesen) und geraet schliesslich auf den Pfad auf den Berg. Der Aufstieg ist mit ca. einer Stunde nicht sehr lang, jedoch gibt es einige Stellen die ein wenig steiler sind, wo es aber stets Seile und Ketten gibt, wo man sich festhalten kann. Manchmal ist der Weg durch den Wald ein wenig schmal und man muss dort auch aufpassen nicht abzurutschen. An den meisten dieser Stellen gibt es auch Seile zum festhalten. 

Um auf den Felsen am Gipfel zu kommen muss man erst einmal um den Felsen herum wandern und kann dann von der Hinterseite hoch. Kurz vor dem Gipfel wird die Sicht freier und oben erwartet einem ein kleines Gipfelplateau auf dem sich ein kleiner Schrein befindet sowie die Gipfelschilder (sowohl auf Japanisch als auch auf English). Die Sicht vom Gipfel ist an klaren Tagen sehr schoen, denn man kann in alle Richtungen auf die Insel und das Meer schauen. Alles in allem ein zu empfehlender Hike, wenn man in der Naehe von Hirado ist, ein Auto hat und ein wenig Zeit mitbringt. 

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Kagawa, Local Fuji, Shikoku 100

Iino-yama / 飯野山 (Sanuki-Fuji / 讃岐富士)

Im Jahr 2019 war ich auf dem Rueckweg vom einem Hike in Ehime Prefektur, bereits einmal in Kagawa vorbeigefahren und habe von der Autobahn den Iino-yama 飯野山 gesehen. Ein mit unter 500m nicht allzu hoher Berg aber dafuer ein wohlgeformter zylindrischer Berg in Fuji-san Form. Eine absolute Augenweide. Der Grund warum der Berg in der lokalen Region auch als Sanuki-Fuji 讃岐富士 bekannt ist.

5 Jahre spaeter, im Jahr 2024, war ich wieder in der Gegend und habe die Zeit genutzt den Berg zu besteigen. Hierzu kann man direkt an einen Parkplatz am Fusse des Berges fahren, der Platz fuer ca 20-30 Autos bietet. Als ich ankam war es schon realtiv voll. Es ist ein sehr beliebter Berg. Aber ich hatte Glueck und habe gleich einen Parkplatz gefunden. Von dort aus ging es direkt per Treppen nach oben. Der komplette Aufstieg dauert weniger als eine Stunde und fuehrt, wie man es bei enem Berg dieser Form erwartet, spiralfoermig nach oben. Hier findet man eine gute Visualisierung der verschiedenen Routen nach oben.

Auf mittlerem Weg gibt es einige Aussichtspunkte auf die Umgebung. Weiterhin gibt es viele Katzen auf dem Weg nach oben. So viele dass man unweigerlich welche direkt auf dem Weg antrifft. Oben angekommen findet man schliesslich ein Tempel vor, den Iinoyama-Yakushidou (飯野山薬師堂). Als ich oben war, gab es dort gerade eine Veranstaltung und viele Leute waren dort. Ebenfalls habe ich viele auf dem Weg getroffen. Einzelne Wanderer aber auch Familien. Der Berg ist wahrscheinlich auch deshalb so beliebt, weil die ganze Tour relativ einfach ist und mit ca 1.5h nicht allzu lange ist. Nachdem man wieder unten ist kann ich empfehlen, in einem der vielen Udon Laeden im Umland einzukehren und die lokale Kueche zu geniessen.

<10km, 1-3h, 1000m-1500m, 2024, Kagawa, Shikoku 100

Ryuuou-san / 竜王山

Der Ryuuou-san 竜王山, ist der hoechste Berg von Kagawa 香川県, der kleinsten japanischen Praefektur. Dabei muss man beachten, dass es im Berggebiet im Sueden der Praefektur Kagawa gleich zwei Gipfel mit dem Namen Ryuuou-san gibt: den Awa-Ryuuou-san (竜王山 (阿波竜王)) sowie den Sanuki-Ryuuou-san (竜王山 (讃岐竜王)), welche gleich nebeneinander liegen. Der hoechste Gipfel der Praefektur Kanagawa ist der Awa-Ryuuou-san.

Man kann wahlweise bis kurz vor den Gipfel mit dem Auto fahren, oder die Wanderung ein wenig tiefer beginnen. Faehrt man bis kurz vor den Gipfel, gibt es mehrere kleinere Plaetze wo man parken kann. Ich muss dazu sagen, dass der Weg hoch auf den Ryuou-san an einigen Stellen sehr eng und nicht sehr gut ausgebaut ist, wie so oft in Japan. Langsam fahren ist essentiell, um nicht Opfer der vielen Schlagloecher auf dem eg zu werden. Geschaetzt ist oben Platz fuer ca. 20 Autos wuerd ich sagen. Als ich oben war, war es ein sehr heisser Tag und dazu noch in der Mittagszeit. Ich war eines von nur 2 Autos in dem Gebiet. Die anderen Wanderer habe ich spaeter auf dem Trail getroffen, es war ein Vater mit seinem Sohn, die in der Gegend Schmetterlinge fangen waren mit Hilfe von langen Stangen mit einem Fangnetz am Ende. Und tatsaechlich war es ein so warmer Tag, dass sehr viele Tiere im Wald aktiv waren. Es gibt Schilder, die vor der Mamushi warnen, eine in Japans Bergen weit verbreitete giftige Schlangenform. Ich bin keinen begegnet an dem Tag, aber man sollte wie immer achtsam in der Natur sein.

Vom Parklatz aus geht man den Eingang des Wanderweges zunaechst auf Beton, und muss dann kurz vor dem Elektrohaus rechts den kleinen unscheinbaren Bergweg an einer Kurve hoch. Nach kurzer Zeit kommt man auf den Bergpass und dann sind es nur noch 10 Minuten bis zum Awa Ryuou-san. Oben angekommen gibt es ein kleinen Turm mit Aussicht in eine Richtung, aber ansonsten ist der Gipfel relativ unscheinbar. Wer Zeit mitbringt (und im Sommer noch nicht allzu durchgeschwitzt ist von den nur 10 Minuten wandern), der kann ueber den Bergkamm hinueber zum benachbarten Sanuki Ryuuou-san wandern. Dies dauert nur 30-40 Minuten, es gibt kein grossen Hoehenunterschied zwischen den beiden Ryuou-san Bergen und der Weg ist teilweise mit Treppen versehen, somit ist die Tour nicht allzu anspruchsvoll und fuer jedes Fitness-Level gut machbar.

Der Name des Berges Ryuuou (“Berg des Drachenkoenigs/Drachengotts” auf Japanisch) stammt aus der buddhistischen Mythologie und der Figur des Drachengottes Zennyo Ryuuou (善如龍王), dem Regengott Drachen. Demnach gibt es viele Berge in Japan, die diesen Namen tragen.

<10km, 1-3h, 1000m-1500m, 2024, Hiroshima, Shimane

Osorakan-zan / 恐羅漢山

Der Osorakan-zan 恐羅漢山 liegt auf der Grenze der Praefektur Hiroshima und Shimane. Mit seinen 1346m ist er zwar nicht allzu hoch, jedoch gehoert er zu den groesseren im westlichen Honshu. Da sowohl Shimane also auch Hiroshima keine groessere Erhebung hat, gilt der Osorakan-zan als der hoechste Berg beider Praefekturen.

Die Anfahrt ist nicht einfach, denn der Berg liegt weit im Inland, und ca. 1.5h mit dem Auto weg vom naechsten Flughafen (entweder von Iwami (Shimane-Seite) oder Iwakuni (Hiroshima-Seite)). Normale oeffentlich Busse duerften in der Gegend kaum fahren. Aber evtl. Tourbusse, denn der Berg ist ein beliebtes Skigebiet im Winter und im Sommer ist er ebenso beliebt zum wandern.

Vom Parkplatz kann man den Berg in zwei Richtungen besteigen. Haelt man sich links, so kann man direkt hoch und ist in ca. 1h auf dem Gipfel. Dieser Weg fuehrt direkt entlang der Skipiste und den Liften und ist sehr steil und teilweise stark der Sonne ausgesetzt, dafuer aber auch der schnellste Weg nach oben. Die Andere Moeglichkeit ist, beim Eingang sich rechts zu halten und den Waldweg zu folgen. Dieser Weg ist weniger Steil und fuehrt durch den Wald in einem normalen Anstieg nach oben. Man braucht auch nur ca 1.5h auf diesem Weg, so dass der Berg an sich doch relativ einfach ist. Oben angekomen gibt es ein kleines Plateau mit einigen Steinen zum hinsetzen. Als ich oben war wollte ich wie gewohnt eigentlich mein Essen geniessen, allerdings befanden sich an diesem Tag (frueher Nachmittag im Mai) zu viele Insekten in Gipfelnaehe, so dass ich im entschied, gleich wieder nach unten abzudrehen. Einige aeltere Japaner trugen, als hatten sie es schon geahnt, Huete mit Insektengittern. Eine Aussicht oder aehnliches gibt es von oben leider auch nicht, so dass es jedoch auch nicht so schlimm war. Nach gut 2h war ich dann auch schon wieder unten am Parkplatz.

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Local Fuji, Nagasaki

Atago-yama (Sasebo) / 愛宕山 (佐世保市)

Der Atago-yama 愛宕山 in der Stadt Sasebo, welche zur Praefektur Nagasaki gehoert, ist ein beliebter Berg fuer die lokalen Anwohner. Dies hat zwei Gruende: Erstens ist es relativ einfach auf den 259 Meter hohen Berg zu wandern da der komplette Weg ist fast komplett mit Stufen versehen, und zweitens wird er wegen seiner Kegelform auch liebevoll als Ainoura-Fuji 相浦富士/相ノ浦富士 bezeichnet. Auf dem Gipfel befindet sich ein Schrein und man hat ein bisschen Aussicht auf das Umland, jedoch nicht komplett frei in alle Richtungen.

<1000m, 10-15km, 2024, 5-8h, Kanto 100, Saitama, Tokyo

Bonoore-yama / 棒ノ折山

Einer der bekannten Berge in der Okutama Region ist der Bonoore-yama 棒ノ折山, oder auch Bono-mine 棒の嶺 genannt. Der Berg liegt auf der Grenze zwischen Saitama und Tokyo und kann von beiden Seiten erreicht werden. Die Saitama Seite ist jedoch einfacher und daher wohl die bevorzugte Route, den Berg zu besteigen. Wenn man aus Tokyo kommt, dann muss man zunaechst bis zum Bahnhof Hannou 飯能駅 in Saitama. Dorthin fahren Expresszuege von Ikebukuro. Von Hannou dann muss man noch ca. 40 Minuten Weile mit dem Bus fahren bis zur Station Sawarabi-no-yu さわらびの湯, welches der Name des lokalen Onsens in der Gegend ist. An der Station angekommen folgt man der Strasse ein wenig weiter nach oben, bis man schliesslich an einen Staudamm kommt, den Arima Damm 有間ダム. Von dort laeuft man ueber den Damm, folgt dem Weg entlang am Naguri See 名栗湖 und stoesst bei einer Bruecke schliesslich auf den Eingang zum Wanderweg.

Der Weg ist zunaechst relativ gemaessigt durch ein Wald. Etwas schwieriger wird es wenn man an eine Stelle kommt an der, umgeben von grossen Felsen, man durch diese Schlucht an einem Fluss sich hocharbeiten muss. Auf dieser Route (mit dem Namen Shirotani-zawa Route 白谷沢登山口) ist dies die einzig anspruchsvolle Strecke, welche jedoch mit vielen Seilen ausgestattet ist, und so sollte dieses relativ kurze Stueck selbst fuer Anfanger machbar sein. Da es an einem Fluss hoch geht sollte man festes Schuhwerk tragen, da es auf den Steinen leicht rutschig werden kann. Ist dieser Teil ueberstanden, kommt man irgendwann auf eine Strassenkreuzung, von der es dann nicht mehr Weit bis zum Gipfel ist.

Der Gipfel ist sehr gross und breit, und bietet Baenke, Tische, und sogar einen Pavillon. Weiterhin steht dort auch ein grosser Kirschbluetenbaum 山桜, welcher jedoch erst im April bluehen duerfte, aufgrund der hoeheren Lage (als wir Ende Maerz oben waren, gab es noch keine einzige Bluete). Auf der gleichen Ridgeline gibt es noch einen anderen Berg, der nicht allzu weit weg ist, den Kuro-yama 黒山. Sollte man noch etwas Zeit haben, wuerde ich empfehlen diesen auch noch mitzunehmen. Den Abstieg schliesslich kann man via einer Parallelroute von der Aufstiegsroute machen, und muss somit nicht mehr bei der Felsenschlucht vorbei, man kommt aber so trotzdem am Ende wieder an dem Parkplatz an, wo der Bus haelt. Busse zurueck nach Hannou fahren ca. alle 30 Minuten, man sollte vorher auf jeden Fall den Plan anschauen.

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Nagasaki, Ruinen

Himegai-yama / 姫神山

Tsushima ist zwar nicht der einzige Ort in Japan wo es alte Ruinen aus der Kriegszeit gibt, aber sicherlich ein Ort an dem es sehr viele dieser Plaetze zu erkunden gibt. Der Grund dafuer ist, dass Tsushima genau zwischen dem Asiatischen Festland und den japanischen Hauptinseln liegt und somit als strategische Insel in der Vergangenheit immer viel Bedeutung hatte. Die Invasion der Mongolen wurde hier abgewehrt und einige der wichigsten Gefechte des Russo-Japanischen Kriegs und des zweiten Weltkriegs fanden hier statt. Durch die enorm strategische Bedeutung wurde Tsushima waehrend der Meiji Zeit und Japan’s rapider Industrialisierung enorm verstaerkt mit Kanonen und anderen schweren Geschuetzen. Einiger Quellen zufolge sprach man demnach frueher auch von der Insel als “Festung Tsushima”.

Waehrend es noch sehr viele dieser Ruinen auf der Insel gibt (mehr als 30 offizielle und einige Plaetze die nicht auf Karten ausgewiesen sind), ist eine der bekanntesten und am zentralsten gelegenen Ruinen die Himegamiyama Festungs Ruine (姫神山砲台跡). Relativ zentral gelegen auf der recht laenglich geformten Insel ist der Ort bereits von der Verbindungsstrasse zum Norden ausgewiesen. Von der Hauptstrasse muss man mit dem Auto erst einmal eine ganze Weile den Berg hoch fahren. Die Strasse dahin ist, wie so oft in Japan, dabei stellenweise sehr eng. So eng, dass ich manchmal nicht gewusst haette wie man dort entgegenfahrenden Autos ueberhaupt ausweichen koennte. Zurueckstossen ist manchmal leider auch ein wenig schwierig. Zum Glueck kamen wir nicht in die Situation. Man kommt schliesslich an einer Ebene an, ouf der ca. 10-15 Autos Platz haben, und von der man bereits ein schoenen Blick in die Bucht hat. Vom Parkplatz sind es dann nur noch 10 Minuten und man ist bereits an den Ruinen.

Die Befestigungsanlage wurde bereits Anfang des 20ten Jahrhunderts (~1900er) dort errichtet zur Zeit des Russisch-Japanischen Krieges und ist eine der wenigen auf der Insel, die noch sehr gut erhalten ist. Ein paar Schilder am Eingang erklaeren die Bedeutung und den Hintergrund ( auf Japanisch) und man sieht auch ein paar alte Photos. Wenn man durch das Areal lauft und die grossen runden Plaetze sichtet wo die Kanonen eingelassen waren sowie die Monitionsspeicher, so kann man durchaus die Geschichte dort fuehlen. An mehreren Stellen gibt es Treppen die nach oben ueber die Monitionsspeicher fuehren und von wo man ueber der Anlage laufen kann. An der Seite wo eine weitere Batterie eingelassen war, die direkt ueber die Bucht in der Mitte von Tsushima wacht, hat man auch einen sehr guten Ausblick auf das Umland.

In einem (handgeschriebenen!) Guidebuch, das wir von dem Autoverleih bekommen haben inklusive der Map-Codes als HIlfe, um die Orte schneller zu finden (das gibt es glaube ich auch nur in Japan!), wurde der Ort auch mit “ラピュタみたい!” betitelt (dt. Wie in Laputa, ein Anime ueber eine alte aber technologisch entwickelte Zivilisation, deren Spuren nur noch in Ruinen sichtbar sind, die langsam vond er Natur zurueckerobert werden). Und tatsaechlich gibt der Ort ein wenig dieses Gefuehl, wenn man sich vorstellt was hier wie frueher genau ablief und wie gekaempft wurde.

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Nagasaki, Ruinen

Toyo Batteries / 豊砲台跡

Die wohl am besten erhaltene alte Festungsanlage auf Tsushima liegt im Norden der Insel: die Toyo Batteries. Also wir in der Naehe waren, war der Zugang der durch einen Tunnel fuehrt abgesperrt weil am Tunnel gebaut wurde, und so parkten wir ein wenig an der Seite und liefen den Weg nach oben. Es ist nicht weit. Nur ca. 15 Minuten Lauf von unten und schon ist man am am Eingang der Anlage. Von dort kann man wahlweise direkt in die alte Batterie gehen. Der Gang dahin sieht aus wie eine Hoehle und es gibt Orte wo es kein Sonnenlicht gibt. Allerdings gibt es am Eingang einen Lichtschalter, den man benutzen kann (wir wussten es nicht und sind im Dunkeln bis zur Mitte gelaufen wo das Sonnenlicht dann wieder durchdringt.

Die Anlage ist wirklich beeindruckend. Da die Tunnelstrasse gesperrt war, waren wir die einzigen an dem Tag in der Anlage und an einigen Orten wirkt es wirklich gespenstig. Wenn man vorm Eingang steht kann man auch noch ueber den rechten Wanderweg oben auf die Anlage gehen, wo man in die Anlage von oben hineinschauen kann. Dort sind auch mehrere Schilder die Groesse und Aufbau der Anlage von frueher erklaeren (nur auf Japanisch). Wenn man auf Tsushima ist und sich fuer alte Ruinen aus Kriegszeiten interessiert kann ich diesen Ort nur empfehlen. Von oben kann mann auch hinueber zum Korea Viewpoint Pavillon wandern, wenn man ein wenig Zeit mitbringt (dauert ca. 20-30 Minuten pro Strecke).

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Nagasaki

Eboshi-dake (Tsushima) / 烏帽子岳 (対馬)

Tsushimas Eboshi-dake 烏帽子岳 liegt relativ zentral auf der Insel aber bereits im noerdlichen Teil. Der Berg ist einer der beliebtesten Aussichtspunkte auf der Insel, nicht zuletzt weil er leicht mit dem Auto zu erreichen ist. Man kann bis kurz vor den Gipfel fahren und muss nur noch die letzten 50m ein paar Treppen nach oben steigen. Auf dem Gipfel befindet sich eine Art Aussichtsturm, von dem man eine tolle 360 Grad Sicht auf die Insel hat. Andere markannte Berge wie den Shira-take kann man bei klarem Wetter auch sehen.

Ein weiterer Grund, den Berg zu besuchen ist der Watatsumi Schrein 和多都美神社, ein sehr interessanter lokaler Schrein mit einem eingelassenen Toori, zwei Torii im Wasser, sowie einem Sumo Ring auf dem Schreingelaende. Der Schrein ist anscheinend super beliebt bei koreanischen Touristen und tatsaechlich waren dort auch einige als wir in der Gegend waren. Im Jahr 2020 wurden die Torii im Wasser von einem Taifun beschaedigt, doch mit HIlfe einer Crowdfunding Kampagne wurde genug Geld fuer den Wiederaufbau gesammelt. Anscheinend waren viele der Spender Fans des Spiels “Ghosts of Tsushima”, in dem der Schrein als eine Vorlage der Orte im Spiel dient.

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Kap, Nagasaki, Ruinen

Saozaki Fortress Ruins / 棹崎砲台跡

Eine weitere Ruine aus der Zeit in der Japan an strategischen Orten Kanonen aufgestellt hat, befindet sich in Saozaki 棹崎. Der Ort liegt gleich hinter dem Tsushima Wildlife Conservation Centre im Norden der Insel, ein Museum fuer die indigene Katzenart der Tsushima Yamaneko. An dem Kap an dem eine strategische Festungsanlage installiert war befindet sich nun ein Park, in dem Monumente stehen, ein Leuchtturm, sowie eine Aussichtsplattform. An klaren Tagen, so hoert man, soll man bis nach Korea schauen koennen.

<1000m, <10km, 1-3h, 2024, Kap, Nagasaki, Ruinen

Cape Tsutsu / 豆酘崎

Wer auf Tsushima unterwegs ist und nach einfachen Wandermoeglichkeiten sucht, dem kann ich Kap Tsutsu 豆酘崎 empfehlen. Am suedwestlichen Zipfel der Insel gelegen und mit einem netten Rundweg ausgestattet ist dies auch fuer Anfaenger geeignet. Anfahrt geht nur mit Auto, und man kann kurz vor dem Leuchtturm parken. Vom Parkplatz aus sind es nur 5-10 Minuten zum Leuchtturm und 30-40 Minuten auf dem Rundweg um das Kap. Auf dem Weg sieht man beeindruckende Klippen, eine Statue des Hinduistischen Gottes der Unterwelt (auf japanisch Enma genannt), Ruinen alter Geschuetze und Munitionsspeicher, sowie ein wirklich netten Aussichtsplatz auf das Meer auf einem Felsvorsprung.

<1000m, <10km, 1-3h, 100 Inselberge, 2024, Kyushu 100, Nagasaki

Shira-take / 白嶽

Tsushima 対馬 ist eine Insel zwischen Korea und Japan, die administrativ zur Praefektur Nagasaki gehoert. Die Insel is sehr bergig. So bergig, dass es so gut wie keine geraden Strassen gibt. Der hoechste Berg auf Tsushima ist der Shira-take 白嶽 (aka Sumoshira-take 洲藻白嶽). Der 518m hohe Berg liegt auf der suedlichen Seite von Tsushima und der Beginn des Wanderweges ist nur via Auto zu erreichen. Wie immer empfiehlt es sich frueh da zu sein, denn der Parkplatz ist relativ klein und kann keine 10 Autos beherbergen.

Der Weg nach oben ist relativ einfach und dauert nicht allzu lang (~1,5h). Auf halbem Weg befindet sich ein Torii 鳥居, denn in Gipfelnaehe befindet sich, wie so oft in Japan, auch ein Schrein. In der Naehe des Gipfels wird es sehr felsig und man sieht den markannten Gipfelfels schon beim Aufstieg. Eigentlich sind es Zwillingsfelsen, von denen man auf einen mit ein wenig Anstrengung klettern kann. Das letzte Stueck ist durchaus ein wenig Steil und man sollte sich genug Zeit lassen und seine eigene Risikogrenze kennen. Es gibt 1-2 Stellen, die sind fuer ungeuebte vielleicht ein wenig zu riskant. Die meisten sollten aber keine Probleme haben hochzukommen. Oben angekommen kann man eine tolle Aussicht ueber die Insel geniessen, vom benachbarten Zwillingsfelsen, die bergige Landschaft der Insel, sowie die vielen Seen und Fjorde, die diese Insel ausmachen. Hinter dem zweiten der Zwillingsfelsen (dort wo man nicht hoch kommt) befindet sich der besagte Bergschrein leicht versteckt. Der kurze Abstecher von nur ca. 5 Minuten ist es aber definitiv Wert vorbeizuschauen.

Name: Shira-take 白嶽 / Sumoshira-take 洲藻白嶽
Hoehe:518m
Laenge:~5km
Dauer: ~3h
Startpunkt:白嶽登山口(第一駐車場)