<10km, 2000m-2500m, 2022, 3-5h, Gunma, Kanto 100, Nagano

Yunomaru-yama / 湯ノ丸山

Ich muss sagen ueber die Jahre habe ich ein Soft Spot fuer die Gegend um Karuizawa 軽井沢 entwickelt. Nicht nur weil dort mit dem Asama-yama 浅間山 einer der faszinierendsten Vulkane auf Honshu 本州 liegt, oder weil man mit dem Shinkansen sehr bequem in die Gegend fahren kann, sondern auch weil es unglaublich viele schoene und abwechslungsreiche Wanderrouten gibt. Nachdem ich bereits am Vortag innerhalb eines Golden Week Feiertages in der Naehe, war, an dem Tag aber nach Osten gereist bin und durch das hoffnungslos mit Autos verstopfte Karuizawa musste, ich fuer den Folgetag jedoch noch ein gueltigen Tokyo Wide Pass (All-You-Can-RIde Shinkansen Ticket in der Kanto Region) hatte, habe ich mich entschieden noch einen HIke am letzten Tag dieser 3 Golden Week Feiertage in der Gegend zu machen. Diesmal bin ich mit dem Shinkansen nach Sakudaira 佐久平, und von dort mit dem Mietwagen auf das Yunomaru Hochgebirge weiter im Westen, welches bereits auf ca. 1700m liegt.

Im Winter ist dies ein Skigebiet, weshalb es neben dem Parkplatz auch ein Skilift gibt. Im SOmmer ist der Parkplatz der Startpunkt fuer viele Besucher den Yunomaru-yama 湯ノ丸山 sowie den Eboshidake 烏帽子岳 zu besteigen. Der Yunomaru-yama gehoert zu den 100 beruehmten Kanto Bergen und daher vermutete ich zunaechst dass es relativ voll wird am Parkplatz. Jedoch war dort, trotz Golden Week Holiday, noch relativ viel Platz. Ich nehme mal an, da dies keiner der 100 beruehmten Berge ist, wird er nicht allzuviele Besucher anziehen. Allerdings ist der Berg definitiv einen Besuch wert.

Zunaechst geht es vom Parkplatz entlang des Skiliftes die erste Etappe relativ Steil nach oben bis man zum Ende des Skiliftes kommt. Von dort aus geht es geradeaus ueber eine laengere relativ Ebene Strecke auf der man bereits den Gipfel des Yunomaru-yama sehen kann. Nachfolgendend noch eine laengere Steigung und schon ist man oben auf dem Berg. Der Weg hoch zum Yunomaru-yama ist demnach nicht allzu anspruchsvoll. Von oben hat man einen wunderbaren 260 Grad Blick auf das Umland und auf der Westseite kann man bereits die markante Spitze des Eboshi-dake sehen. Nordlich kann man auch den Neko-dake sowie den Azumaya-yama sehr schoen erblicken. Nachdem man die Aussicht genossen hat, empfehle ich die Route zum Eboshi-dake zu nehemen Dafuer muss man zunaechst den kompletten Yu-no-maru wieder absteigen, bis man zu einer Kreuzung kommt an der es geradeaus weiter zum Eboshidake geht, und links ab zurueck zum Parkplatz. Folgt man dem Weg geradeaus geht es moderat hoch zunaechst auf den Koeboshi-dake 小烏帽子岳, einer kleinen Nachbar-Erhoehung vom Eboshi-dake, sowie kurz danach auf den Eboshi-dake. Die SIcht vom Eboshi-dake ist genauso beeindruckend wie vom Yu-no-maru-yama und ich fande sogar den Eboshi-dake noch ein wenig interessanter als Berg. Naehe der Spitze hat man auch ein paar leichtere Felseneinlagen.

Hat man genug auf dem Gipfel des Eboshi-dake verweilt, geht es den gleichen Weg wieder zurueck, is man wieder an die Wegkreuzung kommt und van hier den Weg rechts ab zum Parkplatz nimmt. Dieser ist relativ bequem da es kaum noch bergauf geht. Das meiste Stueck zurueck ist relativ eben, nur em Ende geht es ein wenig Bergab, unterstuetztvon Treppen und Pflasterstrasse. Zurueck am Parkplatz kann man dann ein kuehles Getraenk aus einem der etlichen Vending Machines 自動販売機 lassen, oder ein kuehles Soft-Eis in einem der Restaurants geniessen. Alles in allem ein netter halbtages Hike.

<10km, 1500m-2000m, 2022, 3-5h, Gunma, Kanto 100

Hanamagari-yama / 鼻曲山

In der Naehe des Asama-yama, der sehr aktive Schichtvulkan, der ueber dem Urlaubsort Karuizawa wacht, gibt es einige sehr nette Berge, die auch einen guten Blick auf das Umland bieten. Im vergangenen Jahr war ich bereits auf dem Asamakakushiyama. Leider war die Sicht nicht klar an dem Tag. unweit vom Asamakakushiyama liegt der Hanamagariyama, den man auch fast von der selben Stelle erreichen kann und den dadurch viele als Tagestrip mit dem Asamayama verbinden.

Leider bietet der Gipfel nur die Sicht in eine Richtung, und es ist nicht die Asama-yama Richtung. Aber man kann den Asama-yama den ganzen Hike durch die dichten Baeume sehen. wenn man eine freie Sicht moechte, dann ist diese am Eingang des Wanderweges moeglich, denn dieser Liegt an einem Bergpass. Parkplaetze gibt es dort auch, wenn auch nir wenige. Ich war dort zur Golden Week, also einer Zeit in der viele Japanische Touristen unterwegs sind. Dafuer war es an den Parkplaetzen vor Mittagszeit relativ ruhig. Wenn man kein Glueck hat am naechsten Parkplatz, gibt es noch einige unweit vom Haupteingang. Ich selbst habe ca. 3 Minuten zu Fuss vom Haupteingang an einer Parkplatz/Haltebucht mit Informationen zur Asama-yama Eruption geparkt.

<1000m, <10km, 1-3h, 2022, Kanto 100, Tochigi

Mikamo-yama / 三毳山

Der Mikamo-yama 三毳山 ist einer der Kanto 100 Meizan und mit seinen unter 300m sehr einfach zu besteigen. Als ich in der Naehe war und noch ein wenig Zeit hatte, habe ich dem Berg einen Besuch abgestattet. Man kann den Berg mit der Bahn erreichen. Leider liegt er genau zwischen zwei Bahnstationen, naemlich Iwafune Station 岩舟駅 sowie Sano Station 佐野駅. Von der Entfernung ist Iwafune naeher und so bin ich die 30 Minuten zunaechst vom Bahnhof zum Berg ueber die Landstrasse gelaufen. Am Eingang angekommen, befindet man sich schnell an einer Kreuzung, bei der es rechts direkt auf den Gipfel geht und links zunaechst ueber eine Detour in ein Pflanxenschutzreservat, auch auf den Gipfel geht. Ich entschloss mich, die direkte Route hochzuwandern und den anderen Weg nadh unten zu nehmen. Zum Hike an sich ist leider nicht viel zu sagen. Ein Waldstueck mit vielen Treppen, und am Ende ein wenig Felsen. In weniger als 1h ist man dann auch schon oben.

Der Gipfel des Mikamo-yama wird auch Aoryu-ga-take 青竜ヶ岳 genannt. Die Sicht von oben ist sehr begrenzt und nur in eine Richtung offen. 60% des Gipfels ist von einer Relais-station besetzt und man sieht auch die Stromkabel vorbeiziehen. Ich muss sagen, dass sowohl der Hike als auch der Gipfel einer der unspektakulaersten Wanderungen waren, die ich je in Japan gemacht habe. Mir ist nicht ersichtlich, wieso dieser relativ kleine Berg mit 229m als Kanto 100 Meizan auserwaehlt wurde. Lediglich beim Abstieg wanderte ich durch ein schoenes Waldstueck, eine Art Park, der durch Gitter extra geschuetzt wurde.

Name:Mikamo-yama 三毳山 / Aoryu-ga-take 青竜ヶ岳 / Aso-san 安蘇山
Hoehe: 229m
Laenge:9km
Dauer:2.5h
Website:Mikamo Park Website (Japanisch)
Anfahrt:Iwafune Station (Ryoumou Line) / 岩舟駅(両毛線)
GPX: GPX Track
<1000m, 10-15km, 2022, 3-5h, Kanto 100, Tochigi

Teruishi-san / 晃石山

Note: Den meisten wird sicherlich aufgefallen sein, dass die Schreibweise fuer den Oohira-san 太平山 leicht abweicht von der Schreibweise des daneben gelegenen Dorfs Oohira 大平町. Dementsprechend schreibt man auch den Oohira-san 太平山 manchmal als 大平山. Korrekt ist jedoch 太平山, wie auch die Schreibweise fuer den gleichnamigen Schrein 太平山神社.

Name:Teruishi-san 晃石山
Hoehe: 429m: Teruishi-san 晃石山 / 341m: Ohirasan 太平山
Laenge:13km
Dauer:4.5h
Website:Hiking Map der Praefektur Tochigi (Japanisch)
Anfahrt:Oohirashita Station (Ryoumou Line) / 大平下駅 (両毛線) oder anders herum von der Iwafune Station (Ryoumou Line) / 岩舟駅(両毛線)
GPX: GPX Track
<1000m, 10-15km, 100 Blumenberge, 2021, 3-5h, Kanagawa, Kanto 100

Shoutou-san/ 生藤山

Ein weiterer leicht erreichbarer Berg von der JR Chuo Main Line JR中央本線 ist der Shoutou-san in der japanischen Praefektur Kanagawa. Mit unter 1000m ist der Berg fuer Anfaenger geeignet. Leider kann man nicht direkt mit der Bahn an den Eingang 登山口, sondern muss von der am naechsten gelegenen Bahnstation Fujino Station 藤野駅 noch ca 20-30 Minuten Busfahrt in kauf nehmen. Dabei muss man sagen, Busse in Japan sind sehr verlaesslich, allerdings auch sehr klein. Als grosser Europaeer (wie ich) hat man dort arge Platzprobleme, und kann in 80% der Sitze nicht gerade sitzen. Die anderen Sitze, die ein wenig freier sind, haben meist Prioritaet fuer aeltere, schwangere, behinderte Menschen etc. Daher ziehe ich es meist vor zu stehen. Ein anderes Problem mit Bussen in Japan ist, dass diese aufgrund der kleinen Groesse nicht allzuviele Menschen transportieren koennen und bei beliebten Routen wie dieser (der Wanderweg zum Jinba-san liegt auf der gleichen Route) kann man schnell in die Situation kommen in den ersten Bus nicht reinzukommen wegen der langen Schlange. So war es auch an diesem Sonntag morgen. Zum Glueck war ich frueh genug dort und habe eine Weile in 5ter Position an der Haltestelle gewarte. Bis der Bus ankam war die Schlange schon enorm lang und nur ca. die Haelfte der Menschen kamen mit dem ersten Bus weg.

Sobald man im Bus ist, fahrt man bis zur Station Kamazawa Iriguchi 鎌沢入口. Dort ausgestiegen findet man bereits die Wegweiser vor. Fuer den Shoutou-san geht man zunaechst rechts ab, bis es links der Strasse ein wenig bergab in einer Gegend mit ein paar Haeusern bergab geht. Folgt man der Strasse entlang mehrerer Kurven und leichten Steigungen, so erreicht man irgendwann den eigentlichen Eingang zum Wanderweg, markiert duch ein massiven Stein mit Gravur. Von dort aus geht es dann relativ gut ausgeschildert durch einen Wald, vorbei an einem Abschnitt mit Bambuswld, dann ein wenig mehr Anstieg, und schliesslich zu der Sakura Promenade 桜プロムナード. Im Fruehjahr sieht es dort bestimmt sehr nett aus, im November allerdings ist dort nichts besonderes zu sehen, bis auch den ersten freien Blick auf das Umland inklusive Fuji-san. Von dort aus ist es dann nicht mehr weit bis zum Mikuni-san 三国山.

Den Namen Mikuni-san gibt es sehr oft in Japan. Meist repraesentieren Berge die so genannt sind (mi 三 = 3, kuni 国 = Land) eine Stelle an der sich mehrere Praefekturen treffen, wie auch in diesem Fall: Der Mikuni-san steht fuer das Dreilaender-Eck zwischen Tokyo-to 東京都, Yamanashi-ken 山梨県 sowie Kanagawa-ken 神奈川県. Der Gipfel ist jedoch relativ unspektakulaer, so dass man schnell weitergeht Richtung Shoutou-san, welcher nur 10 Minuten in Richtung Kanagawa Seite liegt. Dort angekommen hat man einen leicht eingeschraenkten Blick auf den Fuji-san, da die Spitze bewachsen ist. Es gibt Baenke zum Ausruhen. Wer jedoch einen besseren Blick auf das Umland erhaschen will, der sollte noch ein wenig weiter laufen bis zum Kaya-maru 茅丸, eine weitere Spitze nur ca. 15 Minuten vom Shoutou-san. Von dort aus hat man eine gute Sicht auf das Umland inklusive des Fuji-san.

Danach fuehrt der Weg eine ganze Weile ueber noch ein paar weitere Spitzen, bis man schliesslich irgendwann am Wada-Toge 和田峠 wieder auf eine Strasse trifft. Hier kann man sich entscheiden ob man direkt wieder zurueck zur Busstation laeuft oder noch einen kleinen Abstecher zum Gipfel des Jinba-san 陣馬山 macht. Da ich sehr frueh dort war und der erste Bus zurueck erst in ein paar Stunden fuhr, entschied ich mich noch diesen Abstecher zu machen. Der Vorteil davon ist, obwohl es auf dem Jinba-san immer sehr voll ist, da es ein beliebter Berg ist, dass es dort oben Huetten gibt, die warme Udon und Soba Nudeln verkaufen. Und so goennte ich mir noch ein warmes Mittagessen bis ich von dort wieder Richtung Kamazawa Busstation abstieg. Alles in allem ein netter Halbtagesausflug.

Note: Aus mir nicht ersichtlichen Gruenden ist der Berg als “Ifuji-san” bei Google Maps bezeichnet (Stand: 11/2021), was nicht korrekt ist. Die einzige offizielle Lesung in allen japanischen Quellen ist Shoutou-san (しょうとうさん・生藤山).

Name: Shoutou-san 生藤山 / Kitto-yama キット山 / Suzunari・スズナリ
Hoehe: 990m
Laenge:15km
Dauer:4-5h
Anfahrt:Bus Station Kamazawa Iriguchi 鎌沢入口 mit dem Bus No 8 (Richtung Wada 和田) von der Station Fujino 藤野駅 auf der JR Chuo Main Line JR中央本線.
GPX:GPX Track
10-15km, 1500m-2000m, 2021, 5-8h, Japan 100, Kanto 100, Tochigi, Vulkane

Chausu-dake (Nasu-dake) / 茶臼岳(那須岳)

Honshu 本州 ist voller aktiver Vulkane. Das habe ich frueher auch nicht so gewusst aber selbst als Tagestrip aus Tokyo kann man viele aktive Vulkane besuchen und auch besteigen. Einer davon ist der Nasu-dake 那須岳 im Norden der Praefektur Tochigi 栃木県. Da diese Praefektur nicht direkt an Tokyo grenzt, sollte man, wenn man es als Tagestrip aus Tokyo plant, die Anreise mit dem Shinkansen planen. Man kann relativ bequem mit dem Shinkansen aus Tokyo direkt nach Nasu Shiobara 那須塩原 fahren und dann von dort entweder mit einem Bus weiter oder mit dem Auto. Ich hatte mich dafuer entschieden einen Mietwagen zu nehmen und so bin ich direkt mit dem ersten Shinkansen aus Tokyo hoch nach Nasu-Shiobara, frueh morgens um 8 das Auto geholt, und direkt die knappe Stunde zum Berg gefahren. Und eines kann ich sagen. Ich haette keine Minute spaeter da sein sollen. Die Parkplaetze an der Ropeway station waren schon komplett dicht. Die nun ankommenden Autos haben sich auf der Bergstrasse gestaut, und mussten so lange warten bis welche den Parkplatz verlassen. Und das kann dauern. Da der Nasu-dake ein hyakumeizan ist, und auch relativ einfach zu erreichen ist, sollte man sich hier besonders an Wochenenden und Feiertagen auf viele, viele Menschen einstellen. Ich hatte da noch etwas glueck, denn vor mir waren nur ein paar weitere Autos die gewartet haben, so konnte ich nach 15 Minuten dann schon ein Parkplatz einnehmen. Jede Minute spaeter haette den Trip jedoch wertvolle Zeit gekostet. Sollte ich nochmal herkommen, dann wuerd ich entweder unter der Woche kommen, oder wahrscheinlich den Bus von Nasu-Shiobara nehmen.

Der Berg wird oft einfach nur als Nasu-dake 那須岳 bezeichnet. Wie so oft in Japan ist das ein wenig irrefuehrend, denn Nasu-dake steht fuer das komplette Vulkangebirge, welches aus mehreren Spitzen besteht, darunter auch dem Chausu-dake 茶臼岳, dem Asahi-sake 朝日岳, sowie dem Sanbonyari-dake 三本槍岳 (hoechster Punkt auf dem Gebirge). Der naechste Gipfel vom Chausu-dake ist der Asahidake 朝日岳, welchen die meisten zusammen mit dem Chausu-dake besteigen. Sowohl Asahi-dake 朝日岳 als auch Chausu-dake 茶臼岳 sind beliebte Bergnamen in Japan und wenn man nach ihnen sucht, sollte man immer Toshigi oder Nasu-dake im Search-String haben, sonst wird man womoeglich zu anderen Bergen mit dem gleichen Namen und gleichen Kanji gefuehrt.

Die wohl einfachste Route nach oben startet an der Nasu Ropeway Station 那須ロープウェイ山麓駅. Dort ist auch einer der groesseren Parkplaetze in der Naehe (ein andere ist ein bisschen weiter hinten am Trailhead und ein anderer ein wenig weiter unten, aber in Laufreichweite). Von dort kann man wahlweise mit der Ropeway in die Naehe des Gipfels oder zu Fuss hoch. Da ich unter Zeitdruck stand, habe ich die Ropeway genommen, aber ich muss sagen, dass dies nicht unbedingt noetig ist. Der Weg nach oben ist nicht so weit (ca. 1h) und auch nicht so schwer, und die Ropeway faehrt auch nur 5 Minuten und ist dafur relativ teuer (1800 Yen Round Trip). Oben angekommen ist es dann nurnoch ca 20 Minuten zu Fuss zum Gipfel. Da es sich um ein Vulkankrater handelt, ist der Gipfel an sich sehr felsig, also sollte man bei Schnee und Regen etwas aufpassen. Als ich dort hoch bin war es Ende Oktober und oben lag bereits Schnee und durch die Winde war es auch sehr kalt obwohl es im Tal durch das gute Wetter relativ mild war. Man sollte also wie immer auf alles gefasst sein. Oben findet man dann ein Torii 鳥居, den Nasudake Gipfelschrein 那須岳神社, sowie die Gipfelmarkierung den Chausu-dake 茶臼岳. Die Aussicht von oben ist phaenomenal. Danach kann man einmal den Krater umrunden und weiter Richtung Asahi-dake 朝日岳 wandern. Hierzu muss man zunaechst wieder etwas absteigen, an einem Pass und einer Berghuette vorbei, und dann auf der anderen Seite wieder hoch. Die Landschaft ist typisch Vulkan mit schoen farbigem Sand und felsigen Klippen. Es gibt eine kurze Klettereinlage mit Eisenketten zur Hilfe aber nichts schwieriges. Vom Asahi-dake hat man eine tolle Sicht auf den Chausu-dake. Danach kann man entweder den Weg wieder zurueck, oder falls noch Zeit besteht, weiter bis zum Sanbonyari-dake und zurueck.

<1000m, 10-15km, 2021, 5-8h, Kanto 100, Saitama

Izugatake / 伊豆ヶ岳

Kurz hinter der Stadt Hanno 飯能 in der Japanischen Praefektur Saitama 埼玉県 beginnt das Berggebiet Oku-Musashi 奥武蔵. Die Bergkette in Hanno Region nennt man auch kollektiv die Hanno Alps, wobei der Vergleich mit den Alpen natuerlich bei unter 1000ern hier ein wenig hinkt. Einer der beliebesten Berge dieser Region ist der Izugatake 伊豆ヶ岳. An einem sonnigen Tag mitten in der japanischen Regenzeit wollte ich dem Kanto 100 Berg einen Besuch abstatten. In Japan ist es durchaus ueblich dass Bahngesellschaften die in Bergregionen fahren Wanderwege publizieren oder Broschueren an den Bahnhoefen verteilen, so auch Seibu Railways mit dem Izugatake.

Es gibt 2 empfohlende Hauptkurse. Der erste geht auf den Izugatake und auch wieder runter zum Shomaru Eki 正丸駅. Der zweite ist die Ueberquerung des Izugatake (伊豆ヶ岳を越える道) hin zur Agano Station 吾野駅. Da mir die erste Route zu kurz erschien entschied ich mich fuer die Ueberquerung. An einem sonnigen Tag waehrend der japanischen Regenzeit nutzte ich die Gunst der Stunde und fuehr nach Shomaru Station. Am Bahnhof angekommen geht es direkt rechts rum unter einem Tunnel durch und schon ist man auf dem Weg. Nach ca 20 Minuten geht der Wanderweg links ab. Zunaechst folgt man einem Fluss aufwaerts durch ein Waldstueck. Der Anstieg ist teilweise sehr steil, aber nicht allzu schwierig. Nach einer knappen Stunde kommt man dann auch schon auf dem Gorin-yama 五輪山 an. Gorin, “5 Ringe”, steht in Japan auch fuer Olympia. Treffend, dass ich den Hike fast genau ein Monat vor Beginn der Tokyo Olympics machte (die allerdings wegen Corona leider zur absoluten Farce avancierten). Auf dem Gipfel des Groin Yama befindet sich eine Bank, ansonsten ist es dort aber weniger spektakulaer.

Weiter geht es links an der Ridge entlang. Kurz vor dem Gipfel des Izugatake kommt man an eine Gabelung, die geradeaus auf den Otoko-saka (Maenner-Anstieg) zeigt, rechts ab die Umfuehrung ueber den Onna-saka (Frauen Anstieg). Die Bezeichnungen geben die Schwierigkeit der Route an, wobei der Onna-saka der leichtere ist. (Man trifft sehr oft und auf vielen Bergen in Japan auf diese Bezeichnungen.) Der Otoko-saka fuerht ueber eine sehr steile Felswand mit Klettereinlagen. Der Weg ist aktuell gesperrt wegen erhoehter Gefahr (Stand July 2021) und da es an den Tagen davor sehr stark geregnet hat, nahm ich auch den Onna-saka hinauf zum Izugatake. Der Gipfel des Izugatake ist ein mittelgrosser Fels, aber ansonsten gibt es weder Sicht noch Sitzmoeglichkeiten. Daher bin ich recht schnell weitergezogen. Der Izugatake ist der hoechste Gipfel auf der Route und ab hier geht es noch ueber 2-3 andere Erhoehungen bis man schliesslich in Agano ankommt. Der Weg dorthin zieht sich sehr und dauert mehrere Stunden. Am Ende des Wanderweges gibt es einen Tempel, den Nenogongen Tenryuji 子ノ権現天龍寺 bei dem vor dem Eingang rechts unten eine Hand-Statue plaziert ist, was aussieht wie in einem Freiluft Kunstmuseum. Bei der Tempelanlage gibt es auch ein paar Vending Machines, falls der Trinkvorrat knapp gewurden ist. Vom Tempel aus folgt man zunaechst der gepflasterten Strasse bis der Wanderweg nach Agano wieder rechts abgeht (ist ausgeschildert aber nur auf Kanji). Von dort aus sind es dann noch gute 3-4km und ne gute Stunde bis man am Bahnhof ankommt.

Hoehe: Gorin-yama 五輪山: 770m / Izugatake 伊豆ヶ岳: 851m / Komitake 古御岳: 830m / Takahata-yama 高畑山: 695m / Nakanozawa-no-to 中ノ沢ノ頭: 622m
Laenge: ~15km
Anfahrt: Shomaru Station 正丸駅 (Seibu Ikebukuro Line 西武池袋線) ・ oder ueber Nishi-Agano Station 西吾野 oder Agano Agano Station 吾野駅 auf der gleichen Linie wenn man eine andere Route bzw. die Route in die entgegengesetzte Richtung nehmen moechte.
Dauer: ~5h
GPX:GPX Track
<10km, 1-3h, 1500m-2000m, 2021, Gunma, Japan 200, Kanto 100, Local Fuji

Asamakakushi-yama / 浅間隠山

Der Asamakakushi-yama 浅間隠山 ist ein relativ einfach zu besteigender Berg mit Rundumblick auf den Asama-yama 浅間山 sowie das Umland. Der Wanderweg beginnt an einem Parkplatz an einer Bergstrasse (浅間隠山登山口駐車場) und der Anstieg dauert nur eine gute Stunde fuer geuebte Wanderer. Anfaenglich ist der Anstieg sehr leicht, nur die letzten 200-300 Hoehenunterschied wird es relativ steil. Sobald man am Bergkamm angekommen ist sind es nur noch 10 Minuten bis zum eigentlichen Gipfel, von welchem man eine formidable Aussicht auf das Umland hat.

Der Name des Berges ruehrt daher, dass er den Asama-yama 浅間山 (uebrigens der aktivste Vulkan auf der Hauptinsel Honsho) verdeckt (bzw. versteckt) wenn man aus den Ortschaften Higahishi-azuma 東吾妻 und Nakanojo-cho 中之条町 schaut (Kakushi 隠し = verstecken). Wegen seiner Form, traegt der Berg ebenso den Namen Kawaura-Fuji 川浦富士 sowie wegen der Doppelspitze auch den Namen Yahazu-yama 矢筈山.

Name:Asamakakushi-yama 浅間隠山
Alternative Namen:Kawaura-Fuji 川浦富士, Yahazu-yama 矢筈山
Hoehe: 1756.7m
Laenge: ~5.5km
Anfahrt:Auto bis nach Asamakakushi-yama Tozan-guchi Chushajo 浅間隠山登山口駐車場
Dauer:2-3h
Schwierigkeitsgrad: Einfach
Naechstes Onsen:Asamakakushi-onsen-kyo 浅間隠温泉郷
GPX:GPX Track
10-15km, 1000m-1500m, 2021, 3-5h, Gunma, Japan 200, Kanto 100

Arafune-yama / 荒船山

Der Arafune-yama 荒船山 ist ein beeindruckender Berg in der Naehe der japanischen Bergresort Stadt Karuizawa 軽井沢. Von der Ferne gesehen sieht der Berg aus wie ein grosser maechtiger Fels, ja fast schon wie ein grosses breites Schiff (jap Fune 船). Dementsprechend ist es nicht verwunderlich dass der Berg zu den 200 bereuehmten Bergen Japans gehoert.

Der Wanderweg nach oben ist nicht sehr schwierig und auch fuer Anfaenger geeignet. Der wohl beliebteste Weg started am Uchiyama Pass 内山峠, wo man bequem mit dem Auto hinkommt (Parkplatz ist nicht allzu gross aber einige Autos passen hin). Von dort aus sind es nur knappe 3km bis zum Gipfel. Der Weg ist sehr gut ausgebaut und es gibt nur vereinzelt Klettereinlagen mit Seil/Ketten. An nassen Tagen sollte man daher auch hier etwas vorsichtig sein. Nach etwas mehr als einer Stunde wandern kommt man zum Tomo-iwa, welches nicht die Spitze ist aber eine sehr gute Aussicht bieten soll (leider nicht am Tag wo wir dort waren). Ungefaehr 30 minuten weiter schliesslich kommt man an eine Kreuzung, die den Weg zum Kyouzuka-yama 経塚山 aufzeigen, welches den hoechsten Punkt auf dem Atafune-yama markiert.

Der Berg ist uebrigens auch fuer eine tragische Geschichte bekannt. Im Jahr 2009 kam hier leider beim Wandern Yoshito Usui, der Erfinder des Mangas Crayon Shin-chan, durch einen Sturz von einer Klippe tragisch ums Leben.

Hoehe: 1423m (経塚山/行塚山)
Anfahrt:Auto bis zum Uchiyama-Toge 内山峠
Laenge: ~11.5km
Dauer:~4h
Schwierigkeit: Einfach
GPX:GPX Track
<1000m, 100 Blumenberge, 2021, Kanagawa, Kanto 100

Maku-yama / 幕山

Der Maku-yama 幕山 ist sowohl einer der 100 Kanto Berge als auf einer der 100 beruehmten Blumenberge in Japan. An einem vermeintlich bewoelktem Tag waehrend der Regenzeit in Japan machte ich mich auf, dem Berg einen Besuch abzustatten. Wenn man in Tokyo wohnt ist er sehr einfach zu erreichen, direkt mit der Tokaido Line 東海道線 bis in den Onsen-Ort Yugawara 湯河原駅 fahren und vom Bahnhof kann man laufen oder den Bus nehmen.

Ich entschied mich dafuer den Maku-yama hike mit dem daneben gelegenen Shiro-yama 城山 zu verbinden. Dafuer laeuft man vom Bahnhof zunaechst links raus bis man an eine Bahnunterfuehrung kommt und ab da ist dann der Weg schon ausgeschildert. Unter den Tunnel durch geht es dann eine normale Strasse stetig bergauf, bis man irgendwann nach etwas laengerer Zeit auf den eigentlichen Wanderweg 登山口 kommt. Auf dem Weg kann man bereits die kleine Halbinsel bei Manazuru 真鶴 von einigen Stellen sehen. Auf halber Strecke gibt es acuh einen kleine Abstecher zum Kabuto-iwa 兜岩, den ich zwar mitgenommen habe, aber der relativ unspektakulaer war.

Kurz vor dem eigentlichen Gipfel den Shiro-yama 城山 gibt es links eine kleine Eben mit Aussicht auf die Umgebung, vielen Ajisai Blumen 紫陽花 und einer ueberdachten Raststaette aus Holz in Pyramidenform. Weiter den Wanderweg entlang kommt man schliesslich auf der Bergspitze an, die relativ frei ist. Von dort hat man eine gute Sicht auf das Umland. Ein grosser Stein markiert die Ruinen der Burg des Hauses Doi 土肥​城址 aus der Kamakura-Zeit. Sitzmoeglichkeiten gibt es nicht wirklich aber ein kleiner Pavillon bietet Schutz vor der Sonne.

Vom Shiro-yama kann an weiter in Richtung Shitodo Hoehle しとどの窟 absteigen. Kurz vor der Hoehle kommt man an eine Strasse an einem Pass wo anscheinend ein beliebter Biker Parkplatz ist (als ich dort ankam ist gerade eine ganze Biker Gang angekommen, samt laut groehlender Motoren). Am Pass angekommen geht es links halb zurueck wieder weiter. Durch den Tunnel dann geht es direkt auf der rechten Seite Richtung Shitodo Hoehle しとどの窟. Der weg fuehrt direkt dort lang, aber man kann auch einen kleine Abstecher zu besagter Hoehle machen, was ich nur jedem empfehlen kann. Besonders an einem schwuelen Sommertag (wie es an dem Tag war wo ich dort lang bin) spendet die Hoehle ein willkommendes Mass an Kuehle und Feuchtigkeit. Die Hoehle ist auch relativ fotogen mit dem heruntertropfenden Wasser sowie den vielen buddhistischen Steinlaternen im Hintergrund. Folgt man dem Hauptpfad dann weiter nach unten kommt man nach nciht allzu langer Zeit an einer Strasse raus, die man Rechts weiterlaeuft. Ab hier laeuft man im Tal zwischen Shiro-yama sowie Maku-yama.

Auf halbem Weg durch das Tal befindet sich kurz vor dem Auto-Parkplatz auf der linken Seite der Beginn des Wanderweges 幕山登山口. Folgt man diesem, so fuehrt er zunaechst an einigen Felsen an denen Kletterer sich versuchen vorbei, bis es schliesslich bergauf geht. Der Maku-yama ist mit 626m nicht sehr hoch. Allerdings muss ich sagen dass mir die Strecke bis auf den Gipfel sehr lang und anstrengend vorkam. Das mag teilweise an der Sommerschwuele gelegen haben, teilweise daran, dass es im Zick-zack hochging, und auch teilweise daran, dass man vom Shiro-yama erst einmal fast komplett wieder herunter muss um dauf den Maku-yama zu steigen. Wie dem auch sei, auch einen 600m Berg sollte man nicht unterschaetzen.

Der eigentliche Gipfel des Makuyama ist sehr unspektakulaer. Nur in eine Richtung frei und es steht wirklich nur das Gipfelschild. Wenn man moechte, kann man auch einen 800m Rundgang um den Gipfel ein weniger weiter unten machen. Ich bin den Rundgagng gegangen aber es gibt dort leider keine bessere Sicht oder aehnliches. Hat man genug vom Maku-yama gesehen, kann man schliesslich den Wanderweg weiter zum Nango-yama 南郷山folgen. Auf halbem Weg passiert man Jikan Teich (自鑑水) mittel im Wald bis man nach kurzer Zeit schon auf dem Nango-yama ankommt. Die Spitze des Nango-yama ist auch weniger interessant, allerdings hat man beim Abstieg einer gute Sicht auf die Stadt, inklusive der umliegenden Bucht. An guten Tagen sollte man bis nach Izu-Oshima 伊豆大島 schauen koennen. Der Abstieg vom Nango-yama ist ziemlich unkompliziert, und fuehrt an einem Golfplatz entlang. Je weiter man ins Tal kommt, desto mehr Asphalt hat man under dem Fuessen und irgendwann kommt es einem vor als renne man ne ganze Weile den Asphalt hinunter. Rauskommen wird man am Goro Schrein 五郎神社, von wo es nicht mehr weit bus zum Fluss ist ist, der beide Berge (Shiro-yama und Maku-yama) voneinander trennt. Von dort aus dann geht es links wieder Richtung Yugawara Bahnhof. Fuer die gesamte Tour wuerde ich 5-6h einplanen.

Hoehe:Shiro-yama 城山: 563m, Maku-yama 幕山: 626m, Nango-yama 南郷山: 613m
Laenge: 5-6h
Anfahrt: Yugawara Station 湯河原駅, Tokaido Line 東海道線