<1000m, <10km, 100 Blumenberge, 2023, 3-5h, Japan 300, Kansai 100, Nara, Osaka

Yamatokatsuragi-san / 大和葛城山

Als der hoechste Berg der Praefektur Osaka steht der Yamato Katsuragi-san im Schatten seines leicht hoeheren Nachbarn Kongo-san 金剛山, welcher jedoch bereits in der Praefektur Nara liegt. Der beliebteste Weg den Yamatokatsuragi-san direkt zu besteigen liegt ebenfalls auf der Nara Seite. Von dort gibt es auch eine Ropeway, die einen bis kurz vor den Gipfel bringt, jedoch mit 950 Yen / 1500 Yen return relativ teuer ist. Wer fit genug ist fuer einen moderaten ~4h+ hike, dem empfehle ich den altbewaehrten Weg.

Der Wanderweg beginnt direkt hinter der Seilbahnstation und man muss zunaechst durch ein Eisengitter. Diese Gitter sind dafuer da, wilde Tier von den Gebaeuden fernzuhalten und haben meist Tueren, durch die man durchgehen kann, und sie nach dem passieren wieder schliessen muss. Zunaechst geht es ca. 10 Minuten gerade aus entlang eines Flusses. Danach startet der eigentliche Hike rechts ab einer Gabelung.

Man merkt sofort, dass es relativ steil nach oben im Zick-Zack geht. Dies bleibt auch so fuer eine ganze Weile bis man auf der ersten Ridgeline angekommen ist. Auf halber Strecke dahin gibt es eine Raststelle mit 2 Baenken und einem netten Ausblick auf die Nara Seite. Wie so oft sind diese steilen Wege einfacher beim Aufstieg als beim Abstieg. Ich erinnere mich, wie es mich beim Abstieg dieses ersten Anschnitts fast hingelegt haette. Eine Familie vor mir, deren Kind hat sich sogar mehrmals hingepackt. Wie immer sei beim Abstieg also Vorsicht geboten.

Auf der ersten Ridgeline angekommen ebbt der Weg leicht ab und man hat das Gefuehl schon auf der oberen Ridgeline zu sein, jedoch muss man noch einige Hoehenmeter ueberwinden, bis man schliesslich auf der finalen Ridgeline angekommen ist. Dies merkt man, wenn man die Steinpfahle sieht, die mit der Inschrift ダイアモンドトレール(Diamond Trail) versehen sind. Der Diamond Trail ist ein Long Distance Wanderweg, welcher sich ueber das gesamte Gebirgsmassiv suedoestlich von Osaka zieht, inklusive dem Yamatokatsuragi-san und dem Kongo-san.

Auf dem Hauptweg des Diamand Trail angekommen ist es dann nur noch eine Halbe Stunde oder so bis zum Gipfel auf gemaessigtem steigungen. Es gibt auch vermehrt Treppen auf dem Trail. Kurz vor dem Gipfel sieht man links die Abbiegung zur Seilbahnstation und haelt man sich geradeaus, so trifft man auf eine Relaystation und danach auf ein paar Restaurantgebaeude sowie einer Toilette. Rechts ab von dem Toilettenhaus gelangt man dann in 5 Minuten auf das breite Gipfelplateau.

Der Gipfel des Yamatokatsuragi-san ist sehr weitlaeufig, bietet Aussicht auf den benachbarten Kongo-san sowie in die Richtung Nara sowie Osaka Bucht. Auf dem Gipfel befindet sich auch eine Post-Box direkt neben der Gipfelmarkierung, die ausschaut wie ein statistischer Balken-chart. Da der Gipfel relativ frei ist, spuert man dort Wind und Kaelte stark im Herbst und Winter, so dass die meisten nach kurzem Besuch in die etwas geschuetztere Gegend bei den Gebaeuden aufhaelt. Das Restaurant dort oben hat typische Berggerichte (Soba/Udon mit Sansai [Berggemuese], Curry, etc). Es gibt dort auch eine relativ grosse Terasse, wo ich mir vorstellen kann, dass es relativ nett ist im Sommer wenn es etwas waermer ist.

Folgt man den gleichen Weg wieder nach unten so ist man nach insgesamt gut 4h+ wieder unten am Parkplatz, welcher reichlich Platz fuer Autos bietet. Unten bei der Seilbahnstation gibt es auch ein Restaurant sowie mehrere Buden, wo man etwas zu Essen bekommt.

<1000m, <10km, 2023, 3-5h, Kansai 100, Kyoto, Shiga

Minago-yama / 皆子山

Im Jahr 2006 habe ich ein Semester an einer Uni in Kyoto studiert, zu dieser Zeit jedoch ausser den Fuji-san kein anderen Berg bestiegen. Im Oktober 2023, 17 Jahre spaeter, kehrte ich nach Kyoto zurueck, um den hoechsten Berg der Praefektur zu besteigen. Der Minago-yama 皆子山 liegt noerdlich der Stadt Kyoto, direkt an der Grenze der Praefektur Kyoto und der Praefektur Shiga. Der Parkplatz fuer den Minago-yama liegt relativ unscheinbar an einer Strasse. Man muss das Navi nutzen, damit man dort nicht vorbeifaehrt. Insgesamt fasst der Parkplatz geschaetzte 10 Autos. Ich hatte mal wieder Bedenken, dass es voll sein koennte, aber zu meinem Erstaunen war dort nur ein einziges Auto, und das an einem relativ sonnigen Tag am Wochenende. Entweder der Berg ist nicht sehr bekannt, oder die meisten kommen dort mit dem Bus hin. Eine Bushaltestelle befindet sich gleich neben dem Parkplatz.

Vom Parkplatz aus muss man zunaechst ueber den Fluss bis man zu einem Tempel kommt. Dahinter started der Wanderweg, welcher schnell relativ steil wird. Nach ca.1h kommt man auf der Ridgeline an und es wird ein wenig flacher. Der Herbst hatte bereits begonnen im Oktober und so war es auf der Ridgeline realtiv windig und frisch. Zu frisch fuer meinen Kollegen Yusaku, der gedacht hatte es waere auf den Bergen genauso warm wie im Tal. Mal wieder eine Erinnerung daran, dass man immer drauf vorbereitet sein sollte, dass es mal etwas kuehler wird. Ich empfehle mindestens drei Layer ab dem Herbst.

Das letzte Stueck auf der Ridgeline ist relativ einfach. Man hat keine richtige freie Sicht bis kurz vor dem Gipfel, wo es einen Aussichtspunkt gibt, von dem man bis zum Biwa-ko 琵琶湖 schauen kann. 10 Minuten spaeter erreicht man den Gipfel, welcher relativ gross und weit ist. Ein wenig davor in windgeschuetzter Gegend war der einzig andere Wanderer an diesem Tag und hat dort zu Mittag gegessen. Wir haben dort dann auch kurz Rast gemacht und nach einem kurzen Mahl den Rueckweg angetreten.

<10km, 1000m-1500m, 2023, 3-5h, Miyagi, Tohoku 100, Yamagata

Omoshiro-yama / 面白山

Ich muss gestehen, ich hatte vom Omoshiro-yama 面白山 bevor ich mich an selbigem Tag entschieden hatte die Route zu nehmen, noch nie gehoert. Die Praefektur Yamagata ist reich an Bergen (der Name Yamagata heisst uebersetzt “Form der Berge”), leider werden da wohl die meisten Opfer der zu bekannten Nachbarn wie Zao-san oder Gassan. Wenn man sich in der Gegen einmal umschaut, dann soeht man jedoch viel interessant geformte und relativ freistehende Berge. Der Omoshiro-yama ist einer dieser unzaehligen Berge in der Region, welcher definitiv ein Besuch wert ist.

Man kann den Berg von mehreren Seiten besteigen. Ich entschied mich auf die Tendo Hochebene 天童高原 zu fahren und von dort zu starten. Der Parkplatz liegt inmitten einem Campinggebiet und man kommt auch an mehreren Skiliften vorbei. Parkplaetze fuer Camper und Hiker sind getrennt, man sollte daher ausschau nach den Schildern mit “登山者専用駐車場” halten. Hat man einen Parkplatz gefunden, so muss man zunaechst durch den Campingplatz. Einige der Camping Aufseher koennen die Frage stellen ob man zum Hiken gekommen ist. Dies bejaht man einfach und sie lassen einen durch bzw. zeigen freundlich den Weg.

Hinter dem Campingplatz muss man durch ein Tor (dies sollte man auch wieder schliessen wegen der Wildtiere in der Gegend) und schnell befindet man sich auf dem eigentlichen Wanderweg. Der Berg ist, wie der Name bereits sagt, ein wirklich interessanter Berg (Omoshiroi = interessant). Die Route kann man in ca drei Drittel einteilen. Das erste Drittel ist sehr einfach mit nur minimalem Anstieg. Das zweite Drittel ist der Anstieg auf den Misawa-san 三沢山, was aber auch jicht allzu schwer ist. Und das letzte Drittel ist der Weg vom Misawa-san hoch auf den Omoshiro-yama, und dieses Stueck ist ploetzlich sehr steil. Bei trockenem Wetter anstrengend aber machbar. Bei feuchtem Wetter, wie an dem Tag wo ich dort war (am Vortag hatte es geregnet), ist dieses letzte Drittel ein wenig anstrengend, besonders der Abstieg, weil man wie immer hoellisch aufpassen muss, dass man nicht ausrutscht. Ist diese Strecke jedoch ueberwunden, so ist der Rest ein Kinderspiel.

Der Gipfel des Omoshiro-yama ist relativ frei und man kann wunderbar ueber die Bergwelt Yamgatas blicken. An klaren Tagen bis zum Gassan. Ein naher markanter Berg den man wunderbar sehen kann ist auch der Daitou-dake 大東岳, ebenfalls ein Tohoku 100 Berg. Der Berg soll seinen Namen urspruenglich von Shiro-yama (weisser Berg) haben. Die Spitze des Omoshiro-yama wird auch oft Kita-omoshiro-yama genannt, so dass keine Verwechselungsgefahr mit dem etwas weiter suedlich gelegenen Minami-ushiro-yama 南面白山 besteht.Man kann den Berg von mehreren Seiten besteigen. Ich entschied mich auf die Tendo Hochebene 天童高原 zu fahren und von dort zu starten. Der Parkplatz liegt inmitten einem Campinggebiet und man kommt auch an mehreren Skiliften vorbei. Parkplaetze fuer Camper und Hiker sind getrennt, man sollte daher ausschau nach den Schildern mit “登山者専用駐車場” halten. Hat man einen Parkplatz gefunden, so muss man zunaechst durch den Campingplatz. Einige der Camping Aufseher koennen die Frage stellen ob man zum Hiken gekommen ist. Dies bejaht man einfach und sie lassen einen durch bzw. zeigen freundlich den Weg. Hinter dem Campingplatz muss man durch ein Tor (dies sollte man auch wieder schliessen wegen der Wildtiere in der Gegend) und schnell befindet man sich auf dem eigentlichen Wanderweg. Der Berg ist, wie der Name bereits sagt, ein wirklich interessanter Berg (Omoshiroi = interessant). Die Route kann man in ca drei Drittel einteilen. Das erste Drittel ist sehr einfach mit nur minimalem Anstieg. Das zweite Drittel ist der Anstieg auf den Misawa-san 三沢山, was aber auch jicht allzu schwer ist. Und das letzte Drittel ist der Weg vom Misawa-san hoch auf den Omoshiro-yama, und dieses Stueck ist ploetzlich sehr steil. Bei trockenem Wetter anstrengend aber machbar. Bei feuchtem Wetter, wie an dem Tag wo ich dort war (am Vortag hatte es geregnet), ist dieses letzte Drittel ein wenig anstrengend, besonders der Abstieg, weil man wie immer hoellisch aufpassen muss, dass man nicht ausrutscht. Ist diese Strecke jedoch ueberwunden, so ist der Rest ein Kinderspiel. Der Gipfel des Omoshiro-yama ist relativ frei und man kann wunderbar ueber die Bergwelt Yamgatas blicken. An klaren Tagen bis zum Gassan. Ein naher markanter Berg den man wunderbar sehen kann ist auch der Daitou-dake 大東岳, ebenfalls ein Tohoku 100 Berg. Der Berg soll seinen Namen urspruenglich von Shiro-yama (weisser Berg) haben. Die Spitze des Omoshiro-yama wird auch oft Kita-omoshiro-yama genannt, so dass keine Verwechselungsgefahr mit dem etwas weiter suedlich gelegenen Minami-ushiro-yama 南面白山 besteht.

<10km, 1500m-2000m, 2023, 3-5h, Miyagi, Tohoku 100

Byobu-dake / 屏風岳

Der Gipfel des Byobu-dake 屏風岳 ist der hoechste Punkt der Praefektur Miyagi. Man kann den Berg sowohl von Sendai (Miyagi-Seite) als auch von Yamagata Stadt (Yamagata-Seite) erreichen. Um den Berg ueber die kuerzeste Route zu erreichen muss man zunaechst auf die etwas noerdlich gelegene Zao Echoline 蔵王エコーライン: Eine Bergstrasse – die wie der Name vermuten laesst – in das Zao-Gebirge fuehrt. Der Wanderweg zum Byobu-dake startet an der selben Stelle wo man auch direkt an den Okama Kratersee お釜 des Zao-san 蔵王山 gelangen kann. Diese Stelle ist auf der Zao Echoline mit dem unverkennbaren Schild des Okama お釜 ausgeschildert. Moechte man zum Byobu-dake, kann man direkt am Strassenrand parken, allerdings gibt es dort nicht allzuviele Parkplaetze (geschaetzt ca 10). Andernfalls muss man einen der anderen Parkplaetze fuer den Okama Kratersee nehmen (Achtung: einige sind kostenplichtig) und dann etwas die Strasse hinunterlaufen.

Am Tag als ich angekommen war, gab es noch genug Plaetze direkt an der Strasse. Allerdings war das Wetter alles andere als gut, deshalb war es dort wahrscheinlich auch nicht so voll. Der Wetterbericht hatte zwar ein wenig schlechtes Wetter angesagt, prophezeite spaeter aber, dass es aufhellen wird. Dies ist leider nicht geschehen. Das Wetter in den Bergen ist wirklich immer unberechenbar. Da ich aber beim letzten Besuch in der Gegend auch schon den Byobu-dake wegen schlechtem Wetter uebersprungen habe, wollte ich es diesmal drauf ankommen lassen.

Gegen meine Vernunft begab ich mich vom Parkplatz zum Eingang des Wanderweges und machte mich auf. Zunaechst ist der Weg sehr flach und Laufplanken unterstuetzen den Weg. Nach ca 20 Minuten kommt man an eine Gabelung von der man einfach geradeaus gehen muss. Der linke Weg fuehrt zu einer Emergency Huette, wo man sich als Wanderer drin aufhalten bzw. ausruhen kann, wenn einen das schlechte Wetter erwischt. Nach einer Weile des relativ anspruchslosen Weges geht es schliesslich bergauf, allerdings an keinem der Punkte sehr steil. Das einzige Problem bei Tagen wie dieser waren die schlammigen und matschigen Wege, die es einem nicht leicht gemacht haben und man musste immer aufpassen, nicht ins Matsch zu laufen oder auszurutschen. Andernfalls ein relativ einfacher Hike wuerde ich sagen, der ueber 2 kleinere Spitzen schliesslich weiter auf den Byobu-dake fuehrt. Der Gipfel des Byobu-dake ist relativ unspektakulaer. Eine der Himmelsrichtungen war relativ frei und so denke ich, dass es bei guter Sicht von dort ein Blick gibt, konnte es aber nicht bestaetigen an besagtem Tag. Die ganze Zeit wo ich dort unterwegs war kam mir nur ein anderer Wanderer entgegen und ich ueberholte auf dem Weg zwei aeltere Damen, die ich aber beim Rueckweg dann nicht mehr getroffen habe. Ich nehme an, sie sind auf halber Strecke wieder umgekehrt, als der Regen staerker wurde. Das war sicherlich keine schlechte Entscheidung. Als ich zurueck kam war ich total durchnaesst und musste mich dann spaeter erst einmal in der Badewanne akklimatisieren. Das war doch windiger und kaelter als ich vermutet hatte an dem Tag. Man sollte daher wirklich nie die Temperaturen in den Bergen unterschaetzen, auch wenn es im Tal recht mild ist.

<1000m, <10km, 1-3h, 2023, Ishikawa

Kurakake-yama / 鞍掛山

Wer an die Praefektur Ishikawa am Japanischen Meer denkt, dem faellt wohl zunaechst die Stadt Kanazawa sowie der heilige Berg Hakusan ein. Die Praefektur hat aber auch eine ganze Reihe von niedrigeren Bergen, wenn man es einmal leichter angehen will. Vom Kurakake-yama 鞍掛山 duerften wohl die wenigsten Touristen gehoert haben. Dies ist ein mittlerer Berg und leicht zu erreichen von Komatsu (allerdings braucht man auch hier ein Auto, da es keine oeffentliche Transportmoeglichkeit gibt). Der Kurakake-yama sieht von unten ein wenig aus wie ein Berg mit Zwillingsgipfel, und tatsaechlich gibt es 2 Gipfel: den Ushiro-yama 後山 (472m) sowie den Kurakake-yama 鞍掛山 (477m). Beide Gipfel trennt nur eine Ridgeline von ca. 15 Minuten.

Als ich in Ishikawa Praefektur unterwegs war im August, war es unglaublich schwuel und drueckende Luft. Nicht das ideale Wetter fuer einen Hike. Da ich einen Mietwagen erst 8am abholen konnte, waren meine Optionen an dem Tag in der Gegend auch etwas begrenzt. So entschied ich mich, einen leichteren Berg zu besteigen, den man aus Komatsu 小松市 einfach erreichen konnte. Die Wahl fiel auf Kurakake-yama. Von Komatsu Stadt aus ist es nur ca 1h bis zum Kurakaka-yama. Es gibt wie des oefteren mehrere Wanderrouten. Ich entschied mich fuer die Route von dem Onsen Ort Nakayama aus. Der Wanderweg von dort fuehrt auch an einem mittelgrossem Wasserfall vorbei, dem Tsuru-ga-taki 鶴ヶ瀧. Am Wasserfall vorbei kommt man relativ schnell in ein dichten Wald und laeuft ca 20 Minuten an einem Fluss entlang, bis man auf einer Bruecke das Schild mit Richtungsweiser zum Kurakake-yama sieht, welches links ueber die Bruecke und ueber den Fluss fuert. Von dort folgt man dann relativ problemlos den Weg nach oben. Kilometermarker an den Baeumen (nur auf Japanisch, Stand: 2023/08) geben die Kilometer/Meter bis zum Gipfel an. Kurz vor dem Gipfel gibt es ein Schild nach Links, und man kann eine 10-minuetige Detour zum Ushiro-yama machen. Vom Gipfel des Ushiro-yamas ist die Aussicht leider etwas bescheiden. Das eigentliche Ziel sollte daher der Kurakake-yama sein, von dem man eine relatig gute Aussicht auch mehrere Seiten des Umlands hat.

Wie bereits beschrieben war ich dort in der Naehe im Hochsommer, und gefuehlt die Seit, wo es weniger optimal ist, in Japan Berge zu besteigen. Dies hat sich nicht nur am Dauerschwitzen gezeigt, sondern auch an der Anzahl der Insekten, die mich auf dem Weg begleitet haben. Zwar sind keine der Insekten ein Problem, allerdings sind sie ein wenig laestig. Ich wuerde daher empfehlen entweder enorm frueh en Hike zu starten, oder den Fruehling oder Herbst fuer den Hike ins Auge zu fassen. Da sollte es wesentlich angenehmer sein. Ebenfalls muss ich sagen, dass ich komplett alleine auf dem Trail war den ganzen Weg (hoch und runter). Nur auf dem Gipfel habe ich ein Japaner mittleren Alters getroffen, der sich oben auf die Bank gelegt hat um in der Sonne zu baden. Der direkt der Sonne ausgesetzte Gipfel war mir schon nach 10 Minuten zu heiss, und so machte ich mich eigentlich fast direkt wieder auf den Rueckweg. Nach ca. 3h (hoch und runter) war ich dann auch schon wieder unten am Parkplatz angekommen, allerdings so stark durchnaesst, dass es bis in den fruehen Abend gedauert hat, bis meine Kleidung wieder einigermassen trocken war.

<1000m, <10km, 1-3h, 2023, Korea

Namsan / 남산 / 南山

Der Namsan ist eines der Wahrzeichen Seouls und einer der wohl am meist besuchteste Berg der Stadt. Wenn man nach einem zentralen Punkt in Seoul sucht, von dem man einen guten Blick in die Stadt hat, dann sticht Namsan und der N Seoul Tower wohl zuerst heraus. Der zentral gelegene Berg ist sehr gut zu erreichen und fuer Wanderfaule gibt es auch die Moeglichkeit, mit einer seit 1962 operierenden Cable Car auf den Gipfel zu gelangen. Wenn man jedoch nicht unter Zeitdruck steht oder anderweitig keine gute Kondition hat, dann wuerde ich empfehlen hochzulaufen, denn es ist nicht sehr schwer und dauert keine Stunde bis nach oben auf den gerade einmal 270m hohen Berg. Der Namsan hiess frueher Mongmyeoksan / 목멱산 / 木覓山 (dt. “Holzfundberg”). Der heute eher gebraechliche Name Namsan (dt. “Suedberg”) kommt daher, weil die Stadtmauer, die an dem Berg verlief, frueher die suedliche Grenze der Stadt markiert hat. Der Berg ist dabei landesweit so sehr bekannt, dass er selbst in der Nationalhymne Suedkoreas vorkommt (2. Strophe).

Es gibt mehrere Routen nach oben. Die meisten kommen sicherlich von Seoul Station, dem Hauptbahnhof Seouls. Man kann von dort auch laufen, oder mit Bussen heranfahren, oder mit dem Auto am Namsan Park halten, wo man dann schon an der Cable Car ist. Entlang der Cable Car gibt es auch den Weg nach oben, welcher groesstenteils mit Treppen ausgebaut ist. Ich bin von Sueden gekommen, wo es auch ein Weg nach oben gibt, welcher etwas durch den Wald fuehrt, jedoch dadurch kaum Oeffnungen fuer Blicke in die Stadt hat. Abgestiegen bin ich dann westlich entlang der Cable Car, mit gutem Blick in die Stadt. Oben auf dem Gipel befindet sich der N Seoul Tower, von dem man auch noch einmal einen besseren Ausblick auf die Stadt hat, aber welcher immer sehr gut besucht ist. Das Gipfelplateau ist sehr gross, und es ist immer sehr gut besucht. Vor allem fuer Paare scheint dies ein romatischer Ort zu sein, denn oben finden sich auch Ecken, an denen etliche Liebesschloesser an den Zaeunen verewigt wurden. Desweiteren gibt es oben auch die Gebaeude einer Rauchmeldeanlage (Mongmyeoksan Bongsudae, Mongmyeoksan Beacon Tower, 목멱산 봉수대), welche bin ins Jahr 1985 Teil eines Emergency Communication Systems gewesen ist.

<1000m, <10km, 1-3h, 2023, Korea

Inwangsan / 인왕산 / 仁王山

Normalerweise ist dieser Blog ueber Japan aber ab und an werde ich ein paar Hikes aus anderen Laendern vorstellen, die ich interessant finde. Ich war schon mehrere Male in Seoul. Und ich muss sagen: Ich liebe diese Stadt. Es ist wie eine Symbiose aus einer asiatischen Grossstadt wie Tokyo und einer groesseren Stadt in Europa (wie z.B. Berlin). Seoul ist nicht ganz so “sauber” und geordnet wie Tokyo, aber genau das gibt der Stadt einen gewissen Charakter, den ich zuweilen in Tokyo vermisse. Und genau das mag ich an Seoul. Wenn man in Japan lebt kann man relativ einfach nach Seoul gelangen, denn es ist nur ca. 2.5h mit dem Flugzeug entfernt und mitunter guenstiger als so mancher Inlandsflug. Nachdem ich in meinen drei vorhergehenden Besuchen die meisten Sehenswuerdigkeiten der Stadt besucht hatte, wollte ich diesmal ein wenig die Wanderpfade erkunden.

Zunaechst hatte ich im Internet ein wenig nach Hiking guides geschaut aber bin leider auf nicht viele auf Englisch gestossen. Buecher mit Hiking Empfehlungen gibt es leider aktuell auch wenig fuer Suedkorea/ Seoul. Zu meiner Ueberraschung gab es jedoch am Gimpo Airport (der naehere an der Stadt der beiden Seoul Airports, und wo ich diesmal gelandet bin) bei der hiesigen Tourist Information sehr gute Hiking Guide-Books sowie Pamphlets auf English! In diesen Hiking Guides ist neben dem markanntesten Berg in Seoul, dem Bukhansan 북한산, auch den etwas zentraler gelegenen Inwangsan 인왕산. Im Juni war es schon sehr schwuel in Suedkorea und nach einigem hin und her entschloss ich mich, letztendlich den Bukhansan fuer ein anderes Mal aufzuheben und stattdessen den Inwangsan zu besteigen.

Es gibt wohl mehrere Routen hoch auf den Inwangsan. Ich entschied mich fuer die fuer mich am einfachsten erreichbare, via der Seoul Metro Linie 3 and der Station Dongnimmun 독립문역 / 獨立門驛. Von dieser Metro Station kann man auch ein Gefaengnismuseum erreichen, das die Gefaengniszustaende waehrend der japanischen Besatzung schildert. Weiterhin befindet sich direkt bei der Station das namensgebene “Tor der Unabhaengigkeit” (=Dongnimmun auf koreanisch). Den Eingang zum Berg an sich kann man von der Metro Station ein wenig in nord-oestliche Richtung erreichen. Zunaechst muss man in Richtung Inwangsa / 인왕사 / 仁旺寺, dem Tempel mit gleichem Namen vom Berg.

Laeuf man durch ein neuartiges Wohngebiet, erreicht man schliesslich das Tor zum Inwangsa. Danach folgt man einfach dem Pfad durch das Tor. Auf dem weiteren Weg gibt es mehrere interessante Felsformationen, um die teilweise Tempel errichtet wurde. Von einigen der Wanderrouten hat man auch eine wundervolle Aussicht auf Seoul. Danach folgt man einfach den Schildern zur Inwangsan Bergspitze. Nach einer Weile schliesslich kommt man and einer laengere Mauer. Dies ist die alte Seoul Stadmauer in den Bergen. Diese laeuft man einfach den Berg hinauf und relativ schnell ist man dann auch auf dem Gipfel.

Kurz vor dem eigentlichen Gipfel befindet sich eine Militaerstation, wo auch geben wird keine Photos zu machen. Ich habe auch gelesen, dass manchmal der Weg zur Bergspitze geschlossen ist aus militaerischen Gruenden. Man sollte sich daher vorher ueber die Situation an dem Tag informieren, wo man den Berg besteigen will.

Der Gipfel an sich ist felsig, aber durch den gut ausgebauten Wanderweg gibt es keine schwierige oder allzu gefaehrliche Stelle. Ist man oben angekommen hat man eine sehr gute und vor allem freie Aussicht auf das Umland, die Stadt Seoul, sowie die umliegenden Berge wie z.B. den Bukhansan weiter im Norden. Ich kann den Hike wirklcih jedem empfehlen der in Seoul unterwegs ist. Wenn man frueh losgeht kann man daraus ein halbtages-Hike machen, oder wahlweise spaeter abends. Der Aufstieg ist dabei relativ einfach. Es dauert nur ca 1h bis auf den Gipfel und etwas weniger wieder nach unten (je nach Absteigsroute).

Der Name Inwangsan / 인왕산 / 仁王山 bedeuted soviel wie “Berg des tugendhaften Koenigs” und meint damit Koenig Sejong (1418–1450) und seine Bereitschaft, ueber die Dynastie zu wachen. Koenig Sejong war auch der koreanische Koenig, unter welchem Korea die bis heute unveraenderte Hangeul Schrift entwickelt hat, eine der zentralen Symbole Koreas und auch ein Grund eines nationalen Feiertags, dem Hangeul Tag (한글날).

<1000m, <10km, 1-3h, 2023, Yamagata

Chitose-yama / 千歳山

Es gibt mehrere Eingaenge zum Berg, meist an Tempeln oder Schreinen gelegen. Ich nahm den Chitoseyama-Inari-Jinja-Sando-Guchi 千歳山稲荷神社参道口. Der Eingang zum Chitose-yama ist nicht so einfach zu finden. er befindet sich in einer kleinen Seitenstrasse ohne Parkmoeglichkeiten. Wenn man mit dem Auto anreist, gibt es entlang der gleichen Strasse einige Parkmoeglichkeiten 5-10 Minuten zu Fuss entfernt.

Zunaechst geht man durch ein grosses Torii 鳥居, das den Eingang markiert. Kurz danach sieht man bereits eine ganze Reihe an roten Torii, welche den Weg marlieren. Dies ist typisch fuer Inari Schreine in Japan, jene Schreine die den Fuchs als Figur haben und die Goetter der Ernte verehren. Der bekannteste und zugleich Hauptschrein, der Fushimi Inari Taisha 伏見稲荷大社, liegt dabei in Kyoto, mit kleineren Inari Schreinen ueberall in Japan verteilt. Nach ca 10 Minuten am Chitose-yama trifft man dann schliesslich auch auf den Inari Schrein 稲荷神社. Von dort geht es auf der rechten Seite weiter den Berg hoch. Der weg ist dabei recht gut markiert und einfach zu folgen. Ab und an sieht man ein paar nicht so gut ausgebaute Pfade, die ab vom Weg direkt nach oben fuehern. Hier sei gesagt, dass dies keine offizielle Wege sind und auch an den Schildern die daneben aufgebaut sind steht, dass man bitte lieber auf dem Hauptweg bleiben sollte, um die Natur auf dem Berg nicht noch mehr zu belasten.

Auf dem Weg wird auch vor Baeren gewarnt, wie fast ueberall in Japan. Es kann zwar schon sein dass da mal ein Baer gesichtet wurde in der Vergangenheit, allerdings sei erwaehnt, dass dies enorm selten ist in der Region. Normalerweise sollte man da also keine Angst haben. Auf dem Weg nach oben hat man immer wieder relativ freie Sicht auf die Stadt Yamagata. Kurz vor dem Gipfel dann gibt es auch eine Art Aussichtsturm. Allerdings ist die Aussicht dort relativ bescheiden, da Baeume die Sicht versperren. Kurz nach diesem Turm befindet sich der eigentliche Gipfel, welcher auch zugewachsen ist und auch kein Ausblick bietet. Absteigen kann man ueber die andere Seite und dann das kurze Stueck (10-15 Minuten) am Berg wieder zuruecklaufen zum Inari Schrein Eingang.

<10km, 1500m-2000m, 2023, 3-5h, Japan 100, Tohoku 100, Vulkane, Yamagata

Zao-san / 蔵王山

Ein weiterer 100 Meizan der schon laenger auf meiner Liste stand. Ich hatte schon oefter und von vielen Leuten vom Zao-san 蔵王山 gehoert, groesstenteils wegen der Hauptattraktion, ein grosser tuerkisfarbener Kratersee, dem Okama 御釜.

Wie viele andere Berge in Japan besteht der Zao-san nicht nur aus einem Berg sondern kennzeichnet eine Gebirgsregion, das sogenannte Zao Gebirge 蔵王連山. In diesem Gebirge gibt es viele Spitzen, die bekanntesten drei in unmittelbarer naehe des Kratersees sind der Katta-dake 刈田岳, der Kumano-dake 熊野岳, sowie der Jizo-dake 地蔵岳. Wenn man den Berg besucht wuerde ich empfehlen die Route ueber alle drei Spitzen zu laufen, es ist ein relativ angenehmer Hike, da man oben auf dem Plateau des Zao Gebirges laeuft und nur vergleichsweise wenige Hoehenmeter ueberbruecken muss.

Will man zuerst zum Kratersee dann ist der Zugang von Sueden wohl am Besten geeignet. Wenn man von der Zao Echoline kommt, dann sieht man irgendwann ein Schild mit einer Zufahrt zum Okama. Das letzte (kurze) Stueck mit dem Auto liegt hinter einer Schranke und man muss 550yen bezahlen um auf den naechsten Parkplatz zu kommen (Stand: Mai 2023). Man kann aber auch ein wenig weiter unten parken vor der Schranke wenn dort noch Parkplaetze sind und dann das letzte Stueck (ca.30 Minuten) hochwandern. Vom Parkplatz aus geht es direkt geradeaus ca. 100 Meter und schon sieht man den Okama Kratersee. An schoenen Tagen glaenzt das tuerkisgruen wirklich sehr schoen. 10 Minuten weiter zur rechten Seite befindet sich auch schon der Gipfel des Katta-dake, mit Gipfelschrein. Von dort hat man auch noch einmal einen guten Blick auf den Okama Kratersee sowie die sogenannte Uma-no-se 馬の背 (zu dt. Pferderuecken) Ridgeline, die direkt hinueber zum Kumano-dake fuehrt.

Der Kumano-dake ist der hoechste Punkt im Zao Gebirge und fuer viele das eigentliche Ziel der Wanderung. Vom Okama Kratersee ist es weniger as 1 Stunde bis auf die Spitze. Man laeuft die ganze Zeit auf Vulkangeformten Boden und hat den Okama Kratersee meist im Blick auf einer Seite. Kurz vor dem Gipfel gibt es eine Gabelung. Der rechte Pfad fuehrt zur Emergency Hut, der linke direkt hoch zum Gipfel. Man sollte immer sich vor Augen halten, dass der Zao-san ein aktiver Vulkan ist, und obwohl es meist Anzeichen gibt wenn die Aktivitaet sich wieder erhoeht, ist es nicht mit 100-prozentiger Sicherheit vorauszusehen ob und wann der Berg wieder ausbricht. Man sollte sich vor Besuch definitiv ueber die aktuellen Warnungen informieren, am besten auf der Seite des Japanischen Wetteramtes.

Der Gipfel des Kumano-dake ist relativ unspektakulaer. Von dort geht es dann weiter, zunaechst ein wenig wieder bergab, und anschliessend hoch zum Jizo-dake auf der anderen Seite. Die Spitze des Jizo-dake ist auch eher unspektakulaer, allerdings befindet sich auf der anderen Seite, dort wo sich ein anderer Eingang zum Berg befindet, verbunden mit einer Seilbahn Station, eine imposante Jizo Statue, fuer die es sich lohnt auch noch einmal hinabzusteigen.

Ein Jizo 地蔵 (auch 地藏 geschrieben) ist ein Boddhisatva aus dem Buddhistischen Glauben der ueber Kinder, Reisende und die Unterwelt wacht. Man sieht Jizo- Statuen sehr oft in Japan. In Tempeln oder ab und an am Wegesrand. Meist werden sie aus Respekt und zum Schutz vor Kaelte von den lokalen Anwohnern in ein rotfarbenes Gewand gekleidet.

<10km, 1000m-1500m, 2023, 5-8h, Chugoku 100, Okayama

Ushiroyama / 後山

An einem perfekten Fruehlingstag machte ich mich auf, mit einem Bekannten aus Himeji, den hoechsten Berg der Praefektur Okayama zu besteigen. Ushiroyama 後山, so der Name des Berges, liegt genau genommen direkt auf der Grenze von Okayama und Hyogo. Da Hyogo jedoch noch einen groesseren Berg besitzt (den Hyonosen 氷ノ山, den man vom Gipfel des Ushiroyama sehen kann), ist der Ushiroyama eher bekannt als der hoechste Berg von Okayama.

Es gibt verschiedene Routen nach oben aber da wir aus der Richtung Himeji kamen (also aus Sueden), entschieden wir uns fuer den Suedaufstieg vom Ushiroyama Camping Platz 後山キャンプ場. An besagtem Camping Platz gibt es einen mittelgrossen Auto Parkplatz, eine Gegend wo man BBQs abhalten kann, sowie eine Toilette. Anfang April lief dort jedoch das Wasser nicht. Folgt man der Strasse, die man gekommen ist, zurueck um ca 5 Minuten zu Fuss, so findet man den Eingang zum Ushiroyama auf der rechten Seite, gleich neben dem Rauschen eines Flusses. Am Eingang kann man sein Hiking Plan in einer dafuer vorgesehenen Box lassen, es gibt eine Erklaerung zum Berg (nur Japanisch), und es gibt mehrere (!) Schilder auf denen vor Baeren gewarnt wird. Es kann schon sein, dass dort mal Baeren gesichtet wurden aber ich wuerde mal vermuten dass dies wirklich extrem selten vorkommt.

Die Route beginnt zunaechst leicht, wird aber dann relativ schnell steiler. Das erste Stueck laeuft man entlang des Flusses, den man am Eingang schon gesehen hat. Es gibt ca 3 Stellen, wo man den Fluss ueberqueren muss. Eine davon ist ein wenig schwieriger, aber hat man das geschafft, ist auch der schwierigste Part des Hikes bezwungen. Ist man am Ende des Weges entlang des Flusses angelangt, so beginnt eine Weile der weitere Aufstieg im Zick-Zack Manier. Nach 1.5h ungefaehr kommt man dann auf der Ridgeline an und ab diesem Punkt wird der Rest des Hikes relativ einfach. Als nettes Bonus wird ab dort die Sicht auch freier, so dass man einen guten Blick auf das Umland hat.

Sobald man auf der Ridge angekommen ist, befindet sich der Funaki-yama 船木山 ein paar Minuten weiter auf der rechten Seite und weitere 30 Minuten (bzw. rund 600m) dann schliesslich der Gipfel des Ushiroyamas. Die Ridgeline ist sehr gruen und es macht wirklich Freude, dort oben lang zu spazieren und die Blicke in die Ferne schweifen zu lassen. Vom Gipfel des Ushiroyama kann man an guten Tagen sogar den Hyonosen 氷ノ山 sehen. Vom Gipfel des Ushiroyama kan man dann noch ein paar weitere Gipfel weiter gehen, aber wir entschieden uns aus Zeitgruenden den Weg wieder zurueck an die erste Kreuzung zu nehmen. Von dort sind wir noch einmal 30 Minuten in die andere Richtung (vom Aufstieg links) spaziert auf ein weiteren Berg, um dann den Weg wieder zurueck ueber den Zick-Zack abstieg und den Weg entlang am Fluss bis hin zum Parkplatz zu folgen.

Alles in allem fand ich die Gegend oben sehr schoen und waere etwas mehr Zeit dagewesen, haetten wir auch noch ein wenig weiter ueber die Ridgeline spazieren koennen. Was noch zu sagen ist: Der Berg war ueberhaupt nicht gut besucht. Wir waren ueber lange Strecken wirklich die einzigen auf der Strecke. Und das an einem Sonntag und wirklich perfektem Tag (blauer Himmel, gute Fruehlingstemperatur). Ich kann es mir nur so erklaeren, dass der Berg aufgrund der Tatsache, dass er nicht so einfach zu erreichen ist (~2h Autofahrt von Himeji), nicht allzu viele Leute zum Wandern anregt. Aus meiner Sicht aber (und vllt. gerade deshalb auch) ein absoluter Tipp!

<1000m, <10km, 1-3h, 2023, Oita

Ogi-san / 小城山

Nach dem missgluecktem Versuch, den Gipfel des Tahara-yama zu erreichen, bin ich an gleichem Tag noch auf einen kleineren Berg. Mit 246m ein sehr kleiner Berg, ist der Ogi-san 小城山 auch sehr einfach zu erreichen. Relativ nah beim Oita Fughafen, kann man bis ca. 10 Minuten unter den Gipfel mit dem Auto ranfahren. Vom Parkplatz aus geht es dann relativ problemlos zunaechst and einen alten Tempel und in gemaessigter Steigung durch einen Wald, hoch auf den Gipfel. Der Gipfel ist relativ flach und komplett zugepflanzt. Es sieht aus wie an einer normalen Waldkreuzung, bei der man sich entscheiden kann in Richtung der Ridgeline weiterzulaufen.

Auf dem Weg sieht man den Ogisan Houmeiji 小城山 寶命寺 bzw. auch Ogisan Kannon 小城山観音 genannt, einer der bekannten Tempel auf der Kunisaki Halbinsel 国東半島. Auf dem kurzen Weg hoch zum Gipfel gibt es mehr als 30 Kannon Statuen, die am Wegesrand verstreut sind.

NameOgisan / 小城山
Hoehe246m
Dauer~30m-1h
Laenge1km
Anstieg100m
Anfahrt Ogikannondo Parking Lot 小城観音堂駐車場
GPXGPX Track
<1000m, <10km, 2023, 3-5h, Kyushu 100, Oita

Tahara-yama / 田原山

Phew. Das war mal wieder ein Hike. Ich hatte nach einem einfachen niedrigeren Berg ausgesucht den man auf der Kunisaki Halbinsel 国東半島 machen kann, da ich einen Tag dort Zeit hatte. Die Wahl fiel auf Tahara-dake weil dieser erstens zu den 100 Kyushu Bergen zaehlt und zweitens mit unter 700 Meter sich nicht so schwer anhoerte. Da hatte ich mich jedoch reichlich getaeuscht. Zunaechst aber von vorn.

Es gibt 2 Routen hoch auf den Tahara-yama. Die offizielle Wanderroute welche am Nokogiriyama Tunnel beginnt sowie die Route ueber die Kumano Magaibutsu, ca. 8 Meter hohe, in Stein gehauene Buddhareliefe von Fudo Myo-o. Zunaechst hatte ich den Parkplatz fuer die Wanderroute am Nokogiriyama Tunnel nicht gefunden und so bin ich zum anderen Startpunkt gefahren. Wenn man ueber die Magaibutsu in den Berg hineingehen moechte, muss man zunaechst 300yen fuer den Eintritt zu den Magaibutsu bezahlen. Das ist es aber denke ich wert, die Buddhas sind sehr beeindrucksvoll und auch der Weg dorthin auf den Steintreppen ist interessant. Die Gegend in Kunisaki hat generell eine hohe Anzahl an Tempel und Statuen. Es wird gesagt dass dort auch die Wiege der Verschmelzung von Buddhismus und Shintoismus in Japan liegt. Beim Eingang muss man auch sagen ob man nur die Buddhas sehen moechte oder weiter auf den Berg will. Sollte man den Berg hoch wollen, wird man gebeten seine Kontaktdaten am Empfang zu lassen, und eine ungefaehre Zeit anzugeben wann man plant wieder unten zu sein. Mir schien das schon ein wenig seltsam, ist dies meistens nur freiwillig, aber ein wenig spaeter verstand ich den Grund. Hinter den Buddhas kann man nich ein wenig hoeher gehen zu einem Schrein. Links vom Schrein ist ein kleines Haus und hinter diesem Haus findet sich der Weg hoch zum Berg. Da es auf der Seite keinen Eingang gibt und einige Wanderer von der anderen Seite bei den Buddhas rauskommen, stehen dort Schilder, die daran erinnern dass der Eintritt zu den Buddhas 300 yen kostet.

Der Weg nach oben ist nicht sehr gut ausgebaut, sehr steil und bietet wenig Griff oder Boden. Bei Naesse wuerd ich definitiv von dieser Route abraten. Kommt man in die Naehe der Ridgeline, wird es sehr schnell sehr felsig. Ab da muss man sich an mehreren sehr grossen Felsbloecken vorbeibewegen. Die Routen sind teilweise sehr eng und kaum befestigt. Wenn man dort ausrutscht dann wartet auf einer Seite auch nur der Abhang. Spaeter muss man auch an einigen Felsen hochkraxeln mit Seil und teilweise Eisengriffe die an den Felsen festgemacht sind. Dies ist definitiv keine Anfaengerroute und sollte nur von Tritt- und Griffsicheren Menschen begangen werden. Fuer mich war dies schon ein wenig ungemuetlich. Nach ein wenig mehr Felsengekletter ist man auf der freien Ridgeline, welche ebenfalls sehr eng ist und oft gibt es keine Sicherung links und rechts. Ich kam schliesslich zu einer Stelle an der die Ridge so eng wurde, dass man ueber einen schmalen Fels klettern musste und links und rechts nur Abgrund hatte. Winde hatten sich auch verstaerkt oben auf dem Berg. Da ich nicht schwindelfrei bin, schien mir dieses Stueck ein wenig gewagt. Ein Blick auf Yamap sagte mir, dass ich nur noch ca 20 Minuten von der Spitze entfernt war. Ich wollte zwar bis ganz nach oben aber das Risiko war es mir an der Stelle nicht wert. Und so habe ich mich entschlossen wieder umzukehren. Der Weg zurueck ueber die Felsen war nicht weniger anstrengend.

An dieser Stelle moechte ich noch einmal sagen dass es absolut OK ist wenn man seine Grenzen kennt und das ein oder andere Mal nicht den Gipfel mitnimmt. Es passieren jedes Jahr sehr viele unfaelle in Japn in den Bergen. Menschen sterben, oft auch weil sie sich ueberschatzen. Das Motto sollte jedoch lauten: Better safe than sorry. Das war der zweite Berg den ich wegen zu anspruchsvoller Route abbrechen musste. Der andere war die Westspitze des Yufu-dake, welcher sich ebenfalls in Oita befindet und wo ich ebenfalls zunaechst hoch wollte, aber den Plan verworfen hatte. Ich vermute bereits, dass Oita eine Praefektur ist in der es besonders viele felsige und schwer zu besteigende Berge gibt. Auf dem Weg nach oben habe ich auch mehrere Japanische Paare getroffen, die tatsaechlich die Route komplett gelaufen sind. Respekt.

Als ich wieder unten war, habe ich mich kurz mit der Empfangsdame zu den Buddhas unterhalten. Und auch kurz ueber die Wanderroute unterhalten. Die andere Route ist wohl aehnlich anspruchsvoll, zumindest gibt es ein schwieriges Kletterstueck. Naja, vielleicht probiere ich irgendwann noch einmal die andere Route. In der Gegend gibt es viele interessante Berge, wie ich beim fahren durch die Kunisaki Halbinsel feststellen konnte.

Note: Die Lesung der Kanji von Kunisaki 国東 ist sehr interessant. Kuni ist eine normale Lesung aber fuer Osten (東) was man oft als “Higashi” oder “Tou” kennt, war mir die Lesung Saki gar nicht gelaeufig. Dies ist oft bei Ortsnamen der Fall. Wegen dem Kanji System muss man oft die spezielle Lesung kennen um den Name des Ortes korrekt auszusprechen.