Hakuun-zan / 白雲山

Von allen Praefekturen Japans ist Hokkaido meine Lieblingspreafektur. Nicht nur weil die Temperaturen dort sehr angenehm sind (wie in Mitteleuropa), oder ich dort waehrend meines ersten Japan Aufenthalt bereits einmal gelebt habe, sondern auch weil die Natur dort an vielen Orten noch nicht von den Menschen erobert wurde und auch weil es dort wunderschoene Vulkane und Bergketten gibt. 

Im vergangenem Jahr bestieg ich den hoechsten Berg Hokkaidos, welcher im Herzen des Daisetsuzan National Parks 大雪山国立公園 liegt, relativ mittig in Hokkaido. Der Park ist enorm gross und es gibt auf allen Seiten gute Wandermoeglichkeiten. Diesmal kam ich von der anderen Seite (der Tokachi Ebene) und suchte nach einem interessanten Tagesausflug nicht allzu weit von Obihiro 帯広. Auf der Karte habe ich gesehen dass man relativ einfach von Obihiro an den suedoestlichen Teil des Daisetsuzan Gebirges kommt. Dort liegt der Shikaribetsu-ko 然別湖, der hoechste Vulkansee Japans, umgeben von mehreren Bergen. Von diesen Erhebungen ist der Hakuun-zan 白雲山 wohl der bekannteste. (Nicht zu verwechseln mit dem Hakuun-dake白雲岳, welches ebenfalls eine bekannte Spitze im Daisetsuzan Gebirges ist, jedoch ein wenig weiter nordwestlich.). Der “Berg der weissen Wolken”, so der Name des Berges auf Deutsch, liegt dabei direkt am Shikaribetsu-ko. Der Beginn des Wanderweges liegt direkt am See, an einer kleinen Waldstrasse deren Eingang sich von der Hauptbergstrasse, wenn man von der Obihiro-Seite kommt, direkt am Anfang des Shikaribetsu-ko befindet. Hat man den Eingang gefunden, so befindet sich dort ein Parkplatz, der allerdings nicht zu vielen Autos Platz bietet (geschaetzte 20). Es befinden auch zwei Portable Toiletten-Kabinen dort. (Tip: ca. 3km weiter die Bergstrasse runter befindet sich der Ogigahara Aussichtspunkt 扇ヶ原展望台, auf dessen Parkplatz es bessere Toiletten gibt)

Ist man startbereit, so geht es direkt vom See nach oben durch den Wald. Nach ein paar Metern kommt man an eine Kreuzung. Man kann wahlweise geradeaus gehen am see entlang (und spaeter von der anderen Seite auf den Berg) oder rechts hinauf den direkten Weg nach oben. Ich entschied mich, direkt nach oben zu gehen und musste merken, dass der Anstieg sehr schnell steil nach oben ging. Nach etwas mehr als einer Stunde kommt man an eine weitere Kreuzung, wo man wahlweise noch ueber den Rechts abgehenden Weg einen Abstecher zum Ganseki-san 岩石山 machen kann oder den linken Weg direkt hoch auf den Hakuun-zan. Zum Gipfel sind es von dort aus nur noch 10 Minuten. Allerdings word es schnell sehr felsig und schnell wird klar, dass der Gipfel aus einer Ansammlung von Felsbrocken besteht. Oben angekommen wird man mit einer unglaublich guten Sicht auf den Shikaribetsu-ko und den umliegenden Bergen belohnt. Der Vulkansee offenbahrt ein schoenes Naturblau und an sonnigen Tagen ist der Blick wirklich atemberaubend. Auf der anderen Seite kann man an hellen Tagen ueber die Tokachi Ebene bis zum Meakan-dake blicken. In den Bergen der Gegend gibt es Berghasen ナキウサギ (dt. “Pfeifhasen”) die dort ansaessig sind, besonders in den steinigen Gegenden. Ich habe zwar keine gesehen als ich oben war, aber ein anderer Wanderer hat mir ganz euphorisch davon erzaehlt, dass kurz vorher mehrere Hasen dort gesichtet wurden. 

Fuer den Abstieg kann man auf der anderen Seite den Weg nach unten nehmen. Ich fande den Abstieg sehr steil und den Wehmg relativ zugewachsen. So dass man ein wenig aufpassen muss wo man hintritt. Nach einer weil kommt man in einen Beegpass, wo man wahlweise noch auf den benachbarten Tenbou-zan 天望山 (“Berg, der gen Himmel blickt”) hochsteigen kann, oder direkt nach unten zum See und am Wasser zurueck zum Parkplatz. Ich entschied mich den Weg ueber den Tenbou-zan zu nehmen. Dies waren noch einmal 300 Hoehenmeter wieder nach oben. Nachdem ich einer Wanderin ihre verlorenen Handschuhe gefunden und hinterhergetragen habe (jeden Tag eine gute Tat!), und sie ueberholt hatte, war ich nach einer kirzen Weile schon oben. Der Gipfel des Tenbou-zan ist dabei weniger spektakulaer als der seines grossen Nachbarn. Der Gipfel ist nicht offen, und so kann man nur in Richtung Shikaribetsu-ko blicken. Auf dem Rueckweg entschied ich mich, den Abstieg auf der anderen Seite zu nehmen, mit dem Plan dann am Seeufer wieder zurueck zum Parkplatz zu laufen. Dabei muss ich sagen dass der Abstieg auf der Seite nicht allzugut ausgeschildert ist. Ich habe einmal den falschen Weg erwischt und befand mich auf einem absolut unschoenen Abstieg durch moosbewachsene Wege und mit umgefallenen Baeumen versehte Waldstuecke. Schnell begriff ich, dass dies nicht der Weg sein kann und dank GPS habe ich dann den eigentlichen Abstiegsweg wieder gefunden. Dieser war auch auf dem offiziellen Weg sehr muehsam. Unten angekommen geht es dann eine Weile geradeaus, bis man schliesslich an das Ufer des Shikaribetsu-ko kommt. Auf dem Weg habe ich zwei Paddelboote gesehen, das scheint ein beliebter Sport auf dem See zu sein. Der Weg von dort am Wasserrand durch den Wald zurueck zum Parkplatz ist eben und extrem angenehm. Wenn man beide Berge mitnehmen will, sollte man 5.5h Stunden einplanen. 

Name:Hakuun-zan 白雲山 / 天望山 Tenbou-zan
Hoehe:1187m (Hakuun-zan) / 1174m (Tenbou-zan)
Dauer:5-6h
Laenge:9km
Anfahrt:白雲山・天望山・東雲湖 トウマベツ登山口
GPX:GPX Track

Oonogara-dake / 大箆柄岳 (Takakuma-yama / 高隈山)

Kagoshima hat neben den ueblichen Verdaechtigen (Kirishima, Kaimon, sowie YakushimaI) auch eine ganze Reihe von Wandermoeglichkeiten. Eine davon ist der Onogara-dake 大箆柄岳, seines Zeichens einer der 300 auserwaehlten Berge Japans 三百名山 und auch der hoechste Punkt des Takakuma Gebirges 高隈山地. Als ich einmal in Kagoshima war, wollte ich den Berg einmal besteigen. Leider haette mir ein bedrohlich naher Taifun, der bereits in RIchtung Kagoshima unterwegs war und wo der Einfluss schon zu spueren war, fast einen Strich durch die Rechnung gemacht. Gegen alle Vernunft, habe ich es trotzdem versucht und bin, als ich an einem Sonntag in Kagoshima war, mit dem Mietwagen vom Kagoshima Airport zum Onogara-dake gefahren. Auf dem Weg hat es bereits angefangen ordentlich zu schiffen und ich waere fast umgedreht, so stark war es zwischenzeitlich. Aber ein kurzer Blick auf den Wetterbericht zeigte, dass es ein paar Stunden Zeitfenster an dem Tag gaebe, die wohl ohne Regen sind. Und so fuhr ich demnaechst Richtung Eingang des Wanderweges. Dieser liegt ungefaehr 1.5h-2h vom Kagoshima Airport entfernt und die letzten 30 Minuten sind zu fahren auf einer teilweise sehr engen, sehr sehr unebenen, und sehr kurvigen Bergstrasse. Teilweise muss man dort schon aufpassen, dass man mit einem normalen Auto sich nicht den Boden aufschrammt. Also lieber vorsichtig fahren. Angekommen am Eingang des Wanderweges das Auto geparkt und los ging es.

Man kann den Onogara-dake von mehrern Seiten besteigen. Ich entschied mich fuer den Aufstieg ueber den sogenannten Tarezakura Course 垂桜コース. Dieser beginnt direkt auf der Bergstrasse und dort ist auch nicht viel Platz fuer Autos zu parken vielleicht 5-6 Autos passen dort hin wuerd ich schaetzen. Am Tag als ich dorrt ankam, hatte ich den Berg fuer mich alleine, wahrschienlich weil niemand anderes so verrueckt ist, bei drohendem Taifun den Berg zu besteigen. Vom Eingang geht es zunaechst relativ geradlienig entlang durch den Wald, bis man ein wenig mehr Steigung fuehlt. Dies wird dann immer steiler und es gibt auch ein paar Klettereinlagen ueber ein paar Felsen, bis man den Bergkamm erreicht. Nach ca 1-1.5 Stunden ist man dann auch auf dem Bergkamm und ab da ist es dann ein wenig einfacher, die letzen 30 Minuten noch rueber zum Gipfel zu lauen. Auf dem Weg sind mehrere Markierungen der Gyome/Stationen von 1-10, mit 10 die Endstation (der Gipfel). Als ich dort war, hat sich das Nass der Regenerguesse dort noch gestaut und ich bin auf dem Weg zum Gipfel mehrmals ausgerutscht und als ich oben ankam hatte ich buchstaeblich Nasse Fuesse. Das war nciht so schoen und ich kann nur jedem empfehlen, so eine Tour nicht direkt nach Starkregen oder waehrend staerkerem Regen zu machen. Die Ausrutschgefahr ist ziemlich gross.

Einer der Gruende warum ich auf den Onogara-dake wollte war, dass ich von einem tollen Ausblick vom Gipfel auf den Sakura-jima 桜島 gelesen habe. Am verregneten Tag als ich dort ankam, gab es natuerlich kein Ausblick, da der Berg in eine dicke Dunstschicht gehuellt war. Das war ein wenig schade aber das gehoert auch zum Bergsteigen dazu. Manchmal hat man Glueck, manchmal nicht. Alles in allem ein mittelschwerer Hike den ich dringend bei trockenem Wetter empfehlen wuerde. Wer ihn trotzdem bei nassem Wetter machen moechte, empfehle ich sehr festes und Wasserdichtes Schuhwerk. Der Abstieg gestalted sich weniger schwer und wenn man ein wenig aufpasst, ist man realtiv schnell (1.5-2h) wieder unten am Parkplatz. Nach einem anstrengendem Hike gibt es nichts besseres als ein Aufenthalt in einer heissen Quelle bzw. Onsen 温泉 in Japan. Sollte man genauso nass gewurden sein wie ich an dem Tag, kann ich das heisse Fussbad 足湯 am Kagoshima Flughafen empfehlen. Es befindet sich direkt vor dem Eingang der Departure Lobby und kostenlos.

Einer der Vorteile die man hat, wenn man in Japan oft wandern geht, ist dass man ueber allerlei interessante Kanji stoesst. So auch das “no” 箆 in Onogara-dake 大箆柄岳. Ich muss zugeben, ich habe das Kanji vorher noch nie gesehen und auch die normale Texteingabe am Computer hat diese Kanjikombination in Verbindung mit dem Bergnamen nicht inne. Im Worterbuch nachgeschaut ergibt sich, dass no 箆 fuer Spachtel/Spaten/Schaufel. Der woertliche Name des Berges ist daher “Berg/Spitze der Form einer grossen Schaufel”. Na da hoert sich Oonogara-dake aber besser an.

Name:Oonogara-dake 大箆柄岳 / Takakuma-yama 高隈山
Hoehe:1236m
Dauer:4-5h
Laenge:9km
Anfahrt:Mit dem Auto bis zum Tarezakura Tozanguchi 垂桜コース登山口
GPX:GPX Track

Taihei-zan / 太平山

Von all den Regionen in Japan hat Tohoku eine besondere Anziehungskraft auf mich. Von den aktiven Vulkanen in der Morioka Region, der weiten Landschaften des Hakkoda Gebirges und der rauen Sanriku Kueste im Osten, die Region hat viele interessante Seiten. Der bekannteste Berg in Akita ist wahrscheinlich der Akita-Komagatake, ein aktiver Vulkan und zugleich hoechste Erhebung in der Praefektur Akita. Weiter westlich befindet sich das Taihei-zan Gebirge 太平山, ein beliebtes Skigebiet dessen namensgebende hoechste Erhebung gleichzeitig ein bedeutender religioeser Berg ist.

An einem freien Freitag machte ich mich auf per Flugzeug von Haneda (HND) nach Akita (AXT), welches nur 1,5h entfernt vom Taiheizan liegt. Mit dem Mietwagen geht es vorbei an Vorlaefern der Stadt Akita und danach noerdlich davon beginnt eine 30-minuetige Fahrt ueber eine Bergstrasse. Zeitweise ist die Strecke gut bepflastert, jedoch sollte man nicht allzu schnell fahren, da es sehr viele Schlagloecher gibt. Auf dem Weg kommt man beim sogenannten “Nibetsu National Forest” 仁別国民の森, vorbei, wo es ein Parkplatz, ein Besucherzentrum, sowie Toiletten gibt. Fuer den Start der Wanderung auf den Taiheizan ueber die Asahimata Route 旭又ルート muss man jedoch noch ein wenig weiter fahren bis zum Parkplatz des Taiheizan Asahimata-guchi 太平山 旭又口. Dort angekommen findet man einen mittelgrossen Parkplatz vor an dessen Ende sich ein realtiv modernes Toilettenhaus befindet. Wanderkarten sowie aktuelle Hinweise kann man am Eingang entnehmen. Auf der Rechten Seite sieht man eine Bruecke, die ueber einen Fluss fuehrt. Dies ist der Beginn der ca. 6 stuendigen Rundwanderung.

Am Beginn des Weges kann man eine Schutzglocke みまりの鐘 laeuten. Danach geht es in den dichten Wald hinein. Das erste Stueck ist nicht sehr Steil und relativ einfach, bis man nach 30-40 Minuten an eine Gabelung kommt. Links geht es zum Taihei-zan 太平山 und rechts zum Houzou-dake 宝蔵岳. Beide Spitzen sind ueber einen Bergkamm verbunden, so dass es egal ist welchen Weg man geht, denn man kann die Runde ueber beide Seiten machen. Ich entschied mich fuer den direkten Anstieg zum Taihei-zan. Der Anstieg ab der Gabelung wird graduell steiler und zeitweilen geht es im Zick-Zack weg nach oben, insgesamt ueber 900m. Der ganze Grind dauert an die 2 Stunden, aber es ist nichts technisches, man muss nur eine Fuss vor den anderen setzen. Nach vielen Kurven und Steigungen kommt man schliesslich auf dem Bergkamm an. Der Taihei-zan befindet sich auf der Rechten Seite, man sieht bereits das Schreingebaeude auf der Spitze. Zur linken Seite befindet sich noch der Asahi-dake 旭岳 mit guten Aussichten auf das Umland, und so nahm ich die Spitze noch mit bevor ich mich auf den Weg zum Taihei-zan machte. An diesem schwuelen Augusttag war es kein Wunder, dass es enorm viele Insekten auf den Bergspitzen gab. Bleibt man in Bewegung, dann fliegen sie meist an einem vorbei. Ausruhen konnte ich mich daher auf dem Asahi-sake nicht und so machte ich mich gleich weiter auf den leicht hoeheren Taihei-zan. Dessen Gipfelschrein samt Haus kann man vom Bergkamm schon eindrucksvoll sehen. Kurz vor dem letzten Anstieg durchquert man auch noch ein (leider schon sehr beschaedigtes) Torii 鳥居 aus Eisen. Ein letzter Push und man ist bereits auf der Spitze des Taihei-zan. Von dort kann man sich auf den Baenken ausruhen, beim Schrein beten, und die weitreichende Aussicht geniessen.

Beim Absteig ueber den Houzou-dake 宝蔵岳 sollte man relativ vorsichtig sein, denn der Abstieg ist sehr steil. Es gibt mehrere Stellen die so steil sind, dass Eisenketten angebracht wurden, um den Abstieg bzw. Aufstieg zu erleichtern. Fuer meinen Geschmack war der Abstieg schon ein wenig zu steil. Das waere wahrscheinlich ein wenig einfacher fuer den Aufstieg. Wer ein wenig Hoehenangst hat, dem wuerde ich daher empfehlen die Route in die entgegengesetzte Richtung zu laufen, da der Abstieg auf der anderen Seite nicht so steil ist. Ist man schliesslich am Houzou-dake angekommen, so kommt kurz danach eine Kreuzung an einem Bergpass, wo der Abstieg zum Asahimata-guchi ausgeschildert ist. Sobald man den Bergkamm verlasen hat, ist es nur nuch maessiges bergabwaerts fuer ca. 1,5h bis man wieder unten am Parkplatz ist. Kurz vor dem Parkplatz gibt es eine Stueck wo der Weg durch ein Stueck Wasser laeuft. Dort besonders beim Absteig aufpassen. Mich hatte es 100m vor dem Parkplatz hingehauen da ich ausgerutscht war, und ich bin im Wasser gelandet, bzw. mit einer Hand in dem kuenstlichen Kanal, der dort gebaut wurde, und hatte mir leicht die Hand aufgeschrammt. Nichts schlimmes, aber man sollte wie immer die Rutschgefahr nicht unterschaetzen, besonders wenn es bergabwaerts geht.

Hatake-yama 畠山 / Nyuto-san 乳頭山

Auf der Miura Halbinsel 三浦半島 gibt es viele kleinere Berge. Zu den bekannteren gehoeren der Ogusu-yama 小楠山 und der Takatoi-yama 鷹取山. Der Hatake-yama 畠山 sowie der Nyuto-san 乳頭山 sind zwei der weniger bekannteren Berge. Berge ist vielleicht ein wenig uebertrieben, denn mit ihren ca. 200m Hoehenmeter sind beide Erhebungen eher Huegel.

Als Startpunkt des Hikes wuerde ich den Bahnhof Anjinzuka 安針塚駅 auf der Keihin Kyuko Main Line 京浜急行本線, bzw einfach nur Keikyu Line 京急線 empfehlen. Er ist nicht nur der naechste Bahnhof vom Hatakeyama, sondern auch der Ort an dem ein bedeutendes Monument fuer Miura-Anjin 三浦按針 steht. Miura-Anjin ist der japanische Name von William Adams, ein britischer Schiffsnavigator, der um die 1600 in Japan gestrandet ist. Jener Zeit der sogenannten Sakoku 鎖国, in der es Auslaendern in Japan verboten war, den Boden des Reichs der aufgehenen Sonne zu betreten. Nachdem Adams mit ein paar anderen in Kyushu gestrandet war, hielt man ihn zunaechst in einem Gefaengnis, bis der damalige Shogun Tokugawa Ieyasu, sich der Information und der Talente das Mannes zunutze machte. Ueber die Zeit erlangte Adams das Vertrauen des Shoguns und erhielt verschiedene Privilegien, darunter den Samurai Status, und ein Stueck Land auf der Miura Halbinsel in der Naehe der heutigen Stadt Yokosuka 横須賀市. Das bekannte Buch “Shogun” basiert auf der Lebensgeschichte von Adams. Nach dem damaligen vertrauten auslaendischen Chefberater des Shoguns wurde schliesslich ein Ortsteil in Yokosuka 横須賀市 benannt, der besagte Bahnhof Anjinzuka 安針塚駅 (dt. Huegel von Anjin), und im sogenannten Tsukayama Park 塚山公園 (auf dem ’Huegel’) befinden sich ausserdem die Grabsteine von Adams sowie seiner japanischen Frau. Auf dem Weg zum Hatake-yama kommt man quasi am Tsukayama Park, sowie dem darin platzierten historischen Monument, vorbei.

Vom Tsukayama-Park ist es dann nicht mehr allzuweit bis zum Hatake-yama. Auf dem Weg muss man noch eine Schnellstrasse passieren, und dafuer durch einen laengeren Tunnel gehen. Der Gipfel des Hatakeyama ist nicht allzu spektakulaer, es gibt nur Sicht in eine Richtung, der Rest ist durch Baeume versperrrt. Zum Nyuto-san geht es ueber eine Weggabelung kurz vor dem Gipfel des Hatake-yama ca. 1.5km ueber den Bergkamm. Dabei muss man wissen, dass die beiden Berge nicht zu den bekanntesten Bergen der Region gehoeren, so dass es sehr gut sein kann, dass man der erste seit einiger Zeit ist, wenn man den Pfad entlang laeuft. Als ich dort langgelaufen bin, habe ich gefuehlt alle 5 Minuten ein Spinnennetz gestreift, was direkt ueber den Pfad gesponnen wurde.

Auf dem Nyuto-san angekommen hat man ein wenig Aussicht auf das Umland, inklusive der Richtung nach Yokosuka Stadt 横須賀市. Fuer den Abstieg kann man wahlweise noch weiter zum Futago-yama gehen, oder den Abstieg Richtung JR Taura Station 田浦駅 waehlen. Aufgrund des ultra-schwuelen Wetters habe ich letzteren, kuerzeren Abstieg gewaehlt, der ueber den sogenannten Taura Pflaumen Garten 田浦縁地, indem sich ein Aussichtsturm befindet sowie eine Ansammlung an Pflaumenbaeumen die im Fruehling Bluete tragen. Von dort aus ist sind es nur ca. 30 Minuten Abstieg zurueck zur JR Taura Station 田浦駅.

Higashi-Houbenzan / 東鳳翩山

Mal wieder ein Bergname mit einem sehr ungewoehnlichem Kanji: Higashi-Houbenzan / 東鳳翩山. DIe Kanji fuer Houben sind so ungewoehnlich, ich kriege sie nicht einmal normal ueber die Tastatur-Eingabehilfe dargestellt. Anscheinend wurde der Berg in Ehren von Katayama Houben (片山鳳翩), einem konfuzianischen Gelehrten, benannt. Auf dem Bergkamm gibt es 2 groessere Gipfel: Den Ost-Gipfel (= Higashi-Hobenzan), sowie den West-Gipfel (Nishi-Houbenzan). Dieser Artikel beschaeftigt sich nur mit dem Ost-Gipfel, welcher auch als der Hauptgipfel gilt.

Der Higashi-houbenzan ist einer der markanten Berge in der Praefektur Yamaguchi, gelegen ein wenig noerdlich der Stadt mit dem gleichen Namen. Der wohl beliebteste Weg ist vom Futatsudou-Tozanguchi 二ッ堂登山口, in dessen Naehe es auch ein Parkplatz gibt. Ich entschied mich, ein wenig weiter noerdlich zu parken beim sogenannten Kinkei-no-taki 錦鶏の滝, dem “Wasserfall des Goldfasan”.

Kanmuri-dake / 冠岳

Rokko-san / 六甲山

Der Rokko-san 六甲山 ist einer der beruehmtesten Berge von Kansai. Nunja, eigentlich ist es sogar eine ganze Bergkette, die sich im Norden Kobes 神戸 erstreckt. Als ich an einem Samstag in Kobe war, habe ich mir vorgenommen, die hoechste Spitze des Rokko-san zu besteigen. Da der Berg enorm beliebt ist, soll gesagt sein, dass es enorm viele Wanderwege nach oben gibt. So viele, dass man sich gar nicht entscheiden kann, welchen man nehmen soll. Ich habe mich dann schliesslich fuer eine Weg entschieden, er direkt an einer Bahnstation anfaengt. Von der JR Station Ashiya 芦屋 bin ich gestarted und nach Norden zum Trailhead gelaufen. Auf dem Weg gibt es nicht soviele Konbini, aber kurz vor dem Berg gab es links von dem kleinen Fluss, der sich dort langzieht, einen Lawson. Kurz Proviant aufgestockt ging es weiter den Schildern entlang zum Koza Waterfall/ Rock Garden.

Je naeher man dem Berg kommt, desto mehr Leute werden es und es ist schon ersichtlich hier unten, dass dies ein sehr beliebter Berg ist. Folgt man den Schildern dann kommt man irgendwann an eine Kreuzung, bei der es geradeaus zu den Koza Wasserfaellen geht und rechts ab zum Shiro-yama 城山. Man kann beide Wege nehmen aber der direktere und der mit mehr Bergen ist der ueber den Shiro-yama, Arechi-yama 荒地山, hin zum Rokko-san. Auf dem Weg gibt es immer mal wieder freie Flaechen mit einer wunderbaren Sicht auf Kobe und Osaka. Auf dem Weg zum Arechi-yama gibt es eine relativ viele Abschnitte, bei denen man ueber groessere Steinfelsen hinweg muss. Fuer so einen beliebten Berg wo auch Familien unterwegs sind, kam mir dies schon relativ mittelschwer vor. Ich kann mir vorstellen, dass andere Wege nach oben vielleicht ein wenig einfacher sind. Sollte man Probleme mit Felsenklettern haben, dann sollte man wahrscheinlich eher nicht ueber die Arechi-yama Route nach oben aufsteigen.

Nach dem Arechi-yama ist es dann relativ moderat bis zum hoechsten Punkt des Rokko-san. Als ich oben ankam, realisierte ich, dass dort eine Schnellstrasse entlang fuhr. An anderen Punkten kann man auch mit dem Lift hoch habe ich gesheen. Allerdings nimmt das den ganzen Spass aus der Sachen, so dass ich relativ froh war, genug Zeit zu haben, den Berg von unten zu besteigen, auch wenn es an diesem Junitag sehr heiss und schwuel war. Kurz vor dem Gipfel gibt es ein Rastplatz mit grosser Toleitte. Von dort aus kann man in 5 Minuten auf dem Gipfel sein. Der Gipfel an sich ist relativ weit und es befindet sich auch ein Kommunikationsmast/ Gebaeude dort oben.

Absteigen kann man dann ueber einen der unzaehligen anderen Wanderwege auf der Seite wo man gekommen ist, oder auch auf der anderen Bergseite, wo man dann im Onsen Ort Arima-Onsen rauskommt und direkt in die heissen Quellen springen kann. Da ich noch relativ viel Zeit hatte, entschied ich mich, den Bergkamm rueber zum Maya-san 摩耶山 zu laufen. Dies hat jedoch laenger gedauert als gedacht. Sollte man einen knappen Zeitplan haben, wuerde ich den Abstecher nicht empfehlen. Sollte man doch in die Richtung gehen, dann sei gesagt, dass es mehrere Cable Cars/Seilbahnen gibt auf dem Weg, mit denen man zur Not auch relativ schnell wieder nach unten kommt.

Arashima-dake / 荒島岳

Der Berg der wilden/stuermischen Insel. Naja ganz so direkt uebersetzen klingt der Name auch ein wenig komisch. Ich fande den Arashima-dake jetzt weniger wild (eher gesittet und mit sehr gutem Pfad nach oben), dafuer aber extrem steil. Merkt man bereits am Anfang. Startet man vom Kadohara Course 勝原コース dann findet man sich gleich hinter dem Parkplatz auf einem betonierten Weg wieder der enorm steil nach oben verlaeuft fuer etwa 15 Minuten. Lange haben meine Versen nicht mehr so gezogen. Hat man dieses erste Stueck hinter sich, dann ist der Rest eigentlich nur noch hoch, hoch, und nochmals hoch. Aber dafuer auf angenehmerem Terrain (Waldwege und teilweise Treppen, nur manchmal mit ein wenig Steinklettern). Insgesamt braucht man knapp 3h bis ganz nach oben, und das fuer nur 5km, auf denen man ca. 1200 Hoehenmeter ueberwindet. auf dem Weg gibt es ein paar markante Stellen, wie zB. den ”Totoro Baum” oder die ”Hakuba Bank” von der man ein schoenen Ausblick auf den Haku-san haben soll. Auf halber Strecke trifft man dann endlich auf eine Gabelung. Von hier kann man Wahlweise nach links direkt hoch zum Arashima-dake (weitere 1.5km) oder rechts entlang einen kleinen Abstecher auf den kleineren Ko-Arashimadake 小荒島岳, von dem man einen schoenen Ausblick auf den Gipfel des Arashima-dake hat.

Da es sich hier mal wieder um einen 100Meizan handelt, sei wie immer angeraten enorm frueh am Start zu sein, ich kam um 6 Uhr morgens am Trailhead an nach 1 stuendiger Autofahrt aus Gujo, bei der es in Stroemen geregnet hat, und der Parkplatz war schon halb voll. Zum Glueck hat der Regen dann aufgehoert, so dass ich gleich hoch bin. Ich hatte demneachst ein paar Bedenken wegen Matsch und rutschiger Steine, aber der Weg ist relativ gut ausgebaut, so dass dies gar kein Problem war.