Wer dieses Blog hier schon länger mitliest, weiß, dass ich ein großer Fan von Japans aktiven Vulkanen bin. Der aktuell aktivste Vulkan ist der Sakura-jima 桜島 mit über 40 Ausbrüchen im Jahr. Der Vulkan liegt direkt vor der größten südlichsten Stadt in Kyushu: Kagoshima Stadt. Ein Wahrzeichen auf der einen Seite, aber auch eine ständige Bedrohung auf der anderen.
Man kann in die Nähe des Vulkans entweder mit der Fähre von Kagoshima Stadt oder aber auch direkt mit dem Auto von der Ostseite Kagoshimas. Da ich in der Taramizu-Region im Osten blieb, bin ich direkt mit dem Auto in die Nähe des Vulkans gefahren. Da es sich beim Sakura-jima um einen höchst aktiven Vulkan handelt, gibt es eine Sperrzone über mehrere Kilometer vom Gipfel aus. Der wohl am nächsten gelegene Punkt vom Gipfel außerhalb des Sperrgebiets, wo man offiziell hin darf, ist der Yu-no-hira Aussichtspunkt (湯之平展望所), ein kleinerer Hügel auf 373 m Höhe. Man kann dort direkt bequem mit dem Auto hochfahren. Neben einer wirklich guten Sicht auf den Vulkan befindet sich oben auch ein Informationshaus mit der Geschichte sowie verschiedenen anderen Informationen über den Sakura-jima.
Der Yu-no-hira ist dabei nicht der einzige Ort, von dem man eine gute Sicht auf den Vulkan hat. Es gibt mehrere Orte auf der (Halb-)Insel, wo man sowohl gut inmitten der vielen Lavafelder wandern kann, als auch eine sehr gute Sicht auf den Sakura-jima hat. Als Beispiel wären hier das Arimura Lava Observatory (有村溶岩展望所), der am Wasser gelegene Nagisa Lava Trail (溶岩なぎさ遊歩道), der Sakurajima Dinosaur Park (桜島自然恐竜公園) sowie das Karasu-jima Observatory (烏島展望所).
Note: der Name Sakura-jima bedeutet Kirschblüten-Insel. Und tatsächlich war der Vulkan einmal eine Insel, bis zu einem größeren Ausbruch am Anfang der 1910er Jahre (bei dem auch das bekannte Kurokami Torii 黒神鳥居 fast vollständig von der Asche begraben wurde), bei dem das abfließende Lava eine Verbindung zum Rest von Kyushu erschaffen hat. Den Namen Sakura-jima behielt der Vulkan.
Als ich vor einigen Jahren den Daisen bestieg, habe ich den daneben gelegenen Hiruzen 蒜山 auf der Karte gesehen und immer im Hinterkopf gehabt, einmal in die Region zurückzukehren. Dieses verlängerte Wochenende (三連休) war es Zeit, dem Hiruzen Hochland (蒜山高原) einen Besuch abzustatten. Dabei begann das Wochenende gar nicht so gut, denn den kompletten Samstag wütete ein Sturm über Westjapan, der Massen an Regen brachte. Der Anflug auf den Flughafen Tottori war demnach von der Unsicherheit geprägt, überhaupt landen zu können. Vor dem Abflug hieß es, dass im Fall einer schwierigen Landung entweder nach Osaka ausgewichen wird oder der Flug einfach wieder zurück nach Tokyo geht. Zum Glück ist die Landung gelungen, wenn auch sehr unruhig und wackelig.
Der Hiruzen ist eigentlich kein Berg, sondern eine Bergkette, die sich sehr markant nördlich des Hiruzen-Hochlandes langzieht. Die drei Hauptspitzen sind der Kamihiruzen (上蒜山, dt. Hoher Hiruzen), der Nakahiruzen (中蒜山, dt. Mittlerer Hiruzen) sowie der Shimohiruzen (下蒜山, dt. Unterer Hiruzen). Alle drei Spitzen zu erklimmen ist ein nicht einfaches Unterfangen und erfordert gute Planung und auch Ausdauer. Ich nahm mir vor, zunächst die höchste Spitze, den Kamihiruzen, zu besteigen.
Am Sonntag dann machte ich mich auf vom Parkplatz des Wanderweges zum Kamihiruzen (上蒜山登山口駐車場), welcher bereits auf ca. 550 Höhenmetern liegt. Zunächst geht es Richtung Berg auf relativ einfachem Terrain. Nach ca. 15 Minuten kommt man an einer Farm vorbei, wo man auch Kühe grasen sieht. Um durch das Areal zu kommen, muss man an der Farm und an dem elektrischen Zaun vorbei und nach einer kurzen Zeit auf einer offenen Wiese sieht man schon den Eingang zum Wald. Von hier aus startet der eigentliche Hike. Die ersten 30-40 Minuten sind relativ steil, zunächst noch mit Treppen versehen, später aber nicht mehr durchgehend. Man kann ab und an beim Blick zurück die Umgebung und die zurückgelassenen Kuhweiden ganz gut sehen. Nach einer ganzen Weile steil nach oben und ungefähr 600 Höhenmetern Anstieg kommt man schließlich auf der ersten Spitze an, dem Yarigamine (槍が峯), welcher auf ca. 1100m liegt. Der Gipfel ist relativ frei und es kann ab dort etwas windig werden. Vom Yarigamine kann man den Kamihiruzen und auch den Nakahiruzen bereits sehen. Man sollte den Ausblick genießen, denn die Spitze des Kamihiruzen ist bewachsen und hat keine richtige Aussicht. Zum Kamihiruzen sind es dann nur noch 20 Minuten und der Anstieg ist relativ moderat. Auf dem Gipfel angekommen, gehen dort 2 Wege ab. Nach links geht es zum Triangular Point (der Marker für die Bergvermessung) für den Kamihiruzen, der hier nicht auf dem eigentlichen Gipfel liegt, sondern 10 Minuten entfernt. Der Weg ist anscheinend nicht oft begangen und auch zugewachsen mit Gras, also beschloss ich, mich diesen auszulassen. Folgt man der Gabelung zur rechten Seite, geht es Richtung Nakahiruzen.
Eigentlich wollte ich nur auf den Kamihiruzen, aber da ich relativ gut in der Zeit lag und oben auf dem Gipfel einen älteren Herrn aus Okayama und sein Enkel getroffen habe, die von der anderen Richtung gekommen sind, entschloss ich mich, noch hinüber zum Nakahiruzen zu gehen. Die Karte sagte ca. 1h Weg voraus, es sah jedoch gar nicht so weit aus. Kurz nachdem ich den Weg begonnen hatte, wusste ich auch warum. Der Weg vom Nakahiruzen zum Kamihiruzen ist enorm steil. Eisenketten helfen zwar beim Klettern, aber an dem Tag war es vom stürmischen Vortag noch extrem nass und rutschig. Hätte ich das gewusst, hätte ich den Weg wahrscheinlich in die andere Richtung genommen. Aber nun gut, so war ich einmal da und wollte hinüber auf den Nakahiruzen. Nach einem schweißtreibenden Abstieg kam ich endlich auf dem Berggrat an, von wo es dann sehr angenehm wurde. Die Sicht auf den Nakahiruzen zwischen den Bergen ist sehr schön, sodass ich froh war, diesen Weg gegangen zu sein.
Auf dem Nakahiruzen angekommen erspähte ich die Emergency-Hütte und kurz dahinter den Gipfel. Dieser bietet, im Vergleich zum höheren Nachbarn, eine relativ freie Sicht auf das Umland, inklusive dem Hiruzen-Hochland, das sich direkt vor den Hiruzen-Bergen erstreckt. Nach kurzer Rast startete ich dann den Abstieg. Ich hatte kurz überlegt, auch den Shinohiruzen, den kleinsten der drei Hiruzens, mitzunehmen, aber ein Blick auf die Karte und die Zeit sagte mir, dass dies keine gute Idee wäre. Der Shimohiruzen ist ca. doppelt so weit entfernt vom Nakahiruzen wie der Kamihiruzen und verlängert die Tour somit um mehrere Stunden. Das andere Problem ist das Zurückkommen zum Kamihiruzen-Parkplatz. Während der Parkplatz zum Nakahiruzen in Laufreichweite vom Parkplatz des Kamihiruzen ist (wenn auch ca. 1 Stunde entfernt), hätte ich nicht gewusst, wie lange es vom Parkplatz des Shimohiruzen gedauert hätte. Es gibt Hiker, die eine Traverse über die komplette Strecke machen und dabei alle drei markanten Spitzen mitnehmen, allerdings glaube ich, dass sie dies nicht mit dem Auto machen, sondern es evtl. Busstationen in der Nähe beider Enden gibt. Der Abstieg vom Nakahiruzen gestaltete sich etwas schwierig durch die rutschigen Steine und die vielen Pfützen, die dem Regen am Vortag zu verdanken sind. Einmal kurz vor Ende habe ich mich auch komplett in die Pfütze gelegt, ein Umstand, der mir viele Blicke auf dem Weg zurück eingebracht hat.
Der Weg unten zurück entlang der Straße war relativ einfach, und man hat noch einmal die komplette, sehr imposante Bergkette von der Seite gesehen. Auf halbem Weg gab es eine Raststation für Autos (道の駅), daher hatte ich gehofft, dort etwas zu essen zu bekommen. Allerdings war der einzige Laden ein Bäcker, bei dem um 3 Uhr nachmittags bereits das komplette Sortiment des Tages leergekauft wurde. Auf dem Weg zurück traf ich auch den älteren Herrn mit seinem Enkel auf der Straße wieder. Beide haben den Abstieg vom Kamihiruzen genommen und somit den gleichen Weg wie ich, nur in entgegengesetzter Richtung (anhand der sehr steilen Klettereinlage vor dem Kamihiruzen die bessere Entscheidung, wie ich finde). Nach über 6 Stunden schließlich zurück am Auto suchte ich dann noch etwas zu essen im Umfeld. Nur ein paar Minuten Autofahrt entfernt fand ich eine kleine lokale Yakisoba-Bude, wo nur eine Handvoll Leute reinpasst. Der Betreiber dort ist sehr nett und grillt direkt auf seiner heißen Platte (Teppan 鉄板) vor den Gästen. Ich nahm das (anscheinend berühmte) Hiruzen Yakisoba 蒜山焼きそば, ein sehr leckeres Gericht und ein gelungener Abschluss des Tages.
Note: Linguistisch gibt es gleich zwei interessante Informationen über den Namen des Berges. Das Kanji 蒜 von 蒜山 bedeutet Knoblauch, viele kennen das Wort vielleicht nur als にんにく (Ninniku), der Kun-Lesung des Kanji, da es oft einfach nur in Katakana geschrieben wird. Das Kanji 山, das oft yama oder san/zan gelesen wird, hat hier die Lesung “sen”. Soweit mir bekannt ist, haben mehrere Berge in der San’in-Region am Japanischen Meer, speziell in den Präfekturen Tottori, sowie an den Grenzregionen in Shimane, Okayama und Hyogo, die Lesung von “sen”. Laut folgendem Link ist dies darauf zurückzuführen, dass Bewohner dieser Region seit langer Zeit die Berge mit “sen/zen” benannt haben. Der andere Grund kommt aus dem Buddhismus. So gibt es einige Berge in anderen Regionen, die für spirituelle Praxis dienten und auch heute noch mit “sen” gelesen werden, wie z.B. der Misen 弥山, ein berühmter Berg auf Miyajima, einer Insel nahe Hiroshima und weltbekannt durch das große Torii im Wasser.
Wie ich schon des oefteren geschrieben habe, bin ich grosser Fan der Tohoku Region in Japan. Tohoku liegt noerdlich von Tokyo und hat daher auch ein leicht angenehmeres Wetter. Nach einem langen, heissen Sommer, zu Beginn des Herbstes plante ich ein verlaengertes Wochenende in der noerdlichen Akita Region. Einer der Berge von dem ich schon oefterer hoerte, aber noch nie geschafft habe in der Region vorbeizuschauen ist der Morioyoshi-san 森吉山. Im Winter ist der Berg bekannt wegen der vielen Skigebieten in der Region und den sogenannten Schneemonster, mit Schnee bedeckte Baeume die dadurch aussehen wie Eisgiganten. Im Sommer ist der Berg ein beliebtes Ziel fuer Wanderer, nicht zuletzt weil der Zugang ueber die vielen Seilbahnen relativ einfach ist.
Man muss nicht mit der Seilbahn hoch, dennoch ist es wohl der einfachste Weg. Andere Routen dauern ein paar Stunden laenger, koennen aber ebenso als Tagestrips absolviert werden. Ich entschied mich, die Seilbahn vom Ani Skigebiet 阿仁スキー場 zu nehmen. Der Preis ist mit 2000 Yen fuer das Return Ticket (Stand: October 2024) relativ teuer, allersings muss ich sagen, dass es eine sehr lange Seilbahn ist. Waehrend es an anderen Bergen Seilbahnen gibt die nur 5-10 Minuten fahren, geht die Fahrt am Moriyoshi-san knapp 30 Minuten und erlaubt auch relativ interessante Weitblicke ueber die Landschaft. Einige Besucher fahren auch nur mit der Seilbahn um oben einen guten Blick auf die Umgebung zu bekommen.
Oben angekommen ist es dann nur noch ne knappe Stunde bis zum Gipfel des Moritoshi-san. Schnell durchbricht man auch die Baumgrenze und hat auch schnell nur noch Straeucher links und rechts des Weges, bis es dann immer freier wird und man den Gipfel des Moriyoshi-san bereits sieht. Auf halber Strecke gibt es den Gipfel des Ishimori 石森, auf dem man eine kurze Rast einlegen kann. Begibt man sich weiter in Richtung Gipfel, dann kommt man irgendwann an einer Berghuette vorbei, von der es dann nicht mehr weit ist. Da der Berg relativ einfach zu erreichen ist, gibt es viele Leute allen Alters, die auf der Hochebe wandern. An dem verlaengertem Wochenende wo ich dort war, gab es sogar so viele dass es sich kurz vor dem Gipfel sogar ein wenig gestaut hat. Zum Glueck ist der Gipfel relativ weitflaechig, so dass man dort genug Platz hat. Oben angekommen wartet eine wunderbare 360 Grad Aussucht auf die Berge von Akita und an guten Tagen kann man bis nach Iwate schauen.
Auf dem Rueckweg kann man noch einen kleinen Abstecher zur benachbarten Spitze des Ichinokoshi 一ノ腰 machen. Der Abstecher dauert ca. 1h fuehrt aber dafuer auch an einem Bergschrein sowie dem Kanmuri-iwa 冠岩 vorbei, einem imposanten grossem Stein/Fels. Allen in allem ist der Berg sehr zu empfehlen. Als einer der 200 beruehmten Berge von Japan 日本二百名山 sowie als einer der ausgewaehlten 100 Blumenberge von Japan 花の百名山 ist er auch reich an abwechslungreicher Fauna.
Der Mitou-san 三頭山 stand schon laenger auf meiner Liste als bekannter und beliebter Berg in Okutama, aber ich hatte bisher nie die Gelegenheit. An einem spaeten Novemberwochenende, an dem ein paar Freunde Zeit fuer einen Tagesausflug hatten, schlug ich den Mitou-san vor und es war wirklich eine gute Entscheidung. Nicht nur ist die Wanderroute relativ moderat, man hat auch exzellente Ausblicke auf die umliegende Landschaft an klaren Tagen, inklusive einer relativ freien Fuji-san Sicht. Gerade weil der Berg so gemaessigt ist, ist er jedoch relativ beliebt und man ist dort selten allein.
Fuer die einfachste Route sollte man zunaechst zum Hinohara Tomin no Mori 檜原都民の森, wo es einen groesseren Autoparkplatz gibt, sowie eine Bus Station. Entscheided man sich fuer die oeffentlichen Verkehrsmittel, dann kann man bequem von Musashi-Itsukaichi 武蔵五日市駅 die Busse nehmen, welche ca. 50 Minuten fahren bis zum Tomin no Mori. Diese fahren jedoch nicht allzu oft und je nach Jahreszeit auch manchmal nicht, daher sollte man sich vorher ueber die aktuellen Abfahrtszeiten informieren. Da es je nach Tag auch mal mehr Andrang werden kann, greift wie oft die Logik in Japan, dass auch mehrere Busse zur gleichen Zeit fahren, so dass dort auch alle die fruehs anstehen auch mit wegkommen. Etwas, das ich wirklich zu schaetzen gelernt habe in Japan.
Ist man schliesslich am Parkplatz angekommen, so gibt es ein paar kleinere Haeusern mit einem kleinen Soba Laden und mehreren Souvenirbereiche. Kurz dahinter beginnt auch schon der Wanderweg. Man kann mehrere Routen laufen, ich wuerde die empfehlen, die zunaechst links ab geht, da man dort auch an einem Wasserfall, dem Mitou Ootaki 三頭大滝, vorbei kommt. Bis dahin ist der Anstieg recht seicht. Hinter dem Wasserfall dann wird es etwas steier, aber auch nicht uebermaessig schwierig. Nach einer Weile kommt man auf eine Ridgeline, von der man auf der linken Seite bereits schoen den Fuji-san sehen kann (bei klarem Wetter). Ist man beim Mushikari Toge ムシカリ峠 [Mushikari Pass] angekommen, dann erblickt man die sehr neue (Stand: November 2023) Mitou-san Hinangoya 三頭山避難小屋 [Mitou-san Emergency Huette], bei der man Zuflucht suchen kann bei Schlechtwetterbedingungen oder auch uebernachen kann. Solche unbemannten Berghuetten gibt es oft in Japan, allerdings sind nicht alle so neu und sehr gut erhalten wie diese. Sie hatte sogar eine relativ ordentliche Toilette.
Folgt man der Ridgeline weiter, kommt man schliesslich auf der Spitze des Mitou-san an. Mitou-san hat, wie der Name schon sagt, 3 Spitzen (Mitou 三頭 = Mi 三 [Drei] und Tou 頭 [Kopf]). Alle 3 Spitzen (der Mitou-san Seiho, 三頭山西峰 [Mitou-san Westspitze], Mitou-san Touhou 三頭山東峰 [Mitou-san Ostspitze], sowie der Mitou-san 三頭山) sind sehr nah beieinander, mit dem Mitou-san 三頭山 in der Mitte als hoechste Erhebung und Gipfelmarkierung. In der Okutama Region gibt es oft Gipfelmarkierungen aus massivem Stein, wie z.B. auch auf den benachbarten Odake-san oder dem Kawanori-yama. Wir haben die Wanderung im Spaetnovember unternommen. Zu der Zeit war die Zeit des Kouyou 紅葉 (Blaetterverfaerbung) eigentlich schon fast vorbei, aber vereinzelt konnte man noch die bunte Farbenpracht geniessen. Ungefaehr 2 Wochen vorher (Mitte November) war dort wahrscheinlich die Beste Zeit, wandern zu gehen, aber wahrscheinlich auch die wo die meisten Leute dort sind.
Eingang vom Tomin no Mori.Farbenpracht Ende NovemberEines der Haeuser im Tomin no MoriWeg zum Mitou WasserfallBlick in das UmlandMitou Wasserfall 三頭大滝WanderwegFuji-san 富士山Mitou-san Emergency HuetteMitou-san Emergency HuetteLetzte Stueck vor dem Gipfel.GipfelsteinBlick auf den Fuji-san vom GipfelMitou-san Ostspitze 三頭山東峰
Als der hoechste Berg der Praefektur Osaka steht der Yamato Katsuragi-san im Schatten seines leicht hoeheren Nachbarn Kongo-san 金剛山, welcher jedoch bereits in der Praefektur Nara liegt. Der beliebteste Weg den Yamatokatsuragi-san direkt zu besteigen liegt ebenfalls auf der Nara Seite. Von dort gibt es auch eine Ropeway, die einen bis kurz vor den Gipfel bringt, jedoch mit 950 Yen / 1500 Yen return relativ teuer ist. Wer fit genug ist fuer einen moderaten ~4h+ hike, dem empfehle ich den altbewaehrten Weg.
Der Wanderweg beginnt direkt hinter der Seilbahnstation und man muss zunaechst durch ein Eisengitter. Diese Gitter sind dafuer da, wilde Tier von den Gebaeuden fernzuhalten und haben meist Tueren, durch die man durchgehen kann, und sie nach dem passieren wieder schliessen muss. Zunaechst geht es ca. 10 Minuten gerade aus entlang eines Flusses. Danach startet der eigentliche Hike rechts ab einer Gabelung.
Man merkt sofort, dass es relativ steil nach oben im Zick-Zack geht. Dies bleibt auch so fuer eine ganze Weile bis man auf der ersten Ridgeline angekommen ist. Auf halber Strecke dahin gibt es eine Raststelle mit 2 Baenken und einem netten Ausblick auf die Nara Seite. Wie so oft sind diese steilen Wege einfacher beim Aufstieg als beim Abstieg. Ich erinnere mich, wie es mich beim Abstieg dieses ersten Anschnitts fast hingelegt haette. Eine Familie vor mir, deren Kind hat sich sogar mehrmals hingepackt. Wie immer sei beim Abstieg also Vorsicht geboten.
Auf der ersten Ridgeline angekommen ebbt der Weg leicht ab und man hat das Gefuehl schon auf der oberen Ridgeline zu sein, jedoch muss man noch einige Hoehenmeter ueberwinden, bis man schliesslich auf der finalen Ridgeline angekommen ist. Dies merkt man, wenn man die Steinpfahle sieht, die mit der Inschrift ダイアモンドトレール(Diamond Trail) versehen sind. Der Diamond Trail ist ein Long Distance Wanderweg, welcher sich ueber das gesamte Gebirgsmassiv suedoestlich von Osaka zieht, inklusive dem Yamatokatsuragi-san und dem Kongo-san.
Auf dem Hauptweg des Diamand Trail angekommen ist es dann nur noch eine Halbe Stunde oder so bis zum Gipfel auf gemaessigtem steigungen. Es gibt auch vermehrt Treppen auf dem Trail. Kurz vor dem Gipfel sieht man links die Abbiegung zur Seilbahnstation und haelt man sich geradeaus, so trifft man auf eine Relaystation und danach auf ein paar Restaurantgebaeude sowie einer Toilette. Rechts ab von dem Toilettenhaus gelangt man dann in 5 Minuten auf das breite Gipfelplateau.
Der Gipfel des Yamatokatsuragi-san ist sehr weitlaeufig, bietet Aussicht auf den benachbarten Kongo-san sowie in die Richtung Nara sowie Osaka Bucht. Auf dem Gipfel befindet sich auch eine Post-Box direkt neben der Gipfelmarkierung, die ausschaut wie ein statistischer Balken-chart. Da der Gipfel relativ frei ist, spuert man dort Wind und Kaelte stark im Herbst und Winter, so dass die meisten nach kurzem Besuch in die etwas geschuetztere Gegend bei den Gebaeuden aufhaelt. Das Restaurant dort oben hat typische Berggerichte (Soba/Udon mit Sansai [Berggemuese], Curry, etc). Es gibt dort auch eine relativ grosse Terasse, wo ich mir vorstellen kann, dass es relativ nett ist im Sommer wenn es etwas waermer ist.
Folgt man den gleichen Weg wieder nach unten so ist man nach insgesamt gut 4h+ wieder unten am Parkplatz, welcher reichlich Platz fuer Autos bietet. Unten bei der Seilbahnstation gibt es auch ein Restaurant sowie mehrere Buden, wo man etwas zu Essen bekommt.
Ein weiterer 100 Meizan der schon laenger auf meiner Liste stand. Ich hatte schon oefter und von vielen Leuten vom Zao-san 蔵王山 gehoert, groesstenteils wegen der Hauptattraktion, ein grosser tuerkisfarbener Kratersee, dem Okama 御釜.
Wie viele andere Berge in Japan besteht der Zao-san nicht nur aus einem Berg sondern kennzeichnet eine Gebirgsregion, das sogenannte Zao Gebirge 蔵王連山. In diesem Gebirge gibt es viele Spitzen, die bekanntesten drei in unmittelbarer naehe des Kratersees sind der Katta-dake 刈田岳, der Kumano-dake 熊野岳, sowie der Jizo-dake 地蔵岳. Wenn man den Berg besucht wuerde ich empfehlen die Route ueber alle drei Spitzen zu laufen, es ist ein relativ angenehmer Hike, da man oben auf dem Plateau des Zao Gebirges laeuft und nur vergleichsweise wenige Hoehenmeter ueberbruecken muss.
Will man zuerst zum Kratersee dann ist der Zugang von Sueden wohl am Besten geeignet. Wenn man von der Zao Echoline kommt, dann sieht man irgendwann ein Schild mit einer Zufahrt zum Okama. Das letzte (kurze) Stueck mit dem Auto liegt hinter einer Schranke und man muss 550yen bezahlen um auf den naechsten Parkplatz zu kommen (Stand: Mai 2023). Man kann aber auch ein wenig weiter unten parken vor der Schranke wenn dort noch Parkplaetze sind und dann das letzte Stueck (ca.30 Minuten) hochwandern. Vom Parkplatz aus geht es direkt geradeaus ca. 100 Meter und schon sieht man den Okama Kratersee. An schoenen Tagen glaenzt das tuerkisgruen wirklich sehr schoen. 10 Minuten weiter zur rechten Seite befindet sich auch schon der Gipfel des Katta-dake, mit Gipfelschrein. Von dort hat man auch noch einmal einen guten Blick auf den Okama Kratersee sowie die sogenannte Uma-no-se 馬の背 (zu dt. Pferderuecken) Ridgeline, die direkt hinueber zum Kumano-dake fuehrt.
Der Kumano-dake ist der hoechste Punkt im Zao Gebirge und fuer viele das eigentliche Ziel der Wanderung. Vom Okama Kratersee ist es weniger as 1 Stunde bis auf die Spitze. Man laeuft die ganze Zeit auf Vulkangeformten Boden und hat den Okama Kratersee meist im Blick auf einer Seite. Kurz vor dem Gipfel gibt es eine Gabelung. Der rechte Pfad fuehrt zur Emergency Hut, der linke direkt hoch zum Gipfel. Man sollte immer sich vor Augen halten, dass der Zao-san ein aktiver Vulkan ist, und obwohl es meist Anzeichen gibt wenn die Aktivitaet sich wieder erhoeht, ist es nicht mit 100-prozentiger Sicherheit vorauszusehen ob und wann der Berg wieder ausbricht. Man sollte sich vor Besuch definitiv ueber die aktuellen Warnungen informieren, am besten auf der Seite des Japanischen Wetteramtes.
Der Gipfel des Kumano-dake ist relativ unspektakulaer. Von dort geht es dann weiter, zunaechst ein wenig wieder bergab, und anschliessend hoch zum Jizo-dake auf der anderen Seite. Die Spitze des Jizo-dake ist auch eher unspektakulaer, allerdings befindet sich auf der anderen Seite, dort wo sich ein anderer Eingang zum Berg befindet, verbunden mit einer Seilbahn Station, eine imposante Jizo Statue, fuer die es sich lohnt auch noch einmal hinabzusteigen.
Ein Jizo 地蔵 (auch 地藏 geschrieben) ist ein Boddhisatva aus dem Buddhistischen Glauben der ueber Kinder, Reisende und die Unterwelt wacht. Man sieht Jizo- Statuen sehr oft in Japan. In Tempeln oder ab und an am Wegesrand. Meist werden sie aus Respekt und zum Schutz vor Kaelte von den lokalen Anwohnern in ein rotfarbenes Gewand gekleidet.
550Yen (Stand: Mai 2023) fuer den naechsten Parkplatz vom Kratersee (Okama)Blick auf den Kumano-dake vom ParkplatzOkama Kratersee 御釜 in der Mitte und Uma-no-se 馬の背 Ridgeline die zum Kumanodake fuehrt im Hintergrund (gesehen vom Katta-dake 刈田岳)Okama KraterseeVulkanlandschaftGipfelschild des Kumano-dake, hoechste Erhebung im Zao Gebirge.Weg zum Jizo-dake.Gipfel des Jizo-dake.Jizo Statue vor dem Jizo-dake.Emergency Bunker in der Naehe des Kumano-dake.Innere des Emergency Bunker/ ShelterPanorama mit Okama Kratersee.
Weit ab von den normalen Touristengebieten, tief in der Praefektur Hyogo, befindet sich der Hyonosen 氷ノ山, der hoechste Berg der Praefektur Hyogo.兵庫県の最高峰. Als ich einmal einen Bekannten aus der Unizeit in Himeji besuchte, nam ich das als Vorwand, in der Zeit auch den Hyonosen zu beisteigen. An einem Sonntag frueh morgens um 4 Uhr starteten wir aus Himeji mit dem Auto. Es sind gute 2h+ bis zum Berg aus Himeji, aber je frueher man losfaehrt, desto freier sind die Strassen. An besagtem Tag wurde zudem noch Regen angesagt und das Kalkuel war, frueh loszufahren, um vor dem Regen wieder unten zu sein. Und ich muss sagen es ging auf, sogar perfekt. Manchmal muss man einfach ein wenig Risiko eingehen.
Frueh morgens waren wir also am Trilhead, parkten das Auto und machten uns auf den Weg. das erste Stueck ist relativ steil. Man ist so ca. 1h damit beschaeftigt, erst einmal auf den Kamm hochzuwandern. Fuer ungeuebte ist dies wahrscheinlc¥ich ein Krampf in den Waden. Einmal oben angekommen ist es jedoch schon fast geschafft. Wenn man auf die Ridgeline kommt, dann sieht man schon eines der vielen Huetten die dort oben stehen. Markant sind diese durch das praegende spitze Dach. Davon gibt es mehrere auf der Route, und sie markieren die Milestones auf der Route. Von dort aus ist der Rest eigentlich nicht mehr allzu schwer. Bei nassem Wetter sollte man natuerlich immer aufpassen auf den Boden und die Rutschgefahr. Andernfalls sei gesagt, dass es auf der Spitze relativ rauh seien kann. Wir waren dort im Oktober und es war super windig, total dicht und auch sehr kalt. Zum Glueck gibt es auf dem Gipfel eine Huette, in die man hinein kann und sich dort drinnen im Windgeschuetzen Raum ausruhen kann. Das haben auch die meisten Wnderer dort in Anspruch genommen. Von oben soll man auch ein wenig Blick auf das Umland haben, allerdings konnte ich das an diesem bewoelkten Tag nicht bestaetigen.
Die Wanderung kann man als Rundweg machen, und so sind wir auf der anderen Seite wieder hinunter. Der Abstieg ist zuweilen auch wieder ein wenig steiler und man kommt schliesslich an einem Campingplatz samt Parkplatz mit Toilette wieder raus. Von dort aus mussten wir dann noch ca. 1h zurueck zum anderen Parkplatz wo das Auto stand laufen. An besagtem Tag war fuer den Nachmittag Regen angesagt und wie durch ein Wunder hat es genau mit dem Regen nagefangen als wir wieder im Auto sassen. EIn unglaublicher Zufall. Es hatte zwar zuvor leicht getroepfelt, aber zurueck im Auto hat es wirklich stark wieder angefangen zu regnen. Ich war zwar dafuer ausgeruested, aber mein Kollege nicht, daher war ich ganz froh, dass wir dem Starkregen entgangen sind an diesem Tag.
Trivia: Der Hyounosen 氷ノ山 ist einer der Berge mit der Lesung “sen” anstelle von der ueblichen On-yomi “san”, wie auch einige andere Berge in der gleichen Region, wie z.B. der Daisen 大山, oder der Kamihiruzen 上蒜山.
Eingang zum Hyonosen.AnstiegWanderwegKilometermeilerSIcht auf das UmlandHoelzerne Laufplatten in der Naehe des GipfelsHaus auf dem GipfelGipfelphotoEines der markanten Haeuser mit dem Spitzdach. Hier an der Kreuzung wo es wieder bergab geht.
Kagoshima hat neben den ueblichen Verdaechtigen (Kirishima, Kaimon, sowie YakushimaI) auch eine ganze Reihe von Wandermoeglichkeiten. Eine davon ist der Onogara-dake 大箆柄岳, seines Zeichens einer der 300 auserwaehlten Berge Japans 三百名山 und auch der hoechste Punkt des Takakuma Gebirges 高隈山地. Als ich einmal in Kagoshima war, wollte ich den Berg einmal besteigen. Leider haette mir ein bedrohlich naher Taifun, der bereits in RIchtung Kagoshima unterwegs war und wo der Einfluss schon zu spueren war, fast einen Strich durch die Rechnung gemacht. Gegen alle Vernunft, habe ich es trotzdem versucht und bin, als ich an einem Sonntag in Kagoshima war, mit dem Mietwagen vom Kagoshima Airport zum Onogara-dake gefahren. Auf dem Weg hat es bereits angefangen ordentlich zu schiffen und ich waere fast umgedreht, so stark war es zwischenzeitlich. Aber ein kurzer Blick auf den Wetterbericht zeigte, dass es ein paar Stunden Zeitfenster an dem Tag gaebe, die wohl ohne Regen sind. Und so fuhr ich demnaechst Richtung Eingang des Wanderweges. Dieser liegt ungefaehr 1.5h-2h vom Kagoshima Airport entfernt und die letzten 30 Minuten sind zu fahren auf einer teilweise sehr engen, sehr sehr unebenen, und sehr kurvigen Bergstrasse. Teilweise muss man dort schon aufpassen, dass man mit einem normalen Auto sich nicht den Boden aufschrammt. Also lieber vorsichtig fahren. Angekommen am Eingang des Wanderweges das Auto geparkt und los ging es.
Man kann den Onogara-dake von mehrern Seiten besteigen. Ich entschied mich fuer den Aufstieg ueber den sogenannten Tarezakura Course 垂桜コース. Dieser beginnt direkt auf der Bergstrasse und dort ist auch nicht viel Platz fuer Autos zu parken vielleicht 5-6 Autos passen dort hin wuerd ich schaetzen. Am Tag als ich dorrt ankam, hatte ich den Berg fuer mich alleine, wahrschienlich weil niemand anderes so verrueckt ist, bei drohendem Taifun den Berg zu besteigen. Vom Eingang geht es zunaechst relativ geradlienig entlang durch den Wald, bis man ein wenig mehr Steigung fuehlt. Dies wird dann immer steiler und es gibt auch ein paar Klettereinlagen ueber ein paar Felsen, bis man den Bergkamm erreicht. Nach ca 1-1.5 Stunden ist man dann auch auf dem Bergkamm und ab da ist es dann ein wenig einfacher, die letzen 30 Minuten noch rueber zum Gipfel zu lauen. Auf dem Weg sind mehrere Markierungen der Gyome/Stationen von 1-10, mit 10 die Endstation (der Gipfel). Als ich dort war, hat sich das Nass der Regenerguesse dort noch gestaut und ich bin auf dem Weg zum Gipfel mehrmals ausgerutscht und als ich oben ankam hatte ich buchstaeblich Nasse Fuesse. Das war nciht so schoen und ich kann nur jedem empfehlen, so eine Tour nicht direkt nach Starkregen oder waehrend staerkerem Regen zu machen. Die Ausrutschgefahr ist ziemlich gross.
Einer der Gruende warum ich auf den Onogara-dake wollte war, dass ich von einem tollen Ausblick vom Gipfel auf den Sakura-jima 桜島 gelesen habe. Am verregneten Tag als ich dort ankam, gab es natuerlich kein Ausblick, da der Berg in eine dicke Dunstschicht gehuellt war. Das war ein wenig schade aber das gehoert auch zum Bergsteigen dazu. Manchmal hat man Glueck, manchmal nicht. Alles in allem ein mittelschwerer Hike den ich dringend bei trockenem Wetter empfehlen wuerde. Wer ihn trotzdem bei nassem Wetter machen moechte, empfehle ich sehr festes und Wasserdichtes Schuhwerk. Der Abstieg gestalted sich weniger schwer und wenn man ein wenig aufpasst, ist man realtiv schnell (1.5-2h) wieder unten am Parkplatz. Nach einem anstrengendem Hike gibt es nichts besseres als ein Aufenthalt in einer heissen Quelle bzw. Onsen 温泉 in Japan. Sollte man genauso nass gewurden sein wie ich an dem Tag, kann ich das heisse Fussbad 足湯 am Kagoshima Flughafen empfehlen. Es befindet sich direkt vor dem Eingang der Departure Lobby und kostenlos.
Einer der Vorteile die man hat, wenn man in Japan oft wandern geht, ist dass man ueber allerlei interessante Kanji stoesst. So auch das “no” 箆 in Onogara-dake 大箆柄岳. Ich muss zugeben, ich habe das Kanji vorher noch nie gesehen und auch die normale Texteingabe am Computer hat diese Kanjikombination in Verbindung mit dem Bergnamen nicht inne. Im Worterbuch nachgeschaut ergibt sich, dass no 箆 fuer Spachtel/Spaten/Schaufel. Der woertliche Name des Berges ist daher “Berg/Spitze der Form einer grossen Schaufel”. Na da hoert sich Oonogara-dake aber besser an.
Name:
Oonogara-dake 大箆柄岳 / Takakuma-yama 高隈山
Hoehe:
1236m
Dauer:
4-5h
Laenge:
9km
Anfahrt:
Mit dem Auto bis zum Tarezakura Tozanguchi 垂桜コース登山口
Eingang zum Wanderpfad 登山口Wanderweg.3te Station.Klettereinlage ueber grossen Fels.Spitze des Onogara-dakeGipfelphoto.Auf dem Weg nach unten auf der Ridgeline.Blick in die Umgebung.Fuss-Onsen 足湯 am Flughafen von Kagoshima 鹿児島空港.
Von all den Regionen in Japan hat Tohoku eine besondere Anziehungskraft auf mich. Von den aktiven Vulkanen in der Morioka Region, der weiten Landschaften des Hakkoda Gebirges und der rauen Sanriku Kueste im Osten, die Region hat viele interessante Seiten. Der bekannteste Berg in Akita ist wahrscheinlich der Akita-Komagatake, ein aktiver Vulkan und zugleich hoechste Erhebung in der Praefektur Akita. Weiter westlich befindet sich das Taihei-zan Gebirge 太平山, ein beliebtes Skigebiet dessen namensgebende hoechste Erhebung gleichzeitig ein bedeutender religioeser Berg ist.
An einem freien Freitag machte ich mich auf per Flugzeug von Haneda (HND) nach Akita (AXT), welches nur 1,5h entfernt vom Taiheizan liegt. Mit dem Mietwagen geht es vorbei an Vorlaefern der Stadt Akita und danach noerdlich davon beginnt eine 30-minuetige Fahrt ueber eine Bergstrasse. Zeitweise ist die Strecke gut bepflastert, jedoch sollte man nicht allzu schnell fahren, da es sehr viele Schlagloecher gibt. Auf dem Weg kommt man beim sogenannten “Nibetsu National Forest” 仁別国民の森, vorbei, wo es ein Parkplatz, ein Besucherzentrum, sowie Toiletten gibt. Fuer den Start der Wanderung auf den Taiheizan ueber die Asahimata Route 旭又ルート muss man jedoch noch ein wenig weiter fahren bis zum Parkplatz des Taiheizan Asahimata-guchi 太平山 旭又口. Dort angekommen findet man einen mittelgrossen Parkplatz vor an dessen Ende sich ein realtiv modernes Toilettenhaus befindet. Wanderkarten sowie aktuelle Hinweise kann man am Eingang entnehmen. Auf der Rechten Seite sieht man eine Bruecke, die ueber einen Fluss fuehrt. Dies ist der Beginn der ca. 6 stuendigen Rundwanderung.
Am Beginn des Weges kann man eine Schutzglocke みまりの鐘 laeuten. Danach geht es in den dichten Wald hinein. Das erste Stueck ist nicht sehr Steil und relativ einfach, bis man nach 30-40 Minuten an eine Gabelung kommt. Links geht es zum Taihei-zan 太平山 und rechts zum Houzou-dake 宝蔵岳. Beide Spitzen sind ueber einen Bergkamm verbunden, so dass es egal ist welchen Weg man geht, denn man kann die Runde ueber beide Seiten machen. Ich entschied mich fuer den direkten Anstieg zum Taihei-zan. Der Anstieg ab der Gabelung wird graduell steiler und zeitweilen geht es im Zick-Zack weg nach oben, insgesamt ueber 900m. Der ganze Grind dauert an die 2 Stunden, aber es ist nichts technisches, man muss nur eine Fuss vor den anderen setzen. Nach vielen Kurven und Steigungen kommt man schliesslich auf dem Bergkamm an. Der Taihei-zan befindet sich auf der Rechten Seite, man sieht bereits das Schreingebaeude auf der Spitze. Zur linken Seite befindet sich noch der Asahi-dake 旭岳 mit guten Aussichten auf das Umland, und so nahm ich die Spitze noch mit bevor ich mich auf den Weg zum Taihei-zan machte. An diesem schwuelen Augusttag war es kein Wunder, dass es enorm viele Insekten auf den Bergspitzen gab. Bleibt man in Bewegung, dann fliegen sie meist an einem vorbei. Ausruhen konnte ich mich daher auf dem Asahi-sake nicht und so machte ich mich gleich weiter auf den leicht hoeheren Taihei-zan. Dessen Gipfelschrein samt Haus kann man vom Bergkamm schon eindrucksvoll sehen. Kurz vor dem letzten Anstieg durchquert man auch noch ein (leider schon sehr beschaedigtes) Torii 鳥居 aus Eisen. Ein letzter Push und man ist bereits auf der Spitze des Taihei-zan. Von dort kann man sich auf den Baenken ausruhen, beim Schrein beten, und die weitreichende Aussicht geniessen.
Beim Absteig ueber den Houzou-dake 宝蔵岳 sollte man relativ vorsichtig sein, denn der Abstieg ist sehr steil. Es gibt mehrere Stellen die so steil sind, dass Eisenketten angebracht wurden, um den Abstieg bzw. Aufstieg zu erleichtern. Fuer meinen Geschmack war der Abstieg schon ein wenig zu steil. Das waere wahrscheinlich ein wenig einfacher fuer den Aufstieg. Wer ein wenig Hoehenangst hat, dem wuerde ich daher empfehlen die Route in die entgegengesetzte Richtung zu laufen, da der Abstieg auf der anderen Seite nicht so steil ist. Ist man schliesslich am Houzou-dake angekommen, so kommt kurz danach eine Kreuzung an einem Bergpass, wo der Abstieg zum Asahimata-guchi ausgeschildert ist. Sobald man den Bergkamm verlasen hat, ist es nur nuch maessiges bergabwaerts fuer ca. 1,5h bis man wieder unten am Parkplatz ist. Kurz vor dem Parkplatz gibt es eine Stueck wo der Weg durch ein Stueck Wasser laeuft. Dort besonders beim Absteig aufpassen. Mich hatte es 100m vor dem Parkplatz hingehauen da ich ausgerutscht war, und ich bin im Wasser gelandet, bzw. mit einer Hand in dem kuenstlichen Kanal, der dort gebaut wurde, und hatte mir leicht die Hand aufgeschrammt. Nichts schlimmes, aber man sollte wie immer die Rutschgefahr nicht unterschaetzen, besonders wenn es bergabwaerts geht.
Nach kurzem laeuten der Mimamori-no-kane geht es auch schon los.Offizielle Marker des Tozanguchi 登山口Steiler Anstieg.Auf dem Weg findet man immer wieder kleine Schreine ode Jizo 地蔵, wie hier auf dem Bild.Eisen-torii mit Schreingebaeude auf dem Gipfel des Taihei-zan.Spitze des Taihei-zan.Gipfelschild.Blick vom Taihei-zan.GipfelphotoAbstieg ueber den Bergkamm. Hier geht es sehr steil nach unten und man braucht UNterstuetzung von Ketten.Wegweiser zurueck zum Asahi-mata Parkplatz.
Der Rokko-san 六甲山 ist einer der beruehmtesten Berge von Kansai. Nunja, eigentlich ist es sogar eine ganze Bergkette, die sich im Norden Kobes 神戸 erstreckt. Als ich an einem Samstag in Kobe war, habe ich mir vorgenommen, die hoechste Spitze des Rokko-san zu besteigen. Da der Berg enorm beliebt ist, soll gesagt sein, dass es enorm viele Wanderwege nach oben gibt. So viele, dass man sich gar nicht entscheiden kann, welchen man nehmen soll. Ich habe mich dann schliesslich fuer eine Weg entschieden, er direkt an einer Bahnstation anfaengt. Von der JR Station Ashiya 芦屋 bin ich gestarted und nach Norden zum Trailhead gelaufen. Auf dem Weg gibt es nicht soviele Konbini, aber kurz vor dem Berg gab es links von dem kleinen Fluss, der sich dort langzieht, einen Lawson. Kurz Proviant aufgestockt ging es weiter den Schildern entlang zum Koza Waterfall/ Rock Garden.
Je naeher man dem Berg kommt, desto mehr Leute werden es und es ist schon ersichtlich hier unten, dass dies ein sehr beliebter Berg ist. Folgt man den Schildern dann kommt man irgendwann an eine Kreuzung, bei der es geradeaus zu den Koza Wasserfaellen geht und rechts ab zum Shiro-yama 城山. Man kann beide Wege nehmen aber der direktere und der mit mehr Bergen ist der ueber den Shiro-yama, Arechi-yama 荒地山, hin zum Rokko-san. Auf dem Weg gibt es immer mal wieder freie Flaechen mit einer wunderbaren Sicht auf Kobe und Osaka. Auf dem Weg zum Arechi-yama gibt es eine relativ viele Abschnitte, bei denen man ueber groessere Steinfelsen hinweg muss. Fuer so einen beliebten Berg wo auch Familien unterwegs sind, kam mir dies schon relativ mittelschwer vor. Ich kann mir vorstellen, dass andere Wege nach oben vielleicht ein wenig einfacher sind. Sollte man Probleme mit Felsenklettern haben, dann sollte man wahrscheinlich eher nicht ueber die Arechi-yama Route nach oben aufsteigen.
Nach dem Arechi-yama ist es dann relativ moderat bis zum hoechsten Punkt des Rokko-san. Als ich oben ankam, realisierte ich, dass dort eine Schnellstrasse entlang fuhr. An anderen Punkten kann man auch mit dem Lift hoch habe ich gesheen. Allerdings nimmt das den ganzen Spass aus der Sachen, so dass ich relativ froh war, genug Zeit zu haben, den Berg von unten zu besteigen, auch wenn es an diesem Junitag sehr heiss und schwuel war. Kurz vor dem Gipfel gibt es ein Rastplatz mit grosser Toleitte. Von dort aus kann man in 5 Minuten auf dem Gipfel sein. Der Gipfel an sich ist relativ weit und es befindet sich auch ein Kommunikationsmast/ Gebaeude dort oben.
Absteigen kann man dann ueber einen der unzaehligen anderen Wanderwege auf der Seite wo man gekommen ist, oder auch auf der anderen Bergseite, wo man dann im Onsen Ort Arima-Onsen rauskommt und direkt in die heissen Quellen springen kann. Da ich noch relativ viel Zeit hatte, entschied ich mich, den Bergkamm rueber zum Maya-san 摩耶山 zu laufen. Dies hat jedoch laenger gedauert als gedacht. Sollte man einen knappen Zeitplan haben, wuerde ich den Abstecher nicht empfehlen. Sollte man doch in die Richtung gehen, dann sei gesagt, dass es mehrere Cable Cars/Seilbahnen gibt auf dem Weg, mit denen man zur Not auch relativ schnell wieder nach unten kommt.
Schilder weisen den Weg zum Rokko-san.Steile Felsenkletter-Einlagen naehe des Arechi-yama 荒地山Sicht auf des Umland auf halber Hoehe.Gipfelschild des Arechi-yama.Angenehme ebener Abschnitt zwischen Arechi-yama und Rokko-san.Nicht nur Menschen versuchen irgendwo hoch zu kommen.Aufpassen auf die Hiker!Hoechster Punkt des Rokko-san.Gipfelphoto.
Der Berg der wilden/stuermischen Insel. Naja ganz so direkt uebersetzen klingt der Name auch ein wenig komisch. Ich fande den Arashima-dake jetzt weniger wild (eher gesittet und mit sehr gutem Pfad nach oben), dafuer aber extrem steil. Merkt man bereits am Anfang. Startet man vom Kadohara Course 勝原コース dann findet man sich gleich hinter dem Parkplatz auf einem betonierten Weg wieder der enorm steil nach oben verlaeuft fuer etwa 15 Minuten. Lange haben meine Versen nicht mehr so gezogen. Hat man dieses erste Stueck hinter sich, dann ist der Rest eigentlich nur noch hoch, hoch, und nochmals hoch. Aber dafuer auf angenehmerem Terrain (Waldwege und teilweise Treppen, nur manchmal mit ein wenig Steinklettern). Insgesamt braucht man knapp 3h bis ganz nach oben, und das fuer nur 5km, auf denen man ca. 1200 Hoehenmeter ueberwindet. auf dem Weg gibt es ein paar markante Stellen, wie zB. den ”Totoro Baum” oder die ”Hakuba Bank” von der man ein schoenen Ausblick auf den Haku-san haben soll. Auf halber Strecke trifft man dann endlich auf eine Gabelung. Von hier kann man Wahlweise nach links direkt hoch zum Arashima-dake (weitere 1.5km) oder rechts entlang einen kleinen Abstecher auf den kleineren Ko-Arashimadake 小荒島岳, von dem man einen schoenen Ausblick auf den Gipfel des Arashima-dake hat.
Da es sich hier mal wieder um einen 100Meizan handelt, sei wie immer angeraten enorm frueh am Start zu sein, ich kam um 6 Uhr morgens am Trailhead an nach 1 stuendiger Autofahrt aus Gujo, bei der es in Stroemen geregnet hat, und der Parkplatz war schon halb voll. Zum Glueck hat der Regen dann aufgehoert, so dass ich gleich hoch bin. Ich hatte demneachst ein paar Bedenken wegen Matsch und rutschiger Steine, aber der Weg ist relativ gut ausgebaut, so dass dies gar kein Problem war.
Morgendlicher Nebel. Es sieht hier nicht so aus, aber der Anstieg auf diesem Pflasterweg ist enorm.Aufstieg.Auf dem WegWeggabelung. Links zum Arashima-dake und rechts zum Ko-Arashima-dake.Ab und an gibt es ein paar Klettereinlagen.Auf der Ridgeline mit dem Gipfel des Arashima-dake im Hintergrund.Gipfel.Gipfelphoto.Gipfelschrein.Blick vom Ko-arashima-dake auf den Arashima-dake.
Ich weiss nicht warum, aber der Ibuki-yama hat mich nicht so stark interessiert als Berg. Vielleicht ist es, weil ich gehoert habe, dass der Berg touristisch sehr ueberlaufen ist und der Gipfel des Berges zugebaut ist mit allerlei Huetten. An einem regnerischen Tag in der Naehe habe ich es dann doch gewagt einmal vorbeizuschauen. Die normale Route faengt von ganz unten an und dauert in etwa 7h. Wer den bequemen Weg nehmen will kann aber auch mit dem Auto den sogenannten Ibuki Driveway bis 15Minuten unter den Gipfel fahren. Am Tag als ich da war es sehr regnerisch und ein 8h Hike in durchgenaesstem Zustand stand nciht auf meinem Programm, so dass ich die kurze Route nach oben genommen habe. Allerdings kommt diese auch zu einem heftigen Preis (ueber 3000 Yen zur Zeit dieses Artikels). Normalerweise kann ich mir vorstellen dass der Gipfel ueberlaufen mit Menschen ist, da man vom oberen Parkplatz nurnoch 15 Minuten/100 Meter nach oben muss um auf dem Gipfel zu stehen. An besagtem Tag war das Wetter jedoch so schlecht, dass sich “nur” geschaetzt ca. 50 Leute oben auf dem Gipfelplateau aufgehalten haben. Darunter auch mehrere Gruppen.