Der Mitou-san 三頭山 stand schon laenger auf meiner Liste als bekannter und beliebter Berg in Okutama, aber ich hatte bisher nie die Gelegenheit. An einem spaeten Novemberwochenende, an dem ein paar Freunde Zeit fuer einen Tagesausflug hatten, schlug ich den Mitou-san vor und es war wirklich eine gute Entscheidung. Nicht nur ist die Wanderroute relativ moderat, man hat auch exzellente Ausblicke auf die umliegende Landschaft an klaren Tagen, inklusive einer relativ freien Fuji-san Sicht. Gerade weil der Berg so gemaessigt ist, ist er jedoch relativ beliebt und man ist dort selten allein.
Fuer die einfachste Route sollte man zunaechst zum Hinohara Tomin no Mori 檜原都民の森, wo es einen groesseren Autoparkplatz gibt, sowie eine Bus Station. Entscheided man sich fuer die oeffentlichen Verkehrsmittel, dann kann man bequem von Musashi-Itsukaichi 武蔵五日市駅 die Busse nehmen, welche ca. 50 Minuten fahren bis zum Tomin no Mori. Diese fahren jedoch nicht allzu oft und je nach Jahreszeit auch manchmal nicht, daher sollte man sich vorher ueber die aktuellen Abfahrtszeiten informieren. Da es je nach Tag auch mal mehr Andrang werden kann, greift wie oft die Logik in Japan, dass auch mehrere Busse zur gleichen Zeit fahren, so dass dort auch alle die fruehs anstehen auch mit wegkommen. Etwas, das ich wirklich zu schaetzen gelernt habe in Japan.
Ist man schliesslich am Parkplatz angekommen, so gibt es ein paar kleinere Haeusern mit einem kleinen Soba Laden und mehreren Souvenirbereiche. Kurz dahinter beginnt auch schon der Wanderweg. Man kann mehrere Routen laufen, ich wuerde die empfehlen, die zunaechst links ab geht, da man dort auch an einem Wasserfall, dem Mitou Ootaki 三頭大滝, vorbei kommt. Bis dahin ist der Anstieg recht seicht. Hinter dem Wasserfall dann wird es etwas steier, aber auch nicht uebermaessig schwierig. Nach einer Weile kommt man auf eine Ridgeline, von der man auf der linken Seite bereits schoen den Fuji-san sehen kann (bei klarem Wetter). Ist man beim Mushikari Toge ムシカリ峠 [Mushikari Pass] angekommen, dann erblickt man die sehr neue (Stand: November 2023) Mitou-san Hinangoya 三頭山避難小屋 [Mitou-san Emergency Huette], bei der man Zuflucht suchen kann bei Schlechtwetterbedingungen oder auch uebernachen kann. Solche unbemannten Berghuetten gibt es oft in Japan, allerdings sind nicht alle so neu und sehr gut erhalten wie diese. Sie hatte sogar eine relativ ordentliche Toilette.
Folgt man der Ridgeline weiter, kommt man schliesslich auf der Spitze des Mitou-san an. Mitou-san hat, wie der Name schon sagt, 3 Spitzen (Mitou 三頭 = Mi 三 [Drei] und Tou 頭 [Kopf]). Alle 3 Spitzen (der Mitou-san Seiho, 三頭山西峰 [Mitou-san Westspitze], Mitou-san Touhou 三頭山東峰 [Mitou-san Ostspitze], sowie der Mitou-san 三頭山) sind sehr nah beieinander, mit dem Mitou-san 三頭山 in der Mitte als hoechste Erhebung und Gipfelmarkierung. In der Okutama Region gibt es oft Gipfelmarkierungen aus massivem Stein, wie z.B. auch auf den benachbarten Odake-san oder dem Kawanori-yama. Wir haben die Wanderung im Spaetnovember unternommen. Zu der Zeit war die Zeit des Kouyou 紅葉 (Blaetterverfaerbung) eigentlich schon fast vorbei, aber vereinzelt konnte man noch die bunte Farbenpracht geniessen. Ungefaehr 2 Wochen vorher (Mitte November) war dort wahrscheinlich die Beste Zeit, wandern zu gehen, aber wahrscheinlich auch die wo die meisten Leute dort sind.
Eingang vom Tomin no Mori.Farbenpracht Ende NovemberEines der Haeuser im Tomin no MoriWeg zum Mitou WasserfallBlick in das UmlandMitou Wasserfall 三頭大滝WanderwegFuji-san 富士山Mitou-san Emergency HuetteMitou-san Emergency HuetteLetzte Stueck vor dem Gipfel.GipfelsteinBlick auf den Fuji-san vom GipfelMitou-san Ostspitze 三頭山東峰
Der Gipfel des Byobu-dake 屏風岳 ist der hoechste Punkt der Praefektur Miyagi. Man kann den Berg sowohl von Sendai (Miyagi-Seite) als auch von Yamagata Stadt (Yamagata-Seite) erreichen. Um den Berg ueber die kuerzeste Route zu erreichen muss man zunaechst auf die etwas noerdlich gelegene Zao Echoline 蔵王エコーライン: Eine Bergstrasse – die wie der Name vermuten laesst – in das Zao-Gebirge fuehrt. Der Wanderweg zum Byobu-dake startet an der selben Stelle wo man auch direkt an den Okama Kratersee お釜 des Zao-san 蔵王山 gelangen kann. Diese Stelle ist auf der Zao Echoline mit dem unverkennbaren Schild des Okama お釜 ausgeschildert. Moechte man zum Byobu-dake, kann man direkt am Strassenrand parken, allerdings gibt es dort nicht allzuviele Parkplaetze (geschaetzt ca 10). Andernfalls muss man einen der anderen Parkplaetze fuer den Okama Kratersee nehmen (Achtung: einige sind kostenplichtig) und dann etwas die Strasse hinunterlaufen.
Am Tag als ich angekommen war, gab es noch genug Plaetze direkt an der Strasse. Allerdings war das Wetter alles andere als gut, deshalb war es dort wahrscheinlich auch nicht so voll. Der Wetterbericht hatte zwar ein wenig schlechtes Wetter angesagt, prophezeite spaeter aber, dass es aufhellen wird. Dies ist leider nicht geschehen. Das Wetter in den Bergen ist wirklich immer unberechenbar. Da ich aber beim letzten Besuch in der Gegend auch schon den Byobu-dake wegen schlechtem Wetter uebersprungen habe, wollte ich es diesmal drauf ankommen lassen.
Gegen meine Vernunft begab ich mich vom Parkplatz zum Eingang des Wanderweges und machte mich auf. Zunaechst ist der Weg sehr flach und Laufplanken unterstuetzen den Weg. Nach ca 20 Minuten kommt man an eine Gabelung von der man einfach geradeaus gehen muss. Der linke Weg fuehrt zu einer Emergency Huette, wo man sich als Wanderer drin aufhalten bzw. ausruhen kann, wenn einen das schlechte Wetter erwischt. Nach einer Weile des relativ anspruchslosen Weges geht es schliesslich bergauf, allerdings an keinem der Punkte sehr steil. Das einzige Problem bei Tagen wie dieser waren die schlammigen und matschigen Wege, die es einem nicht leicht gemacht haben und man musste immer aufpassen, nicht ins Matsch zu laufen oder auszurutschen. Andernfalls ein relativ einfacher Hike wuerde ich sagen, der ueber 2 kleinere Spitzen schliesslich weiter auf den Byobu-dake fuehrt. Der Gipfel des Byobu-dake ist relativ unspektakulaer. Eine der Himmelsrichtungen war relativ frei und so denke ich, dass es bei guter Sicht von dort ein Blick gibt, konnte es aber nicht bestaetigen an besagtem Tag. Die ganze Zeit wo ich dort unterwegs war kam mir nur ein anderer Wanderer entgegen und ich ueberholte auf dem Weg zwei aeltere Damen, die ich aber beim Rueckweg dann nicht mehr getroffen habe. Ich nehme an, sie sind auf halber Strecke wieder umgekehrt, als der Regen staerker wurde. Das war sicherlich keine schlechte Entscheidung. Als ich zurueck kam war ich total durchnaesst und musste mich dann spaeter erst einmal in der Badewanne akklimatisieren. Das war doch windiger und kaelter als ich vermutet hatte an dem Tag. Man sollte daher wirklich nie die Temperaturen in den Bergen unterschaetzen, auch wenn es im Tal recht mild ist.
Ein weiterer 100 Meizan der schon laenger auf meiner Liste stand. Ich hatte schon oefter und von vielen Leuten vom Zao-san 蔵王山 gehoert, groesstenteils wegen der Hauptattraktion, ein grosser tuerkisfarbener Kratersee, dem Okama 御釜.
Wie viele andere Berge in Japan besteht der Zao-san nicht nur aus einem Berg sondern kennzeichnet eine Gebirgsregion, das sogenannte Zao Gebirge 蔵王連山. In diesem Gebirge gibt es viele Spitzen, die bekanntesten drei in unmittelbarer naehe des Kratersees sind der Katta-dake 刈田岳, der Kumano-dake 熊野岳, sowie der Jizo-dake 地蔵岳. Wenn man den Berg besucht wuerde ich empfehlen die Route ueber alle drei Spitzen zu laufen, es ist ein relativ angenehmer Hike, da man oben auf dem Plateau des Zao Gebirges laeuft und nur vergleichsweise wenige Hoehenmeter ueberbruecken muss.
Will man zuerst zum Kratersee dann ist der Zugang von Sueden wohl am Besten geeignet. Wenn man von der Zao Echoline kommt, dann sieht man irgendwann ein Schild mit einer Zufahrt zum Okama. Das letzte (kurze) Stueck mit dem Auto liegt hinter einer Schranke und man muss 550yen bezahlen um auf den naechsten Parkplatz zu kommen (Stand: Mai 2023). Man kann aber auch ein wenig weiter unten parken vor der Schranke wenn dort noch Parkplaetze sind und dann das letzte Stueck (ca.30 Minuten) hochwandern. Vom Parkplatz aus geht es direkt geradeaus ca. 100 Meter und schon sieht man den Okama Kratersee. An schoenen Tagen glaenzt das tuerkisgruen wirklich sehr schoen. 10 Minuten weiter zur rechten Seite befindet sich auch schon der Gipfel des Katta-dake, mit Gipfelschrein. Von dort hat man auch noch einmal einen guten Blick auf den Okama Kratersee sowie die sogenannte Uma-no-se 馬の背 (zu dt. Pferderuecken) Ridgeline, die direkt hinueber zum Kumano-dake fuehrt.
Der Kumano-dake ist der hoechste Punkt im Zao Gebirge und fuer viele das eigentliche Ziel der Wanderung. Vom Okama Kratersee ist es weniger as 1 Stunde bis auf die Spitze. Man laeuft die ganze Zeit auf Vulkangeformten Boden und hat den Okama Kratersee meist im Blick auf einer Seite. Kurz vor dem Gipfel gibt es eine Gabelung. Der rechte Pfad fuehrt zur Emergency Hut, der linke direkt hoch zum Gipfel. Man sollte immer sich vor Augen halten, dass der Zao-san ein aktiver Vulkan ist, und obwohl es meist Anzeichen gibt wenn die Aktivitaet sich wieder erhoeht, ist es nicht mit 100-prozentiger Sicherheit vorauszusehen ob und wann der Berg wieder ausbricht. Man sollte sich vor Besuch definitiv ueber die aktuellen Warnungen informieren, am besten auf der Seite des Japanischen Wetteramtes.
Der Gipfel des Kumano-dake ist relativ unspektakulaer. Von dort geht es dann weiter, zunaechst ein wenig wieder bergab, und anschliessend hoch zum Jizo-dake auf der anderen Seite. Die Spitze des Jizo-dake ist auch eher unspektakulaer, allerdings befindet sich auf der anderen Seite, dort wo sich ein anderer Eingang zum Berg befindet, verbunden mit einer Seilbahn Station, eine imposante Jizo Statue, fuer die es sich lohnt auch noch einmal hinabzusteigen.
Ein Jizo 地蔵 (auch 地藏 geschrieben) ist ein Boddhisatva aus dem Buddhistischen Glauben der ueber Kinder, Reisende und die Unterwelt wacht. Man sieht Jizo- Statuen sehr oft in Japan. In Tempeln oder ab und an am Wegesrand. Meist werden sie aus Respekt und zum Schutz vor Kaelte von den lokalen Anwohnern in ein rotfarbenes Gewand gekleidet.
550Yen (Stand: Mai 2023) fuer den naechsten Parkplatz vom Kratersee (Okama)Blick auf den Kumano-dake vom ParkplatzOkama Kratersee 御釜 in der Mitte und Uma-no-se 馬の背 Ridgeline die zum Kumanodake fuehrt im Hintergrund (gesehen vom Katta-dake 刈田岳)Okama KraterseeVulkanlandschaftGipfelschild des Kumano-dake, hoechste Erhebung im Zao Gebirge.Weg zum Jizo-dake.Gipfel des Jizo-dake.Jizo Statue vor dem Jizo-dake.Emergency Bunker in der Naehe des Kumano-dake.Innere des Emergency Bunker/ ShelterPanorama mit Okama Kratersee.
Weit ab von den normalen Touristengebieten, tief in der Praefektur Hyogo, befindet sich der Hyonosen 氷ノ山, der hoechste Berg der Praefektur Hyogo.兵庫県の最高峰. Als ich einmal einen Bekannten aus der Unizeit in Himeji besuchte, nam ich das als Vorwand, in der Zeit auch den Hyonosen zu beisteigen. An einem Sonntag frueh morgens um 4 Uhr starteten wir aus Himeji mit dem Auto. Es sind gute 2h+ bis zum Berg aus Himeji, aber je frueher man losfaehrt, desto freier sind die Strassen. An besagtem Tag wurde zudem noch Regen angesagt und das Kalkuel war, frueh loszufahren, um vor dem Regen wieder unten zu sein. Und ich muss sagen es ging auf, sogar perfekt. Manchmal muss man einfach ein wenig Risiko eingehen.
Frueh morgens waren wir also am Trilhead, parkten das Auto und machten uns auf den Weg. das erste Stueck ist relativ steil. Man ist so ca. 1h damit beschaeftigt, erst einmal auf den Kamm hochzuwandern. Fuer ungeuebte ist dies wahrscheinlc¥ich ein Krampf in den Waden. Einmal oben angekommen ist es jedoch schon fast geschafft. Wenn man auf die Ridgeline kommt, dann sieht man schon eines der vielen Huetten die dort oben stehen. Markant sind diese durch das praegende spitze Dach. Davon gibt es mehrere auf der Route, und sie markieren die Milestones auf der Route. Von dort aus ist der Rest eigentlich nicht mehr allzu schwer. Bei nassem Wetter sollte man natuerlich immer aufpassen auf den Boden und die Rutschgefahr. Andernfalls sei gesagt, dass es auf der Spitze relativ rauh seien kann. Wir waren dort im Oktober und es war super windig, total dicht und auch sehr kalt. Zum Glueck gibt es auf dem Gipfel eine Huette, in die man hinein kann und sich dort drinnen im Windgeschuetzen Raum ausruhen kann. Das haben auch die meisten Wnderer dort in Anspruch genommen. Von oben soll man auch ein wenig Blick auf das Umland haben, allerdings konnte ich das an diesem bewoelkten Tag nicht bestaetigen.
Die Wanderung kann man als Rundweg machen, und so sind wir auf der anderen Seite wieder hinunter. Der Abstieg ist zuweilen auch wieder ein wenig steiler und man kommt schliesslich an einem Campingplatz samt Parkplatz mit Toilette wieder raus. Von dort aus mussten wir dann noch ca. 1h zurueck zum anderen Parkplatz wo das Auto stand laufen. An besagtem Tag war fuer den Nachmittag Regen angesagt und wie durch ein Wunder hat es genau mit dem Regen nagefangen als wir wieder im Auto sassen. EIn unglaublicher Zufall. Es hatte zwar zuvor leicht getroepfelt, aber zurueck im Auto hat es wirklich stark wieder angefangen zu regnen. Ich war zwar dafuer ausgeruested, aber mein Kollege nicht, daher war ich ganz froh, dass wir dem Starkregen entgangen sind an diesem Tag.
Trivia: Der Hyounosen 氷ノ山 ist einer der Berge mit der Lesung “sen” anstelle von der ueblichen On-yomi “san”, wie auch einige andere Berge in der gleichen Region, wie z.B. der Daisen 大山, oder der Kamihiruzen 上蒜山.
Eingang zum Hyonosen.AnstiegWanderwegKilometermeilerSIcht auf das UmlandHoelzerne Laufplatten in der Naehe des GipfelsHaus auf dem GipfelGipfelphotoEines der markanten Haeuser mit dem Spitzdach. Hier an der Kreuzung wo es wieder bergab geht.
Der Berg der wilden/stuermischen Insel. Naja ganz so direkt uebersetzen klingt der Name auch ein wenig komisch. Ich fande den Arashima-dake jetzt weniger wild (eher gesittet und mit sehr gutem Pfad nach oben), dafuer aber extrem steil. Merkt man bereits am Anfang. Startet man vom Kadohara Course 勝原コース dann findet man sich gleich hinter dem Parkplatz auf einem betonierten Weg wieder der enorm steil nach oben verlaeuft fuer etwa 15 Minuten. Lange haben meine Versen nicht mehr so gezogen. Hat man dieses erste Stueck hinter sich, dann ist der Rest eigentlich nur noch hoch, hoch, und nochmals hoch. Aber dafuer auf angenehmerem Terrain (Waldwege und teilweise Treppen, nur manchmal mit ein wenig Steinklettern). Insgesamt braucht man knapp 3h bis ganz nach oben, und das fuer nur 5km, auf denen man ca. 1200 Hoehenmeter ueberwindet. auf dem Weg gibt es ein paar markante Stellen, wie zB. den ”Totoro Baum” oder die ”Hakuba Bank” von der man ein schoenen Ausblick auf den Haku-san haben soll. Auf halber Strecke trifft man dann endlich auf eine Gabelung. Von hier kann man Wahlweise nach links direkt hoch zum Arashima-dake (weitere 1.5km) oder rechts entlang einen kleinen Abstecher auf den kleineren Ko-Arashimadake 小荒島岳, von dem man einen schoenen Ausblick auf den Gipfel des Arashima-dake hat.
Da es sich hier mal wieder um einen 100Meizan handelt, sei wie immer angeraten enorm frueh am Start zu sein, ich kam um 6 Uhr morgens am Trailhead an nach 1 stuendiger Autofahrt aus Gujo, bei der es in Stroemen geregnet hat, und der Parkplatz war schon halb voll. Zum Glueck hat der Regen dann aufgehoert, so dass ich gleich hoch bin. Ich hatte demneachst ein paar Bedenken wegen Matsch und rutschiger Steine, aber der Weg ist relativ gut ausgebaut, so dass dies gar kein Problem war.
Morgendlicher Nebel. Es sieht hier nicht so aus, aber der Anstieg auf diesem Pflasterweg ist enorm.Aufstieg.Auf dem WegWeggabelung. Links zum Arashima-dake und rechts zum Ko-Arashima-dake.Ab und an gibt es ein paar Klettereinlagen.Auf der Ridgeline mit dem Gipfel des Arashima-dake im Hintergrund.Gipfel.Gipfelphoto.Gipfelschrein.Blick vom Ko-arashima-dake auf den Arashima-dake.
In der Naehe des Asama-yama, der sehr aktive Schichtvulkan, der ueber dem Urlaubsort Karuizawa wacht, gibt es einige sehr nette Berge, die auch einen guten Blick auf das Umland bieten. Im vergangenen Jahr war ich bereits auf dem Asamakakushiyama. Leider war die Sicht nicht klar an dem Tag. unweit vom Asamakakushiyama liegt der Hanamagariyama, den man auch fast von der selben Stelle erreichen kann und den dadurch viele als Tagestrip mit dem Asamayama verbinden.
Leider bietet der Gipfel nur die Sicht in eine Richtung, und es ist nicht die Asama-yama Richtung. Aber man kann den Asama-yama den ganzen Hike durch die dichten Baeume sehen. wenn man eine freie Sicht moechte, dann ist diese am Eingang des Wanderweges moeglich, denn dieser Liegt an einem Bergpass. Parkplaetze gibt es dort auch, wenn auch nir wenige. Ich war dort zur Golden Week, also einer Zeit in der viele Japanische Touristen unterwegs sind. Dafuer war es an den Parkplaetzen vor Mittagszeit relativ ruhig. Wenn man kein Glueck hat am naechsten Parkplatz, gibt es noch einige unweit vom Haupteingang. Ich selbst habe ca. 3 Minuten zu Fuss vom Haupteingang an einer Parkplatz/Haltebucht mit Informationen zur Asama-yama Eruption geparkt.
Kuruma-yama, der Autoberg (jp. Kuruma 車 = Auto). Warum er diesen Namen traegt weiss ich nicht aber eins ist gewiss: Beim Aufstieg (von der Utsukushigahara-Seite) hoert man eine Menge Autos. dies liegt daran dass der Parkplatz an einer gut befahrenen Berg-Verbindungsstrasse liegt, der Venus Line. Bevor ich den Kuruma-yama bestieg hoerte ich einmal dies sei der einfachste der 100 beruehmten Berge. Nun da ich dort war, kann ich auf jeden Fall sagen dass er sehr einfach ist. Von der einen Seite dauert der Anstieg maximal 40 Minuten bis zum Gipfel, und wer von der anderen Seite kommt, kann mit dem Lift bis quasi zum Gipfel.
Als echte Challenge taugt der Berg also nichts, warum ist er dann eigentlich ein Hyakumeizan? Ich kann es mir nur damit erklaeren, dass die Sichten von oben sehr schoen sind und das Wandern ueber das Kirigamine Hochgebirge (nicht nur diesen einen Berg) durchaus sehr beeindruckend ist. Ich wuerde daher empfehlen nicht nur auf den Gipfel des Kurumayama, um ein Haeckchen auf der Liste zu setzen, sondern ein wenig mehr Zeit einzuplanen und auch ueber das nahe gelegene Yashimagahara Marschland (八島ヶ原高原) zu wandern.
Blick auf den Gipfel des Kuruma-yama, mit der markanten Wetterstation.Gipfelschild auf dem Kuruma-yama.GipfelWetterstation auf dem Kuruma-yama.Aussichtsplattform auf dem Kuruma-yama.Gipfelschrein.Gipfelschrein.Blick vom Gipfel des Kuruma-yama auf Tateshina-yama und die Yatsugatake Berge.Auf dem Weg ueber das Hochland.Gipfel des Chochomi-yama.
Wenn ich an die Landschaft auf Shikoku denke, dann kommen mir immer Bilder von sehr dichten Bergmassiven mit ueppig gruen bewachsener Fauna in den Sinn. So war es vor ein paar Jahren als ich am Tsurugi-san 剣山 war, und so sollte es auch hier in der Naehe des Ishizuchi-san 石鎚山 sein. Und tatsaechlich ist Shikoke sehr, sehr bergig. Wenn man mal von den groesseren Staedten groesstenteils in Meernaehe absieht, ist die ganze Insel enorm bergig. So bergig, dass es uebrigens auch sehr lange mit dem Auto dauert, sich dazwischen fortzubewegen. Mir war das damals auch nicht so bewusst, denn wenn man auf die Entfernung einer Strecke auf der Karte schaut, dann sieht das meistens garnicht so weit aus, doch Strassen die ueber viele Serpentinen fuehren und teilweise so eng sind, dass nur ein Auto dort in eine Richtung passt, verlangsamt die Bewegung auf der Insel.
Die naechst groessere Stadt des Ishizuchi-san Massivs ist Matsuyama, und dort kann man relativ bequem aus Tokyo mit dem Flugzeug hinfliegen. Dort ein Auto gemietet, sind es jedoch noch rund 2h Fahrt bis man in die Ishizuchi-Gegend kommt. Man merkt schon, ich rede hier immer wieder vom Ishizuchi-san, obwohl der Eintrag eigentlich fuer den Iyofuji ist. Dies liegt daran, dass (1) der Ishizuchi-san der hoechste Berg der Region (und auch West-Japans) ist und namensgebend fuer das Bergmassiv drumherum und (2) weil mein eigentliches Ziel an diesem Tag auch der Ishizuchi-san war. Als ich jedoch auf dem Weg zum Massiv bereits gesehen habe, dass dort oben Mitte April noch relativ viel Schnee liegt und ich bei Yamap gelesen habe, dass dort einige Bergsteiger selbst mit Winterausruestung (Steigeisen, Fussketten etc) noch abgerutscht waren, habe ich kurzerhalbs umgeplant und mich fuer den nahe gelegenen, leicht niedrigeren Iyo-Fuji entschieden.
Der Weg beginnt am Eingang zum Kanpu-san 寒風山. Der Kanpu-san, ein Shikoku 100 meizan, ist einer der markannteren Berge in der Gegend, dessen Name auch ein Auto-Tunnel traegt, da dieser direkt unter dem Berg durch das Massiv fuerht. Am Eingang des Wanderweges sieht man dann auch schon die Wegweiser, die sowohl zum Kanpu-san als auch zum Iyo-Fuji zeigen. Das erste Stueck dahin, bis hoch zum Kuwase-Pass 桑瀬峠 ist relativ steil und stellt wohl einer der schnellsten Ansteige auf der ganzen Route da. Nach ca. 1h ist man dann auch schon auf dem Kuwano-Pass angekommen. Als ich da war, ruhte ich mich erstmal aus und traf einen aelteren Herrn, ein lokaler, der mit seinen 75 Jahren, schon oefterer diese Route bestiegen hat. Immer wieder erstaunlich wie fit die Japaner in fortgeschrittenem Alter sind.
Vom Kuwano-Pass geht man dann links entlang und laeuft sehr angenehm ueber den Bergkamm. Hier wird dann auch schon die Sicht besser auf das Umland. Die Berge Shikokus dicht an dicht, soweit das Auge reicht, ist echt ein toller Anblick. Gerade zu sieht man dann auch irgendwann den Iyo-fuji. Kurz vor dem Gipfel geht es noch einmal sehr steil nach oben, bis man dann auf dem Gipfel ein wenig verschnaufen kann. Oben angekommen hat man eine super Sicht auf das Umland und die sogenannte UFO Line, eine Bergstrasse fuer Autos. Die Ufo-Line fuehrt noch weiter bis zum Kamegamori 瓶ヶ森 und auch zu einem Aufstieg des Ishizuchi-san. Den Ishizuchi-san kann man auch vom Gipfel des Iyo-Fuji wunderbar in der Ferne sehen. Ab hier kann man entweder den Weg wieder zurueck laufen, oder noch ein wenig weiter zum Higashi-Kuromori 東黒森 wandern. Ich entschied mich noch weiter zu wandern zum Higashi-kuromori sowie den darauffolgenden kleinen Peak des Jinen-go-no-atama 自念子ノ頭. Hat man es bis dahin geschafft, dauert die kompette Strecke mit Rueckweg so an die 7h. Wenn man nur bis zum Iyo-fuji laeuft und dann wieder zurueck entsprechend kuerzer.
Parkplatz am Trailhead des Kanpu-san 寒風山 nd gleichzeitig auch Anfang der sogenannten UFO-LineDer Weg zum Iyo-Fuji und zum Kanpu-san ist fast gleich. Zunaechst geht es zum Kuwase Pass (桑瀬峠).Kurz vor dem Kuwase-PassAm Kuwase-Pass 桑瀬峠, bereits auf 1451m.Der Bergkamm hinueber zum Iyo-Fuji.Weg zum Iyo-FujiGipfel des Iyo-Fuji 伊予富士BeweisphotoShikoku SkylineBlick vom Higashi-Kuromori 東黒森 auf die Ufo-Line. Im Hintergrund sieht man den Ishizuchi-san, den hoechsten Berg auf Shikoku, und auch der hoechste Punkt von ganz West-Japan. Noch mehr Shikoku SkylineVon der Ufo-Line kann man relativ schnell auch auf den Jinenko-no-To 自念子ノ頭.
Sobo-san 祖母山, oder auch “Grossmutter Berg”, so die woertliche Uebersetzung, war schon im Dezember 2020 bei einem Besuch in der Aso-san Region einer meiner Ziele, leider musste ich damals umplanen wegen schlechtem Wetter. Zeit, dem Berg fast ein Jahr spaeter einen Besuch abzustatten.
Zunaechst sei gesagt, dass der Start des Wanderweges 登山口 nicht so einfach zu erreichen ist. Man braucht definitiv ein Auto, da es tief in den Waeldern ist. Da ich in Oita unterwegs war, habe ich mir dort eine Nacht als Uebernachtung gebucht und wollte dann frueh morgens zum Berg. Selbst von Oita-shi ist es noch eine 2-3 stuendige Autofahrt (und das frueh morgens/nachts wo die Strassen frei sind). Man sollte daher genug Zeit fuer den Berg einplanen. Wie oft gibt es mehrere Routen auf den Berg. Da ich am selben Tag den Flug zurueck nach Tokyo nehmen musste, bin ich von Kitatani aus gestartet 北谷登山口. Die Route ist sehr beliebt, da sie relativ einfach ist und auch am Drei-Laender-Eck (bzw. Drei-Praefekture-Eck) zwischen Kumamoto, Miyazaki, und Oita vorbeifuehrt.
Kurz nach Sonnenaufgang erreichte ich schliesslich den Anfangspunkt der Kitatani Route 北谷登山口. Auf der Weg dorthin finden sich mehrere Schilder dass man nicht ganz bis nach Kitatani fahren kann und dass die Strasse ab Ichinotorii 一ノ鳥居 gesperrt ist. Das ist korrekt (Stand: Dezember 2021) und man kann soweit fahren, bis man ein altes Holz-Torii sieht. Unmittelbar davor befindet sich ein Parkplatz. Dier Parkplatz ist jedoch nicht allzu gross und fasst geschaetzt so um die 30 Autos. Wie immer sollte man daher so frueh wie moeglich dort sein, damit man nicht das volle Parkplatz Problem hat. Als ich dort Anfang Dezember um 7 Uhr morgens aufschlug waren zum Glueck noch Plaetze frei, aber es waren schon bereits ca. 15 Autos dort und da es bereits sehr kalt war, sicherlich auch nicht die Peak Climbing Season.
Von Ichinitorii 一ノ鳥居 kann man dann die gepflasterte Strasse weiterlaufen, oder, wie ich gelaufen bin, den ersten ausgeschilderten Waldpfad links ab und man laeuft eine Strecke die irgendwann wieder auf der Kitatani Route muendet. Dieses Waldstueck ist zwar relativ steil, aber hat den Vorteil, dass man nicht den Umweg ueber den Kitatani Eingang nehmen muss. Trifft man wieder auf die Kitatani Route, so hat man bereits die Haelfte der zu besteigenen Hoehenmeter hinter sich. Ab hier geht es groesstenteils geradlinig durch ein Waldstueck. Ab und an gibt es auf der rechten Seite kleine Felsen, die einen guten Ausblick auf den Sobo-san 祖母山 und die umliegenden Berge auf der rechten Seite gewaehren. Ebenfalls auf der relativ ebenen Strecke passiert man irgendwann das Drei-Laender-Eck wo die drei Praefekturen Kumamoto 熊本県, Oita 大分県, sowie Miyazaki 宮崎県 aufeinandertreffen.
Weiter geradeaus kommt man irgendwann auf eine freie Ebene ohne Baeume von der man die Spitze des Sobo-san seht gut sehen kann. Danach kommt noch ein nicht all zu langer Abschnitt, der ein bisschen steiler ist bis hoch auf die Spitze. Normalerweise ist dies denke ich nicht allzu schwierig, aber Anfang Dezember war dort schon alles voller Schnee und teilweise vereist. Ein Fluss auf dem Weg war auch komplett vereist. Wenn man ein wenig aufpasst damit man nicht ausrutscht sollte dies aber auch zu dieser Zeit kein Problem sein. Ab Mitte Dezember, wie ich gehoert habe, werden die offiziellen Routen dann fuer den Winter geschlossen und man geht auf eigene Gefahr. Dabei sollte man sich nie selbst ueberschaetzen. Nachdem ich wieder zurueck war, habe ich in den News gelsen, dass am gleichen Tag jemand gestorben ist beim besteigen des Sobo-san. Den News zufolge ist der Bergsteiger allein unterwegs gewesen, auf halbem Weg (5te Station) ausgerutscht und ca. 20 Meter eine Klippe hinuntergefallen, und dann an Unterkuehlung gestorben. Anscheinend kam auf dieser Route an dem Tag auch niemand vorbei. Ich habe mir die Routen danach noch einmal angeschaut, da ich anhand des Profils der Kitatani Route mir nicht vorstellen kann, dass man irgendwo so ungluecklich faellt. Anscheinend ist die Obira Route 尾平登山口 auf der anderen Seite ein wenig schwieriger und hat einige Abschnitte mit Eisenleitern mit denen man mehrere Hoehenmeter ueberwinden muss, wo ich mir gut vorstellen kann wie man dort bei vereistem Zustand abrutschen kann. Da die Berge in Japan jedes Jahr Todesopfer fordern, sollte man gut aufpassen und vor allem sich nicht ueberschaetzen bei der vorherrschenden Witterung.
Oben auf dem Gipfel angekommen erwartet einem eine tolle Aussicht auf das Umland, inklusive dem Aso-san 阿蘇山, sowie den benachbarten Bergen wie zB. dem Katamuki-yama 傾山, und an klaren Tagen auch das Kuju-Bergmassiv 九重連山. Als ich oben ankam, waren dort bereits einige Leute, aber der Gipfel war relativ frei. Zwei Japaner, wie sich herausstellte, sind aus Kobe angereist um den Berg zu besteigen. Nach einer kurzen Unterhaltung begannen sie schon wieder den Abstief und eine groessere Gruppe erreichte den Gipfel. Der Berg hat noch andere, schwierigere Wege, einige die auch am Ende wieder nach Ichinotorii fuehren, aber da es an diesem Tag schon vereist war auf ueber 1500m und ich kein Risiko eingehen wollte, machte ich mich nach einem kleinen Mittagsessen (es war noch vor 11 Uhr) machte ich mich auf gleichem Weg wieder zurueck zum Eingang des Ichinotorii Weges 一ノ鳥居登山口. Auf dem Weg stellte ich fest, das unter 1500m langsam der Schnee durch die Sonnenstrahlen zu schmelzen begann und es leicht matschig wurde. Es dauerte nicht allulange da ueberholte ich die zwei Bergsteiger aus Kobe, die anscheinend die gleiche Route gekommen sind. Nach weiteren ca. 1.5h war ich dann wieder am Parkplatz und musste mir erstmal 20 Minuten lang die Schuhe sauber machen, die mich im Laufe des Hikes durch den aufgetauten Boden getragen haben.
Die Region in der der Sobo-san liegt, Takachiho 高千穂町, ist eine Gegend in die tiefe Wurzeln in der japanischen Geschichte und alten Buechern wie dem Kojiki 古事記 hat. In Kyushu und auch besonders in der Takahchiho Gegend gibt es viele Schauplaetze aus den alten Goettergeschichten, die man heute noch besuchen kann. Der Name des Sobo-san kommt auch aus der japanischen Mythologie. Der Legende nach widmete der erste Tennou Japan’s, der fruehere Jinmu Tenno (神武天皇), auf der Spitze des Berges einen Schrein seiner Grossmutter, der Prinzessin Toyotama 豊玉姫, ihres Zeichens Meeresgoettin, und Nichte der sagenumwobenenen Amaterasu Sonnengoettin 天照大神. Und tatsaechlich findert sich auf dem Gipfel dieser Schrein mit der dazugehoerigen Inschrift (Im Dorf befindet sich ein weiterer Schrein mit dem Namen Sobotake Jinja 祖母嶽神社).
Name:
Sobo-san 祖母山 (Grossmutter-Berg), alternativ: Ubatake 姥岳 (Berg der alten Frau) / Unohatake 鵜羽岳 (Kormoran Fluegel Berg)
Hoehe:
1756m
Kategorie:
Hoechster Punkt in Miyazaki Praefektur 宮崎県の最高峰, Nihon 100 Meizan 日本百名山, Kyushu 100 Meizan 九州百名山 , Hana 100 Meizan 花百名山
Laenge:
9-10km
Dauer:
4-5h
Anfahrt:
Mit Auto bis zum Ichinotorii Startpunkt 一ノ鳥居登山口 bzw. Kitatani Startpunkt 北谷登山口
Start des Wanderweges am Ichinotorii 一ノ鳥居Sobo-san 祖母山 gesehen von einem Felsen auf dem Weg der Kitatani Route.Vierte Station auf der Kitatani Route.Wandern auf einer graden Ebene kurz hinter dem Drei-Laender-Eck. Rechts hinter den Baeumen sieht man den Sobo-san 祖母山.Weiter oben lag im Dezember dann schon relativ viel Schnee.Eingeschneite Wegweiser. Rechts zur Spitze des Sobo-san, und links zur Emergency Huette.Eiszapfen kurz vor dem Gipfel.Auf dem Gipfel des Sobo-san 祖母山.Gipfelmarkierung des Sobo-san mit Wolkenmeer im Hintergrund.Panorama vom Gipfel des Sobo-san.Gipfel.Der nahe gelegene Aso-san gesehen vom Gipfel des Sobo-san.Noch einmal Gipfelschild des Sobo-san. Wie man sieht gehoert der Punkt zu 3 Doerfern der Umgebung, eins davon das mythenumwobene Takachiho 高千穂.Gipfel des Sobo-san.Sobo-san gesehen aus der Umgebung.
Ich habe bereits viel von Yufu-in 湯布院 als bekannten Onsen Ort gehoert. Zeit, dem nahegelegenen Vulkan Yufu-dake 由布岳 einen Besuch abzustatten. Da es gegen Ende des Jahres kaelter in Tokyo wurde, dachte ich, ein Besuch im suedlichen Kyushu wuerde mich in leicht waermere Gefilde bringen. Doch da habe ich mich diesmal ziemlich getaeuscht. Das letzte Mal als ich im Dezember in der Gegend war, habe ich den Aso-san 阿蘇山 bestiegen. Eine gute Wahl, wie sich spaeter herausstellte, denn der Vulkan ist staendig aktiv und ging vor ein paar Wochen wieder hoch, so dass aktuell wieder niemand zum Hiken hineingelassen wird. Das sollte man bei Vulkanen immer im Hinterkopf behalten. Sie sind unberechenbar und koennen jederzeit anfangen zu brodeln. Am Besten immer vorher die Warnhinweise der japanischen Wetterbehoerde beachten.
Zurueck zum Yufu-dake. Der Vulkan mit seinen zwei Spitzen ist das Landmark der Onsen Stadt Yufuin. Routen nach oben gibt es mehrere. Ich entschloss mich, die am einfachsten zu erreichende Route von Beppu anzupeilen. Da ich fruehs erst mit dem Flugzeug in Oita gelandete bin, musste ich noch knappe 2h bis zum Trailhead 登山口 fahren. Dort angekommen erblickte ich den imposanten Vulkan mit seiner Doppelspitze. Es war Anfang Dezember und im Jahr davor war ich schon einmal in Kyushu wandern, gegen Ende Dezember, ohne Schnee. Dieses Jahr war es allerdings schon frueher wesentlich kaelter und man sah schon von unten dass der Gipfel des Berges mit Schnee belegt ist. Nun gut, auf Schnee war ich nicht vorbereitet, aber auf Kaelte schon.
Zunaechst geht es relativ gemaechlich eine Ebene entlang, von der man den Berg sehr gut sehen kann, bis man in einen Wald kommt an dem kurz danach eine Kreuzung kommt. Geradeaus geht es weiter durch den Wald direkt hoch auf den Berg. Rechts entlang kann man auch von einer anderen Seite auf den Berg, falls man es als Rundweg anpeilt, aber es dauert etwas laenger. Die Steigung danach ist relativ gemaessigt, so dass man relativ einfach nach oben kommt. Der ganze Wanderweg bis auf den Krater ist im Zick-Zack Weg nach oben, was die Wanderung relativ einfach macht. Je weiter ich nach oben kam, desto mehr Schnee lag, bis der Weg und die Pflanzen am Rand schliesslich komplett weiss waren. Sehr schoen. Am Ende muss man eine kurze Strecke ein wenig steiler nach oben, bis man auf dem Kraterrand ankommt.
Ab hier sieht man schon ein Schild. Links entlang zur West-Spitze 西峰 (1583.5m) oder rechts entlang zur Ost-Spitze 東峰 (1580m). Die West-Spitze stellt dabei den hoechsten Punkt auf dem Vulkan dar, wenn auch nur minial hoeher als die Ost-Spitze. Ich dachte mir daher, zuerst auf die West-Spitze zu gehen. Dafuer nam ich zunaechst die linke Route und merkte relativ schnell, dass der Weg dorthin nicht so einfach ist. Es gibt massive Felsen und Stuecke wo man mehrere Meter an Eisenketten hoch muss. An diesem Tag herrschte ein sehr starker eiskalter Wind und die Ketten boten nicht viel Griff durch die kalte Temperatur, selbst nicht mit Handschuhen. Der Abschnitt wo man klettern musste war weiterhin relativ ungeschuetzt und dollte man abrutschen, geht es direkt in den Krater hinein. Schnell begriff ich, dass ich fuer eine solche Kletterpartie an diesem Tag nicht genug ausgeruestet war und entschied mich, die West-Spitze an einem anderen Tag anzugehen, vielleicht einmal im Sommer. Daher verfolgte ich den Weg zurueck zur Kreuzung und ging die Ost-Spitze hoch, welche wesentlich einfacher war, ohne grosse Klettereinlage. Man kann den Kraterrand in einem Rundgang begehen (jp. o-hachi meguri お鉢巡り) und so versuchte ich es noch von der anderen Seite, aber stiess relativ bald auf eine Stelle die ein relativ schmaler Grat war und bei den gefrorenen Temperaturen dazu noch sehr rutschig war. Wenn man Berge besteigt, muss man immer wissen was man sich aktuell zutrauen kann und wofuer man gut ausgeruestet ist. Ich hatte definitiv nicht die Kleidung dabei fuer solch ein eisiges Wetter, frostige starke Winde sowie rutschige Kletterpartien. Daher liess ich die West-Spitze sein an diesem Tag. Sicherheit geht vor. Im Zweifelsfall noch einmal wiederkommen. Der Berg wartet, Leben hat man nur eines. Leider kommen in Japan jedes Jahr viele Bergsteiger ums Leben weil sie sich zuviel zutrauen, oft auch ein wenig leichtsinnig sind. Dies kann man vorbeugen mit Common Sense und Vorsicht. Fuer mich hiess es daher Ost-Spitze als das Ziel des Tages. Abgestiegen bin ich den gleichen Weg wieder nach unten, aber dann noch auf den Iimori-ga-jo 飯盛ヶ城 mit 1067m, was ein kleiner Nachbar-Berg des Yufu-dake ist. Da die Spitze sehr weit und frei ist, ist die Aussicht auf das Umland nicht schlecht. An diesem Tag waren dort jedoch Orkanartige Windboehen, so dass ich relativ schnell wieder den Abstieg zum Parkplatz suchte.
Trivia: Dem Kanji Nerd in mir ist gleich aufgefallen, dass die Schreibweise fuer Yufu-dake 由布岳 und das daneben gelegene Dorf Yufuin 湯布院 anders ausgeschrieben ist. Das jaehrlich stattfindene Filmfestival wird als 湯布院映画祭 geschrieben, das Musikfestival gleich ohne Kanji nur als ゆふいん音楽祭, und der Bahnhof der Stadt wird als 由布院駅 geschrieben (mit der Adresse als 大分県由布市湯布院町). Sehr verwirrend. Warum gibt es diese zwei Schreibweisen? Auf der Suche nach der Antwort muss man ein wenig weiter zurueck gehen in der japanischen Geschichte bzw. Politik. Wie in vielen anderen Laendern auch gab es in Japan frueher viele vereinzelte lokale Verwaltungsgebiete, die im Laufe der Jahre immer mal wieder einer Reform unterliefen und mit anderen Verwaltungen zusammengeschlossen werden oder teilweise ganz aufgeloeast werden. Im Jahr Showa 30 (昭和30 = 1955) geschah das, was man heute als Grosse Showa Eingemeindung 昭和の大合併 bekannt ist. Im Laufe dieser Reform wurden die frueheren getrennten Gemeinden (jap. cho 町 bzw. machi 町) von Yunohira-mura 湯平村 und Yufuin-cho 由布院町 zum neuen Verwaltungsgebiet 湯布院町 zusammengelegt. Da die Zusammenlegung nur die Bezirke betraf, nicht aber die Staedte, blieb der Name der eigentlichen Stadt Yufuin 由布院 erhalten. Der urspruengliche Name ist also Yufuin 由布院 und die Schreibweise findet sich noch immer im Yufu-dake 由布岳, Yufu Bahnhof 由布院駅, sowie im Namen der Stadt 由布市 wieder. Der bekannte Onsen Ort in dem zusammengelegten Verwaltungsgebiet wird als 湯布院 geschrieben (was praktischerweise auch das Zeichen fuer heisses Wasser yu 湯 beinhaltet) .
Name:
Yufu-dake 由布岳, mit den zwei Spitzen: Yufu-dake Nishi-Mine 由布岳西峰, (alternativ auch: Bungo-fuji 豊後富士) und Yufu-dake Higashi-mine 由布岳東峰
Eingang zum Yufu-dake 由布岳Wanderwege des Yufu-dake 由布岳 sowie des direkt daneben gelegenen Tsurumi-dake 鶴見岳.Wanderweg.Im Zick-Zack nach oben. Hier faengt der Schnee an.Die Ost-Spitze 東峰.Die West-Spitze 西峰 gesehen von der Ost-Spitze 東峰Beeindruckender Fels kurz vor der Ost-Spitze.Gipfel der Ost-Spitze des Yufu-dake.Gipfelphoto. Das war sehr kalt an dem Tag mit sehr starken Winden.Weg um den Krater.Wegweiser-Schild zur Kraterumrundung お鉢巡りYufu-dake Krater mit Ost-Spitze (links) und West-Spitze (rechts)
Mitsutoge-yama 三ツ峠山, oder oft einfach nur Mitsutoge 三つ峠 genannt, ist ein beliebter Berg unweit vom Fuji-san in der japanischen Provinz Yamanashi 山梨県. Der einfache Zugang mit oeffentlichen Verkehrsmitteln, die relativ einfache Route, sowie die formidable Aussicht auf das Umland macht den Berg besonders beliebt bei Wanderanfaengern und Familien. Besteigen kann man den Mitsutoge von mehreren Seiten. Die einfachste Moeglichkeit ist sicherlich bis zum Bahnhof Mitsutoge 三つ峠駅 auf der Fujikyu Line 富士急行線 zu fahren und von dort zu wandern. Startet man von dieser Seite und kehrt auch diesen Weg wieder zurueck, so ist die Wanderung in 5h zu schaffen.
Auf dieser Seite findet man die beliebtesten Wege hoch zum Mitsutoge-yama (nur Japanisch)
Ich entschloss mich jedoch die komplette Traverse von der Sasago Station 笹子駅 zu unternehmen, welche ueber den Honjaga-maru 本社ヶ丸 und ein paar weitere Berge auf der Ridgeline rueber zum Mitsutoge-yama fuehrt. Dieser Weg ist bedeutend laenger und hat hat ca. 9.5h gedauert (mit wenigen und kurzen Pausen). Der Vorteil von der Route ist, dass man nicht die gleiche Strecke zurueck wandern muss und trotzdem sowohl Anfang (Sasago Station 笹子駅) als auch Ende (Mitsutoge Station 三つ峠駅) an einer Bahnstation hat. Ich kann die Route nur allen empfehlen, vorausgesetzt man bringt ein wenig Kondition mit.
Zurueck zum Mitsutoge-yama. Der Berg besteht, wie der Name bereits sagt, aus 3 Bergpaessen (jp. Touge 峠). Dementsprechend findet man auch multiple Spitzen vor, namentlich Kinashi-yama 木無山, Kaiun-zan 開運山, Osutaka-yama 御巣鷹山 heissen, welche fast alle mit Funktuermen ausgestattet sind, wohl wegen der guten Lage und der Altitude ueber 1700m. Der hoechste der drei Spitzen ist der Kaiun-zan und zugleich auch ein beliebter Fuji Photospot. Zwischen den Spitzen gibt es auch eine kleine Berghuette “Shiki no Rakuen” 四季楽園, in der man Essen und Trinken bekommt. Weiterhin sind die Felsenwaende unterhalb des Kaiun-zan beliebt als Kletterfelsen. Alles in allem ist der Hike zum Mitsutoge-yama sehr zu empfehlen, egal fuer welcher Route man sich entscheidet. An einem sehr sonnigen Novembersonntag, als ich dort unterwegs war, blieb es auch relativ leer auf dem Gipfel. Ich sah maximal 6 Leute gleichzeitig oben, was mir fuer ein solch beliebten Berg in Japan als aeusserst wenig erscheint.
Auf der Ridgeline der 3 Spitzen des Mitsu-toge.Gipfelmarkierung“Mitsutoge” Steinmonument mit Aussicht.Aussicht vom Gipfel des Mitsutoge.Ein weiteres GipfelschildAuf dem Abstieg in Richtung Mitsutoge Station.Ein Ort voller Jizo 地蔵Die Spitzen des Mitsutoge-yama.Mitsutoge Station 三つ峠駅Fuji-san am Nachmittag am Mitsutoge Bahnhof 三つ峠駅
Nachdem ich bereits 11 der 12 beruehmten Fuji-Sichten der Stadt Otsuki besucht habe, fehlte mir nur noch eine Station: Der Honjagamaru 本社ヶ丸 bzw. der Seihachi-yama 清八山. Beide Bergspitzen gelten als beruehmter Aussichtspunkt Nummer 12. Und tatsaechlich ist die Sicht fast gleich, da die beiden Berge relativ nah beieinander liegen.
Der einfachste Zugang ist von der Station Sasago 笹子駅 auf der JR Chuo Main Line JR中央本線, ca. 2.5h von Tokyo entfernt. Ich war bereits mehrmals schon and dieser Station um die umliegenden Berge zu besteigen. Der Honjagamaru ist wohl der letzte Berg fuer mich den man von dieser Station erreichen kann. Und so ging es einmal mehr mit der ersten Bahn frueh morgens an einem sonnigen November-Sonntag in Richtung Yamanashi Prefektur. Gegen 7 Uhr morgens an der Station angekommen, ging es auch schon direkt los. Der Weg fuehrt zunaechst rechts entlang ein wenig an den Schienen entlang, bis ein kleines Schild den Eingang des Wanderpfades auf der linken Seite markiert. Danach geht es relativ steil rechts ab (den Weg habe ich im Vorjahr zunaechst nicht gesehen und bin geradeaus einen anderen Weg gelaufen). Ab hier geht es fuer eine ganze Weile sehr Steil nach oben. Das mag ein wenig anstrengend sein, aber dafuer geht es schnell nach oben. Nach einer Weiel erreicht man den ersten Gipfel des etwas unbekannteren Niwahora-yama 庭洞山 auf 1000m.
Nach der naechsten Steilen Etappe dann schlieslich erreiht man den Tsunotogi-yama 角研山, ab welchem man auf der Ridgelien angekommen ist. Von hier aus kann man bereits den Honjagamaru sehen auf der rechten Seite. Wandert man die Ridgeline nun rechts entlang kommt man sehr bald auf die erste freie Flaeche mit einem grossen Strommast, von der man eine gute Sicht auf den Mitsutoge-yama auf der linken Seite sowie die Berge noerdlich von Sasago Station auf der rechten Seite hat. Von hier aus dann weiter entlang der Ridgeline und nach ca einer halben Stunde erreicht man auch schon den Gipfel das Honjagamaru. Der leicht felsige Gipfel ist relativ frei und man hat eine gute Sicht auf den Mitsutoge-yama mit seinen markannten Antennen, Fuji-san, die japanischen Alpen, sowie im Norden das Yatsugatake Gebirge. Faszinierend fand ich, dass an dem Tag an dem ich dort war so gut wie niemand anders dort war. Erst nach einer ganzen Weile kam ein anderer aelterer Japaner auf dem Gipfel an, von er anderen Seite.
Hat man sich genug ausgerueht, geht es weiter ueber die Ridgeline zum benachbarten Seihachi-yama, von dessen Gipfel es auch eine sehr gute Fuji-Sicht gibt. Allerdings ist der Gipfel auf die anderen Seiten nicht so frei. Von hier aus kann man wahlweise ueber Sasago wieder absteigen (ueber eine parallel Route), oder wie ich es gemacht habe, weiter die Ridgeline zu wandern bis hinueber zum Mitsutoge-yama. Steigt man nach Sasago Station ab so wuerd ich 6h+ einplanen, bei der Ueberquerung hinueber zum Mitsuotge-yama habe ich insgesamt 9.5h gebraucht.
Komorebi 木漏れ日 – Sonnenstrahlen, die durch Baume scheinen -, eines meiner japanischen Lieblingswoerter.Ab hier wird es gleich ein wenig freier mit Aussicht auf den Mitsutoge-yama 三ツ峠山 sowie die japanischen Alpen auf der anderen Seite.Ein wenig ueber die Ridgeline.JagdverbotAuf dem Gipfel des Honjagamaru 本社ヶ丸 mit Blick nach Norden.Auf dem Gipfel des Honjagamaru 本社ヶ丸 mit Blick nach Sueden. Mitsutoge-yama 三ツ峠山 (unverkennbar an den Antennen) sowie Fuji-san 富士山 im Hintergrund.BeweisphotoFuji-san.Noch einmal Fuji-san. DIe Aussicht hier vom benachbarten Seihachi-yama 清八山 ist sogar noch besser.Seihachi-yama 清八山 Gipfel.