<10km, 1-3h, 1000m-1500m, 2024, Kumamoto, Vulkane

Kishima-dake / 杵島岳

Ich war bereits Ende 2020 einmal in Kumamoto, um den Aso-san als Teil der 100 Meizan Liste zu besteigen. Damals konnte ich sowohl den beeindruckenden Naka-dake Krater sehen sowie auch die Spitze des Taka-dake erreichen, die hoechste im Aso-san Kratergebirge. Die Vulkanlandschaft dort ist fantastisch und gehoert bis heute zu den besten Hikes die ich je unternahm. Ein paar Tage spaeter dann konnte ich auch den benachbarten Neko-dake erklimmen, ein markanter, spitzzackiger Nachbarberg, der relativ einfach zu bestiegen ist, wo jedoch die eigentliche Spitze fuer den Zugang gesperrt ist, wegen Einsturzgefahr. 

Der Aso-san Krater ist riesig, da fuehrt eine Zuglinie durch mit mehreren Stationen, und es gibt mehrere Doerfer die sich im Krater angesiedelt haben. Damals habe ich auch schon ein paar andere Spitzen im Krater erblickt, jedoch wurden die von den anderen beiden angesprochenen Bergen ueberschattet. Im Januar 2024 wollte ich zurueckkehren und der eigentliche Plan war, ein Berg am Aussenkrater zu erklimmen. Jedoch musste ich bei der Ankunft feststellen dass die Zufahrtsstrassen gesperrt waren wegen starken Schneefaellen der letzten Tage. Ich erinnerte mich dass es zwei Spitzen mitten im Innenkrater gab mit relativ einfachem Zugang und entschied mich, diese fuer den Tag anzuvisieren.

Eine dieser Spitzen im Innenkrater ist der Kishima-dake 杵島岳. Genauso wie sein Nachbar, der Eboshi-dake 烏帽子岳, laesst er sich relativ einfach vom Aso-san Visitor Center erreichen. Das Areal des Besucherzentrum umfasst einen grossen Parkplatz (Parkgebuehr: 500Yen, Stand: January 2024), mehrere Cafes und Restaurants, sowie das Aso-san Vulkanmuseum. Als ich dort ankam war es schon ein totaler Whiteout und ich konnte nichts sehen vor Wolken und Schnee. Ich schaute auf den Plan, und merkte dass der Kishima-dake ja garnicht so weit weg ist und wollte daher trotzdem den Hike wagen. Vom Besucherzentrum aus begab ich mich etwas noerdlich zum Anfang des Wanderweges (登山口) mit dem Berg immer noch nicht sichtbar wegen den tiefen Wolken. Der Schnee wurde staerker, als ich naeher kam, hellte der Himmel zum Glueck ein wenig auf und ich konnte den Pfad besser sehen. Man kann den Kishima-dake direkt besteigen, dazu gibt es Treppen, die nach oben fuehren, oder man kann einen Rundweg laufen, der entlang des Kraters fuehrt. Da ich genug Zeit hatte entschied ich mich fuer den Rundweg. Und ich muss sagen es war die bessere Entscheidung, denn nur auf dem Rundweg um den Krater gibt es die besten Sichten auf den Kishima-dake. Der Rundweg dauert normalerweise ca 45 Minuten, jedoch konnte ich den Pfad schlecht ausmachen durch den vielen Schnee und das Fehlen von anderen Spuren (anscheinend war ich der erste an diesem Tag auf dem Weg). 

Vom Rundweg um den Krater kann man nicht nur den Kishima-dake wunderbar sehen sondern auch die umliegenden Berge wie den Naka-dake samt Krater, sowie den gleich benachbarten Oujou-dake. Wenn man dann den Kishima-dake von der anderen Seite erklimmt, dann gibt es dort keine Treppen, man muss am Pfad entlang nach oben hiken. Ich glaube normalerweise ist die Strecke nicht so herausfordernd, jedoch wurde bei mir der Schnee auf dem Weg nach oben immer tiefer und ich bin mehrmals vom Pfad abgekommen, weil der richtige Weg unter der Schneedecke nicht gut erkennbar war (GPS sei dank dann aber gleich wieder auf den richtigen Weg gefunden). In Gipfelnaehe ging der Schnee dann schon weit ueber die Knoecheln, so dass ich glaube an dem Tag nicht weiter gelaufen waere wenn der Berg noch hoeher gewesen waere. Ich habe auch mal wieder eine Lektion gelernt. Weil es in Tokyo relativ mild war und Kyushu/Kumamoto viel weiter suedlich liegt, dachte ich es waere dort im Durchschnitt sogar waermer, dies ist jedoch im Winter nicht der Fall. Man sollte daher immer auf alles vorbereitet sein. Zum Glueck hatte ich genug Winterkleidung dabei, das einzige was nicht so optimal war sind die Schuhe. Ich hatte normale Trailrunning Schuhe an die gerade einma bis zu den Knoecheln gehen. Zwar war es am Ende genuegend, aber festere Hiking Schuhe oder zumindest Chainspikes fuer den halt unten waere angemessen gewesen. Man lernt nie aus. Alles in allem ein schoener Hike mit sehr schoener Landschaft, die Interesse weckt noch mehrmals die Aso-san Kratergegend zu besichtigen.

<1000m, <10km, 1-3h, 2023, Saga

Hijiri-dake / 聖岳・Oninohana-yama / 鬼ノ鼻山

In Saga gibt es einige “teizan” 低山 (= kleinere Berge). Da die Gegend sehr huegelig ist, und auch reichlich Ebenen hat, kann man dort relativ einfach wandern und hat oft einen schoenen Blick auf das Umland. Einer der weniger bekannten Berge der Region ist der Hijiri-dake 聖岳 von dem man ein einfachen Loop Hike hin zum Oninohana-yama. 鬼ノ鼻山 machen kann.

Da es in der Gegend nicht so viele oeffentliche Verkehrsmittel gibt, empfehle ich mit dem Auto anzureisen. Der Start des Weges liegt bereits auf einigen Hundert Meter Hoehe und am Eingang sieht man bereits die Treppen die zum Hijiri-dake fuehren. Insgesamt sind es ueber 600 Stufen bis nach oben, dafuer ist der Weg relativ gut gepflegt. Auf dem Gipfel es Hijiri-dake, den man relativ einfach erreicht befindet sich ein Templehaus, sowie eine Aussichtsplatform, die wirklich sehr gute Ausssicht in die Umgebung bietet. Moechte man dann noch weiter, so kann man die Ridgeline weiter uebre den Benten-yama 弁天山 hinueber zum Oninohana-yama 鬼ノ鼻山 wandern.

Oninohana-yama heisst uebersetzt die Nase des Teufels. Oni (Teufel) sind in der japanischen Folklore sehr oft vorhanden und anders als der Teufel im christlichen Gedanke, eher die behornten Wesen, die in der Natur leben. Oni sind durchaus nicht freundlich gesinnt, so gibt es jedes Jahr in Japan das Osetsubun お節分 Fest, bei denen Bohnen geschmissen und eine Ehomaki 恵方巻 (eine Art lange Sushi-Rolle) in eine bestimmte Himmelsrichtung gegessen wird, da man glaubt, dass dies die boesen Geister (Oni) vertreibe. Gleichzeitig werden die Oni aber auch oft verniedlicht dargestellt, und so ist es kein Wunder, wenn auf dem Berg, welcher woertlich “Die Nase des Teufels (Oni)” heisst eine grosse Aussichtsplatform in Form eines Oni Kopfes (inklusive der Hoerner)auf dem Gipfel des Berges errichtet wurde. Von dieser Aussichtsplatform hat man wirklich guten Blick auf das Umland und man sieht den Teufelskopf schon von weitem von der Ridgeline. Moechte man wieder zurueck ueber den Hijiri-dake, so kann man den Rundweg hinter dem Berg langlaufen, der weniger huegelig ist, sonders relativ seicht wieder nach unten zum Parkplatz fuehrt.

<10km, 100 Blumenberge, 1500m-2000m, 2023, 3-5h, Japan 300, Kanto 100, Tokyo, Yamanashi, Yamanashi 100

Mitou-san / 三頭山

Der Mitou-san 三頭山 stand schon laenger auf meiner Liste als bekannter und beliebter Berg in Okutama, aber ich hatte bisher nie die Gelegenheit. An einem spaeten Novemberwochenende, an dem ein paar Freunde Zeit fuer einen Tagesausflug hatten, schlug ich den Mitou-san vor und es war wirklich eine gute Entscheidung. Nicht nur ist die Wanderroute relativ moderat, man hat auch exzellente Ausblicke auf die umliegende Landschaft an klaren Tagen, inklusive einer relativ freien Fuji-san Sicht. Gerade weil der Berg so gemaessigt ist, ist er jedoch relativ beliebt und man ist dort selten allein.

Fuer die einfachste Route sollte man zunaechst zum Hinohara Tomin no Mori 檜原都民の森, wo es einen groesseren Autoparkplatz gibt, sowie eine Bus Station. Entscheided man sich fuer die oeffentlichen Verkehrsmittel, dann kann man bequem von Musashi-Itsukaichi 武蔵五日市駅 die Busse nehmen, welche ca. 50 Minuten fahren bis zum Tomin no Mori. Diese fahren jedoch nicht allzu oft und je nach Jahreszeit auch manchmal nicht, daher sollte man sich vorher ueber die aktuellen Abfahrtszeiten informieren. Da es je nach Tag auch mal mehr Andrang werden kann, greift wie oft die Logik in Japan, dass auch mehrere Busse zur gleichen Zeit fahren, so dass dort auch alle die fruehs anstehen auch mit wegkommen. Etwas, das ich wirklich zu schaetzen gelernt habe in Japan.

Ist man schliesslich am Parkplatz angekommen, so gibt es ein paar kleinere Haeusern mit einem kleinen Soba Laden und mehreren Souvenirbereiche. Kurz dahinter beginnt auch schon der Wanderweg. Man kann mehrere Routen laufen, ich wuerde die empfehlen, die zunaechst links ab geht, da man dort auch an einem Wasserfall, dem Mitou Ootaki 三頭大滝, vorbei kommt. Bis dahin ist der Anstieg recht seicht. Hinter dem Wasserfall dann wird es etwas steier, aber auch nicht uebermaessig schwierig. Nach einer Weile kommt man auf eine Ridgeline, von der man auf der linken Seite bereits schoen den Fuji-san sehen kann (bei klarem Wetter). Ist man beim Mushikari Toge ムシカリ峠 [Mushikari Pass] angekommen, dann erblickt man die sehr neue (Stand: November 2023) Mitou-san Hinangoya 三頭山避難小屋 [Mitou-san Emergency Huette], bei der man Zuflucht suchen kann bei Schlechtwetterbedingungen oder auch uebernachen kann. Solche unbemannten Berghuetten gibt es oft in Japan, allerdings sind nicht alle so neu und sehr gut erhalten wie diese. Sie hatte sogar eine relativ ordentliche Toilette.

Folgt man der Ridgeline weiter, kommt man schliesslich auf der Spitze des Mitou-san an. Mitou-san hat, wie der Name schon sagt, 3 Spitzen (Mitou 三頭 = Mi 三 [Drei] und Tou 頭 [Kopf]). Alle 3 Spitzen (der Mitou-san Seiho, 三頭山西峰 [Mitou-san Westspitze], Mitou-san Touhou 三頭山東峰 [Mitou-san Ostspitze], sowie der Mitou-san 三頭山) sind sehr nah beieinander, mit dem Mitou-san 三頭山 in der Mitte als hoechste Erhebung und Gipfelmarkierung. In der Okutama Region gibt es oft Gipfelmarkierungen aus massivem Stein, wie z.B. auch auf den benachbarten Odake-san oder dem Kawanori-yama. Wir haben die Wanderung im Spaetnovember unternommen. Zu der Zeit war die Zeit des Kouyou 紅葉 (Blaetterverfaerbung) eigentlich schon fast vorbei, aber vereinzelt konnte man noch die bunte Farbenpracht geniessen. Ungefaehr 2 Wochen vorher (Mitte November) war dort wahrscheinlich die Beste Zeit, wandern zu gehen, aber wahrscheinlich auch die wo die meisten Leute dort sind.

<1000m, <10km, 100 Blumenberge, 2023, 3-5h, Japan 300, Kansai 100, Nara, Osaka

Yamatokatsuragi-san / 大和葛城山

Als der hoechste Berg der Praefektur Osaka steht der Yamato Katsuragi-san im Schatten seines leicht hoeheren Nachbarn Kongo-san 金剛山, welcher jedoch bereits in der Praefektur Nara liegt. Der beliebteste Weg den Yamatokatsuragi-san direkt zu besteigen liegt ebenfalls auf der Nara Seite. Von dort gibt es auch eine Ropeway, die einen bis kurz vor den Gipfel bringt, jedoch mit 950 Yen / 1500 Yen return relativ teuer ist. Wer fit genug ist fuer einen moderaten ~4h+ hike, dem empfehle ich den altbewaehrten Weg.

Der Wanderweg beginnt direkt hinter der Seilbahnstation und man muss zunaechst durch ein Eisengitter. Diese Gitter sind dafuer da, wilde Tier von den Gebaeuden fernzuhalten und haben meist Tueren, durch die man durchgehen kann, und sie nach dem passieren wieder schliessen muss. Zunaechst geht es ca. 10 Minuten gerade aus entlang eines Flusses. Danach startet der eigentliche Hike rechts ab einer Gabelung.

Man merkt sofort, dass es relativ steil nach oben im Zick-Zack geht. Dies bleibt auch so fuer eine ganze Weile bis man auf der ersten Ridgeline angekommen ist. Auf halber Strecke dahin gibt es eine Raststelle mit 2 Baenken und einem netten Ausblick auf die Nara Seite. Wie so oft sind diese steilen Wege einfacher beim Aufstieg als beim Abstieg. Ich erinnere mich, wie es mich beim Abstieg dieses ersten Anschnitts fast hingelegt haette. Eine Familie vor mir, deren Kind hat sich sogar mehrmals hingepackt. Wie immer sei beim Abstieg also Vorsicht geboten.

Auf der ersten Ridgeline angekommen ebbt der Weg leicht ab und man hat das Gefuehl schon auf der oberen Ridgeline zu sein, jedoch muss man noch einige Hoehenmeter ueberwinden, bis man schliesslich auf der finalen Ridgeline angekommen ist. Dies merkt man, wenn man die Steinpfahle sieht, die mit der Inschrift ダイアモンドトレール(Diamond Trail) versehen sind. Der Diamond Trail ist ein Long Distance Wanderweg, welcher sich ueber das gesamte Gebirgsmassiv suedoestlich von Osaka zieht, inklusive dem Yamatokatsuragi-san und dem Kongo-san.

Auf dem Hauptweg des Diamand Trail angekommen ist es dann nur noch eine Halbe Stunde oder so bis zum Gipfel auf gemaessigtem steigungen. Es gibt auch vermehrt Treppen auf dem Trail. Kurz vor dem Gipfel sieht man links die Abbiegung zur Seilbahnstation und haelt man sich geradeaus, so trifft man auf eine Relaystation und danach auf ein paar Restaurantgebaeude sowie einer Toilette. Rechts ab von dem Toilettenhaus gelangt man dann in 5 Minuten auf das breite Gipfelplateau.

Der Gipfel des Yamatokatsuragi-san ist sehr weitlaeufig, bietet Aussicht auf den benachbarten Kongo-san sowie in die Richtung Nara sowie Osaka Bucht. Auf dem Gipfel befindet sich auch eine Post-Box direkt neben der Gipfelmarkierung, die ausschaut wie ein statistischer Balken-chart. Da der Gipfel relativ frei ist, spuert man dort Wind und Kaelte stark im Herbst und Winter, so dass die meisten nach kurzem Besuch in die etwas geschuetztere Gegend bei den Gebaeuden aufhaelt. Das Restaurant dort oben hat typische Berggerichte (Soba/Udon mit Sansai [Berggemuese], Curry, etc). Es gibt dort auch eine relativ grosse Terasse, wo ich mir vorstellen kann, dass es relativ nett ist im Sommer wenn es etwas waermer ist.

Folgt man den gleichen Weg wieder nach unten so ist man nach insgesamt gut 4h+ wieder unten am Parkplatz, welcher reichlich Platz fuer Autos bietet. Unten bei der Seilbahnstation gibt es auch ein Restaurant sowie mehrere Buden, wo man etwas zu Essen bekommt.

<1000m, <10km, 2023, 3-5h, Kansai 100, Kyoto, Shiga

Minago-yama / 皆子山

Im Jahr 2006 habe ich ein Semester an einer Uni in Kyoto studiert, zu dieser Zeit jedoch ausser den Fuji-san kein anderen Berg bestiegen. Im Oktober 2023, 17 Jahre spaeter, kehrte ich nach Kyoto zurueck, um den hoechsten Berg der Praefektur zu besteigen. Der Minago-yama 皆子山 liegt noerdlich der Stadt Kyoto, direkt an der Grenze der Praefektur Kyoto und der Praefektur Shiga. Der Parkplatz fuer den Minago-yama liegt relativ unscheinbar an einer Strasse. Man muss das Navi nutzen, damit man dort nicht vorbeifaehrt. Insgesamt fasst der Parkplatz geschaetzte 10 Autos. Ich hatte mal wieder Bedenken, dass es voll sein koennte, aber zu meinem Erstaunen war dort nur ein einziges Auto, und das an einem relativ sonnigen Tag am Wochenende. Entweder der Berg ist nicht sehr bekannt, oder die meisten kommen dort mit dem Bus hin. Eine Bushaltestelle befindet sich gleich neben dem Parkplatz.

Vom Parkplatz aus muss man zunaechst ueber den Fluss bis man zu einem Tempel kommt. Dahinter started der Wanderweg, welcher schnell relativ steil wird. Nach ca.1h kommt man auf der Ridgeline an und es wird ein wenig flacher. Der Herbst hatte bereits begonnen im Oktober und so war es auf der Ridgeline realtiv windig und frisch. Zu frisch fuer meinen Kollegen Yusaku, der gedacht hatte es waere auf den Bergen genauso warm wie im Tal. Mal wieder eine Erinnerung daran, dass man immer drauf vorbereitet sein sollte, dass es mal etwas kuehler wird. Ich empfehle mindestens drei Layer ab dem Herbst.

Das letzte Stueck auf der Ridgeline ist relativ einfach. Man hat keine richtige freie Sicht bis kurz vor dem Gipfel, wo es einen Aussichtspunkt gibt, von dem man bis zum Biwa-ko 琵琶湖 schauen kann. 10 Minuten spaeter erreicht man den Gipfel, welcher relativ gross und weit ist. Ein wenig davor in windgeschuetzter Gegend war der einzig andere Wanderer an diesem Tag und hat dort zu Mittag gegessen. Wir haben dort dann auch kurz Rast gemacht und nach einem kurzen Mahl den Rueckweg angetreten.

10-15km, 1000m-1500m, 2023, 3-5h, Hokkaido, Hokkaido 100

Sahoro-dake / 左幌岳

Den Sahoro-dake 左幌岳 wollte ich schon oefter in Angriff nehmen als ich in der Gegend war. Allerdings hatte mir zuvor immer das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dieser Sonntag, als ich in der Gegend um Minami-Furano war, bot sich wettertechnisch mehr als an. 

Der Berg laesst sich von 2 Seiten her besteigen. Die eine Moeglichkeit geht ueber die Seite der Skipiste. Der andere Startpunkt 登山口 befindet sich auf dem Karikachi Pass 狩勝峠 entlang der Bergstrasse, die Minami-Furano 南富良野 und die Tokachi Ebene verbindet. Ich begann die Wanderung am Karikachi Pass, welcher einen relativ grossen Parkplatz hat. Dort gibt es auch Toiletten sowie Getraenkeautomaten. Der Eingang zum Wanderweg befindet sich rechts neben dem Verkaufshaus direkt an der Strasse. Von dort geht es erst einmal ca. anderthalb Stunden relativ gemuetlich bis auf den Sakura-yama 桜山. Lediglich vor dem Sakura-yama wird der Weg etwas steiler. Die Pfade sind auch oft etwas schmal, was jedoch nicht allzu hinderlich ist.  Auf halben Weg zum Sakura-yama gibt es eine weitere Spitze, die aber keinen Namen traegt. Der Gipfel des Sakura-yama ist relativ unscheinbar, bewachsen, und bietet keinerlei Aussicht. 

Begibt man sich weiter Richtung Sahoro-dake, so muss man zunaechst ein beachtliches Stueck wieder nach unten. Von hier kann man bereits den Gipfel des Sahoro-dake sehen. Fuer dieses letzte Stueck braucht man ca. 1h, so dass der komplette Trip mit Rueckweg ca 5h dauert. Als ich dort vorbeigelaufen bin, habe ich zwei Paraglider gesehen, die sich gerade vom Sahoro-dake in das Tal bewegt haben. Eine absolut fantastische Sicht. Da bekomm ich auch gleich Lust, das auch mal auszuprobieren. Wobei ich mich immer frage wie und wo die Gleiter landen koennen. 

Kurz vor dem Gipfel gibt es eine (kleine) Berghuette. Ein aelteres Ehepaar, dass ich auf dem Weg getroffen habe meinten, sie haetten die Nacht in dieser Huette verbracht. Nur ein paar Minuten hinter der Huette befindet sich der Gipfel des Sahoro-dake. Der Berg ist mit leicht ueber 1000m nicht allzu hoch, jedoch bietet der relativ freie Gipfel eine tolle Aussicht auf das Umland. Man kann das Hidaka Gebirge 日高連山 sehen, das Daisetsu-zan Gebirge 大雪山連山, sowie die Berge um den Shikaribetsu See 然別湖. Mitte Oktober war ein perfekter Herbsttag fuer niedrigere Berge wie den Sahoro-dake. Einige Spitzen des Daisetsuzan Gebirges wie der Tokachi-dake 十勝岳 und der Asahi-dake 旭岳 besassen zu der Zeit schon eine leichte Schneekrone. 

<10km, 1000m-1500m, 2023, 3-5h, Miyagi, Tohoku 100, Yamagata

Omoshiro-yama / 面白山

Ich muss gestehen, ich hatte vom Omoshiro-yama 面白山 bevor ich mich an selbigem Tag entschieden hatte die Route zu nehmen, noch nie gehoert. Die Praefektur Yamagata ist reich an Bergen (der Name Yamagata heisst uebersetzt “Form der Berge”), leider werden da wohl die meisten Opfer der zu bekannten Nachbarn wie Zao-san oder Gassan. Wenn man sich in der Gegen einmal umschaut, dann soeht man jedoch viel interessant geformte und relativ freistehende Berge. Der Omoshiro-yama ist einer dieser unzaehligen Berge in der Region, welcher definitiv ein Besuch wert ist.

Man kann den Berg von mehreren Seiten besteigen. Ich entschied mich auf die Tendo Hochebene 天童高原 zu fahren und von dort zu starten. Der Parkplatz liegt inmitten einem Campinggebiet und man kommt auch an mehreren Skiliften vorbei. Parkplaetze fuer Camper und Hiker sind getrennt, man sollte daher ausschau nach den Schildern mit “登山者専用駐車場” halten. Hat man einen Parkplatz gefunden, so muss man zunaechst durch den Campingplatz. Einige der Camping Aufseher koennen die Frage stellen ob man zum Hiken gekommen ist. Dies bejaht man einfach und sie lassen einen durch bzw. zeigen freundlich den Weg.

Hinter dem Campingplatz muss man durch ein Tor (dies sollte man auch wieder schliessen wegen der Wildtiere in der Gegend) und schnell befindet man sich auf dem eigentlichen Wanderweg. Der Berg ist, wie der Name bereits sagt, ein wirklich interessanter Berg (Omoshiroi = interessant). Die Route kann man in ca drei Drittel einteilen. Das erste Drittel ist sehr einfach mit nur minimalem Anstieg. Das zweite Drittel ist der Anstieg auf den Misawa-san 三沢山, was aber auch jicht allzu schwer ist. Und das letzte Drittel ist der Weg vom Misawa-san hoch auf den Omoshiro-yama, und dieses Stueck ist ploetzlich sehr steil. Bei trockenem Wetter anstrengend aber machbar. Bei feuchtem Wetter, wie an dem Tag wo ich dort war (am Vortag hatte es geregnet), ist dieses letzte Drittel ein wenig anstrengend, besonders der Abstieg, weil man wie immer hoellisch aufpassen muss, dass man nicht ausrutscht. Ist diese Strecke jedoch ueberwunden, so ist der Rest ein Kinderspiel.

Der Gipfel des Omoshiro-yama ist relativ frei und man kann wunderbar ueber die Bergwelt Yamgatas blicken. An klaren Tagen bis zum Gassan. Ein naher markanter Berg den man wunderbar sehen kann ist auch der Daitou-dake 大東岳, ebenfalls ein Tohoku 100 Berg. Der Berg soll seinen Namen urspruenglich von Shiro-yama (weisser Berg) haben. Die Spitze des Omoshiro-yama wird auch oft Kita-omoshiro-yama genannt, so dass keine Verwechselungsgefahr mit dem etwas weiter suedlich gelegenen Minami-ushiro-yama 南面白山 besteht.Man kann den Berg von mehreren Seiten besteigen. Ich entschied mich auf die Tendo Hochebene 天童高原 zu fahren und von dort zu starten. Der Parkplatz liegt inmitten einem Campinggebiet und man kommt auch an mehreren Skiliften vorbei. Parkplaetze fuer Camper und Hiker sind getrennt, man sollte daher ausschau nach den Schildern mit “登山者専用駐車場” halten. Hat man einen Parkplatz gefunden, so muss man zunaechst durch den Campingplatz. Einige der Camping Aufseher koennen die Frage stellen ob man zum Hiken gekommen ist. Dies bejaht man einfach und sie lassen einen durch bzw. zeigen freundlich den Weg. Hinter dem Campingplatz muss man durch ein Tor (dies sollte man auch wieder schliessen wegen der Wildtiere in der Gegend) und schnell befindet man sich auf dem eigentlichen Wanderweg. Der Berg ist, wie der Name bereits sagt, ein wirklich interessanter Berg (Omoshiroi = interessant). Die Route kann man in ca drei Drittel einteilen. Das erste Drittel ist sehr einfach mit nur minimalem Anstieg. Das zweite Drittel ist der Anstieg auf den Misawa-san 三沢山, was aber auch jicht allzu schwer ist. Und das letzte Drittel ist der Weg vom Misawa-san hoch auf den Omoshiro-yama, und dieses Stueck ist ploetzlich sehr steil. Bei trockenem Wetter anstrengend aber machbar. Bei feuchtem Wetter, wie an dem Tag wo ich dort war (am Vortag hatte es geregnet), ist dieses letzte Drittel ein wenig anstrengend, besonders der Abstieg, weil man wie immer hoellisch aufpassen muss, dass man nicht ausrutscht. Ist diese Strecke jedoch ueberwunden, so ist der Rest ein Kinderspiel. Der Gipfel des Omoshiro-yama ist relativ frei und man kann wunderbar ueber die Bergwelt Yamgatas blicken. An klaren Tagen bis zum Gassan. Ein naher markanter Berg den man wunderbar sehen kann ist auch der Daitou-dake 大東岳, ebenfalls ein Tohoku 100 Berg. Der Berg soll seinen Namen urspruenglich von Shiro-yama (weisser Berg) haben. Die Spitze des Omoshiro-yama wird auch oft Kita-omoshiro-yama genannt, so dass keine Verwechselungsgefahr mit dem etwas weiter suedlich gelegenen Minami-ushiro-yama 南面白山 besteht.

<10km, 1500m-2000m, 2023, 3-5h, Miyagi, Tohoku 100

Byobu-dake / 屏風岳

Der Gipfel des Byobu-dake 屏風岳 ist der hoechste Punkt der Praefektur Miyagi. Man kann den Berg sowohl von Sendai (Miyagi-Seite) als auch von Yamagata Stadt (Yamagata-Seite) erreichen. Um den Berg ueber die kuerzeste Route zu erreichen muss man zunaechst auf die etwas noerdlich gelegene Zao Echoline 蔵王エコーライン: Eine Bergstrasse – die wie der Name vermuten laesst – in das Zao-Gebirge fuehrt. Der Wanderweg zum Byobu-dake startet an der selben Stelle wo man auch direkt an den Okama Kratersee お釜 des Zao-san 蔵王山 gelangen kann. Diese Stelle ist auf der Zao Echoline mit dem unverkennbaren Schild des Okama お釜 ausgeschildert. Moechte man zum Byobu-dake, kann man direkt am Strassenrand parken, allerdings gibt es dort nicht allzuviele Parkplaetze (geschaetzt ca 10). Andernfalls muss man einen der anderen Parkplaetze fuer den Okama Kratersee nehmen (Achtung: einige sind kostenplichtig) und dann etwas die Strasse hinunterlaufen.

Am Tag als ich angekommen war, gab es noch genug Plaetze direkt an der Strasse. Allerdings war das Wetter alles andere als gut, deshalb war es dort wahrscheinlich auch nicht so voll. Der Wetterbericht hatte zwar ein wenig schlechtes Wetter angesagt, prophezeite spaeter aber, dass es aufhellen wird. Dies ist leider nicht geschehen. Das Wetter in den Bergen ist wirklich immer unberechenbar. Da ich aber beim letzten Besuch in der Gegend auch schon den Byobu-dake wegen schlechtem Wetter uebersprungen habe, wollte ich es diesmal drauf ankommen lassen.

Gegen meine Vernunft begab ich mich vom Parkplatz zum Eingang des Wanderweges und machte mich auf. Zunaechst ist der Weg sehr flach und Laufplanken unterstuetzen den Weg. Nach ca 20 Minuten kommt man an eine Gabelung von der man einfach geradeaus gehen muss. Der linke Weg fuehrt zu einer Emergency Huette, wo man sich als Wanderer drin aufhalten bzw. ausruhen kann, wenn einen das schlechte Wetter erwischt. Nach einer Weile des relativ anspruchslosen Weges geht es schliesslich bergauf, allerdings an keinem der Punkte sehr steil. Das einzige Problem bei Tagen wie dieser waren die schlammigen und matschigen Wege, die es einem nicht leicht gemacht haben und man musste immer aufpassen, nicht ins Matsch zu laufen oder auszurutschen. Andernfalls ein relativ einfacher Hike wuerde ich sagen, der ueber 2 kleinere Spitzen schliesslich weiter auf den Byobu-dake fuehrt. Der Gipfel des Byobu-dake ist relativ unspektakulaer. Eine der Himmelsrichtungen war relativ frei und so denke ich, dass es bei guter Sicht von dort ein Blick gibt, konnte es aber nicht bestaetigen an besagtem Tag. Die ganze Zeit wo ich dort unterwegs war kam mir nur ein anderer Wanderer entgegen und ich ueberholte auf dem Weg zwei aeltere Damen, die ich aber beim Rueckweg dann nicht mehr getroffen habe. Ich nehme an, sie sind auf halber Strecke wieder umgekehrt, als der Regen staerker wurde. Das war sicherlich keine schlechte Entscheidung. Als ich zurueck kam war ich total durchnaesst und musste mich dann spaeter erst einmal in der Badewanne akklimatisieren. Das war doch windiger und kaelter als ich vermutet hatte an dem Tag. Man sollte daher wirklich nie die Temperaturen in den Bergen unterschaetzen, auch wenn es im Tal recht mild ist.

10-15km, 1000m-1500m, 2023, 5-8h, Hokkaido, Hokkaido 100, Vulkane

Oakan-dake / 雄阿寒岳

In der Akan-ko (Akan See) Gegend gibt es zwei aus der Landschaft herausstechende Vulkane: Den Oakan-dake 雄阿寒岳 sowie den Meakan-dake 雌阿寒岳. Von den beiden ist der Meakan-dake wohl der beliebtere bei den meisten Hikern, nicht nur weil er ein von Kyuya Fukada auserwaehlter Hyakumeizan ist, sondern auch weil es sich um einen sichtbar rauchenden aktiven Vulkan handelt und die Szenerie mit dem angrenzenden Akan-Fuji 阿寒富士 mit perfekter Zylinderform sehr beeindruckend ist. Der Oakan-dake besitzt beides nicht, ist aber dennoch ein absolut spektakulaerer Berg.

Dies war nicht mein erstes Mal dass ich vor dem Oakan-dake stand, mit der Intention ihn zu besteigen. Das erste Mal war im Januar 2007, als ich ein Monat im anliegenden Akankohan Onsen Dorf lebte. Zu dieser Zeit ist der Akan-ko komplett zugefroren, und in jugendlichem Leichtsinn machte ich mich mit dem Fahhrad auf zum Oakan-dake. Schnell musste ich jedoch feststellen, dass ich weder ausgeruestet war fuer so einen Hike, noch der tiefe Schnee und das Eis eine einigermassen sichere Wanderung gewaehrleisten haetten. Damals habe ich nicht gedacht dass ich einmal zum Akan-ko zurueckkehren wuerde. Nun war ich bereits mehrere Male wieder in der Gegend und dieses Mal, 16 Jahre nach dem ersten Versuch) wollte ich den Oakan-dake noch einmal in Angriff nehmen.

Der Eingang zum Berg liegt etwas suedlich an einer Strasse die direkt aus dem Akankohan Dorf kommt. Dort gibt es auch zwei convenience stores (7/11 sowie Seico Mart, Stand 2023/09/24). Der Parkplatz fuer Autos ist sehr sehr klein. Wenn man zu spaet kommt laeuft man Gefahr keinen mehr abzubekommen. Ich war frueh morgens um ca. 7 Uhr bereits am Parkplatz jedoch waren die offiziellen ca. 10 Plaetze schon alle besetzt. Ich habe mich daraufhin vor eine Baustelle gestellt, in der Hoffnung dass die Bauarbeiter am Sonntag nicht arbeiten und niemand einen Bagger ausfahren muss (es war am Ende kein Problem). Es gibt auch eine Moeglichkeit mit dem Bus anzureisen, jedoch fahren diese sehr selten und unregelmaessig. Es gibt auch keinen Fahrplan ausgehangen an der Bushaltestelle.

Am Parkplatz befindet man sich direkt an einem Auslaeufer des Akan-ko. Dann geht es vorbei an zwei kleineren Seen, Taro-ko 太郎湖 und Jiro-ko 次郎湖. Nach ca 1h geht es etwas steiler nach oben, was sich bis zur 5ten Station durchzieht. Die 5te Station liegt bereits auf dem aeusseren Kraterrandsgebiet, so dass es von dort relativ gemaessigt noch einmal 1h ueber den Krater geht, bis man nach kurzem Ab- und wieder Aufstieg beim Kratergipfel ankommt. Der eigentliche Gipfel bietet keine freie Sicht auf den Akan-ko, dafuer aber auf den Innenkrater sowie auf die oestlich gelegenen kleineren Seen Penketo ペンケトー sowie Panketo パンケトー. (Penke und Panke stammt aus Ainu und symbolisieren Oben und Unten, mit dem To als das Ainu Wort fuer See.) Freie Sicht auf den Akan-ko hat man beim Aufstieg kurz bevor man auf der 5ten Station landet.

Es gibt nur einen Weg nach oben und so miss man den gleichen Weg wieder zurueck. Der steile Aufstieg entpuppt sich beim Abstieg als noch schwieriger. Wenn man mit steilen Wanderungen ein Problem hat, sind vllt. Wanderstoecke hilfreich. Ich habe auch laenger fuer den Abstieg gebraucht als ich dachte und so habe ich anstelle der allgemein angegeben Zeit von 6h ca. 7h fuer die komplette Tour gebraucht. Bei Regen oder nassen Tagen wuerde ich nicht empfehlen wegen der starken Rutschgefahr auf den steileren Abschnitten. Ansonsten ist der Oakan-dake ein absolut toller Vulkan, und ein guter Hike in der Gegend.

In Ainu Sprache wurde jedem der zwei markanten Akan-ko Bergen ein Geschlecht zugeordnet als maennlicher Berg (Ainu “pin-neshiri” 「ピンネシリ) und weiblicher Berg (Ainu “ponmachi-neshiri”, 「ポンマチネシリ), und so bedeutet im Japanischen Meakan-dake 雌阿寒岳 (mit dem Zeichen fuer “mesu” 雌 = weiblich) einfach “Weiblicher Akan Berg” sowie Oakan-dake 雄阿寒岳 (mit dem Zeichen fuer “osu” = maennlich) dementsprechend “Maennlicher Akan Berg”.

<1000m, <10km, 1-3h, 2023, Ishikawa

Kurakake-yama / 鞍掛山

Wer an die Praefektur Ishikawa am Japanischen Meer denkt, dem faellt wohl zunaechst die Stadt Kanazawa sowie der heilige Berg Hakusan ein. Die Praefektur hat aber auch eine ganze Reihe von niedrigeren Bergen, wenn man es einmal leichter angehen will. Vom Kurakake-yama 鞍掛山 duerften wohl die wenigsten Touristen gehoert haben. Dies ist ein mittlerer Berg und leicht zu erreichen von Komatsu (allerdings braucht man auch hier ein Auto, da es keine oeffentliche Transportmoeglichkeit gibt). Der Kurakake-yama sieht von unten ein wenig aus wie ein Berg mit Zwillingsgipfel, und tatsaechlich gibt es 2 Gipfel: den Ushiro-yama 後山 (472m) sowie den Kurakake-yama 鞍掛山 (477m). Beide Gipfel trennt nur eine Ridgeline von ca. 15 Minuten.

Als ich in Ishikawa Praefektur unterwegs war im August, war es unglaublich schwuel und drueckende Luft. Nicht das ideale Wetter fuer einen Hike. Da ich einen Mietwagen erst 8am abholen konnte, waren meine Optionen an dem Tag in der Gegend auch etwas begrenzt. So entschied ich mich, einen leichteren Berg zu besteigen, den man aus Komatsu 小松市 einfach erreichen konnte. Die Wahl fiel auf Kurakake-yama. Von Komatsu Stadt aus ist es nur ca 1h bis zum Kurakaka-yama. Es gibt wie des oefteren mehrere Wanderrouten. Ich entschied mich fuer die Route von dem Onsen Ort Nakayama aus. Der Wanderweg von dort fuehrt auch an einem mittelgrossem Wasserfall vorbei, dem Tsuru-ga-taki 鶴ヶ瀧. Am Wasserfall vorbei kommt man relativ schnell in ein dichten Wald und laeuft ca 20 Minuten an einem Fluss entlang, bis man auf einer Bruecke das Schild mit Richtungsweiser zum Kurakake-yama sieht, welches links ueber die Bruecke und ueber den Fluss fuert. Von dort folgt man dann relativ problemlos den Weg nach oben. Kilometermarker an den Baeumen (nur auf Japanisch, Stand: 2023/08) geben die Kilometer/Meter bis zum Gipfel an. Kurz vor dem Gipfel gibt es ein Schild nach Links, und man kann eine 10-minuetige Detour zum Ushiro-yama machen. Vom Gipfel des Ushiro-yamas ist die Aussicht leider etwas bescheiden. Das eigentliche Ziel sollte daher der Kurakake-yama sein, von dem man eine relatig gute Aussicht auch mehrere Seiten des Umlands hat.

Wie bereits beschrieben war ich dort in der Naehe im Hochsommer, und gefuehlt die Seit, wo es weniger optimal ist, in Japan Berge zu besteigen. Dies hat sich nicht nur am Dauerschwitzen gezeigt, sondern auch an der Anzahl der Insekten, die mich auf dem Weg begleitet haben. Zwar sind keine der Insekten ein Problem, allerdings sind sie ein wenig laestig. Ich wuerde daher empfehlen entweder enorm frueh en Hike zu starten, oder den Fruehling oder Herbst fuer den Hike ins Auge zu fassen. Da sollte es wesentlich angenehmer sein. Ebenfalls muss ich sagen, dass ich komplett alleine auf dem Trail war den ganzen Weg (hoch und runter). Nur auf dem Gipfel habe ich ein Japaner mittleren Alters getroffen, der sich oben auf die Bank gelegt hat um in der Sonne zu baden. Der direkt der Sonne ausgesetzte Gipfel war mir schon nach 10 Minuten zu heiss, und so machte ich mich eigentlich fast direkt wieder auf den Rueckweg. Nach ca. 3h (hoch und runter) war ich dann auch schon wieder unten am Parkplatz angekommen, allerdings so stark durchnaesst, dass es bis in den fruehen Abend gedauert hat, bis meine Kleidung wieder einigermassen trocken war.

<1000m, <10km, 1-3h, 2023, Yamagata

Chitose-yama / 千歳山

Es gibt mehrere Eingaenge zum Berg, meist an Tempeln oder Schreinen gelegen. Ich nahm den Chitoseyama-Inari-Jinja-Sando-Guchi 千歳山稲荷神社参道口. Der Eingang zum Chitose-yama ist nicht so einfach zu finden. er befindet sich in einer kleinen Seitenstrasse ohne Parkmoeglichkeiten. Wenn man mit dem Auto anreist, gibt es entlang der gleichen Strasse einige Parkmoeglichkeiten 5-10 Minuten zu Fuss entfernt.

Zunaechst geht man durch ein grosses Torii 鳥居, das den Eingang markiert. Kurz danach sieht man bereits eine ganze Reihe an roten Torii, welche den Weg marlieren. Dies ist typisch fuer Inari Schreine in Japan, jene Schreine die den Fuchs als Figur haben und die Goetter der Ernte verehren. Der bekannteste und zugleich Hauptschrein, der Fushimi Inari Taisha 伏見稲荷大社, liegt dabei in Kyoto, mit kleineren Inari Schreinen ueberall in Japan verteilt. Nach ca 10 Minuten am Chitose-yama trifft man dann schliesslich auch auf den Inari Schrein 稲荷神社. Von dort geht es auf der rechten Seite weiter den Berg hoch. Der weg ist dabei recht gut markiert und einfach zu folgen. Ab und an sieht man ein paar nicht so gut ausgebaute Pfade, die ab vom Weg direkt nach oben fuehern. Hier sei gesagt, dass dies keine offizielle Wege sind und auch an den Schildern die daneben aufgebaut sind steht, dass man bitte lieber auf dem Hauptweg bleiben sollte, um die Natur auf dem Berg nicht noch mehr zu belasten.

Auf dem Weg wird auch vor Baeren gewarnt, wie fast ueberall in Japan. Es kann zwar schon sein dass da mal ein Baer gesichtet wurde in der Vergangenheit, allerdings sei erwaehnt, dass dies enorm selten ist in der Region. Normalerweise sollte man da also keine Angst haben. Auf dem Weg nach oben hat man immer wieder relativ freie Sicht auf die Stadt Yamagata. Kurz vor dem Gipfel dann gibt es auch eine Art Aussichtsturm. Allerdings ist die Aussicht dort relativ bescheiden, da Baeume die Sicht versperren. Kurz nach diesem Turm befindet sich der eigentliche Gipfel, welcher auch zugewachsen ist und auch kein Ausblick bietet. Absteigen kann man ueber die andere Seite und dann das kurze Stueck (10-15 Minuten) am Berg wieder zuruecklaufen zum Inari Schrein Eingang.

<10km, 1500m-2000m, 2023, 3-5h, Japan 100, Tohoku 100, Vulkane, Yamagata

Zao-san / 蔵王山

Ein weiterer 100 Meizan der schon laenger auf meiner Liste stand. Ich hatte schon oefter und von vielen Leuten vom Zao-san 蔵王山 gehoert, groesstenteils wegen der Hauptattraktion, ein grosser tuerkisfarbener Kratersee, dem Okama 御釜.

Wie viele andere Berge in Japan besteht der Zao-san nicht nur aus einem Berg sondern kennzeichnet eine Gebirgsregion, das sogenannte Zao Gebirge 蔵王連山. In diesem Gebirge gibt es viele Spitzen, die bekanntesten drei in unmittelbarer naehe des Kratersees sind der Katta-dake 刈田岳, der Kumano-dake 熊野岳, sowie der Jizo-dake 地蔵岳. Wenn man den Berg besucht wuerde ich empfehlen die Route ueber alle drei Spitzen zu laufen, es ist ein relativ angenehmer Hike, da man oben auf dem Plateau des Zao Gebirges laeuft und nur vergleichsweise wenige Hoehenmeter ueberbruecken muss.

Will man zuerst zum Kratersee dann ist der Zugang von Sueden wohl am Besten geeignet. Wenn man von der Zao Echoline kommt, dann sieht man irgendwann ein Schild mit einer Zufahrt zum Okama. Das letzte (kurze) Stueck mit dem Auto liegt hinter einer Schranke und man muss 550yen bezahlen um auf den naechsten Parkplatz zu kommen (Stand: Mai 2023). Man kann aber auch ein wenig weiter unten parken vor der Schranke wenn dort noch Parkplaetze sind und dann das letzte Stueck (ca.30 Minuten) hochwandern. Vom Parkplatz aus geht es direkt geradeaus ca. 100 Meter und schon sieht man den Okama Kratersee. An schoenen Tagen glaenzt das tuerkisgruen wirklich sehr schoen. 10 Minuten weiter zur rechten Seite befindet sich auch schon der Gipfel des Katta-dake, mit Gipfelschrein. Von dort hat man auch noch einmal einen guten Blick auf den Okama Kratersee sowie die sogenannte Uma-no-se 馬の背 (zu dt. Pferderuecken) Ridgeline, die direkt hinueber zum Kumano-dake fuehrt.

Der Kumano-dake ist der hoechste Punkt im Zao Gebirge und fuer viele das eigentliche Ziel der Wanderung. Vom Okama Kratersee ist es weniger as 1 Stunde bis auf die Spitze. Man laeuft die ganze Zeit auf Vulkangeformten Boden und hat den Okama Kratersee meist im Blick auf einer Seite. Kurz vor dem Gipfel gibt es eine Gabelung. Der rechte Pfad fuehrt zur Emergency Hut, der linke direkt hoch zum Gipfel. Man sollte immer sich vor Augen halten, dass der Zao-san ein aktiver Vulkan ist, und obwohl es meist Anzeichen gibt wenn die Aktivitaet sich wieder erhoeht, ist es nicht mit 100-prozentiger Sicherheit vorauszusehen ob und wann der Berg wieder ausbricht. Man sollte sich vor Besuch definitiv ueber die aktuellen Warnungen informieren, am besten auf der Seite des Japanischen Wetteramtes.

Der Gipfel des Kumano-dake ist relativ unspektakulaer. Von dort geht es dann weiter, zunaechst ein wenig wieder bergab, und anschliessend hoch zum Jizo-dake auf der anderen Seite. Die Spitze des Jizo-dake ist auch eher unspektakulaer, allerdings befindet sich auf der anderen Seite, dort wo sich ein anderer Eingang zum Berg befindet, verbunden mit einer Seilbahn Station, eine imposante Jizo Statue, fuer die es sich lohnt auch noch einmal hinabzusteigen.

Ein Jizo 地蔵 (auch 地藏 geschrieben) ist ein Boddhisatva aus dem Buddhistischen Glauben der ueber Kinder, Reisende und die Unterwelt wacht. Man sieht Jizo- Statuen sehr oft in Japan. In Tempeln oder ab und an am Wegesrand. Meist werden sie aus Respekt und zum Schutz vor Kaelte von den lokalen Anwohnern in ein rotfarbenes Gewand gekleidet.