Note: Den meisten wird sicherlich aufgefallen sein, dass die Schreibweise fuer den Oohira-san 太平山 leicht abweicht von der Schreibweise des daneben gelegenen Dorfs Oohira 大平町. Dementsprechend schreibt man auch den Oohira-san 太平山 manchmal als 大平山. Korrekt ist jedoch 太平山, wie auch die Schreibweise fuer den gleichnamigen Schrein 太平山神社.
Wanderkarte fuer den Teruishi-san.Kleiner Abstecher auf den Naka-yama.Vorbei am Tempel Daichuji 大中寺Gipfelschild des Oohira-san.TreppenGipfel des Teruishi-san.Gipfelphoto.Ausblick auf das Umland von Tochigi.Der Iwafune 岩舟
Wenn ich an die Landschaft auf Shikoku denke, dann kommen mir immer Bilder von sehr dichten Bergmassiven mit ueppig gruen bewachsener Fauna in den Sinn. So war es vor ein paar Jahren als ich am Tsurugi-san 剣山 war, und so sollte es auch hier in der Naehe des Ishizuchi-san 石鎚山 sein. Und tatsaechlich ist Shikoke sehr, sehr bergig. Wenn man mal von den groesseren Staedten groesstenteils in Meernaehe absieht, ist die ganze Insel enorm bergig. So bergig, dass es uebrigens auch sehr lange mit dem Auto dauert, sich dazwischen fortzubewegen. Mir war das damals auch nicht so bewusst, denn wenn man auf die Entfernung einer Strecke auf der Karte schaut, dann sieht das meistens garnicht so weit aus, doch Strassen die ueber viele Serpentinen fuehren und teilweise so eng sind, dass nur ein Auto dort in eine Richtung passt, verlangsamt die Bewegung auf der Insel.
Die naechst groessere Stadt des Ishizuchi-san Massivs ist Matsuyama, und dort kann man relativ bequem aus Tokyo mit dem Flugzeug hinfliegen. Dort ein Auto gemietet, sind es jedoch noch rund 2h Fahrt bis man in die Ishizuchi-Gegend kommt. Man merkt schon, ich rede hier immer wieder vom Ishizuchi-san, obwohl der Eintrag eigentlich fuer den Iyofuji ist. Dies liegt daran, dass (1) der Ishizuchi-san der hoechste Berg der Region (und auch West-Japans) ist und namensgebend fuer das Bergmassiv drumherum und (2) weil mein eigentliches Ziel an diesem Tag auch der Ishizuchi-san war. Als ich jedoch auf dem Weg zum Massiv bereits gesehen habe, dass dort oben Mitte April noch relativ viel Schnee liegt und ich bei Yamap gelesen habe, dass dort einige Bergsteiger selbst mit Winterausruestung (Steigeisen, Fussketten etc) noch abgerutscht waren, habe ich kurzerhalbs umgeplant und mich fuer den nahe gelegenen, leicht niedrigeren Iyo-Fuji entschieden.
Der Weg beginnt am Eingang zum Kanpu-san 寒風山. Der Kanpu-san, ein Shikoku 100 meizan, ist einer der markannteren Berge in der Gegend, dessen Name auch ein Auto-Tunnel traegt, da dieser direkt unter dem Berg durch das Massiv fuerht. Am Eingang des Wanderweges sieht man dann auch schon die Wegweiser, die sowohl zum Kanpu-san als auch zum Iyo-Fuji zeigen. Das erste Stueck dahin, bis hoch zum Kuwase-Pass 桑瀬峠 ist relativ steil und stellt wohl einer der schnellsten Ansteige auf der ganzen Route da. Nach ca. 1h ist man dann auch schon auf dem Kuwano-Pass angekommen. Als ich da war, ruhte ich mich erstmal aus und traf einen aelteren Herrn, ein lokaler, der mit seinen 75 Jahren, schon oefterer diese Route bestiegen hat. Immer wieder erstaunlich wie fit die Japaner in fortgeschrittenem Alter sind.
Vom Kuwano-Pass geht man dann links entlang und laeuft sehr angenehm ueber den Bergkamm. Hier wird dann auch schon die Sicht besser auf das Umland. Die Berge Shikokus dicht an dicht, soweit das Auge reicht, ist echt ein toller Anblick. Gerade zu sieht man dann auch irgendwann den Iyo-fuji. Kurz vor dem Gipfel geht es noch einmal sehr steil nach oben, bis man dann auf dem Gipfel ein wenig verschnaufen kann. Oben angekommen hat man eine super Sicht auf das Umland und die sogenannte UFO Line, eine Bergstrasse fuer Autos. Die Ufo-Line fuehrt noch weiter bis zum Kamegamori 瓶ヶ森 und auch zu einem Aufstieg des Ishizuchi-san. Den Ishizuchi-san kann man auch vom Gipfel des Iyo-Fuji wunderbar in der Ferne sehen. Ab hier kann man entweder den Weg wieder zurueck laufen, oder noch ein wenig weiter zum Higashi-Kuromori 東黒森 wandern. Ich entschied mich noch weiter zu wandern zum Higashi-kuromori sowie den darauffolgenden kleinen Peak des Jinen-go-no-atama 自念子ノ頭. Hat man es bis dahin geschafft, dauert die kompette Strecke mit Rueckweg so an die 7h. Wenn man nur bis zum Iyo-fuji laeuft und dann wieder zurueck entsprechend kuerzer.
Parkplatz am Trailhead des Kanpu-san 寒風山 nd gleichzeitig auch Anfang der sogenannten UFO-LineDer Weg zum Iyo-Fuji und zum Kanpu-san ist fast gleich. Zunaechst geht es zum Kuwase Pass (桑瀬峠).Kurz vor dem Kuwase-PassAm Kuwase-Pass 桑瀬峠, bereits auf 1451m.Der Bergkamm hinueber zum Iyo-Fuji.Weg zum Iyo-FujiGipfel des Iyo-Fuji 伊予富士BeweisphotoShikoku SkylineBlick vom Higashi-Kuromori 東黒森 auf die Ufo-Line. Im Hintergrund sieht man den Ishizuchi-san, den hoechsten Berg auf Shikoku, und auch der hoechste Punkt von ganz West-Japan. Noch mehr Shikoku SkylineVon der Ufo-Line kann man relativ schnell auch auf den Jinenko-no-To 自念子ノ頭.
Oiso BahnhofIzu-Oshima gesehen beim Aufstieg xum Koma-yama.Weg durch das Dorf am Hang.Takada Tamotsu Park, seiner Zeit ein bekannter Japanischer Dramatiker.Wanderweg zum Koma-yamaEntlang der RIdgeline.Bruecke kurz vor dem Gipfel.Gipfelplateau des Koma-yama.Koma-yama Gipfelschild.Wegweiser.Eine bekannte Zeichnugn des Koma-yama.Takaku Schrein 高来神社
100 Jahre Kouzu Bahnhof Memorium Stein vor dem Bahnhof.Der Bahnhof wurde im Jahre Meiji 20 (1887) errichtet.Beim Aufstieg kann man Fuji-san auf der linken Seite sehen.Man kommt an mehreren Orangen Farmen vorbei.Ende Februar sind schon die ersten Zeichen des Fruehlings sichtbar.Gedenkstein des Gokoku-toge 五国峠 auf der alten Farmer Strasse, die ueber die Sogo Huegel die Staedte Oi und Kouzu miteinander verbindet.Hier geht das erste Stueck durch einen Wald los, kurz vor dem Gipfel.er Gipfel des Fudou-yama 不動山, leider sehr unspektakulaer.Beweisphoto.Solche Stellen finde ich immer sehr sympathisch. Lokale Farmer, die ihre Ernte an vorbeiziehende Wanderer verkaufen. Hier ein Beutel Mandarinen fuer 100Yen.Tolle Aussicht vom Oi Yume-no-Sato Park.
Einer der beliebten kleineren Berge auf der Miura Halbinsel in der japanischen Praefektur Kanagawa ist der Takatori-yama. Nicht nur weil der Berg einfach zu erreichen ist mit den oeffentlichen Verkehrsmitteln, sondern auch weil der Berg ein Mekka fuer Hobby Kletterer ist.
Wer im Grossraum Fukuoka nach Bergen sucht, der wird um den Homan-zan 宝満山 nicht herum kommen. Seines Zeichens einer der 100 auserwaehlten Berge von Kyushu, ist er einer der beliebtesten Berge zum besteigen in der Fukuoka Region. Den Berg und die Gegend verbindet viel Geschichte und selbst Moenche der buddhistischen Shugendo-Sekte sind hier seit jahrhunderten ihren asketischen Praktiken nachgegangen. Wie zu erwarten befindet sich daher auch oben auf dem Gipfel ein groesserer Schrein.
Der Homan-zan ist recht einfach zu erreichen mit den oeffentlichen Verkehrmitteln. Zunaechst muss man nach Dazaifu 太宰府 fahren, welches ein beliebtes Ausflugsziel in Fukuoka ist, mit netter Vorstadtpromenade sowie dem Dazaifu Tenmangu 太宰府天満宮, einer der wichtigsten Tempel der Gegend. Der eigentliche Beginn des Wanderweges ist jedoch am Kamado Schrein 竈門神社, etwas Abseits des Dazaifu Honmangu. Am Dazaifu Bahnhof angekommen kann man daher entweder die 30-40 Minuten zum Kamado Schrein laufen (meine Empfehlung), oder einen lokalen Bus zum Kamado Schrein nehmen, der so um die 15 Minuten braucht. Entscheidet man sich, den Weg zu Fuss zu gehen, so kommt man direkt am Dazaifu-Tenmangu vorbei, laeuft dann dahinter durch einen Tunnel, dann ein wenig die Homan Strasse 宝満通り Strasse entlang des Kyushu Institute of Information Sciences 九州情報大学 bis zum Kamada Schrein. Nicht weit Abseits vom Weg gibt es auch einige Onsen mit Rotenburo (wie z.B. das Tsukushi no Yu 都久志の湯) alls man den gleichen Weg wieder zurueck laeuft und ein wenig Entspannung braucht). Kurz vor dem Kamado Schrein sieht man auch eine ganze Reihe von Parkplaetze, die jedoch alle ca. 400Yen kosten (Stand: Februar 2022).
Am Kamado Schrein angekommen, begeht man sich durch das imposante erste Tor und ein paar Stufen weiter hinten ist man auch schon beim Hauptschrein. Der Wanderweg geht von dort an der rechten Seite ab. Als ich durch den Kamado Jinja ging, fielen mir die vielen Ema 絵馬 (Holztafeln, an denen Wuensche geschrieben werden und im Schrein aufgehaengt werden) auf mit vielen Motiven des sehr populaeren Anime Kimetsu no Yaiba 鬼滅の刃 (oder auch Demon Slayer auf Englisch). Wie sich herausstellte ist der Schrein ein Mekka fuer Fans der Anime Serie, da der Protagonist den gleichen Nachnamen wie der Schrein hat Kamado 竈門. Der Manga-ka (Mangazeichner) kommt urspruenglich aus der Fukuoka Gegend in Kyushu und daher hat wohl dieser Schrein als Inspiration fuer den Namen der Hauptfiguren gegolten. Ein anderer Name fuer Homan-zan ist uebrigens Kamado-yama 竈門山.
Auf der rechten Seite vom Kamado Schrein schliesslich beginnt der Wanderweg. Es gibt mehrere Wege nach oben, Ich entschloss mich, den Weg ueber den Odake-yama 大嶽山 zu nehmen, welcher auch ein kleinen Schrein beherbergt, den Odake-jinja 大嶽神社. Der Anfang ist wie immer ziemlich entspannt und fuehrt durch ein nettes dichtes Waldstueck. Nach einer halben Stunde gas es eine Kreuzung und eine Treppe links ab, die weiter zum Homan-zan fuehrt. Der Weg ist gut ausgeschildert, wenn auch groesstenteils nur auf Japanisch. Kurze Zeit spaeter ist mana uch schon auf dem Odake-yama. welcher mit 439m nicht allzu hoch ist. Dort befindet sich ein Schrein auf einer Erhoehung, die man durch steile Steinstuen erreichen kann. Davor befindet sich zwei alte verrostete rotes Torii 鳥居 sowie ein neueres. Nebenan findet sich auch das Fundament eines alten Hauses. Es scheint als waere dies frueher einmal ein Ort des Gebets gewesen aber wohl mittlerweile nicht mehr so gepflegt. Folgt man dem Weg weiter geradeaus kommt man nach kurzer Zeit an eine Kreuzung. Nimmt man den Weg diagonal nach links, geht es Richtung Homan-zan.
Der Weg ab der Kreuzung wird dann ein wenig steiler. Ab hier geht es relativ schnell nach oben und teilweise auch vorbei an grossen Felsen. Die Gegend um den Gipfel ist relativ felsig und so wundert es nicht, dass dort ab und an auch Eisenketten haengen, die das Klettern ein wenig erleichtern. Nach ca. 50 Minuten ist man dann schliesslich oben auf dem Gipfel angelangt und kann den Rundum-Blick geniessen. Neben dem Gipfelschrein gibt es auch einen grossen heiligen Fels, von dem man den besten Blick hat. An klaren Tagen kann man bis nach Fukuoka-Stadt sehen. Als ich oben angekommen bin, war super Wetter, schon relativ warm und das im Februar. Dieses tolle Wetter wollte ich ausnutzen und habe mich daher kurzfristisch entschlossen, weiter bis zum Sangun-san 三郡山 zu laufen. Der Sangun-san ist ein wenig hoeher als der Homan-zan und liegt noch eine ganze Strecke hinter dem Homan-zan. Auf dem Weg dorthin kommt man am Bucchou-san 仏頂山, und am am Tokin-yama 頭巾山 vorbei. Auf dem Weg bis zum Sangun-san wandert man dann auch die restlichen 100 Hoehenmeter, was aber ueber die lengere Entfernung des Berggrats relativ gemuetlich machbar ist. Am Sangun-san angekommen findet man dann eine Radarstation vor. Kurz dahinter liegt der Gipfel des Sangun-san. Von dort hat man nach 3 Seiten freien Blick und kann auch noch einmal auf den Homan-zan zurueckblicken. Von hier aus kann man dann wieder ins Tal absteigen. Der Abstieg ist dabei sehr steil und Vorsicht sei geboten. Weiter unten kommt auch ein Abschnitt mit Fluss, was ein wenig rutschig sein kann. Irgendwann kommt man dann auf eine Strasse und von dort ist es ein ziemlich langer Weg zu Fuss, vorbei an diversen Campingplaezen, mehreren Wohnsiedlungen, bis zur Station Umi 宇美駅. Spaeter habe ich gelsen, dass man beim Abstieg vom Tokin-yama an einem bekannten Wasserfall vorbeikommt, der auch noch zu der Zeit wo ich da war gefroren war. Haette ich das gewusst, waere ich das kurze Stueck zum Tokin-yama wieder zurueck gelaufen und von dort abgestiegen. Der Abstieg vom Sangun-san war relativ unspektakulaer.
Name
Homan-zan 宝満山 (a.k.a Kamado-yama 竈門山 and Mikasa-yama 御笠山)
Auf dem Weg zum Kamado Schrein 竈門神社, dem Beginn des Wanderweges auf den Homan-zan 宝満山.Eingang zum Kamado-Jinja 竈門神社.Wanderweg zum Odake-san 愛嶽山Waldweg.Blick vom Gipfelschrein des Odake-san 愛嶽山 auf des Torii 鳥居 davor.Links ab beginnt der Aufstieg zum Homan-zan 宝満山.Am Ende wird es sehr felsig.Gipfelfels des Homan-zan 宝満山.Gipfelphoto.Blick auf den Schrein auf dem Homan-zan.Aussicht vom Homan-zan.Der benachbarte Bucchou-san 仏頂山Ridgeline zum Sangun-san 三郡山.Gipfel des Sangun-san.Radarstation auf dem Sangun-san mit Homan-zan im Hintergrund links.Steiler Abstieg.Die komplette Ridgeline noch einmal von unten gesehen.
Es gibt sehr viele Vulkane in Japan. Der aktivste ist wohl der Sakura-jima im Sueden Kyushus, der groesste (gemaessen am Kraterdurchmesser) ist der Aso-san im Zentrum Kyushus, und der wohl toedlichste der letzten paar Jahrhunderte ist der Unzen-dake. Inmitten der Edo Periode, im Jahr 1792, erreignete sich hier ein Vulkandesaster, wo es durch erhoehte vulkanische Aktivitaet zu massiven Erdrutschen kam und in dessen Folge ein Tsunami ausgeloest wurde, der geschaetzte 15.000 Personen ihr Leben kostete. Viele der Opfer davon auf Shimabara, der Halbinsel auf der Unzen-dake liegt, sowie auch in Kumamoto (frueher Higo), welches sich auf der anderen Seite der Ariake-See befindet und von besagtem Tsunami betroffen wurde. Die Spur des Erdrutsches von der Mayu-yama Spitze, der den Tsunami ausloeaste, ist bis heute sichtbar. Hier ist eine interessante Video-Computer-Simulation die das ganze simuliert. Zuletzt war der Vulkan zwischen 1990 und 1995 aktiv, wo sich auch eine neue Spitze und zugleich neuer hoechster Punkt des Vulkans, der Heisei-Shinzan 平成新山 gebildet hat. Zu Deutsch heisst der Name soviel wie “Neuer Berg der Heisei-Era”. (Heisei 平成 war der Name der kaiserlichen Epoche zur Zeit in der sich die Spitze geformt hat.)
Wie bei vielen Vulkanen in Japan ist “Unzen-dake” 雲仙岳 ein Oberbegriff fuer mehrere Spitzen die sich in und an der Kratergegend befinden. Neben dem Heisei-Shinzan sind die markantesten derFugen-dake 普賢岳, Kunimi-dake 国見岳, Myoken-dake 妙見岳, Kusenbu-dake 九千部岳, sowie der Mayu-yama 眉山. Der hoechte Punkt ist der in den 90er Jahren enstandene Heisei-Shinzan 平成新山 mit 1483m. Da der Heisei-Shinzan seit Entstehen aus Sicherheitsgruenden gesperrt ist zum Besteigen, bildet der zweithoechste erreichbare Punkt den offiziellen Gipfel des Vulkans und gleichzeitig auch den offiziellen hoechsten Punkt der Praefektur Nagasaki: der Fugen-dake 普賢岳 mit 1359m.
Besteigen kann man den Vulkan vom Nita-Pass 仁田峠, realtiv zentral auf der Shimabara Halbinsel. Es gibt zwar Busse die dort hinfahren, aber ich wuerde definitiv ein Mietwagen empfehlen. An besagtem Samstag bi ich frueh morgens mit dem ersten Flieger aus Tokyo angereist zum Nagasaki Airport (welcher uebrigens der weltweit erste Flughafen war, der auf einer kuenstlichen Insel gebaut wurde), und dann direkt mit dem Mietwagen zum Nita Pass gefahren. Da dieser auf einer anliegenden Halbinsel liegt muss man gute anderthalb Stunden Fahrtzeit vom Flughafen einrechnen. Am Nita Pass angekommen findet man eine bewachte Einfahrt vor. Der Eintritt zum Pass kostet 100 Yen, welches man in Bar entrichten muss. Danach wird man drauf hingewiesen, dass der komplette Nita Pass eine Bergstrasse ist, welche nur in eine Richtung befahren werden kann. Man kann also nicht umdrehen auf dem Weg. Faehrt man die Nita Pass Bergstrasse entlang, so kommt man nach einer Weile an einen erstn Parkplats auf der rechten Seite. Von hier gibt es eine wunderschoene Aussicht auf das Umland und die Buchten und Inselnn in der Naehe. Von diesem Parkplatz kann man auch bereits den Heisei-Shinzan sehen, sollte das Wetter mitspielen (bei meinem Besuch war er leider bereits in Wolken gehuellt). Ein paar Minuten weiter die Einbahnstrasse am Berg entlang, gelangt man schliesslihch auf den Parkplatz zum Wanderweg, bzw. dort wo die Seilbahnstation ist. Um es gleich zu sagen, Die Zeilbahn lohnt sich bei dem Berg kaum, es sei denn man hat enormed Zeitdruck oder ist drauf angewiesen. Das Stueck was die Seilnbahn zuruecklegt kann in knapp einer Stunde per Fuss geschafft werden. Weiterhin bringt einem die Seilbahn nicht zum hoechsten Punkt (Fugen-dake) sondern zum Schrein und Aussichtspunkt auf dem Myoken-dake. Ich beschloss daher, den Pfad rechts entlang der Seilbahn zu folgen und die Winterwanderung zu geniessen.
Man sollte dabei das Wetter nicht unterschaetzen. Auf knapp 1500m lag im Januar in West-Kyushu reichlich Schnee und viele Stellen auf dem Weg waren vereist, ich habe mich in der Naehe des Myoken-dake sogar einmal recht ungluecklich hingepackt. Meine Hoffnung – und der Grund warum ich im Januar den Berg bestieg – war, dass ich gelesen habe, dass diese Zeit bekannt sei, um Hanabouro 花ぼうろ (dt. Raureif) an den Baeumen und Straechern zu bewundern. Und tatsaechlich war es an dem Vortag ein sehr schiener Tag mit blauem Himmel und perfekt, um dieses Spektakel zu besichtigen. Allerdings hatte sich alles am Tag meiner Anreise zugezogen, so dass mir der Anblick verwehrt wurde. Wahrscheinlich muss man auch enorm frueh dort sein, da Raureif meist am Morgen zu sehen ist und bei gutem Wetter im Laufe des Tages eventuell wegschmilzen zu droht.
Der Weg hoch zum Fugen-dake ist nicht allzu schwer. Zunaechst geht es relativ geradlinig eine Strecke entlang, bis man zu einer ersten Kreuzung kommt, wo es ein altes Schrein Torii gibt. Von dort aus geht es dann ein wenig steiler nach oben, aber der Weg ist gut ausgebaut. Nach weiteren 30 Minuten erreicht man eine weitere Kreuzung und kann rechts ab direkt zum Fugen-dake weiterwandern. Das letzte Stueck ist dann noch einmal etwas steiler mit teilweise Eisenketten zur Hilfe die groesseren Felsen zu ueberwinden. 5 Minuten vor der Spitze befindet sich ein kleiner Schrein, bei dem man kurz fuer Sicherheit beten kann. Von dort aus einfach den Pfad auf der rechten Seite nach oben folgen und schon ist man auf der Spitze.
Aussichtspunkt am Nita PassWegbeschreibung zum Nita-Pass. Der Eintritt kostet 100 Yen und die Strecke ist eine Einbahnstrasse. Am Nita-Pass.Der Eingang zur Seilbahn.Eingang des Wanderweges.Im Winter liegt hier gut Eis, so dass man besonders vorsichtig sein sollte.Die erste Wegeskreuzung.Nur noch 15 Minuten bis zum Gipfel.Kurz vor Ende gibt es ein paar Klettereinlagen.Der Gipfel des Fugen-Dake.GipfelphotoBei gutem Wetter hat man eine gute Sicht auf den Heisei-Shinzan.Gipfelpanorama.Wandern im Krater.Schrein auf dem Kraterrand.Sicht auf das Umland beim Abstieg.
Der Takamatsu-yama 高松山 ist mit gerade einmal 801m ein kleinerer Berg suedwestlich im Tanzawa Bergmassiv. Der Berg ist weniger bekannt als seine grossen Nachbarn Nabewari-yama 鍋割山, To-no-dake 塔ノ岳, oder Tanzawa 丹沢山 und damit auch wesentlich ruhiger und entspannter zu besteigen. Vom weitflaechigen Gipfelplataeu hat man eine hervorragenende Aussicht und kann von Fuji-san 富士山 ueber Ashitaka-yama 愛鷹山, die Hakone 箱根 Berge bis in den Pazifik schauen. An klaren Tagen kann man sogar bis nach Izu-Oshima 伊豆大島 blicken.
Die Route beginnt am Bahnhof Yamakita 山北駅 auf der Gotenba Line. Hier kann man bequem von Tokyo mit der Tokaido Line bis nach Kouzu Station 国府津駅 (beachte das interessante Kanji fuer Kouzu, was 3 Zeichen hat fuer 2 Silben..) und dort in die Gotenba Line 御殿場線 umsteigen nach Yamakita 山北駅. Achtung falls man mit einer Suica kommt: In Kouzu aendert sich die Firma von JR East (JR東日本) zu JR Tokai (JR東海) und es gibt keine Schranken 改札口 zwischen den beiden Bahnsteigen auf dem Bahnhof. Das heisst, dass man, wenn man mit einer Suica in Tokyo eingestiegen ist, und diese in Yamakita Station ueber den NFC Reader haelt, dies nicht funktioniert. Dann hilft es nur noch, die Situation einem lokalen angestellten zu erklaeren die das dann meistend manuell abrechnen. In meinem Fall habe ich dies auch erst am Ausgang in Yamakita bemerkt und dummerweise war dann niemand dort vor Ort in der Fruehe. Da es jedoch keine Schranken gibt, muss man dann einfach so raus, und die Situation den Bahnhofsangestellten erklaeren, wenn man wiederkommt. Nur dass man sich hier nicht wundert.
Von Yamakita Station dann geht es die Strasse rechts ab fuer ca. 20 Minuten bis man zu einer gruenen Fussgaengerbruecke kommt, wo man dann links ab muss in die kleine Seitenstrasse. Der Berg ist hier nicht ausgeschildert, also die Route am besten per GPS vorbereiten oder per Karte laufen. Folgt man diesem Weg unterquert man relativ schnell die grosse Schnellstrasse bis man zunehmends auf Baustellen trifft. Auf dieser Seite wird sehr viel gebaut und der Wanderweg fuehrt xunaechst ueber multiple Baustellenpfade und Eisentreppen bis man auf dem richtigen Wanderweg ist. Das gute ist jedoch, dass es alles nach unterquerung der Schnellstrasse ausgeschildert ist (Stand: December 2021). Man muss nur ausschau halten nach folgenden Kanji: 高松山ハイキングコース、ハイキングコース、高松山 etc.
Erreicht man den eigentlichen Wanderweg im Wald dann geht es zunaechst etwas steil nach oben, bis man nach 30 Minuten oder so auf der Ridge angekommen ist. Der Rest bis hoch zum Takamatsu-yama 高松山 ist ein relativ bequemer Hike der nicht allzu steil verlaeuft. Nicht weit vor dem Gipfel passiert man eine buddhistische Stein Statue bei der die Dorfbewohner frueher fuer eine fruchtbare Ernte gebetet haben sowei eine Frischwasserquelle beim sogenannten Biri-Dou ビリ堂. Nach weiteren 20 Minuten erreicht man schliesslich die Spitze des Takamatsu-yama.
Auf dem Gipfel angekommen merkt man schnell wie weit das Plateau ist. auf der Rechten Seite kann man sehr gut den Fuji-san sehen bei gutem Wetter, mittig den Ashitaka-yama sowie die Hakone Berge und weiter links hat man sogar Ausblick auf das Meer. Ich muss sagen dass ich diese frie Sicht nicht erwartet habe und dass ich angenehm ueberrascht war. Auf der ganzen Strecke nach oben war ich der einzige, nur oben auf dem Gipfel habe ich zwei andere Herren mittleren Alters eine Pause machen sehen. Ein weiterere Vorteil die etwas weniger beliebten Berge zu besuchen, wenn man etwas mehr Natur und Abstand von den Menschenmassen erwartet. Oben auf dem Plateau gibt es einige Baenke und Sitzmoeglichkeiten. Ein Gipfelschild hat der Berg zwar aber der Name ist nicht beschriftet, anstelle dessen steht dort einfach nur Sanchou 山頂 (Gipfel) und die Hoehe.
Vom Gipfel kann man geradeaus weiter den Pfad abwaerts bis zum Hisari Pass 尺里峠 gemuetlich wandern und von dort aus den Loop wieder hinunter zum Yamakita Bahnhof. Dies ist der empfohlende Weg und den wuerd ich auch empfehlen. Aus irgendeinem Grund habe ich gedacht ich koennte die Route noch mit dem benachbarten Matsuda-yama 松田山 verbinden, und bin so weiter gerade aus ueber die en Bergpass zum Dairoku-ten 第六天 und schliesslich zum Matsuda-yama 第六天 gewandert. Dabei habe ich nicht gewusst, dass die verbindungsstrecke zu Matsuda-yama durch einen Taifun vor ein par Jahren stark beschaedigt wurde und als nicht passierbar eingestuft wurde. Die Warnschilder dazu habe ich erst auf dem Matsuda-yama bemerkt. Der Weg dahin war zwar nicht unmoeglich, jedoch habe ich mich unterwegs schon gewundert warum es so schwierig ist und kaum ausgepraegt. Man muss zunaechst hinunter und ueber einen Fluss, nur um dann den Matsuda-yama in relativ steiler manier ohne ausgepraegten Weg wieder nach oben. Das war definitiv nicht die beste Route und daher wuerde ich davon auch abraten. Zumal der Matsuda-yama relativ unspektakulaer ist: Der Gipfel ist bewachsen und die naechste Sicht geht auf ein Golfplatz. Als ich den Weg ins Tal nehmen wollte habe ich mich von meiner Karte beirren lassen und einem Weg gefolgt der nach Matsuda Station fuehren sollte, was sich aber schliesslich als Dead-End erwiesen hatte. Ich bin daher den relativ weiten Umweg ueber die Strasse wieder runter ins Tal, was ein Umweg von ueber 4km war und nicht sehr angenehm, da befahrene Strasse ohne Fussgaengerwege.
Aufstieg von der Yamakita Seite. Hier wird sehr viel gebaut.Das ist der empfohlende Kurs zum Takamatsu-yama.Aufstieg.Gipfelschild des Takamatsu-yama. Der Name fehlt, es steht nur “Gipfel” 山頂Fuji-san ist sehr schoen zu sehen von der Spitze, hier ein wenig in den Wolken.Auf der anderen Seite sieht man den Pazifischen Ozean und bei klarer Sicht auch Izu Oshima 伊豆大島.Gipfelphoto.Achtung vor Waldbraenden.Hinweis, dass der direkte Weg vom Takamatsu-yama zum Matsuda-yama gesperrt ist wegen Taifun Schaeden aus dem Jahr 2019. (Stand: Dez. 2021)Gipfelschild des Matsuda-yama.
Der Tsurumi-dake ist einer der Landmark Berge der Stadt Beppu. Sichtbar aus dem Stadtzentrum ist diese Vulkangegend auch der Grund fuer die vielen heissen Quellen in der Stadt. Der Tsurumi-dake ist ein Nachbarberg des Yufu-dake und ein sehr beliebtes Ausflugsziel. So beliebt, dass dort eine Seilbahn gebaut wurde, die einen fast bis zum Gipfel bringt.
An einem Sonntag nachmittag, nachdem ich den Sobo-san 祖母山 bestiegen habe, und wieder auf dem Rueckweg zum Oita Flughafen 大分空港 war, hatte ich noch knapp 2h Zeit und wegen des einfachen Zugangs des Berges ueber die Seilbahn, entschied ich mich, dorthin noch kurz einen Abstecher zu machen. Mit der Beppu Ropeway 別府ロープウェイ kostet die Fahrt (hin und zurueck) zwar stolze 1600 Yen, aber wenn man unter Zeitdruck steht, ist das mehr als gerechtfertigt, denn es dauert nur ca. 10 Minuten bis man oben ist. Dort angekommen sind es nurnoch 10 Minuten bis zum Gipfel und man kann das Areal in gut 30 Minuten als Rundweg ablaufen (weitere Wege fuehren dort auch ab).
Als ich besuchte, war der Berg leider in Wolken gehuellt und ich konnte nur aus em Lift einen Blick auf Beppu werfen. Durch die Bucht ist sehr ausblick sehr schoen, und ich kann mir vorstellen, dass man von oben eine Gute Sicht auf die Stadt, sowie umliegende Berge wie z.B. den Yufu-dake hat. Ganz oben bei der Gipfelmarkierung stehen mehrere Sendemasten, was ein wenig an den Mitsutoge in Yamanashi erinnert.
Ansonsten muss ich sagen dass der Hike von der oberen Ropeway Station sehr unspektatkulaer ist. Es ist groesstenteils bepflastert und man laeuft Treppen bis nach ganz oben. Oben befindet sich ein Schrein gleich hinter der Seilbahnstation und man kann dort oben ein Shichi Fukujin Meguri 七福神巡り machen: Ds Besuchen von insgesamt 7 (kleineren) Schreinen, bei dem je einer der Schreine einem der 7 japanischen Glueckgoetter gewidmet ist. Wenn man ein wenig mehr Zeit hat, wuerde ich daher empfehlen die Ropeway nicht zu benutzen und den Weg nach oben zu nehmen, der sicherlich spannender ist. Denn der Tsurumi-dake ist ein aktiver Vulkan und es gibt auch einige Gegenden die rauchen, allerdings nicht auf der Spitze des Berges. Fuer mich heisst das, ich muss noch einmal wiederkommen und bei mehr Zeit, und hoffentlich klarrem Wetter die Route ueber die vulkanisch aktiven Gegenden gehen.
Name:
Tsurumi-dake 鶴見岳 (Zeichen fuer Kranich 鶴 und sehen/erblicken 見)
Hoehe:
1375m
Kategorie:
Nihon 300 Meizan 日本三百名山, Kyushu 100 Meizan 九州百名山
Laenge:
ca. 1km (von der oberen Seibahnstation aus)
Dauer:
30m – 1h fuer die Runde
Preis:
1600 Yen (Return), 1000 (One-Way) mit der Beppu Ropeway 別府ロープウェイ
Beppu Ropeway 別府ロープウェイBeppu gesehen von der SeilbahnBlick auf den Gipfel des Tsurumi-dake von der oberen Seilbahnstation.Treppen zum Gipfel des Tsurumi-dake.Gipfel des Tsurumi-dake.Gipfelmarkierung des Tsurumi-dake.Der Rundweg nach unten ohne Treppen.Blick auf das Umland.
Sobo-san 祖母山, oder auch “Grossmutter Berg”, so die woertliche Uebersetzung, war schon im Dezember 2020 bei einem Besuch in der Aso-san Region einer meiner Ziele, leider musste ich damals umplanen wegen schlechtem Wetter. Zeit, dem Berg fast ein Jahr spaeter einen Besuch abzustatten.
Zunaechst sei gesagt, dass der Start des Wanderweges 登山口 nicht so einfach zu erreichen ist. Man braucht definitiv ein Auto, da es tief in den Waeldern ist. Da ich in Oita unterwegs war, habe ich mir dort eine Nacht als Uebernachtung gebucht und wollte dann frueh morgens zum Berg. Selbst von Oita-shi ist es noch eine 2-3 stuendige Autofahrt (und das frueh morgens/nachts wo die Strassen frei sind). Man sollte daher genug Zeit fuer den Berg einplanen. Wie oft gibt es mehrere Routen auf den Berg. Da ich am selben Tag den Flug zurueck nach Tokyo nehmen musste, bin ich von Kitatani aus gestartet 北谷登山口. Die Route ist sehr beliebt, da sie relativ einfach ist und auch am Drei-Laender-Eck (bzw. Drei-Praefekture-Eck) zwischen Kumamoto, Miyazaki, und Oita vorbeifuehrt.
Kurz nach Sonnenaufgang erreichte ich schliesslich den Anfangspunkt der Kitatani Route 北谷登山口. Auf der Weg dorthin finden sich mehrere Schilder dass man nicht ganz bis nach Kitatani fahren kann und dass die Strasse ab Ichinotorii 一ノ鳥居 gesperrt ist. Das ist korrekt (Stand: Dezember 2021) und man kann soweit fahren, bis man ein altes Holz-Torii sieht. Unmittelbar davor befindet sich ein Parkplatz. Dier Parkplatz ist jedoch nicht allzu gross und fasst geschaetzt so um die 30 Autos. Wie immer sollte man daher so frueh wie moeglich dort sein, damit man nicht das volle Parkplatz Problem hat. Als ich dort Anfang Dezember um 7 Uhr morgens aufschlug waren zum Glueck noch Plaetze frei, aber es waren schon bereits ca. 15 Autos dort und da es bereits sehr kalt war, sicherlich auch nicht die Peak Climbing Season.
Von Ichinitorii 一ノ鳥居 kann man dann die gepflasterte Strasse weiterlaufen, oder, wie ich gelaufen bin, den ersten ausgeschilderten Waldpfad links ab und man laeuft eine Strecke die irgendwann wieder auf der Kitatani Route muendet. Dieses Waldstueck ist zwar relativ steil, aber hat den Vorteil, dass man nicht den Umweg ueber den Kitatani Eingang nehmen muss. Trifft man wieder auf die Kitatani Route, so hat man bereits die Haelfte der zu besteigenen Hoehenmeter hinter sich. Ab hier geht es groesstenteils geradlinig durch ein Waldstueck. Ab und an gibt es auf der rechten Seite kleine Felsen, die einen guten Ausblick auf den Sobo-san 祖母山 und die umliegenden Berge auf der rechten Seite gewaehren. Ebenfalls auf der relativ ebenen Strecke passiert man irgendwann das Drei-Laender-Eck wo die drei Praefekturen Kumamoto 熊本県, Oita 大分県, sowie Miyazaki 宮崎県 aufeinandertreffen.
Weiter geradeaus kommt man irgendwann auf eine freie Ebene ohne Baeume von der man die Spitze des Sobo-san seht gut sehen kann. Danach kommt noch ein nicht all zu langer Abschnitt, der ein bisschen steiler ist bis hoch auf die Spitze. Normalerweise ist dies denke ich nicht allzu schwierig, aber Anfang Dezember war dort schon alles voller Schnee und teilweise vereist. Ein Fluss auf dem Weg war auch komplett vereist. Wenn man ein wenig aufpasst damit man nicht ausrutscht sollte dies aber auch zu dieser Zeit kein Problem sein. Ab Mitte Dezember, wie ich gehoert habe, werden die offiziellen Routen dann fuer den Winter geschlossen und man geht auf eigene Gefahr. Dabei sollte man sich nie selbst ueberschaetzen. Nachdem ich wieder zurueck war, habe ich in den News gelsen, dass am gleichen Tag jemand gestorben ist beim besteigen des Sobo-san. Den News zufolge ist der Bergsteiger allein unterwegs gewesen, auf halbem Weg (5te Station) ausgerutscht und ca. 20 Meter eine Klippe hinuntergefallen, und dann an Unterkuehlung gestorben. Anscheinend kam auf dieser Route an dem Tag auch niemand vorbei. Ich habe mir die Routen danach noch einmal angeschaut, da ich anhand des Profils der Kitatani Route mir nicht vorstellen kann, dass man irgendwo so ungluecklich faellt. Anscheinend ist die Obira Route 尾平登山口 auf der anderen Seite ein wenig schwieriger und hat einige Abschnitte mit Eisenleitern mit denen man mehrere Hoehenmeter ueberwinden muss, wo ich mir gut vorstellen kann wie man dort bei vereistem Zustand abrutschen kann. Da die Berge in Japan jedes Jahr Todesopfer fordern, sollte man gut aufpassen und vor allem sich nicht ueberschaetzen bei der vorherrschenden Witterung.
Oben auf dem Gipfel angekommen erwartet einem eine tolle Aussicht auf das Umland, inklusive dem Aso-san 阿蘇山, sowie den benachbarten Bergen wie zB. dem Katamuki-yama 傾山, und an klaren Tagen auch das Kuju-Bergmassiv 九重連山. Als ich oben ankam, waren dort bereits einige Leute, aber der Gipfel war relativ frei. Zwei Japaner, wie sich herausstellte, sind aus Kobe angereist um den Berg zu besteigen. Nach einer kurzen Unterhaltung begannen sie schon wieder den Abstief und eine groessere Gruppe erreichte den Gipfel. Der Berg hat noch andere, schwierigere Wege, einige die auch am Ende wieder nach Ichinotorii fuehren, aber da es an diesem Tag schon vereist war auf ueber 1500m und ich kein Risiko eingehen wollte, machte ich mich nach einem kleinen Mittagsessen (es war noch vor 11 Uhr) machte ich mich auf gleichem Weg wieder zurueck zum Eingang des Ichinotorii Weges 一ノ鳥居登山口. Auf dem Weg stellte ich fest, das unter 1500m langsam der Schnee durch die Sonnenstrahlen zu schmelzen begann und es leicht matschig wurde. Es dauerte nicht allulange da ueberholte ich die zwei Bergsteiger aus Kobe, die anscheinend die gleiche Route gekommen sind. Nach weiteren ca. 1.5h war ich dann wieder am Parkplatz und musste mir erstmal 20 Minuten lang die Schuhe sauber machen, die mich im Laufe des Hikes durch den aufgetauten Boden getragen haben.
Die Region in der der Sobo-san liegt, Takachiho 高千穂町, ist eine Gegend in die tiefe Wurzeln in der japanischen Geschichte und alten Buechern wie dem Kojiki 古事記 hat. In Kyushu und auch besonders in der Takahchiho Gegend gibt es viele Schauplaetze aus den alten Goettergeschichten, die man heute noch besuchen kann. Der Name des Sobo-san kommt auch aus der japanischen Mythologie. Der Legende nach widmete der erste Tennou Japan’s, der fruehere Jinmu Tenno (神武天皇), auf der Spitze des Berges einen Schrein seiner Grossmutter, der Prinzessin Toyotama 豊玉姫, ihres Zeichens Meeresgoettin, und Nichte der sagenumwobenenen Amaterasu Sonnengoettin 天照大神. Und tatsaechlich findert sich auf dem Gipfel dieser Schrein mit der dazugehoerigen Inschrift (Im Dorf befindet sich ein weiterer Schrein mit dem Namen Sobotake Jinja 祖母嶽神社).
Name:
Sobo-san 祖母山 (Grossmutter-Berg), alternativ: Ubatake 姥岳 (Berg der alten Frau) / Unohatake 鵜羽岳 (Kormoran Fluegel Berg)
Hoehe:
1756m
Kategorie:
Hoechster Punkt in Miyazaki Praefektur 宮崎県の最高峰, Nihon 100 Meizan 日本百名山, Kyushu 100 Meizan 九州百名山 , Hana 100 Meizan 花百名山
Laenge:
9-10km
Dauer:
4-5h
Anfahrt:
Mit Auto bis zum Ichinotorii Startpunkt 一ノ鳥居登山口 bzw. Kitatani Startpunkt 北谷登山口
Start des Wanderweges am Ichinotorii 一ノ鳥居Sobo-san 祖母山 gesehen von einem Felsen auf dem Weg der Kitatani Route.Vierte Station auf der Kitatani Route.Wandern auf einer graden Ebene kurz hinter dem Drei-Laender-Eck. Rechts hinter den Baeumen sieht man den Sobo-san 祖母山.Weiter oben lag im Dezember dann schon relativ viel Schnee.Eingeschneite Wegweiser. Rechts zur Spitze des Sobo-san, und links zur Emergency Huette.Eiszapfen kurz vor dem Gipfel.Auf dem Gipfel des Sobo-san 祖母山.Gipfelmarkierung des Sobo-san mit Wolkenmeer im Hintergrund.Panorama vom Gipfel des Sobo-san.Gipfel.Der nahe gelegene Aso-san gesehen vom Gipfel des Sobo-san.Noch einmal Gipfelschild des Sobo-san. Wie man sieht gehoert der Punkt zu 3 Doerfern der Umgebung, eins davon das mythenumwobene Takachiho 高千穂.Gipfel des Sobo-san.Sobo-san gesehen aus der Umgebung.