<10km, 1-3h, 1000m-1500m, 2024, Kagawa, Shikoku 100

Ryuuou-san / 竜王山

Der Ryuuou-san 竜王山, ist der hoechste Berg von Kagawa 香川県, der kleinsten japanischen Praefektur. Dabei muss man beachten, dass es im Berggebiet im Sueden der Praefektur Kagawa gleich zwei Gipfel mit dem Namen Ryuuou-san gibt: den Awa-Ryuuou-san (竜王山 (阿波竜王)) sowie den Sanuki-Ryuuou-san (竜王山 (讃岐竜王)), welche gleich nebeneinander liegen. Der hoechste Gipfel der Praefektur Kanagawa ist der Awa-Ryuuou-san.

Man kann wahlweise bis kurz vor den Gipfel mit dem Auto fahren, oder die Wanderung ein wenig tiefer beginnen. Faehrt man bis kurz vor den Gipfel, gibt es mehrere kleinere Plaetze wo man parken kann. Ich muss dazu sagen, dass der Weg hoch auf den Ryuou-san an einigen Stellen sehr eng und nicht sehr gut ausgebaut ist, wie so oft in Japan. Langsam fahren ist essentiell, um nicht Opfer der vielen Schlagloecher auf dem eg zu werden. Geschaetzt ist oben Platz fuer ca. 20 Autos wuerd ich sagen. Als ich oben war, war es ein sehr heisser Tag und dazu noch in der Mittagszeit. Ich war eines von nur 2 Autos in dem Gebiet. Die anderen Wanderer habe ich spaeter auf dem Trail getroffen, es war ein Vater mit seinem Sohn, die in der Gegend Schmetterlinge fangen waren mit Hilfe von langen Stangen mit einem Fangnetz am Ende. Und tatsaechlich war es ein so warmer Tag, dass sehr viele Tiere im Wald aktiv waren. Es gibt Schilder, die vor der Mamushi warnen, eine in Japans Bergen weit verbreitete giftige Schlangenform. Ich bin keinen begegnet an dem Tag, aber man sollte wie immer achtsam in der Natur sein.

Vom Parklatz aus geht man den Eingang des Wanderweges zunaechst auf Beton, und muss dann kurz vor dem Elektrohaus rechts den kleinen unscheinbaren Bergweg an einer Kurve hoch. Nach kurzer Zeit kommt man auf den Bergpass und dann sind es nur noch 10 Minuten bis zum Awa Ryuou-san. Oben angekommen gibt es ein kleinen Turm mit Aussicht in eine Richtung, aber ansonsten ist der Gipfel relativ unscheinbar. Wer Zeit mitbringt (und im Sommer noch nicht allzu durchgeschwitzt ist von den nur 10 Minuten wandern), der kann ueber den Bergkamm hinueber zum benachbarten Sanuki Ryuuou-san wandern. Dies dauert nur 30-40 Minuten, es gibt kein grossen Hoehenunterschied zwischen den beiden Ryuou-san Bergen und der Weg ist teilweise mit Treppen versehen, somit ist die Tour nicht allzu anspruchsvoll und fuer jedes Fitness-Level gut machbar.

Der Name des Berges Ryuuou (“Berg des Drachenkoenigs/Drachengotts” auf Japanisch) stammt aus der buddhistischen Mythologie und der Figur des Drachengottes Zennyo Ryuuou (善如龍王), dem Regengott Drachen. Demnach gibt es viele Berge in Japan, die diesen Namen tragen.

<10km, 1-3h, 1000m-1500m, 2024, Hiroshima, Shimane

Osorakan-zan / 恐羅漢山

Der Osorakan-zan 恐羅漢山 liegt auf der Grenze der Praefektur Hiroshima und Shimane. Mit seinen 1346m ist er zwar nicht allzu hoch, jedoch gehoert er zu den groesseren im westlichen Honshu. Da sowohl Shimane also auch Hiroshima keine groessere Erhebung hat, gilt der Osorakan-zan als der hoechste Berg beider Praefekturen.

Die Anfahrt ist nicht einfach, denn der Berg liegt weit im Inland, und ca. 1.5h mit dem Auto weg vom naechsten Flughafen (entweder von Iwami (Shimane-Seite) oder Iwakuni (Hiroshima-Seite)). Normale oeffentlich Busse duerften in der Gegend kaum fahren. Aber evtl. Tourbusse, denn der Berg ist ein beliebtes Skigebiet im Winter und im Sommer ist er ebenso beliebt zum wandern.

Vom Parkplatz kann man den Berg in zwei Richtungen besteigen. Haelt man sich links, so kann man direkt hoch und ist in ca. 1h auf dem Gipfel. Dieser Weg fuehrt direkt entlang der Skipiste und den Liften und ist sehr steil und teilweise stark der Sonne ausgesetzt, dafuer aber auch der schnellste Weg nach oben. Die Andere Moeglichkeit ist, beim Eingang sich rechts zu halten und den Waldweg zu folgen. Dieser Weg ist weniger Steil und fuehrt durch den Wald in einem normalen Anstieg nach oben. Man braucht auch nur ca 1.5h auf diesem Weg, so dass der Berg an sich doch relativ einfach ist. Oben angekomen gibt es ein kleines Plateau mit einigen Steinen zum hinsetzen. Als ich oben war wollte ich wie gewohnt eigentlich mein Essen geniessen, allerdings befanden sich an diesem Tag (frueher Nachmittag im Mai) zu viele Insekten in Gipfelnaehe, so dass ich im entschied, gleich wieder nach unten abzudrehen. Einige aeltere Japaner trugen, als hatten sie es schon geahnt, Huete mit Insektengittern. Eine Aussicht oder aehnliches gibt es von oben leider auch nicht, so dass es jedoch auch nicht so schlimm war. Nach gut 2h war ich dann auch schon wieder unten am Parkplatz.

<1000m, <10km, 100 Blumenberge, 2023, 3-5h, Japan 300, Kansai 100, Nara, Osaka

Yamatokatsuragi-san / 大和葛城山

Als der hoechste Berg der Praefektur Osaka steht der Yamato Katsuragi-san im Schatten seines leicht hoeheren Nachbarn Kongo-san 金剛山, welcher jedoch bereits in der Praefektur Nara liegt. Der beliebteste Weg den Yamatokatsuragi-san direkt zu besteigen liegt ebenfalls auf der Nara Seite. Von dort gibt es auch eine Ropeway, die einen bis kurz vor den Gipfel bringt, jedoch mit 950 Yen / 1500 Yen return relativ teuer ist. Wer fit genug ist fuer einen moderaten ~4h+ hike, dem empfehle ich den altbewaehrten Weg.

Der Wanderweg beginnt direkt hinter der Seilbahnstation und man muss zunaechst durch ein Eisengitter. Diese Gitter sind dafuer da, wilde Tier von den Gebaeuden fernzuhalten und haben meist Tueren, durch die man durchgehen kann, und sie nach dem passieren wieder schliessen muss. Zunaechst geht es ca. 10 Minuten gerade aus entlang eines Flusses. Danach startet der eigentliche Hike rechts ab einer Gabelung.

Man merkt sofort, dass es relativ steil nach oben im Zick-Zack geht. Dies bleibt auch so fuer eine ganze Weile bis man auf der ersten Ridgeline angekommen ist. Auf halber Strecke dahin gibt es eine Raststelle mit 2 Baenken und einem netten Ausblick auf die Nara Seite. Wie so oft sind diese steilen Wege einfacher beim Aufstieg als beim Abstieg. Ich erinnere mich, wie es mich beim Abstieg dieses ersten Anschnitts fast hingelegt haette. Eine Familie vor mir, deren Kind hat sich sogar mehrmals hingepackt. Wie immer sei beim Abstieg also Vorsicht geboten.

Auf der ersten Ridgeline angekommen ebbt der Weg leicht ab und man hat das Gefuehl schon auf der oberen Ridgeline zu sein, jedoch muss man noch einige Hoehenmeter ueberwinden, bis man schliesslich auf der finalen Ridgeline angekommen ist. Dies merkt man, wenn man die Steinpfahle sieht, die mit der Inschrift ダイアモンドトレール(Diamond Trail) versehen sind. Der Diamond Trail ist ein Long Distance Wanderweg, welcher sich ueber das gesamte Gebirgsmassiv suedoestlich von Osaka zieht, inklusive dem Yamatokatsuragi-san und dem Kongo-san.

Auf dem Hauptweg des Diamand Trail angekommen ist es dann nur noch eine Halbe Stunde oder so bis zum Gipfel auf gemaessigtem steigungen. Es gibt auch vermehrt Treppen auf dem Trail. Kurz vor dem Gipfel sieht man links die Abbiegung zur Seilbahnstation und haelt man sich geradeaus, so trifft man auf eine Relaystation und danach auf ein paar Restaurantgebaeude sowie einer Toilette. Rechts ab von dem Toilettenhaus gelangt man dann in 5 Minuten auf das breite Gipfelplateau.

Der Gipfel des Yamatokatsuragi-san ist sehr weitlaeufig, bietet Aussicht auf den benachbarten Kongo-san sowie in die Richtung Nara sowie Osaka Bucht. Auf dem Gipfel befindet sich auch eine Post-Box direkt neben der Gipfelmarkierung, die ausschaut wie ein statistischer Balken-chart. Da der Gipfel relativ frei ist, spuert man dort Wind und Kaelte stark im Herbst und Winter, so dass die meisten nach kurzem Besuch in die etwas geschuetztere Gegend bei den Gebaeuden aufhaelt. Das Restaurant dort oben hat typische Berggerichte (Soba/Udon mit Sansai [Berggemuese], Curry, etc). Es gibt dort auch eine relativ grosse Terasse, wo ich mir vorstellen kann, dass es relativ nett ist im Sommer wenn es etwas waermer ist.

Folgt man den gleichen Weg wieder nach unten so ist man nach insgesamt gut 4h+ wieder unten am Parkplatz, welcher reichlich Platz fuer Autos bietet. Unten bei der Seilbahnstation gibt es auch ein Restaurant sowie mehrere Buden, wo man etwas zu Essen bekommt.

<1000m, <10km, 2023, 3-5h, Kansai 100, Kyoto, Shiga

Minago-yama / 皆子山

Im Jahr 2006 habe ich ein Semester an einer Uni in Kyoto studiert, zu dieser Zeit jedoch ausser den Fuji-san kein anderen Berg bestiegen. Im Oktober 2023, 17 Jahre spaeter, kehrte ich nach Kyoto zurueck, um den hoechsten Berg der Praefektur zu besteigen. Der Minago-yama 皆子山 liegt noerdlich der Stadt Kyoto, direkt an der Grenze der Praefektur Kyoto und der Praefektur Shiga. Der Parkplatz fuer den Minago-yama liegt relativ unscheinbar an einer Strasse. Man muss das Navi nutzen, damit man dort nicht vorbeifaehrt. Insgesamt fasst der Parkplatz geschaetzte 10 Autos. Ich hatte mal wieder Bedenken, dass es voll sein koennte, aber zu meinem Erstaunen war dort nur ein einziges Auto, und das an einem relativ sonnigen Tag am Wochenende. Entweder der Berg ist nicht sehr bekannt, oder die meisten kommen dort mit dem Bus hin. Eine Bushaltestelle befindet sich gleich neben dem Parkplatz.

Vom Parkplatz aus muss man zunaechst ueber den Fluss bis man zu einem Tempel kommt. Dahinter started der Wanderweg, welcher schnell relativ steil wird. Nach ca.1h kommt man auf der Ridgeline an und es wird ein wenig flacher. Der Herbst hatte bereits begonnen im Oktober und so war es auf der Ridgeline realtiv windig und frisch. Zu frisch fuer meinen Kollegen Yusaku, der gedacht hatte es waere auf den Bergen genauso warm wie im Tal. Mal wieder eine Erinnerung daran, dass man immer drauf vorbereitet sein sollte, dass es mal etwas kuehler wird. Ich empfehle mindestens drei Layer ab dem Herbst.

Das letzte Stueck auf der Ridgeline ist relativ einfach. Man hat keine richtige freie Sicht bis kurz vor dem Gipfel, wo es einen Aussichtspunkt gibt, von dem man bis zum Biwa-ko 琵琶湖 schauen kann. 10 Minuten spaeter erreicht man den Gipfel, welcher relativ gross und weit ist. Ein wenig davor in windgeschuetzter Gegend war der einzig andere Wanderer an diesem Tag und hat dort zu Mittag gegessen. Wir haben dort dann auch kurz Rast gemacht und nach einem kurzen Mahl den Rueckweg angetreten.

<10km, 1500m-2000m, 2023, 3-5h, Miyagi, Tohoku 100

Byobu-dake / 屏風岳

Der Gipfel des Byobu-dake 屏風岳 ist der hoechste Punkt der Praefektur Miyagi. Man kann den Berg sowohl von Sendai (Miyagi-Seite) als auch von Yamagata Stadt (Yamagata-Seite) erreichen. Um den Berg ueber die kuerzeste Route zu erreichen muss man zunaechst auf die etwas noerdlich gelegene Zao Echoline 蔵王エコーライン: Eine Bergstrasse – die wie der Name vermuten laesst – in das Zao-Gebirge fuehrt. Der Wanderweg zum Byobu-dake startet an der selben Stelle wo man auch direkt an den Okama Kratersee お釜 des Zao-san 蔵王山 gelangen kann. Diese Stelle ist auf der Zao Echoline mit dem unverkennbaren Schild des Okama お釜 ausgeschildert. Moechte man zum Byobu-dake, kann man direkt am Strassenrand parken, allerdings gibt es dort nicht allzuviele Parkplaetze (geschaetzt ca 10). Andernfalls muss man einen der anderen Parkplaetze fuer den Okama Kratersee nehmen (Achtung: einige sind kostenplichtig) und dann etwas die Strasse hinunterlaufen.

Am Tag als ich angekommen war, gab es noch genug Plaetze direkt an der Strasse. Allerdings war das Wetter alles andere als gut, deshalb war es dort wahrscheinlich auch nicht so voll. Der Wetterbericht hatte zwar ein wenig schlechtes Wetter angesagt, prophezeite spaeter aber, dass es aufhellen wird. Dies ist leider nicht geschehen. Das Wetter in den Bergen ist wirklich immer unberechenbar. Da ich aber beim letzten Besuch in der Gegend auch schon den Byobu-dake wegen schlechtem Wetter uebersprungen habe, wollte ich es diesmal drauf ankommen lassen.

Gegen meine Vernunft begab ich mich vom Parkplatz zum Eingang des Wanderweges und machte mich auf. Zunaechst ist der Weg sehr flach und Laufplanken unterstuetzen den Weg. Nach ca 20 Minuten kommt man an eine Gabelung von der man einfach geradeaus gehen muss. Der linke Weg fuehrt zu einer Emergency Huette, wo man sich als Wanderer drin aufhalten bzw. ausruhen kann, wenn einen das schlechte Wetter erwischt. Nach einer Weile des relativ anspruchslosen Weges geht es schliesslich bergauf, allerdings an keinem der Punkte sehr steil. Das einzige Problem bei Tagen wie dieser waren die schlammigen und matschigen Wege, die es einem nicht leicht gemacht haben und man musste immer aufpassen, nicht ins Matsch zu laufen oder auszurutschen. Andernfalls ein relativ einfacher Hike wuerde ich sagen, der ueber 2 kleinere Spitzen schliesslich weiter auf den Byobu-dake fuehrt. Der Gipfel des Byobu-dake ist relativ unspektakulaer. Eine der Himmelsrichtungen war relativ frei und so denke ich, dass es bei guter Sicht von dort ein Blick gibt, konnte es aber nicht bestaetigen an besagtem Tag. Die ganze Zeit wo ich dort unterwegs war kam mir nur ein anderer Wanderer entgegen und ich ueberholte auf dem Weg zwei aeltere Damen, die ich aber beim Rueckweg dann nicht mehr getroffen habe. Ich nehme an, sie sind auf halber Strecke wieder umgekehrt, als der Regen staerker wurde. Das war sicherlich keine schlechte Entscheidung. Als ich zurueck kam war ich total durchnaesst und musste mich dann spaeter erst einmal in der Badewanne akklimatisieren. Das war doch windiger und kaelter als ich vermutet hatte an dem Tag. Man sollte daher wirklich nie die Temperaturen in den Bergen unterschaetzen, auch wenn es im Tal recht mild ist.

<10km, 1000m-1500m, 2023, 5-8h, Chugoku 100, Okayama

Ushiroyama / 後山

An einem perfekten Fruehlingstag machte ich mich auf, mit einem Bekannten aus Himeji, den hoechsten Berg der Praefektur Okayama zu besteigen. Ushiroyama 後山, so der Name des Berges, liegt genau genommen direkt auf der Grenze von Okayama und Hyogo. Da Hyogo jedoch noch einen groesseren Berg besitzt (den Hyonosen 氷ノ山, den man vom Gipfel des Ushiroyama sehen kann), ist der Ushiroyama eher bekannt als der hoechste Berg von Okayama.

Es gibt verschiedene Routen nach oben aber da wir aus der Richtung Himeji kamen (also aus Sueden), entschieden wir uns fuer den Suedaufstieg vom Ushiroyama Camping Platz 後山キャンプ場. An besagtem Camping Platz gibt es einen mittelgrossen Auto Parkplatz, eine Gegend wo man BBQs abhalten kann, sowie eine Toilette. Anfang April lief dort jedoch das Wasser nicht. Folgt man der Strasse, die man gekommen ist, zurueck um ca 5 Minuten zu Fuss, so findet man den Eingang zum Ushiroyama auf der rechten Seite, gleich neben dem Rauschen eines Flusses. Am Eingang kann man sein Hiking Plan in einer dafuer vorgesehenen Box lassen, es gibt eine Erklaerung zum Berg (nur Japanisch), und es gibt mehrere (!) Schilder auf denen vor Baeren gewarnt wird. Es kann schon sein, dass dort mal Baeren gesichtet wurden aber ich wuerde mal vermuten dass dies wirklich extrem selten vorkommt.

Die Route beginnt zunaechst leicht, wird aber dann relativ schnell steiler. Das erste Stueck laeuft man entlang des Flusses, den man am Eingang schon gesehen hat. Es gibt ca 3 Stellen, wo man den Fluss ueberqueren muss. Eine davon ist ein wenig schwieriger, aber hat man das geschafft, ist auch der schwierigste Part des Hikes bezwungen. Ist man am Ende des Weges entlang des Flusses angelangt, so beginnt eine Weile der weitere Aufstieg im Zick-Zack Manier. Nach 1.5h ungefaehr kommt man dann auf der Ridgeline an und ab diesem Punkt wird der Rest des Hikes relativ einfach. Als nettes Bonus wird ab dort die Sicht auch freier, so dass man einen guten Blick auf das Umland hat.

Sobald man auf der Ridge angekommen ist, befindet sich der Funaki-yama 船木山 ein paar Minuten weiter auf der rechten Seite und weitere 30 Minuten (bzw. rund 600m) dann schliesslich der Gipfel des Ushiroyamas. Die Ridgeline ist sehr gruen und es macht wirklich Freude, dort oben lang zu spazieren und die Blicke in die Ferne schweifen zu lassen. Vom Gipfel des Ushiroyama kann man an guten Tagen sogar den Hyonosen 氷ノ山 sehen. Vom Gipfel des Ushiroyama kan man dann noch ein paar weitere Gipfel weiter gehen, aber wir entschieden uns aus Zeitgruenden den Weg wieder zurueck an die erste Kreuzung zu nehmen. Von dort sind wir noch einmal 30 Minuten in die andere Richtung (vom Aufstieg links) spaziert auf ein weiteren Berg, um dann den Weg wieder zurueck ueber den Zick-Zack abstieg und den Weg entlang am Fluss bis hin zum Parkplatz zu folgen.

Alles in allem fand ich die Gegend oben sehr schoen und waere etwas mehr Zeit dagewesen, haetten wir auch noch ein wenig weiter ueber die Ridgeline spazieren koennen. Was noch zu sagen ist: Der Berg war ueberhaupt nicht gut besucht. Wir waren ueber lange Strecken wirklich die einzigen auf der Strecke. Und das an einem Sonntag und wirklich perfektem Tag (blauer Himmel, gute Fruehlingstemperatur). Ich kann es mir nur so erklaeren, dass der Berg aufgrund der Tatsache, dass er nicht so einfach zu erreichen ist (~2h Autofahrt von Himeji), nicht allzu viele Leute zum Wandern anregt. Aus meiner Sicht aber (und vllt. gerade deshalb auch) ein absoluter Tipp!

<10km, 1000m-1500m, 2022, 5-8h, Kyushu 100, Saga

Kyouga-take / 経ヶ岳

Kyougatake in den Tara-dake Bergen lag Aufgrund der Tatsache, dass er die hoechste Erhebung der Praefektur Saga darstellt, auf meiner Liste. Als es einmal guenstige Flugtickets nach Nagasaki Airport gab, habe ich diesen Hike gleich eingeplant. Warum Nagasaki Airport, wenn der Berg die Hoechste Spitze der Praefektur Saga ist? Nun ja, Nagasaki Airport ist naeher dran, nur 30 Minuten vom Airport zum Trailhead genauer gesagt. Denn durch die Taradake Berge zieht sich die Praefekturengrenze.

Wenn man am gleichen Tag von ausserhalb kommt, und selbst wenn man den ersten Flug nimmt, kann man meist nicht vor 9 Uhr vor Ort Startbereit sein. Fuer mich ging es da erst los, schnell ab zum Trailhead. Dort musste ich, wie befuerchtet, feststellen dass alle Parkplaetze mal wieder belegt waren. Japaner fangen immer sehr frueh an zu wandern, was ich mir ueber die Jahre auch angewoehnt habe. Allerdings ging es an dem Tag logistisch nicht, bereits 6 Uhr morgens vor Ort zu sein. Nun ja, ich habe ein wenig rumgesucht und mich schliesslich entschlossen an den Strassenrand zu stellen. Davor habe ich geprueft, ob auch das groesste Auto vor Ort auch noch durch die Strasse passt. Nicht die Beste Wahl, aber ich war nicht 2 Stunden mit dem Flugzeug angereist um an einem Parkplatz zu scheitern.

Nach anfaenglicher Startschwierigkeiten konnte ich dann los. Der Tag war fuer einen Mitte Oktober Zeitraum sehr warm und es waren zeitweise wirklich Null Wolken am Himmel. Traumwetter. Vom Parkplatz nahm ich den Pfad der direkt hoch zum Kyougatake fuehrt. Mein Plan war, danach noch auf die benachbarten Kunimidake und Taradake zu steigen, aber daraus wurde wegen Zeitengpaessen leider am Ende nichts. Einer der Gruende warum ich langsamer war als geplant war direkt das erste Stueck. Ich habe lange schon kein so steilen Anstieg mehr gehabt. Fast 1,5 Stunden steil nach oben, mit sehr wenig ausgepraegtem Weg. Im Prinzip die ganze Zeit zwischen den Baeumen und Wurzeln und parallel nach dem Wegmarker Ausschau halten. Das war schon gut anstrengend. Aber step-by-step und man kommt irgendwann auf dem Maigatake an, eine kleinere Erhebung vor dem Kyougatake. Allerdings ist der kleine Gipfel nicht frei, so dass man kaum Sicht hat. Davor und danach kann man allerdings einen Blick auf den Kyougatake werfen.

Der Gipfel ist ein grosser Fels, in der Form einer halben Kugel. Dies macht den Kyougatake sehr markant gegenueber den anderen Gipfeln des Bergmassivs. Nach dem Maigatake geht es dann weiter auf den Kyougatake. Das letzte Stueck hoch auf den Gipfel ist weniger anstrengend wie das erste Stueck, allerdings gibt es eine Reihe von Klettereinlagen am Fels. Seile und Eisenketten helfen dabei mir dem Griff. Oben angekommen hat man ein schoenen Blick auf das Umland. Deutlich kann man den Gokagahara-dake sehen mit seinen Antennen. Aber auch der Kunimi-dake und der Tara-dake sind sichtbar.

Note: Interessant finde ich dass Kyougatake normalerweise in der folgenden Kanji Schreibweise vorzufinden ist: 経ヶ岳. Das Gipfelschild jedoch weist die alte, leicht kompliziertere Schreibweise aus: 經ヶ嶽.

10-15km, 1500m-2000m, 2022, 5-8h, Hyogo, Japan 200, Kansai 100

Hyounosen / 氷ノ山

Weit ab von den normalen Touristengebieten, tief in der Praefektur Hyogo, befindet sich der Hyonosen 氷ノ山, der hoechste Berg der Praefektur Hyogo.兵庫県の最高峰. Als ich einmal einen Bekannten aus der Unizeit in Himeji besuchte, nam ich das als Vorwand, in der Zeit auch den Hyonosen zu beisteigen. An einem Sonntag frueh morgens um 4 Uhr starteten wir aus Himeji mit dem Auto. Es sind gute 2h+ bis zum Berg aus Himeji, aber je frueher man losfaehrt, desto freier sind die Strassen. An besagtem Tag wurde zudem noch Regen angesagt und das Kalkuel war, frueh loszufahren, um vor dem Regen wieder unten zu sein. Und ich muss sagen es ging auf, sogar perfekt. Manchmal muss man einfach ein wenig Risiko eingehen.

Frueh morgens waren wir also am Trilhead, parkten das Auto und machten uns auf den Weg. das erste Stueck ist relativ steil. Man ist so ca. 1h damit beschaeftigt, erst einmal auf den Kamm hochzuwandern. Fuer ungeuebte ist dies wahrscheinlc¥ich ein Krampf in den Waden. Einmal oben angekommen ist es jedoch schon fast geschafft. Wenn man auf die Ridgeline kommt, dann sieht man schon eines der vielen Huetten die dort oben stehen. Markant sind diese durch das praegende spitze Dach. Davon gibt es mehrere auf der Route, und sie markieren die Milestones auf der Route. Von dort aus ist der Rest eigentlich nicht mehr allzu schwer. Bei nassem Wetter sollte man natuerlich immer aufpassen auf den Boden und die Rutschgefahr. Andernfalls sei gesagt, dass es auf der Spitze relativ rauh seien kann. Wir waren dort im Oktober und es war super windig, total dicht und auch sehr kalt. Zum Glueck gibt es auf dem Gipfel eine Huette, in die man hinein kann und sich dort drinnen im Windgeschuetzen Raum ausruhen kann. Das haben auch die meisten Wnderer dort in Anspruch genommen. Von oben soll man auch ein wenig Blick auf das Umland haben, allerdings konnte ich das an diesem bewoelkten Tag nicht bestaetigen.

Die Wanderung kann man als Rundweg machen, und so sind wir auf der anderen Seite wieder hinunter. Der Abstieg ist zuweilen auch wieder ein wenig steiler und man kommt schliesslich an einem Campingplatz samt Parkplatz mit Toilette wieder raus. Von dort aus mussten wir dann noch ca. 1h zurueck zum anderen Parkplatz wo das Auto stand laufen. An besagtem Tag war fuer den Nachmittag Regen angesagt und wie durch ein Wunder hat es genau mit dem Regen nagefangen als wir wieder im Auto sassen. EIn unglaublicher Zufall. Es hatte zwar zuvor leicht getroepfelt, aber zurueck im Auto hat es wirklich stark wieder angefangen zu regnen. Ich war zwar dafuer ausgeruested, aber mein Kollege nicht, daher war ich ganz froh, dass wir dem Starkregen entgangen sind an diesem Tag.

Trivia: Der Hyounosen 氷ノ山 ist einer der Berge mit der Lesung “sen” anstelle von der ueblichen On-yomi “san”, wie auch einige andere Berge in der gleichen Region, wie z.B. der Daisen 大山, oder der Kamihiruzen 上蒜山.

10-15km, 100 Blumenberge, 2000m-2500m, 2021, 5-8h, Hokkaido, Hokkaido 100, Japan 100, Japan Ultra, Vulkane

Daisetsu-zan (Asahi-dake) / 大雪山(旭岳)

<10km, 1500m-2000m, 2020, 5-8h, Japan 100, Japan Ultra, Local Fuji, Tottori

Daisen / 大山

Der Daisen ist der hoechste Berg in der Praefektur Tottori (鳥取県), welche am Japanischen Meer liegt. Daisen (jp. 大山, was einfach “Grosser Berg” bedeutet und in anderen Gebieten oft Ooyama gelesen wird) ist ein relativ freistehender Berg von 1729m und gehort zu den 21 japanischen Ultras, Berge die eine Prominenz (zu dt. auch Schartenhöhe) von 1500m oder mehr haben. Der Berg wird auch manchmal als Hoki-Fuji (伯耆富士) oder Izumo-Fuji (出雲富士) bezeichnet wegen der (fraglichen) Formaehnlichkeit zum Fuji-san.

Der Hike an sich ist nicht zu schwer aber ist fast die ganze Zeit von Treppensteigen gekennzeichnet. Ab der 7ten Station bekommt man eine super Sicht auf die Umgebung, und ca 500m vor dem Gipfel passiert man ein Plateau, was von hoelzernden Laufstegen durchzogen ist. Was sicherlich im Sommer sehr angenehm ist, kann aber auch gefaehlich im Winter werden wenn die Laufstege vereist und sehr rutschig sind. So war es auch als wir hoch sind und man musste sich sehr langsam bewegen um nicht staendig hinzufallen. Zudem war es Anfang November schon richtig kalt auf dem Gipfel (Minusgrade).

Nachdem ein Erdbeben den eigentlichen Gipfel des Berges, den Kengamine (剣ヶ峰), nicht mehr zugaenglich gemacht hat, fuehren die Wanderwege aktuell nur auf maximal den Misen (弥山), der mit einer Hoehe von 1709m aber nur 20 Meter niedriger ist.