<10km, 1500m-2000m, 2022, 5-8h, Ehime, Japan 300, Local Fuji, Shikoku 100

Iyo-Fuji / 伊予富士

Wenn ich an die Landschaft auf Shikoku denke, dann kommen mir immer Bilder von sehr dichten Bergmassiven mit ueppig gruen bewachsener Fauna in den Sinn. So war es vor ein paar Jahren als ich am Tsurugi-san 剣山 war, und so sollte es auch hier in der Naehe des Ishizuchi-san 石鎚山 sein. Und tatsaechlich ist Shikoke sehr, sehr bergig. Wenn man mal von den groesseren Staedten groesstenteils in Meernaehe absieht, ist die ganze Insel enorm bergig. So bergig, dass es uebrigens auch sehr lange mit dem Auto dauert, sich dazwischen fortzubewegen. Mir war das damals auch nicht so bewusst, denn wenn man auf die Entfernung einer Strecke auf der Karte schaut, dann sieht das meistens garnicht so weit aus, doch Strassen die ueber viele Serpentinen fuehren und teilweise so eng sind, dass nur ein Auto dort in eine Richtung passt, verlangsamt die Bewegung auf der Insel.

Die naechst groessere Stadt des Ishizuchi-san Massivs ist Matsuyama, und dort kann man relativ bequem aus Tokyo mit dem Flugzeug hinfliegen. Dort ein Auto gemietet, sind es jedoch noch rund 2h Fahrt bis man in die Ishizuchi-Gegend kommt. Man merkt schon, ich rede hier immer wieder vom Ishizuchi-san, obwohl der Eintrag eigentlich fuer den Iyofuji ist. Dies liegt daran, dass (1) der Ishizuchi-san der hoechste Berg der Region (und auch West-Japans) ist und namensgebend fuer das Bergmassiv drumherum und (2) weil mein eigentliches Ziel an diesem Tag auch der Ishizuchi-san war. Als ich jedoch auf dem Weg zum Massiv bereits gesehen habe, dass dort oben Mitte April noch relativ viel Schnee liegt und ich bei Yamap gelesen habe, dass dort einige Bergsteiger selbst mit Winterausruestung (Steigeisen, Fussketten etc) noch abgerutscht waren, habe ich kurzerhalbs umgeplant und mich fuer den nahe gelegenen, leicht niedrigeren Iyo-Fuji entschieden.

Der Weg beginnt am Eingang zum Kanpu-san 寒風山. Der Kanpu-san, ein Shikoku 100 meizan, ist einer der markannteren Berge in der Gegend, dessen Name auch ein Auto-Tunnel traegt, da dieser direkt unter dem Berg durch das Massiv fuerht. Am Eingang des Wanderweges sieht man dann auch schon die Wegweiser, die sowohl zum Kanpu-san als auch zum Iyo-Fuji zeigen. Das erste Stueck dahin, bis hoch zum Kuwase-Pass 桑瀬峠 ist relativ steil und stellt wohl einer der schnellsten Ansteige auf der ganzen Route da. Nach ca. 1h ist man dann auch schon auf dem Kuwano-Pass angekommen. Als ich da war, ruhte ich mich erstmal aus und traf einen aelteren Herrn, ein lokaler, der mit seinen 75 Jahren, schon oefterer diese Route bestiegen hat. Immer wieder erstaunlich wie fit die Japaner in fortgeschrittenem Alter sind.

Vom Kuwano-Pass geht man dann links entlang und laeuft sehr angenehm ueber den Bergkamm. Hier wird dann auch schon die Sicht besser auf das Umland. Die Berge Shikokus dicht an dicht, soweit das Auge reicht, ist echt ein toller Anblick. Gerade zu sieht man dann auch irgendwann den Iyo-fuji. Kurz vor dem Gipfel geht es noch einmal sehr steil nach oben, bis man dann auf dem Gipfel ein wenig verschnaufen kann. Oben angekommen hat man eine super Sicht auf das Umland und die sogenannte UFO Line, eine Bergstrasse fuer Autos. Die Ufo-Line fuehrt noch weiter bis zum Kamegamori 瓶ヶ森 und auch zu einem Aufstieg des Ishizuchi-san. Den Ishizuchi-san kann man auch vom Gipfel des Iyo-Fuji wunderbar in der Ferne sehen. Ab hier kann man entweder den Weg wieder zurueck laufen, oder noch ein wenig weiter zum Higashi-Kuromori 東黒森 wandern. Ich entschied mich noch weiter zu wandern zum Higashi-kuromori sowie den darauffolgenden kleinen Peak des Jinen-go-no-atama 自念子ノ頭. Hat man es bis dahin geschafft, dauert die kompette Strecke mit Rueckweg so an die 7h. Wenn man nur bis zum Iyo-fuji laeuft und dann wieder zurueck entsprechend kuerzer.

Name:Iyo-fuji 伊予富士, Higashi-Kuromori 東黒森, Jinen-go-no-atama 自念子ノ頭
Hoehe:1756m (Iyo-Fuji), 1735m (Higashi-kuromori), 1701m (Jinen-go-no-atama)
Dauer:6-7h
Laenge:13km
Anfahrt:寒風山登山口駐車場 (Mt. Kanpu trailhead parking area)
GPX:GPX Trail
<1000m, 15-20km, 2022, 5-8h, Fukuoka, Kyushu 100

Homan-zan 宝満山 / Sangun-san 三郡山

Wer im Grossraum Fukuoka nach Bergen sucht, der wird um den Homan-zan 宝満山 nicht herum kommen. Seines Zeichens einer der 100 auserwaehlten Berge von Kyushu, ist er einer der beliebtesten Berge zum besteigen in der Fukuoka Region. Den Berg und die Gegend verbindet viel Geschichte und selbst Moenche der buddhistischen Shugendo-Sekte sind hier seit jahrhunderten ihren asketischen Praktiken nachgegangen. Wie zu erwarten befindet sich daher auch oben auf dem Gipfel ein groesserer Schrein.

Der Homan-zan ist recht einfach zu erreichen mit den oeffentlichen Verkehrmitteln. Zunaechst muss man nach Dazaifu 太宰府 fahren, welches ein beliebtes Ausflugsziel in Fukuoka ist, mit netter Vorstadtpromenade sowie dem Dazaifu Tenmangu 太宰府天満宮, einer der wichtigsten Tempel der Gegend. Der eigentliche Beginn des Wanderweges ist jedoch am Kamado Schrein 竈門神社, etwas Abseits des Dazaifu Honmangu. Am Dazaifu Bahnhof angekommen kann man daher entweder die 30-40 Minuten zum Kamado Schrein laufen (meine Empfehlung), oder einen lokalen Bus zum Kamado Schrein nehmen, der so um die 15 Minuten braucht. Entscheidet man sich, den Weg zu Fuss zu gehen, so kommt man direkt am Dazaifu-Tenmangu vorbei, laeuft dann dahinter durch einen Tunnel, dann ein wenig die Homan Strasse 宝満通り Strasse entlang des Kyushu Institute of Information Sciences 九州情報大学 bis zum Kamada Schrein. Nicht weit Abseits vom Weg gibt es auch einige Onsen mit Rotenburo (wie z.B. das Tsukushi no Yu 都久志の湯) alls man den gleichen Weg wieder zurueck laeuft und ein wenig Entspannung braucht). Kurz vor dem Kamado Schrein sieht man auch eine ganze Reihe von Parkplaetze, die jedoch alle ca. 400Yen kosten (Stand: Februar 2022).

Am Kamado Schrein angekommen, begeht man sich durch das imposante erste Tor und ein paar Stufen weiter hinten ist man auch schon beim Hauptschrein. Der Wanderweg geht von dort an der rechten Seite ab. Als ich durch den Kamado Jinja ging, fielen mir die vielen Ema 絵馬 (Holztafeln, an denen Wuensche geschrieben werden und im Schrein aufgehaengt werden) auf mit vielen Motiven des sehr populaeren Anime Kimetsu no Yaiba 鬼滅の刃 (oder auch Demon Slayer auf Englisch). Wie sich herausstellte ist der Schrein ein Mekka fuer Fans der Anime Serie, da der Protagonist den gleichen Nachnamen wie der Schrein hat Kamado 竈門. Der Manga-ka (Mangazeichner) kommt urspruenglich aus der Fukuoka Gegend in Kyushu und daher hat wohl dieser Schrein als Inspiration fuer den Namen der Hauptfiguren gegolten. Ein anderer Name fuer Homan-zan ist uebrigens Kamado-yama 竈門山.

Auf der rechten Seite vom Kamado Schrein schliesslich beginnt der Wanderweg. Es gibt mehrere Wege nach oben, Ich entschloss mich, den Weg ueber den Odake-yama 大嶽山 zu nehmen, welcher auch ein kleinen Schrein beherbergt, den Odake-jinja 大嶽神社. Der Anfang ist wie immer ziemlich entspannt und fuehrt durch ein nettes dichtes Waldstueck. Nach einer halben Stunde gas es eine Kreuzung und eine Treppe links ab, die weiter zum Homan-zan fuehrt. Der Weg ist gut ausgeschildert, wenn auch groesstenteils nur auf Japanisch. Kurze Zeit spaeter ist mana uch schon auf dem Odake-yama. welcher mit 439m nicht allzu hoch ist. Dort befindet sich ein Schrein auf einer Erhoehung, die man durch steile Steinstuen erreichen kann. Davor befindet sich zwei alte verrostete rotes Torii 鳥居 sowie ein neueres. Nebenan findet sich auch das Fundament eines alten Hauses. Es scheint als waere dies frueher einmal ein Ort des Gebets gewesen aber wohl mittlerweile nicht mehr so gepflegt. Folgt man dem Weg weiter geradeaus kommt man nach kurzer Zeit an eine Kreuzung. Nimmt man den Weg diagonal nach links, geht es Richtung Homan-zan.

Der Weg ab der Kreuzung wird dann ein wenig steiler. Ab hier geht es relativ schnell nach oben und teilweise auch vorbei an grossen Felsen. Die Gegend um den Gipfel ist relativ felsig und so wundert es nicht, dass dort ab und an auch Eisenketten haengen, die das Klettern ein wenig erleichtern. Nach ca. 50 Minuten ist man dann schliesslich oben auf dem Gipfel angelangt und kann den Rundum-Blick geniessen. Neben dem Gipfelschrein gibt es auch einen grossen heiligen Fels, von dem man den besten Blick hat. An klaren Tagen kann man bis nach Fukuoka-Stadt sehen. Als ich oben angekommen bin, war super Wetter, schon relativ warm und das im Februar. Dieses tolle Wetter wollte ich ausnutzen und habe mich daher kurzfristisch entschlossen, weiter bis zum Sangun-san 三郡山 zu laufen. Der Sangun-san ist ein wenig hoeher als der Homan-zan und liegt noch eine ganze Strecke hinter dem Homan-zan. Auf dem Weg dorthin kommt man am Bucchou-san 仏頂山, und am am Tokin-yama 頭巾山 vorbei. Auf dem Weg bis zum Sangun-san wandert man dann auch die restlichen 100 Hoehenmeter, was aber ueber die lengere Entfernung des Berggrats relativ gemuetlich machbar ist. Am Sangun-san angekommen findet man dann eine Radarstation vor. Kurz dahinter liegt der Gipfel des Sangun-san. Von dort hat man nach 3 Seiten freien Blick und kann auch noch einmal auf den Homan-zan zurueckblicken. Von hier aus kann man dann wieder ins Tal absteigen. Der Abstieg ist dabei sehr steil und Vorsicht sei geboten. Weiter unten kommt auch ein Abschnitt mit Fluss, was ein wenig rutschig sein kann. Irgendwann kommt man dann auf eine Strasse und von dort ist es ein ziemlich langer Weg zu Fuss, vorbei an diversen Campingplaezen, mehreren Wohnsiedlungen, bis zur Station Umi 宇美駅. Spaeter habe ich gelsen, dass man beim Abstieg vom Tokin-yama an einem bekannten Wasserfall vorbeikommt, der auch noch zu der Zeit wo ich da war gefroren war. Haette ich das gewusst, waere ich das kurze Stueck zum Tokin-yama wieder zurueck gelaufen und von dort abgestiegen. Der Abstieg vom Sangun-san war relativ unspektakulaer.

NameHoman-zan 宝満山 (a.k.a Kamado-yama 竈門山 and Mikasa-yama 御笠山)
HoeheOdake-yama 大嶽山 439m, Homan-zan 宝満山 829.6m, Bucchou-san 仏頂山 868.7m, Tokin-yama 頭巾山 901m, Sangun-san 三郡山 936m
Dauer6h
Laenge17km
Anfahrt Dazaifu Station 太宰府駅 auf der Nishitetsu Dazaifu Line 西鉄太宰府線
GPXGPX Track
<1000m, 10-15km, 2021, 5-8h, Kanagawa

Sekiro-zan / 石老山・Arashi-yama / 嵐山

Der populaerste Berg in Japan (und anscheinend auch der meistbesuchteste Berg weltweit) ist der Takao-san 高尾山 westlich von Tokyo. Wenn man die Ridge langlaeuft von Jinba-san nach Takao-san dann kann man ab und an auf einem benachbarten Berg ein grosses Riesenrad erblicken. Dieses gehoert zu einem Freizeitpark mit dem Namen “Pleasure Forest”. Der Pleasure Forest befindet ich an einem Berg mit dem Namen Arashi-yama 嵐山 in der Naehe der Station Sagami-ko. In unmittelbarere Naehe, befindet sich der Sekirou-zan 石老山, seinerseits einer der auserwaehlten 100 Berge der Kanto Region.

An einem durchwachsenen Sonntagmorgen machte ich mich auf mit der ersten Bahn nach Sagami-ko auf, um sowohl den Arashi-yama als auch den Sekiro-zan zu besteigen. Da beide Berge nicht allzu hoch sind (unter der 800m Grenze), entschied ich mich auch direkt vom Bahnhof zu starten. Wenn man nur den Sekiro-zan besteigen will, dann kann man auch ein Bus in die Naehe nehmen, aber der Arashi-yama liegt gewissermassen mit auf dem Weg ohne den Bus. Zunaechst laeuft man direkt am Sagami-ko Bahnhof geradeaus raus und nimmt die naechste Kreuzung die Strasse nach links. Dieser folgt man bis man an die Bruecke ueber den See kommt. Nebenan gibt es auch einen Staudamm, bei dem man auch ueberqueren kann. Auf dem Weg dahin sieht man bereits den Arashi-yama, in meinem Fall war dieser groesstenteils in morgendlichen Dunst gehuellt.

Am Ende der Bruecke angelangt, erreicht man nach ein paar hundert Meter links entlang auf der rechten Seite den Eingang zum Arashi-yama. Obwohl der Berg mit ca. 400m nicht so hoch ist, hat er doch einnen sehr starken Anstieg. Fast die ganze Zeit geht es relativ steil nach oben. Auf dem Gipfel angekommen findet man eine Sitzmoeglichkeit, einen Schrein, und eine kleine Power Station. Weiterhin hat man eine etwas begrenzte Aussicht auf den Sagami See. Auf dem Weg nach unten auf der anderen Seite kommt man an einem Stueck Bambuswald vorbei. Das erinnerte mich ein wenig an den Kyoto und den Bambuswald, der sich ebenfalls in der Naehe des dortigen Arashi-yamas befindet. Steigt man weiter hinab, so trifft man irgendwann auf des Parkplatz zum Pleasure Forest, der sich am gleichen Gebirge befindet. Von dort aus geht es weiter gerade aus, die Schnellstrasse ueberquert und man kann bereits den Sekirou-zan sehen.

Im Jahr 2019 gab es einen schweren Taifun in Japan, welcher einfach nur mit “Nummer 19” abgekuerzt wird (in Japan werden dei Taifune jaehrlich durchnummeriert). Dieser Taifun Nummer 19 war derart stark, dass er einige Wanderpfade in der Kanto Region stark beschaedigt hat. So leider auch einige der Pfade am Sekirou-zan. Daher muss man erst eine Weile rechts um den Berg an der Strasse laufen, bis man zu einem sicheren Aufstiegspfad kommt. Fuer diesen folgt man den Schildern zum Daimyojin-Tenboudai 大明神展望台 (Aussichtspunkt des Daimyojin). Vom Eingang geht es wieder relativ steil nach oben bis man auf besagtem Aussichtspunkt angekommen ist. Der Aussichtspunkt ist eine dort gebaute Platform mit ein wenig Aussicht auf das Umland, aber nicht allzu berauschend. Von dort aus geht es weiter ueber zwei weniger bekannte Spitzen (den Daimyojin-yama 大明神山 kurz hinter der Aussichtsplatform mit dem gleichen Namen) sowie den Shinonome-yama 東雲山. Letzteres Kanji fand ich sehr interessant, ist es doch eine besondere Lesung (ich haette wohl eher Tou-un vermutet). Shinonome, wie ich gelesen habe, ist ein altes japanisches Wort, welches das Rot-Faerben des Himmels zur Zeit den Sonnenaufgangs beschreibt. Die Kanji Bedeutung ist Ost 東 und Wolke 雲. Sehr poetisch.

Weiter entlang des Weges und ein wenig mehr Steigung unterstuetzt von teilweise Treppen, erreicht man bald den Gipfel des Sekirou-zan. Dort gibt es sehr viele Sitzmoeglichkeiten auf einem grossflaechigem Areal und eine begrenzte Sicht auf dir Tanzawa-Berge. Ansonsten ist der Gipfel relativ zu und ohne weitere Aussicht. Wegen der Taifunschaeden bin ich dann den gleichen Weg wieder zurueck und die Strasse entlang bis zum Sagami-ko Bahnhof gelaufen. Die Strecke ist insofern interessant, dass man den letzten Abschnitt entlang des Sagami-ko laeuft und so die Sicht ueber den See geniessen kann.

Hoehe: Arashi-yama 嵐山: 406m / Daimyoujin-yama 大明神山: 551m / Shinonome-yama 東雲山: 620m / Sekiro-zan 石老山: 702m
Dauer:5-6h
Laenge:15km
Anfahrt: Sagami-ko Station 相模湖駅 auf der JR Chuo-sen JR中央線
GPX:GPX Track
10-15km, 2021, 2500m-3000m, 5-8h, Gunma, Japan 100, Vulkane

Asama-yama / 浅間山

Japan’s Hauptinsel Honshu 本州 hat erstaunlich viele aktive Vulkane, viele davon in der naehe der Hauptstadt Tokyo. Unter diesen Vulkanen auf Honshu ist der Asama-yama – welcher ueber die idyllische japanishce Resortstadt Karuizawa 軽井沢 wacht – wohl einer der aktivsten, wenn nicht sogar der aktivste. Asama-yama besteht aus drei Kratern, von welchen der aussenstehende mit der hoechsten Erhebung Kurofu-yama 黒斑山 der aelteste ist. Weiterhin gibt es ein weiteren Krater unweit vom Hauptkrater mit dem Maekake-san als hoechstem Punkt, sowie den Hauptkrater des Asama-yama, welcher seit geraumer Zeit sehr aktiv ist.

Seit der modernen geologischen Aufzeichnungen ist Asama-yama in hoher Frequenz aktiv und nach einem explosiven Ausbruch im Jahr 2004 wurde der eigentliche Gipfel des Berges fuer die Oeffentlichkeit gesperrt. Im Laufe der naechsten Jahre gab es noch mehrere Ausbrueche, daher sollte man, bevor man versucht Asama-yama zu besteigen, sich vorher informatieren welche aktuelle Sicherheitsstufe gilt. Im Allgemeinen wurde festgelegt:

  • Asama-yama (Gipfel auf dem Hauptkrater): Generell kein Zugang wegen erhoehter vulkanischer Aktivitaet seit mehr als einem Jahrzehnt
  • Maekake-yama (Gipfel des zweiten Kraters): Nur Zugang bei niedrigster Warnstufe 1
  • Kurofu-yama 黒斑山 und Sennin-dake 仙人岳 (Gipfel des dritten Kraterrands): Nur Zugang bei Warnstufe 1 und 2
  • Kein Zugang fuer das komplette Asama-yama Gebiet bei Warnstufe 3

Die moeglichen Routen kann man farblich codiert auch hier auf der Trekking Map der Stadt Komoro 小諸市 nachlesen (nur Japanisch).

10-15km, 1500m-2000m, 2021, 5-8h, Japan 100, Kanto 100, Tochigi, Vulkane

Chausu-dake (Nasu-dake) / 茶臼岳(那須岳)

Honshu 本州 ist voller aktiver Vulkane. Das habe ich frueher auch nicht so gewusst aber selbst als Tagestrip aus Tokyo kann man viele aktive Vulkane besuchen und auch besteigen. Einer davon ist der Nasu-dake 那須岳 im Norden der Praefektur Tochigi 栃木県. Da diese Praefektur nicht direkt an Tokyo grenzt, sollte man, wenn man es als Tagestrip aus Tokyo plant, die Anreise mit dem Shinkansen planen. Man kann relativ bequem mit dem Shinkansen aus Tokyo direkt nach Nasu Shiobara 那須塩原 fahren und dann von dort entweder mit einem Bus weiter oder mit dem Auto. Ich hatte mich dafuer entschieden einen Mietwagen zu nehmen und so bin ich direkt mit dem ersten Shinkansen aus Tokyo hoch nach Nasu-Shiobara, frueh morgens um 8 das Auto geholt, und direkt die knappe Stunde zum Berg gefahren. Und eines kann ich sagen. Ich haette keine Minute spaeter da sein sollen. Die Parkplaetze an der Ropeway station waren schon komplett dicht. Die nun ankommenden Autos haben sich auf der Bergstrasse gestaut, und mussten so lange warten bis welche den Parkplatz verlassen. Und das kann dauern. Da der Nasu-dake ein hyakumeizan ist, und auch relativ einfach zu erreichen ist, sollte man sich hier besonders an Wochenenden und Feiertagen auf viele, viele Menschen einstellen. Ich hatte da noch etwas glueck, denn vor mir waren nur ein paar weitere Autos die gewartet haben, so konnte ich nach 15 Minuten dann schon ein Parkplatz einnehmen. Jede Minute spaeter haette den Trip jedoch wertvolle Zeit gekostet. Sollte ich nochmal herkommen, dann wuerd ich entweder unter der Woche kommen, oder wahrscheinlich den Bus von Nasu-Shiobara nehmen.

Der Berg wird oft einfach nur als Nasu-dake 那須岳 bezeichnet. Wie so oft in Japan ist das ein wenig irrefuehrend, denn Nasu-dake steht fuer das komplette Vulkangebirge, welches aus mehreren Spitzen besteht, darunter auch dem Chausu-dake 茶臼岳, dem Asahi-sake 朝日岳, sowie dem Sanbonyari-dake 三本槍岳 (hoechster Punkt auf dem Gebirge). Der naechste Gipfel vom Chausu-dake ist der Asahidake 朝日岳, welchen die meisten zusammen mit dem Chausu-dake besteigen. Sowohl Asahi-dake 朝日岳 als auch Chausu-dake 茶臼岳 sind beliebte Bergnamen in Japan und wenn man nach ihnen sucht, sollte man immer Toshigi oder Nasu-dake im Search-String haben, sonst wird man womoeglich zu anderen Bergen mit dem gleichen Namen und gleichen Kanji gefuehrt.

Die wohl einfachste Route nach oben startet an der Nasu Ropeway Station 那須ロープウェイ山麓駅. Dort ist auch einer der groesseren Parkplaetze in der Naehe (ein andere ist ein bisschen weiter hinten am Trailhead und ein anderer ein wenig weiter unten, aber in Laufreichweite). Von dort kann man wahlweise mit der Ropeway in die Naehe des Gipfels oder zu Fuss hoch. Da ich unter Zeitdruck stand, habe ich die Ropeway genommen, aber ich muss sagen, dass dies nicht unbedingt noetig ist. Der Weg nach oben ist nicht so weit (ca. 1h) und auch nicht so schwer, und die Ropeway faehrt auch nur 5 Minuten und ist dafur relativ teuer (1800 Yen Round Trip). Oben angekommen ist es dann nurnoch ca 20 Minuten zu Fuss zum Gipfel. Da es sich um ein Vulkankrater handelt, ist der Gipfel an sich sehr felsig, also sollte man bei Schnee und Regen etwas aufpassen. Als ich dort hoch bin war es Ende Oktober und oben lag bereits Schnee und durch die Winde war es auch sehr kalt obwohl es im Tal durch das gute Wetter relativ mild war. Man sollte also wie immer auf alles gefasst sein. Oben findet man dann ein Torii 鳥居, den Nasudake Gipfelschrein 那須岳神社, sowie die Gipfelmarkierung den Chausu-dake 茶臼岳. Die Aussicht von oben ist phaenomenal. Danach kann man einmal den Krater umrunden und weiter Richtung Asahi-dake 朝日岳 wandern. Hierzu muss man zunaechst wieder etwas absteigen, an einem Pass und einer Berghuette vorbei, und dann auf der anderen Seite wieder hoch. Die Landschaft ist typisch Vulkan mit schoen farbigem Sand und felsigen Klippen. Es gibt eine kurze Klettereinlage mit Eisenketten zur Hilfe aber nichts schwieriges. Vom Asahi-dake hat man eine tolle Sicht auf den Chausu-dake. Danach kann man entweder den Weg wieder zurueck, oder falls noch Zeit besteht, weiter bis zum Sanbonyari-dake und zurueck.

10-15km, 100 Blumenberge, 2000m-2500m, 2021, 5-8h, Hokkaido, Hokkaido 100, Japan 100, Japan Ultra, Vulkane

Daisetsu-zan (Asahi-dake) / 大雪山(旭岳)

<1000m, 10-15km, 2021, 5-8h, Kanto 100, Saitama

Izugatake / 伊豆ヶ岳

Kurz hinter der Stadt Hanno 飯能 in der Japanischen Praefektur Saitama 埼玉県 beginnt das Berggebiet Oku-Musashi 奥武蔵. Die Bergkette in Hanno Region nennt man auch kollektiv die Hanno Alps, wobei der Vergleich mit den Alpen natuerlich bei unter 1000ern hier ein wenig hinkt. Einer der beliebesten Berge dieser Region ist der Izugatake 伊豆ヶ岳. An einem sonnigen Tag mitten in der japanischen Regenzeit wollte ich dem Kanto 100 Berg einen Besuch abstatten. In Japan ist es durchaus ueblich dass Bahngesellschaften die in Bergregionen fahren Wanderwege publizieren oder Broschueren an den Bahnhoefen verteilen, so auch Seibu Railways mit dem Izugatake.

Es gibt 2 empfohlende Hauptkurse. Der erste geht auf den Izugatake und auch wieder runter zum Shomaru Eki 正丸駅. Der zweite ist die Ueberquerung des Izugatake (伊豆ヶ岳を越える道) hin zur Agano Station 吾野駅. Da mir die erste Route zu kurz erschien entschied ich mich fuer die Ueberquerung. An einem sonnigen Tag waehrend der japanischen Regenzeit nutzte ich die Gunst der Stunde und fuehr nach Shomaru Station. Am Bahnhof angekommen geht es direkt rechts rum unter einem Tunnel durch und schon ist man auf dem Weg. Nach ca 20 Minuten geht der Wanderweg links ab. Zunaechst folgt man einem Fluss aufwaerts durch ein Waldstueck. Der Anstieg ist teilweise sehr steil, aber nicht allzu schwierig. Nach einer knappen Stunde kommt man dann auch schon auf dem Gorin-yama 五輪山 an. Gorin, “5 Ringe”, steht in Japan auch fuer Olympia. Treffend, dass ich den Hike fast genau ein Monat vor Beginn der Tokyo Olympics machte (die allerdings wegen Corona leider zur absoluten Farce avancierten). Auf dem Gipfel des Groin Yama befindet sich eine Bank, ansonsten ist es dort aber weniger spektakulaer.

Weiter geht es links an der Ridge entlang. Kurz vor dem Gipfel des Izugatake kommt man an eine Gabelung, die geradeaus auf den Otoko-saka (Maenner-Anstieg) zeigt, rechts ab die Umfuehrung ueber den Onna-saka (Frauen Anstieg). Die Bezeichnungen geben die Schwierigkeit der Route an, wobei der Onna-saka der leichtere ist. (Man trifft sehr oft und auf vielen Bergen in Japan auf diese Bezeichnungen.) Der Otoko-saka fuerht ueber eine sehr steile Felswand mit Klettereinlagen. Der Weg ist aktuell gesperrt wegen erhoehter Gefahr (Stand July 2021) und da es an den Tagen davor sehr stark geregnet hat, nahm ich auch den Onna-saka hinauf zum Izugatake. Der Gipfel des Izugatake ist ein mittelgrosser Fels, aber ansonsten gibt es weder Sicht noch Sitzmoeglichkeiten. Daher bin ich recht schnell weitergezogen. Der Izugatake ist der hoechste Gipfel auf der Route und ab hier geht es noch ueber 2-3 andere Erhoehungen bis man schliesslich in Agano ankommt. Der Weg dorthin zieht sich sehr und dauert mehrere Stunden. Am Ende des Wanderweges gibt es einen Tempel, den Nenogongen Tenryuji 子ノ権現天龍寺 bei dem vor dem Eingang rechts unten eine Hand-Statue plaziert ist, was aussieht wie in einem Freiluft Kunstmuseum. Bei der Tempelanlage gibt es auch ein paar Vending Machines, falls der Trinkvorrat knapp gewurden ist. Vom Tempel aus folgt man zunaechst der gepflasterten Strasse bis der Wanderweg nach Agano wieder rechts abgeht (ist ausgeschildert aber nur auf Kanji). Von dort aus sind es dann noch gute 3-4km und ne gute Stunde bis man am Bahnhof ankommt.

Hoehe:Gorin-yama 五輪山: 770m / Izugatake 伊豆ヶ岳: 851m / Komitake 古御岳: 830m / Takahata-yama 高畑山: 695m / Nakanozawa-no-to 中ノ沢ノ頭: 622m
Laenge:~15km
Anfahrt:Shomaru Station 正丸駅 (Seibu Ikebukuro Line 西武池袋線) ・ oder ueber Nishi-Agano Station 西吾野 oder Agano Agano Station 吾野駅 auf der gleichen Linie wenn man eine andere Route bzw. die Route in die entgegengesetzte Richtung nehmen moechte.
Dauer:~5h
GPX:GPX Track
<10km, 1500m-2000m, 2020, 5-8h, Japan 100, Japan Ultra, Local Fuji, Tottori

Daisen / 大山

Der Daisen ist der hoechste Berg in der Praefektur Tottori (鳥取県), welche am Japanischen Meer liegt. Daisen (jp. 大山, was einfach “Grosser Berg” bedeutet und in anderen Gebieten oft Ooyama gelesen wird) ist ein relativ freistehender Berg von 1729m und gehort zu den 21 japanischen Ultras, Berge die eine Prominenz (zu dt. auch Schartenhöhe) von 1500m oder mehr haben. Der Berg wird auch manchmal als Hoki-Fuji (伯耆富士) oder Izumo-Fuji (出雲富士) bezeichnet wegen der (fraglichen) Formaehnlichkeit zum Fuji-san.

Der Hike an sich ist nicht zu schwer aber ist fast die ganze Zeit von Treppensteigen gekennzeichnet. Ab der 7ten Station bekommt man eine super Sicht auf die Umgebung, und ca 500m vor dem Gipfel passiert man ein Plateau, was von hoelzernden Laufstegen durchzogen ist. Was sicherlich im Sommer sehr angenehm ist, kann aber auch gefaehlich im Winter werden wenn die Laufstege vereist und sehr rutschig sind. So war es auch als wir hoch sind und man musste sich sehr langsam bewegen um nicht staendig hinzufallen. Zudem war es Anfang November schon richtig kalt auf dem Gipfel (Minusgrade).

Nachdem ein Erdbeben den eigentlichen Gipfel des Berges, den Kengamine (剣ヶ峰), nicht mehr zugaenglich gemacht hat, fuehren die Wanderwege aktuell nur auf maximal den Misen (弥山), der mit einer Hoehe von 1709m aber nur 20 Meter niedriger ist.