

























Kurz hinter der Stadt Hanno 飯能 in der Japanischen Praefektur Saitama 埼玉県 beginnt das Berggebiet Oku-Musashi 奥武蔵. Die Bergkette in Hanno Region nennt man auch kollektiv die Hanno Alps, wobei der Vergleich mit den Alpen natuerlich bei unter 1000ern hier ein wenig hinkt. Einer der beliebesten Berge dieser Region ist der Izugatake 伊豆ヶ岳. An einem sonnigen Tag mitten in der japanischen Regenzeit wollte ich dem Kanto 100 Berg einen Besuch abstatten. In Japan ist es durchaus ueblich dass Bahngesellschaften die in Bergregionen fahren Wanderwege publizieren oder Broschueren an den Bahnhoefen verteilen, so auch Seibu Railways mit dem Izugatake.
Es gibt 2 empfohlende Hauptkurse. Der erste geht auf den Izugatake und auch wieder runter zum Shomaru Eki 正丸駅. Der zweite ist die Ueberquerung des Izugatake (伊豆ヶ岳を越える道) hin zur Agano Station 吾野駅. Da mir die erste Route zu kurz erschien entschied ich mich fuer die Ueberquerung. An einem sonnigen Tag waehrend der japanischen Regenzeit nutzte ich die Gunst der Stunde und fuehr nach Shomaru Station. Am Bahnhof angekommen geht es direkt rechts rum unter einem Tunnel durch und schon ist man auf dem Weg. Nach ca 20 Minuten geht der Wanderweg links ab. Zunaechst folgt man einem Fluss aufwaerts durch ein Waldstueck. Der Anstieg ist teilweise sehr steil, aber nicht allzu schwierig. Nach einer knappen Stunde kommt man dann auch schon auf dem Gorin-yama 五輪山 an. Gorin, “5 Ringe”, steht in Japan auch fuer Olympia. Treffend, dass ich den Hike fast genau ein Monat vor Beginn der Tokyo Olympics machte (die allerdings wegen Corona leider zur absoluten Farce avancierten). Auf dem Gipfel des Groin Yama befindet sich eine Bank, ansonsten ist es dort aber weniger spektakulaer.
Weiter geht es links an der Ridge entlang. Kurz vor dem Gipfel des Izugatake kommt man an eine Gabelung, die geradeaus auf den Otoko-saka (Maenner-Anstieg) zeigt, rechts ab die Umfuehrung ueber den Onna-saka (Frauen Anstieg). Die Bezeichnungen geben die Schwierigkeit der Route an, wobei der Onna-saka der leichtere ist. (Man trifft sehr oft und auf vielen Bergen in Japan auf diese Bezeichnungen.) Der Otoko-saka fuerht ueber eine sehr steile Felswand mit Klettereinlagen. Der Weg ist aktuell gesperrt wegen erhoehter Gefahr (Stand July 2021) und da es an den Tagen davor sehr stark geregnet hat, nahm ich auch den Onna-saka hinauf zum Izugatake. Der Gipfel des Izugatake ist ein mittelgrosser Fels, aber ansonsten gibt es weder Sicht noch Sitzmoeglichkeiten. Daher bin ich recht schnell weitergezogen. Der Izugatake ist der hoechste Gipfel auf der Route und ab hier geht es noch ueber 2-3 andere Erhoehungen bis man schliesslich in Agano ankommt. Der Weg dorthin zieht sich sehr und dauert mehrere Stunden. Am Ende des Wanderweges gibt es einen Tempel, den Nenogongen Tenryuji 子ノ権現天龍寺 bei dem vor dem Eingang rechts unten eine Hand-Statue plaziert ist, was aussieht wie in einem Freiluft Kunstmuseum. Bei der Tempelanlage gibt es auch ein paar Vending Machines, falls der Trinkvorrat knapp gewurden ist. Vom Tempel aus folgt man zunaechst der gepflasterten Strasse bis der Wanderweg nach Agano wieder rechts abgeht (ist ausgeschildert aber nur auf Kanji). Von dort aus sind es dann noch gute 3-4km und ne gute Stunde bis man am Bahnhof ankommt.
Hoehe: | Gorin-yama 五輪山: 770m / Izugatake 伊豆ヶ岳: 851m / Komitake 古御岳: 830m / Takahata-yama 高畑山: 695m / Nakanozawa-no-to 中ノ沢ノ頭: 622m |
Laenge: | ~15km |
Anfahrt: | Shomaru Station 正丸駅 (Seibu Ikebukuro Line 西武池袋線) ・ oder ueber Nishi-Agano Station 西吾野 oder Agano Agano Station 吾野駅 auf der gleichen Linie wenn man eine andere Route bzw. die Route in die entgegengesetzte Richtung nehmen moechte. |
Dauer: | ~5h |
GPX: | GPX Track |
Der Daisen ist der hoechste Berg in der Praefektur Tottori (鳥取県), welche am Japanischen Meer liegt. Daisen (jp. 大山, was einfach “Grosser Berg” bedeutet und in anderen Gebieten oft Ooyama gelesen wird) ist ein relativ freistehender Berg von 1729m und gehort zu den 21 japanischen Ultras, Berge die eine Prominenz (zu dt. auch Schartenhöhe) von 1500m oder mehr haben. Der Berg wird auch manchmal als Hoki-Fuji (伯耆富士) oder Izumo-Fuji (出雲富士) bezeichnet wegen der (fraglichen) Formaehnlichkeit zum Fuji-san.
Der Hike an sich ist nicht zu schwer aber ist fast die ganze Zeit von Treppensteigen gekennzeichnet. Ab der 7ten Station bekommt man eine super Sicht auf die Umgebung, und ca 500m vor dem Gipfel passiert man ein Plateau, was von hoelzernden Laufstegen durchzogen ist. Was sicherlich im Sommer sehr angenehm ist, kann aber auch gefaehlich im Winter werden wenn die Laufstege vereist und sehr rutschig sind. So war es auch als wir hoch sind und man musste sich sehr langsam bewegen um nicht staendig hinzufallen. Zudem war es Anfang November schon richtig kalt auf dem Gipfel (Minusgrade).
Nachdem ein Erdbeben den eigentlichen Gipfel des Berges, den Kengamine (剣ヶ峰), nicht mehr zugaenglich gemacht hat, fuehren die Wanderwege aktuell nur auf maximal den Misen (弥山), der mit einer Hoehe von 1709m aber nur 20 Meter niedriger ist.